DE882845C - Verfahren zur Abtrennung von phosphorhaltigen Verunreinigungen aus Gasen - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung von phosphorhaltigen Verunreinigungen aus Gasen

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DE882845C
DE882845C DEB11640D DEB0011640D DE882845C DE 882845 C DE882845 C DE 882845C DE B11640 D DEB11640 D DE B11640D DE B0011640 D DEB0011640 D DE B0011640D DE 882845 C DE882845 C DE 882845C
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mercury
nitric acid
ions
gases
gas
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DEB11640D
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Franz Joseph Dr Kaess
Johannes Roeder
Rudolf Dr Wendlandt
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SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFFWERKE AG
Evonik Operations GmbH
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SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFFWERKE AG
SKW Trostberg AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/11Purification; Separation; Use of additives by absorption, i.e. purification or separation of gaseous hydrocarbons with the aid of liquids

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Description

  • Verfahren zur Abtrennung von phosphorhaltigen Verunreinigungen aus Gasen Die Abtrennung von phosphorhaltigen Verunreinigungen aus Gasen, wie H2, CO oder C2 H2, ist bekanntlich mittels Salpetersäure durchführbar, wobei bereits eine weitgehende Abtrennung erfolgt, wie sie beispielsweise für die Durchführung verschiedener organischer Synthesen erforderlich ist.
  • Es ergab sich nun überraschenderweise, daß bei Gegenwart von Hg- oder/und Ag-Ionen in Salpetersäure eine wesentliche Intensivierung der Abtrennung von phosphorhaltigen Verunreinigungen aus Gasen erreicht wird, so daß die Reinigungswirkung in noch vollständigerem Maße bzw. in kürzeren Zeiten bzw. kleineren Räumen eintritt. Die für die Abtrennung der Verunreinigungen anzuwendende Waschflüssiglieit kann man, je nach den vorliegenden Verhältnissen, in feinverteilter Form in das Rohgas einfiihren, beispielsweise durch Vernebeln oder Versprühen; man kann sie weiterhin auf poröse Körper, wie Silicagel od. ä., ebenso auch auf nichtporöse Substanzen aufbringen. Selbstverständlich können auch Waschtürme verwendet werden, wobei sich vorteilhafterweise eine kontinuierliche Reinigung durchführen läßt. Das neue Verfahren kann bei gewöhnlicher oder auch bei erhöhter Temperatur, z. B. So0, angewendet werden.
  • Besondere Vorteile bringt die erfindungsgemäße Reinigung dadurch mit sich, daß die Belastbarkeit einer Anlage wesentlich erhöht werden kann.
  • Während z. B. ein etwa I300 mg P/mS enthaltendes C O-Rühgas bei einer Geschwindigkeit von 50 l/h nach zweimaliger Waschung mit Salpetersäure ohne weiteren Zusatz noch I mg P/m3 enthält, zeigt das gleiche, jedoch unter Zusatz von Quecksilbernitrat gereinigte Gas bereits nach einmaliger Waschung bei einer Geschwindigkeit von sogar 65 l/h nur noch 0,7 mg P/mS.
  • Die neue Reinigung erstreckt sich indessen nicht nur auf die Abtrennung von phosphorhaltigen Verunreinigungen, es geht auch gleichzeitig der Gehalt an schwefelhaltigen Verbindungen in bemerkenswerter Weise zurück.
  • Wie weiter gefunden wurde, ist es ferner wichtig, die Konzentration der Hg- oder/und Ag-Ionen dem Verunreinigungsgehalt der Gase anzupassen, um in einer bestimmten Apparatur eine genügend schnelle Reinigung, d. h. Oxydation der Phosphorverbindungen zu erhalten. Ist die Ionenkonzentration des Quecksilbers oder/und Silbers zu gering, so kommt es zurAusfällung unlöslicher hosphide und schnellem Verbrauch der Metallionen; es ist in diesem Fall erforderlich, die Konzentration der Hg- bzw.
