DE883609C - Verfahren zur Gewinnung von Humusduenger - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Humusduenger

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DE883609C
DE883609C DEP45124A DEP0045124A DE883609C DE 883609 C DE883609 C DE 883609C DE P45124 A DEP45124 A DE P45124A DE P0045124 A DEP0045124 A DE P0045124A DE 883609 C DE883609 C DE 883609C
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DE
Germany
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weight
parts
fuel
treatment
ammonia
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Expired
Application number
DEP45124A
Other languages
English (en)
Inventor
Otto Dr Grosskinsky
Walter Dr Klempt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bergwerksverband GmbH
Original Assignee
Bergwerksverband GmbH
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Humusdünger Fossile Brennstoffe lassen sich bekanntlich durch Behandlung mit Luft in Gegenwart von Ammoniak so verändern, daß :das Erzeugnis als stickstoffhaltiger Humusdünger Verwendung finden kann. Bei dieser Behandlung spielt sich eine Reaktion ab, die eine durchgreifende Änderung in den Eigenschaften des Brennstoffs mit sich bringt. Unter Entwicklung von Kohlensäure und Wasser erfolgt eine Aufnahme von Sauerstoff, :der vermutlich in Form von Säuregruppen sowie von Keto- und Hydroxygruppen in das Molekül eindringt, während das Ammoniak teils zur Bindung der Säuregruppe verbraucht wird und teils als organisch gebundener Stickstoff im Molekül vorliegt.
  • Die Oxydation verläuft, sobald man gewisse Temperaturen überschreitet, äußerst stürmisch, weil dann die Verbrennung des Brennstoffs einsetzt. Man muß :die Oxydation daher bei einer Temperatur durchführen, die weit unterhalb. des Zündpunktes :des Brennstoffs liegt. Unter diesen Bedingungen geht sie naturgemäß nur äußerst langsam vor sich. Man benötigt z. B. Wochen oder Monate, wenn man die oxydative Behandlung in Gegenwart von Ammoniak bei Zimmertemperatur vornimmt.
  • Beim Arbeiten unter Druck und bei erhöhter Temperatur ist eine erhebliche Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit möglich. Die bei der Oxydation auftretende Wärme kann man :dabei durch "Zusatz von Wasser ableiten und so die Reaktion steuern. Immerhin benötigt man aber auch unter diesen Bedingungen noch @zo Stunden und mehr, je nach derArt des Brennstoffs, wenn man die Oxydation und Aminierung bis zu Ende treiben will, d. h. bis zum Höchstmaß an Stickstoffaufnahme.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Reaktion erheblich beschleunigen kann, wenn man dem gut zerkleinerten Brennstoff vordem Einsatz alkalisch reagierende Stoffe zusetzt. Als solche eignen sich beispielsweise Alkali- oder Erdalkalioxyde, -hydrox-#rde, -carbonate, -phosphate usw. Die Reaktionszeit kann dann auf wenige Stunden bei Erzielung des gleichen Effektes gesenkt werden.
  • Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, bei der drucklosen oxvdativen und aminierenden Behandlung von Braunkohle Kalk in Form von Calci.umhydroxyd oder andere alkalisch reagierende Stoffe zuzusetzen, doch wurde hierbei kein Vorteil erzielt. Der Erfolg, der durch .den Zusatz. solcher Stoffe beim Arbeiten unter Druck erreicht wird, ist daher um so überraschender. Schon geringe Mengen Kalk, Kaliumhydroxyd oder Pottasche verkürzen deutlich die Reaktionszeit. Ein Zusatz von etwa 3 bis 5 % gebranntem Kalk bedeutet im allgemeinen das Optimum. Dabei geht die Reaktionszeit um ein Drittel zurück. Kalkzusätze über 5 % haben zwar auch noch eine günstige Wirkung auf die Reaktionsbeschleunigung, doch zeigt sich gegenüber dem Geschwindigkeitsoptimum schon ein deutlicher Abfall. Man wird .daher den Kalkzusatz mit Vorteil zwischen 2 und 5 0/a wählen und auch .den Zusatz anderer alkalisch reagierender Stoffe in diesen Grenzen halten.
  • Der Kalk wird vorteilhaft als Kalkhydrat, gebrannter Kalk oder auch als Calciumcarbönat dem Brennstoff zugemischt. Die letztere Form der Anwendung.des Beschleunigers bestätigt die Annahme, daß das Alkali oder Erdalkali zunächst durch die bei der 'Oxydation freiwerdende Kohlensäure in Carbonat verwandelt werden und erst in einem späteren Stadium, wenn genügend huminsäureähnli.che Stoffe gebildet sind, mit diesen eine Bindung in Form von Huminaten eingehen. Anstatt den Beschleuniger mit dem Brennstoff zu vermischen, kann man ihn auch in dem für die Steuerung der Reaktionstemperatur erforderlichen Wasser aufschlämmen oder auflösen und mit diesem dem Brennstoff einverleiben.
