DE19591C - Verfahren zur Absorption von gas- und dampfförmigen Säuren durch Briquettes - Google Patents

Verfahren zur Absorption von gas- und dampfförmigen Säuren durch Briquettes

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DE19591C
DE19591C DENDAT19591D DE19591DA DE19591C DE 19591 C DE19591 C DE 19591C DE NDAT19591 D DENDAT19591 D DE NDAT19591D DE 19591D A DE19591D A DE 19591DA DE 19591 C DE19591 C DE 19591C
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briquettes
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charcoal
carraghen
lime
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Dr. TH. OPPLER in Doos bei Nürnberg
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B7/00Working up raw materials other than ores, e.g. scrap, to produce non-ferrous metals and compounds thereof; Methods of a general interest or applied to the winning of more than two metals
    • C22B7/02Working-up flue dust
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Februar 1882 ab.
Zur Beseitigung der bei technischen Betrieben verschiedenster Art entweichenden gas- oder dampfförmigen Säuren des Schwefels sind die vorhandenen Methoden nicht ausreichend, da sie, ohne ihren Zweck vollständig zu erfüllen, theilweise zu umständlich, theilweise zu kostspielig und deswegen nur bedingungsweise ausführbar sind.
Demgegenüber besteht die vorliegende Erfindung in der Anwendung von Briquettes beliebiger Form, welche nach ihrer Zusammensetzung und Handhabung die Säuren des Schwefels vollständig beseitigen, dabei in concentrirter Form eine Nutzbarmachung der Endproducte gestatten.
Diese Briquettes werden auf mechanischem Wege durch Handarbeit oder Maschinenbetrieb hergestellt, wie solches für Brennzwecke der Fall ist.
Sie' bestehen aus zerkleinerten Holzkohlen, Knochenkohlen, Koks, Sägemehl, Braunkohle oder Torf, letztere beiden in natürlichem oder verkohltem Zustande, welche zur trockenen Verdünnung oder als Träger dienen, gemischt mit den Oxyden des Kaliums, Natriums, Calciums, Bariums, Magnesiums, Aluminiums, Zinks, Eisens und den Oxydationsstufen des Mangans bezw. deren Oxydhydraten, neutralen und sauren Carbonaten und basischen Sulfaten, für sich allein oder combinirt, und zwar auf chemischem Wege gewonnen oder in ihrem natürlichen Vorkommen, sämmtlich in fester oder flüssiger Form, des weiteren versetzt mit Bindemitteln, wie Leim, Gummi, Stärke, Carraghenmoos, Dextrin, Getreidemehl, Kleber, Wasserglas, Lohe, insoweit sich nicht schon durch Krystallisation der angewendeten Salze Briquettes von fester Form ergeben.
Die Menge der Bestandtheile der letzteren richtet sich zunächst nach der Menge der entwickelten und abgehenden Säuregase, ihre Auswahl nach der beabsichtigten Nutzbarmachung derselben.
Da die Briquettes sämmtlich von einheitlichem Gewicht hergestellt werden können, läfst sich die Anzahl derselben, welche zur Bindung der sauren Gase erforderlich sind, von vorn herein genau berechnen.
Die Anwendung der Briquettes geschieht in der Weise, dafs man diese so zu Kanälen zusammenstellt oder in besonderen Kammern aufschichtet, dafs auf dem Wege von dem Erzeugungsherd der sauren Gase nach der Atmosphäre einerseits die Gesammtmenge der entweichenden sauren Gase die Flächen derselben berühren mufs, andererseits der Zug nicht gehemmt wird. Die Briquettes werden nämlich hierbei so aufgestellt, dafs die sauren Gase in geraden oder gewundenen, in Längs- oder Querkanälen sich bewegen müssen.
Die Beseitigung der sauren Gase oder Dämpfe beruht nun darauf, dafs die den Briquettes beigemengten Holzkohlen event. Knochenkohlen, Koks etc. theils eine starke Absorption der Gase durch Oberflächencondensation herbeiführen, theils vermöge ihrer Porosität die Briquettes aufnahmefähiger für die sauren Gase machen.
Die letzteren treten hierbei in energische chemische Wechselwirkung mit den beigefügten Oxyden, Hydraten, Carbonaten oder basischen
Sulfaten und werden als Sulfide oder Sulfate gebunden.