  • Ag-Ionen in der Lösung zu erhöhen, was zur Folge hat, daß die Oxydation der P-Verunreinigungen zu P 04,,,-Ion so schnell erfolgt, daß eine Ausfällung nicht eintritt. Die Metallionenkonzentration in der Lösung ist demnach nach dem Gehalt des zu reinigenden Gases an Verunreinigungen einzustellen.
  • Erst nach Erschöpfung der Salpetersäure, das ist bei zu geriugwerdender 5 alpetersäurekonzentration, läßt die Reinigung nach und kommt schließlich ganz zum Stillstand, wobei unter Umständen eine Ausfällung unlöslicher Hg- bzw. Ag-Phosphide eintritt. Es ist dann erforderlich, durch erneute Zugabe von H N O3 die Konzentration der letzteren wieder zu vergrößern, was gegebenenfalls auch mit weiterer Zugabe von Queclçsilber- oder/und Silbernitrat verbunden sein kann. Die Waschflüssigkeit läßt sich somit durch erneuten Zusatz von Salpetersäure bzw. Hg- oder/und Ag-Nitrat ohne Beeinträchtigung ihrer Reinigungswirkung, dl. h. ohne Nachlassen bzw. Aufhören, so lange benutzen, bis die allmählich ansteigende Phosphatkonzentration eine Aufarbeitung zweckmäßig erscheinen läßt.
  • Für die neue <Reinigung ist es empfehlenswert, wie gefunden wurde, der Waschflüssigkeit außerdem noch Chiorionen zuzusetzen. Hierbei wurde auch die überraschende Feststellung gemacht, daß bei der Reinigung von Acetylen von phosphorhaltigen Verunreinigungen der Zusatz von Cl-Ionen besonders wirksam ist. Um eine gute Reinigung von C2 H2 durchzuführen ist weiterhin noch zu beachten, daß als Zusatz zur Salpetersäure nur Hg-Ionen Verwendung finden, während die Anwesenheit von Ag-Ionen in jedem Fall zur Bildung von Niederschlägen führt. Es hat sich danach überraschenderweise herausgestellt, daß für die Befreiung von Acetylen oder solches enthaltenden Gasen von phosphorhaltigen Verunreinigungen ganz spezielle Arbeitsbedingungen einzuhalten sind, nämlich Zusatz von Hg-Ionen, nicht Ag-Ionen, bei gleichzeitiger Anwesenheit von Chiorionen. Die Möglichkeit, auf diese Weise auch ein so empfindliches, ungesättigte Bindungen enthaltendes Gas, wie Acetylen, praktisch vollständig von P-Verunreinigungen befreien zu können, stellt einen besonderen Vorzug der neuen Arbeitsweise dar. Diese Tatsache ist um so überraschender, als bei Behandlung von acetylenhaltigen Gasen mit Quecksilber auch in salpetersaurer Lösung Reaktionen des C2 H2 mit I3g-Ionen auftreten können, z. B. unter Bildung von Quecksilberacetylid oder von Aldehyd, so daß eine Reinigung auf diese Weise nicht zu erwarten war.
  • Bei Zusatz von Chlorionen treten indessen, wie festgestellt wurde, derartige Umsetzungen des Acetylens nicht mehr auf. Die Konzentration der Chlorionen ist dabei höher als die des entsprechenden Queclçsilber(23-chlorides zu bemessen.
  • Der Gehalt der Waschflüssigkeit an Salpetersäure soll zweckmäßig nicht weniger als 300 g HNO.3/I und nicht mehr als goo g HNO3/I betragen, während sich der Zusatz der Hg oder/und Ag-Ionen nach dem Grad der phosphorhaltigen Verunreinigungen bzw. nach der Belastung des Wäschers richtet. Die Salze können in irgendeiner in Salpetersäure laslichen Form Verwendung finden, z. B. als Nitrate, Sulfate, Chloride u. dgl.; Ouecksilber kann auch als Hg¹-Salz benutzt werden. In jedem Fall sind die Konzentrationen an Säure und Metallnitrat so zu bemessen, daß stets überschüssige freie Salpetersäure sowie genügend Quecksilberoder/und Silbernitrat in der Waschflüssigkeit vorhanden sind.