  • Selbstverständlich wird man unter den genannten Alkali- oder Erdalkaliverbindungen solche bevorzugen, die selbst Düngewert besitzen, und kann daher auch Phosphate oder Borate mit Vorteil benutzen. Dagegen dürften beispielsweise Barium-, Strontium- oder Natriumoxyde, -hy@droxyde oder -carbonate weniger in Betracht kommen.
  • Ausführungsbeispiele i. i--oo Gewichtsteile lufttrockener Torf werden mit 40 Gewichtsteilen pulverisiertem gebranntem Kal!lc vermischt. Das Reaktionsgemisch wird im Auto'klav bei :iuo-° und unter einem Druck von 7 Atm. mit Luft in Gegenwart von Ammoniak oxydiert. Innerhalb von (2 Stunden werden bei der Oxydation 145 Gewichtsteile Sauerstoff verbraucht, wobei .der Stickstoffgehalt auf insgesamt 9,5 % ansteigt. Hiervon sind 2% anorganisch und 7,50/0 organisch gebunden. Nach weiterer 2stündiger Luft- und Ammoniakbeh:andlung bei. @i2o'.° unter dem gleichen Druck werden noch q.5 Gewichtsteile Sauerstoff verbraucht. Der erhaltene Humusdünger enthält dann 2.,5 % anorganisch und 7,7'/o organisch gebundenen Stickstoff.
  • 2. i2oo Gewichtsteile lufttrockener Torf werden mit 7o Gewichtsteilen gebranntem Kalk vermischt. Nach 2stündiger Behandlung im Autoklav bei 7 Atm. und -i.2o° mit Luft und Ammoniak werden nu.r'i2'D@o Gewichtsteile Sauerstoff verbraucht. Nach weiterer 5stündiger Behandlung mit Luft und Ammoniak reagieren noch 15 Gewichtsteile Sauerstoff. Das Endprodukt enthält 2,3 % anorganisch und 7 % organisch gebundenen Stickstoff.
  • 3. io.iL! Ckwichtsteile Braunkohle werden mit iooa Gewichtsteilen Wasser versetzt, in denen zuvor 30 Gewichtsteile Kaliumcarbonat aufgelöst wurden. Bei Behandlung mit Luft und Ammoniak unter den gleichen Bedingungen werden in i Stunde 170 Gewichtsteile Sauerstoff verbraucht. Das Enderzeugnis weist einen Gehalt von 31/o anorganisch und 7,81/o organisch gebundenen Stickstoff auf.
  • q.. -iooo 'Gewichtsteile einer auf eine Korngröße unter o,2 mm gemahlenen Steinkohle werden mit 5oo Gewichtsteilen Wasser und qo Ge:@vichtsteilen Calciumcarbonat vermischt und im Autoklav bei .i,6o'` und 8 Atm. der Behandlung mit Luft und Ammoniak ausgesetzt. In 2 Stunden werden @i8o 1 Sauerstoff je Kilogramm Kohle verbraucht. Der Stickstoffgehalt des Enderzeugnisses beträgt 2,8% anorganisch und i6,50/@ organisch gebundener Stickstoff.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Humusdünger durch oxydative Behandlung fester Brennstoffe in Gegenwart von Ammoniak und Wasser unter Druck bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Brennstoff vor der Behandlung basisch reagierende Verbindungen zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Verwendung von Alkali- und Erdalkaliverbin.dungen deren Zusatz zwischen etwa i und 5%, bezogen auf Oxyd, hält.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den zuzusetzenden Stoff mit dem Wasser löst oder anschlämmt, welches dem festen Brennstoff zur Steuerung der Reaktion zugesetzt wird. q.. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Verbindungen zusetzt, die selbst Düngewert besitzen.
DEP45124A 1949-06-08 1949-06-08 Verfahren zur Gewinnung von Humusduenger Expired DE883609C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1247353B (de) * 1962-08-18 1967-08-17 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von organischen, stickstoffreichen Duengemitteln aus Zellstoffkocherablaugen oder anderen aehnlichen organischen Stoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1247353B (de) * 1962-08-18 1967-08-17 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von organischen, stickstoffreichen Duengemitteln aus Zellstoffkocherablaugen oder anderen aehnlichen organischen Stoffen

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