Diese Wirkung schreitet stetig von der Aufsenfläche nach dem Innern der Briquettes zu fort, weil die chemische Action, welche zuerst an der Aufsenfläche stattfindet, die Briquettes auflockert, ' porös macht und das Eindringen der sauren Gase in das Innere gestattet.
Durch Auswechseln gesättigter Briquettes oder Platzveränderung theilweise gesättigter wird einerseits jederzeit eine vollständige Bindung der sauren Gase erzielt, andererseits die zur Bindung derselben dienenden Chemikalien auf das Vollkommenste ausgenutzt.
Ein weiterer Vortheil bei Anwendung dieser Briquettes liegt darin, dafs die Geschwindigkeit des Zuges nicht nur nicht vermindert, sondern sogar erhöht wird, indem die Säuren, welche schwerer wie Luft sind, aus dem Gasgemisch durch Bindung ausgeschieden werden, dasselbe specifisch leichter machen und dadurch die Zuggeschwindigkeit erhöhen.
Eine derartige Anwendung von Briquettes ist das einfachste und billigste Verfahren zur Beseitigung der sauren Gase und Dämpfe sowohl in der Anlage als in der Unterhaltung. Die Anlagekosten sind insofern geringe, als man nur in dem Raum zwischen dem Erzeugungsherd und dem Schornstein, welcher meistens benutzt wird, gewöhnlich einen Verbindungskanal oder eine Kammer, eine verschliefsbare Oeffnung (Thür) anzubringen hat, um jederzeit die Briquettes hineinstellen oder herausnehmen zu können.
Die Unterhaltung ist insofern eine ökonomische, weil die absorbirenden und bindenden Substanzen vollständig ausgenutzt werden. Da man aber gleichzeitig die gebildeten Salze in der concentrirtesten Form erhält, so ist deren zweckmäfsige Verwerthung möglich und deckt somit einen Theil der Unterhaltungskosten.
Schliefslich weisen wir noch darauf hin, dafs die Anwendung der Briquettes in vorbeschriebener Weise sich nicht nur bei Neuanlagen, sondern auch bei jeder bestehenden alten Anlage mit geringen baulichen Veränderungen einrichten läfst.
In nachfolgendem sind mehrere Beispiele über die Herstellung der Briquettes angegeben.
i. Holzkohle wird einerseits zu einem gröblichen Pulver gemahlen, gebrannter Kalk wird andererseits mit AVasser zu einem trockenen Pulver' gelöscht, und zwar in dem Verhältnifs von 4 Theilen Kalk zu ι Theil AVasser.
IS Theile des Kohlenpulvers werden mit obigen 5 Theilen zu trockenem Pulver gelöschten Kalkes in einem passenden Gefäfs innig gemischt.
In einem besonderen, mit einer Feuerung versehenen eisernen Kessel kocht man 5 Theile Carraghenmoos, welches man 12 Stunden hat aufquellen lassen, mit 100 Theilen Wasser so lange, bis sich dasselbe vollständig gelöst hat, wobei das verdampfende Wasser immer wieder erneuert wird. Es bildet sich zuletzt eine schleimige Masse, welche beim Erkalten gelatinirt.
Von dieser noch heifsen Carraghenmooslösung setzt man nun zu obiger Mischung von Kohle und Kalk 7,5 Theile und mischt die sämmtlichen Substanzen so lange innig durch einander, bis eine ganz gleichmäfsige Mischung entstanden ist. Dieselbe ist nunmehr derartig plastisch, dafs sie in Handformen oder den üblichen Briquettesmaschinen zu Briquettes geprefst werden kann.
Dieselben werden in einer mäfsig erwärmten Trockenstube getrocknet. Die , fertigen Briquettes enthalten hiernach:
15 Theile Holzkohlenpulver,
5 - Aetzkalk,
7,5 - obiger Carraghenmooslösung
(0,25 pCt. Carraghen).
2. Man stellt genau wie vorstehend Briquettes her mit:
10 Theilen Holzkohlenpulver,
10 - Aetzkalk,
7,5 - Carraghenmooslösung, oder
3. mit:
5 Theilen Holzkohlenpulver,
ι s - Aetzkalk,
7,5 - Carraghenmooslösung.