  • Weitere Vorteile bezüglich Beschleunigung bzw.
  • Verbesserung der Reinigungswirkung, die sich insbesondere beim Anlaufen der Reinigung auswirken, werden dadurch erzielt, daß man der salpetersauren Waschflüssigkei;t außerdem freie Phosphorsäure oder/und Hg- oder/un,d Ag-Ionen in Form ihrer Phosphate zusetzt.
  • Die bei Qder neuen Gasbchandluug verwendeten Quecksilber- oder/und Silbermengen lassen sich, nachdem die Waschlauge verbraucht bzw. mit Phosphorsalzen angereichert ist, durch Fällung ausscheiden und dem Prozeß erneut zuführen. Die Ausfällung kann beispielsweise durch Eindampf-oder Neutralisationsprozesse oder auf elektrolytischem Weg vorgenommen werden. Vorteilhlaft kann sie auch durch das verunreinigte Gas selbst erfolgen, wenn von der oben beschriebenen Tatsache Gebrauch gemacht wird, daß bei Erschöpfung der Waschflüssigkeit die zugesetzten Hg-bzw. Ag-Ionen als Phosphite ausfallen; man braucht dann nur eine die Reinigung übernehmende, richtig eingestellte Lösung nachzuschalten.
  • Beispiele I. Wasserstoff mit In mg P/m8 und 4 mg S/m3 wurde mit 100 cm3 Salpetersäure (400 g/l) ohne weiteren Zusatz bei einer Gasgeschwindiglit von etwa 100 l/h unter Nachschaltung einer Laugewäsche behandelt. Der dazwischenliegende Raum betrug, wie auch in den folgenden Beispielen, weniger als 1 0/o des stündlich durchgesetzten Gasvolumens. Das gereinigte Gas enthielt 2 mg P/m3 und wenig veränderten Schwefelgehalt. Die Gaswäsche erfolgte durch ein Frittenfilter, wobei eine als Reagens für Phosphor nachgeschaltete Quecksilberchloridlösung bereits nach einiger Zeit Trübung aufwies, d. h. das Auftreten von Phosphor anzeigte. Wurden indessen der Salpetersäure 2% Quecksilbernitrat zugesetzt, so enthielt das gereinigte Gas anfangs nur 0,2 mg P/m3 sowie 1,9 mg S/m3, und eine nachgeschaltete HgCI2-Lösung blieb auch nach zehntägigem Durchlaufen des behandelten Gases klar. Im weiteren Verlauf wurde die Reinigung durch die gebildeten P O4'''-Ionen noch verbessert; setzte man von Anfang an 2 0/oQuecksilberphosphat an Stelle von Quecksilbernitrat zu, so wurde ein Endgas mit 0,02 mg P/m³ erhalten.
  • 2. Wasserstoff mit den gleichen Verunreinigungen wie unter I. wurde mit Salpetersäure (400 g/l) unter Zusatz von 20/0 Silbernitrat behandelt, wobei in diesem Fall eine Turmabsorption angewendet wurde. Nach der Absorption fiel ein Wasserstoff mit 0,02 mg P/m3 an. Eine mlt 20/0 Quecksilbernitrat an Stelle von Silbernitrat durchgeführte Reinigung ergab unter den gleichen Bedingungen ein Gas mit 0,004 mg P/m³, während man mit der gleichen Hg(N O3)2-haltigen Waschflüssigkeit unter Anwendung einer Tnrmwaschung mit Kohle als Füllkörper einen Reinwasserstoff mit 0,01 mg P/m3 erhielt.
