DE883140C - Verfahren zur Herstellung von plastischen Effekten auf glatten oder Pol-Geweben - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von plastischen Effekten auf glatten oder Pol-,Geweben Es ist das Bestreben der Technik, den textilen Geweben neben der Verschönerung durch die Färbung .oder dein Druck :auch eine plastische Oberfläche zu verleihen, um :auf diese Weise weitere modische Varianten zu erzielen. Derartige plastische Gewebeeffekte werden in der Regel rein webtechnisch hergestellt, wie etwa die bekannten; Pique- oder Cloquestoffe. Die komplizierte Webtechnik bedingt naturgemäß. eine Verteuerung in der Herstellung des Gewebes.
• Es wurde nun gefunden, daß sich plastische Gewebeeffekte sowohl auf glatten :als auch auf Pol-Geweben in sehr einfacher und billiger Weise herstellen lassen durch ein örtliches Bedrucken der betreffenden Gewebe auf der Rückseite mit Kupferoxyd-Amm,on#iak-Cellulosie-Lös#ung. Es wird hierbei !eineKupferoxyd-A:mm@oniak-Cellulose-L.ösung einer Zusammensetzung benutzt, wie sie beispIelswe.ise beim Spinnen von Kupferkunstseide verwandt wird. Wird eine: derartige Kupferoxyd-Ammoniak-Cellu,lo,s-e-L,ösung örtlich ,auf das Gewebe aufgedruckt und das Gewebe dann bei Zimmertemperatur sich selbst überlassen, so treten nach etwa i Stunde bei dem so behandelten Gewebe eigenartige Verwerfungen und Verziehungen der Oberfläche auf. Die :auf diesem Wege erzielten Effekte sind nicht identisch mit pla.stisrhen, sogernannten Kräuseleffekten, wie sie erzielt werden könnten durch Behandlung des Gewebes mit konzentrierter Alkalilauge; denn bei einer Behandlung des Gewebes mit einer Alkalikonzentration, wie sie _n der Kupferoxyd-Ammoniak-Cellulose-L sing vorliegt, tritt keinerlei erkennbare Wirkung an dein Gewebe ein. Es handelt sich somit um eine :spezifisch durch Kupferoxyd-Amm,oniak-Cellulose-Lösung erzielbare Wirkung.
• .Der neuartige Effekt tritt gleichermaßen ein b:ei-G.eweh-en ,aus Baumwolle, meroerisiert oder nichtmercerisiert, Cellulo.sekunstseide, Kunstseidenstapelfaseraus Cellulose, Wolle, Mohairwolle, Naturseide usw. Gewebe aus Cell@ulosekunstseidenfaser können knitterfrei oder knitterfrei und wasserabwesend ausgerüstet sein, ohne daß hierdurch ,eine B@eeinträchti;gung des Effektes eintritt.
• Beispiel t .
• Ungefärbter Kupferkunstsende_ stoff wird auf der Roulea!uxdrucl«na;s:cbinie mittels Kupferoayd-Ämmoni;ak-Cellulo@se-Lösung mit .,einem . Piq.uedess'in bedruckt. Die Ware wird nach dem Drucken auf Schragen gehängt und bleibt hier bei Raumtemperatur 2 '(Stunden .sich selbst überlassen. Nach dieser Zeit bat sich auf der der bedruckten Seite entgegengesetzten Seilte des Gewebes ein Piquedessin herausgebildet. Der Stoff wird nunmehr- noch zwecks Entfernung,des Kupfers m einem Bad mit verdünnter, heißer Schwefelsäure behandelt, gespült, neutralisiert und nach gründlichem Spülen auf dem Spannrahmen .getrocknet.
• Der .auf diesem Weg erzielte Effekt ist wasch-und bügelfest.
• Beispiel 2 Ein Chiffongeweb:e, bestehend aus Viskosekunstseide in Kette und Schuß und Visko@se-Pol, dasi zuvor knitterfest und wa.ssexabstoßend ausgerüstet wurde, wird auf .der Rückseite, also der dem Pol abgewandten Seite, auf dem Drucktisch mit Hilfe einer Schablone örtlich mit Kupferoxyd-Ammonialk-C.ellulose-Lösung bedruckt. Das bedruckte Gewebe wird alsdann auf Schragen gehÄngt oder lose auf dem Drucktisch lie;gengelassen. Nach etwa 2 Stunden ist es zur Bildung eigenartiger verschlungener Gebilde auf der Polseite des Gewebes gekommen.

Claims (1)

1. PATIiNTANSP$UCH: Verfahren zur Herstellung von plastischen Effekten auf glatten oder Fol-Geweben, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebe auf der Rückseine örtlich mit Kupferoxyd-Ammoniak-Cellu-. lose-Lösung bedruckt werden und bis zur Ausbildung der plastischen Effekte sich selbst überlassen bleiben.