4. Bei der Herstellung von Briquettes aus Soda mischt man 100 Theile Mehl von 98- bis 100 procentiger calcinirter Soda innig mit 50 Theilen Wasser und prefst die Masse in Handformen oder in den üblichen Briquettesmaschinen zu Briquettes, worauf man dieselben in einer mäfsig erwärmten Trockenstube trocknet. Dieselben bedürfen keines Bindemittels, da sie durch eigene Krystallisation der Soda schon genügend Festigkeit erhalten.
Diese Briquettes bestehen aus 100 Theilen (pCt.) comprimirter Soda.
5. Ebensowenig ist ein Bindemittel erforderlich bei Briquettes, welche bestehen aus:
19 Theilen calcinirter Soda, welche mit
10 - Wasser gemischt worden, und
ι - Holzkohlenpulver,
und ist die Behandlung wie unter 5.
6. Dagegen werden Briquettes genau wie bei Aetzkalk hergestellt, wenn sie aus:
10 Theilen Holzkohlenpulver und
10 - calcinirter Soda
bestehen; sie erhalten dann:
7,s Theile Carraghenmooslösung.
7. Dasselbe ist der Fall bei Briquettes aus: 15 Theilen Holzkohlenpulver,
5 - calcinirter Soda,
7,5 - Carraghenmooslösung.
8., 9- und I0· Es werden Briquettes hergestellt aus:
Theilen Holzkohlenpulver und 5 - Eisenoxydpulver, oder 5 - gemahlenem Braunstein, oder 5 - gemahlenem kohlensauren Kalk (Kreide).
In jedem dieser Fälle mit Zusatz von je 7,5 Theilen Carraghenmooslösung.
11. Nimmt man:
ίο Theile Holzkohlenpulver, ι ο - Zinkoxyd,
7,5 - Carraghenmooslösung und behandelt die Mischung wie oben bei den Kalkbriquettes.
12. Nimmt man:
Theile Holzkohlenpulver, 5 - Magnesia usta,
7,5 - Carraghenmooslösung, oder
13. Man nimmt:
Theile Holzkohlenpulver, 5 - Magnesiacarbonat, 7,s - Carraghenmooslösung.
14. Bei Briquettes mit Sägemehl wird letzteres fein abgesiebt und mit zu Pulver gelöschtem Kalk innig gemischt; hierauf setzt man die Carraghenmooslösung zu und arbeitet die ganze Masse so lange tüchtig durch einander, bis eine gleichmäfsige Mischung erreicht ist, worauf man Briquettes preist und trocknet. , Man nimmt hierbei:
16 Theile Aetzkalk,
4 - Sägemehl,
7,s - · Carraghenmooslösung, oder
15. Man nimmt:
10 Theile Sägemehl,
10 - Aetzkalk,
10 - basisches Eisenoxydsulfat,
15 - Carraghenmooslösung.
Die Behandlung ist wie vorstehend.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Herstellung von in Kanälen oder Kammern aufgeschichteten Briquettes zur Bindung gas- oder dampfförmiger Säuren des Schwefels aus bekannten Absorptionsmitteln (Alkalien, alkalischen Erden, Erden, Metalloxyden, Metallsalzen) in Combination mit porösen Substanzen (Holzkohle, Knochenkohle, Koks, Sägemehl, Braunkohle, Torf) und Klebmitteln (Leim, Gummi, Stärke, Carraghenmoos, Dextrin, Mehl, Kleber, Wasserglas, Lohe).
DENDAT19591D Verfahren zur Absorption von gas- und dampfförmigen Säuren durch Briquettes Expired DE19591C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE965762C (de) * 1952-06-04 1957-06-19 Steinkohlen Elek Zitaet Ag Verfahren zur Schwefelreinigung von flugaschefreien und unter dem Taupunkt abgekuehlten Rauchgasen und zur Gewinnung der darin enthaltenen Schwefelverbindungen
DE1261113B (de) * 1962-03-13 1968-02-15 Ruhrchemie Ag Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxiden aus Gasen
US5116588A (en) * 1989-10-06 1992-05-26 Voest-Alpine Stahl Donawitz Gesellschaft M.B.H. Process for reduction of sulfur emission during sintering processes

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DE1261113B (de) * 1962-03-13 1968-02-15 Ruhrchemie Ag Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxiden aus Gasen
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