  • 3. Führte man die Reinigung kohlenoxydhaltiger Ofengase mit I374 mg P/m3 und I59 mg S/m3 bei 20 bis 300 mittels 100 ccm HNO3 (400 g/l) und unter Zusatz von 5 g Quecksilbernitrat bei einer Gasgeschwindigkeit von 25 Vb durch, so erhielt man nach einmaliger Waschung ein CO-Gas mit 0,2 mg P/m3 und I33 mg S/m3. Bei einem Gas mit II2I mg P/m3 und gS mg S/m3 wurde bei sonst gleichen Arbeitsbedingungen nach zweimaliger Behandlung ein völlig P-freies Reingas mit einem Gehalt von 92 mg S/m³ erhalten.
  • 4. Ein I300 mg P/m3 enthaltendes Sohlenmonoxyd wurde bei 20 bis 30° mit 100 ccm H N O3 (400 g/l) bei einer Gasgeschwindigkeit von 50 l/h, d. h. bei der doppelten Belastung gegenüber der im vorhergehenden Bei spiel durchgeführten Reinigung behandelt; man erhielt nach zweimaliger Waschung ein Gas mit I mg P/m3. Wurde die gleiche Bebandlung unter Zusatz von 5 g Quecksilbernitrat durchgeführt, so enthielt das Gas bereits nach einmaliger Waschung nur noch o,6 mg P/m3.
  • 5. Wurde zu einer Salpetersäure von 400 g H N O3/1 5 g Quecksilbernitrat zugesetzt, so zeigt ein kohlenoxydhaltiges Ofengas mit 1383 mg P/m³ und 204 mg S/m3 nach einmaligem Gas durchgang durch eine Frittenwaschflasche bei 80° einen Gehalt von o bis I mg P/m3 sowie 54 mg S/m3.
  • 6. Wurde ein Acetylengas mit 7I9 mg P und 48 mg S/m3 mit 100 ccm H NO (oo g/l) und I ccm konz. H C1 und unter Zusatz von 20/0 Quecksilbernitrat bei einer Gasgeschwindigkeit von 25 Vb und bei 20 bis 300 mittels Frittenwaschung unter Nachschaltung einer Laugewäsche gereinigt, so erhielt man ein völlig P-freies Acetylen mit 12.5 mg S/m3. Der dazwischenliegende Raum betrug weniger als 1% des stündlich durchgesetzten Gas volumens.
  • PATENTANSPPTÜCHE: I. Verfahren zur Abtrennung von phosphorhaltigen Verunreinigungen aus Gasen mittels Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß man der Salpetersäure Quecksilber- oder/und Silberionen zusetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Quecksilber- oder/und Silberionen in der salpetersauren Lösung dem Verunreinigungsgehalt der Gase angepaßt wird, indem bei höherem Gehalt an Phosphorverunreinigungen im Gas größere Metallionenkonzentrntionen eingestellt werden.
    3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man der im Fall der Reinigung von Acetylen oder solches enthaltenden Gasen nur Quecksilberionen enthaltenden salpetersauren Waschflüssigkeit außerdem noch Chlorionen zusetzt, deren Konzentration höher ist als die des entsprechenden Quecksilber-(2)-chlorides.
    4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration der Salpetersäure nicht unter 300 g/l H N O3 einstellt und mindestens aufrechterhält.
    5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man der Waschflüssigkeit zur Beschleunigung bzw. zur Verbesserung der Reinigungswirkung insbesondere beim Ingangsetzen der Realtion freie Phosphorsäure oder/und Quecksilber- oder/und Silberionen in Form ihrer Phosphate zusetzt.
    6. Verfahren auch Anspruchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die zugesetzten Quecksilber- oder/und Silbermengen nach Verbrauch der Lösung durch Fällung, Eindampfen oder auf elektrolytischem Weg wiedergewinnt und dem Prozeß erneut zuführt.
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