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Hydraulische Säulenpresse, vorzugsweise Viersäulenpresse Die Erfindung
bezieht sich auf eine hydraulische Säulenpresse, vorzugsweise auf solche Pressen,
bei denen exzentrische Belastungen auftreten können.
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Eine vielfach bevorzugte Bauart zur Verbindung von Säulen und Holmen
besteht darin, daß die Holme zwischen zwei Muttern der Säule fest verspannt werden,
so daß also jeweils am Ober- und am Unterende eines Holmes die Säule mit Gewinde
versehen ist.
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wird nun die Presse exzentrisch beansprucht, so weichen die Säulen
dieser Beanspruchung entsprechend aus, und die Betrachtung der elastischen Linie
zeigt, daß gefährdete Querschnitte gerade dort liegen, wo bei der genannten Bauart
die Gewinde für die Gegenmuttern angeordnet sind. An den stark gefährdeten Querschnitten
tritt also eine zusätzliche Belastung durch Biegebeanspruchungen zu den immer vorhandenen
Zugbeanspruchungen und außerdem noch eine Schwächung durch die Kerbwirkung des Gewindes
auf.
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Man hat diesem Nachteil dadurch zu begegnen versucht, da3 man die
Gegenmuttern durch feste Bunde an den Säulen ersetzte, so daß also der Oberholm
und der Unterholm an den Außenseiten durch eine Gewindemutter gegen die entsprechenden
Bunde der Säule vorgespannt wurde. Damit ist zwar die Kerbwirkung durch Gewinde
vermieden, andererseits tritt nunmehr die Schwierigkeit auf, sämtliche Säulen der
Presse zwischen den Bundanlageflächen genau gleich lang zu machen, was bei der großen
Länge der Säulen (bis ro m, ja sogar bis 15 m) auf beträchtliche Schwierigkeiten
stößt. Zu dieser Ungenauigkeit in der Säulenlänge zwischen den Bunden können noch
Ungenauigkeiten in den Anlageflächen
an den Holmen treten, so daß
mangelhafte Verbindungen die Folge sind.
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Zu diesen Nachteilen kommt noch hinzu, daß die Säulen nicht mehr durch
den Unterholm hindurch absenkbar sind, was die Montage .der Presse sehr erschwert.
Der Oberholm muß bei bereits in Arbeitsstellung befindlichen Säulen aufgebracht
werden, was eine bedeutende Höhe der entsprechenden Hebezeuge und der Hallen voraussetzt,
die keineswegs immer vorhanden sind.
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Die Erfindung betrifft nun eine Bauart, welche die Vorteile beider
geschilderten Ausbildungen vereinigt, ohne ihre Nachteile aufzuweisen. Bei der neuen
Bauart läßt sich die. richtige Lage des Oberholms gegenüber den Säulen ohne Schwierigkeit
einstellen. Die Säulen sind durch den Unterholm hindurch absenkbar und selbst an
den gefährdeten Querschnitten gewindelos und kerblos ausgeführt. Das wird dadurch
erreicht, daß der Oberholm gegen einen Bund jeder Säule anliegt bzw. verspannt wird
und die an der Oberseite des Unterholms gewindelos ausgeführten Säulen mit ihren
Durchmessern gleich oder kleiner sind als die Durchgangsöffnungen des Unterholms.
An den Außenenden können die Säulen mit Gewinde und Muttern versehen sein, durch
welche am Oberende die Einspannung des Oberholms und am Unterende die Höhenlage
der Säule gegenüber dem Unterholm eingestellt wird.
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Damit die Säulen am Unterholm dauernd gut geführt sind, werden zweckmäßig
zweiteilige konische Büchsen als Lager an der Oberseite des Unterhohns verwendet.
Es ist auch möglich, den Unterholm mit den Säulen zu verspannen. In diesem Fall
ist an der Oberseite des Unterholms in jeder Bohrung beispielsweise eine zweiteilige
Druckplatte vorgesehen, gegen welche sich beim Anziehen der Gewindemutter am unteren
Ende der Säulen deren Bunde an der Oberseite des Unterholms anlegen. In beiden Fällen
sind dann die Bohrungen im Unterholm größer als der Bunddurchmesser.
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Am Unterende brauchen die Säulen keine Verstärkung, allenfalls eine
geringfügige Durchmesservergrößerung an den Lagerstellen zu erfahren. Dagegen muß
der Bund am Oberende der Säulen bei der bisher beschriebenen Ausführung eine solche
Stärke haben, daß eine genügende Anlagefläche für das Vorspannen des Säulenendes
im Oberholm geschaffen wird. Das kann jedoch dazu führen, daß die zweiteiligen Führungsbüchsen
im beweglichen Holm eine erhebliche Stärke erhalten müssen und die Säulenkanonen
am Querhaupt einen unvorteilhaft großen Durchmesser erhalten.
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Auch diese Nachteile können gemäß der weiteren Erfindung vermieden
werden, wenn man Bund und Anlagefläche in das Innere der Kanone des Oberholms,.
vorzugsweise in den oberen Teil der Kanone verlegt. Damit wird die Einspannung an
eine Stelle verlegt, an der praktisch keine Biegungsbeanspruchungen in den Säulen
auftreten, man also nur noch mit Zugbeanspruchungen zu rechnen hat und infolgedessen
der Säulendurchmesser beträchtlich kleiner gehalten werden kann. Damit kann auch
der Bund bzw. die Anlagefläche entsprechend klein im Durchmesser gehalten werden,
so daß der Durchmesserunterschied zwischen Bunddurchmesser und Säulendurchmesser
etwa auf dieselbe Größenordnung gebracht werden kann wie der Durchmesserunterschied
normalerweise ist. Diese Verlegung des Bundes in den Oberteil der Kanone des Oberholms
kann auch in Verbindung mit anderen Unterholmbefestigungen von Vorteil sein.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Abb. i gibt eine Ausführung mit Bund unterhalb des Oberholms wieder;
Abb.2 zeigt die Anwendung einer Druckplatte zumEinspannen einerSäule amUnterholm,während
Abb. 3 die bevorzugte Ausführungsform wiedergibt.
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Nach Abb. i ist eine Säule i der hydraulischen Presse am Unterende
gegen eine Stützplatte 2 abgefangen, die sich auf das Fundament 3 über den Säulenfuß
4 abstützt. Das Säulenunterende ist mit Gewinde 5 versehen, auf das eine, in diesem
Fall zweiteilige Mutter 6 aufgeschraubt ist. Die Mutter legt die Lage der Säule
gegenüber dem Unterholm 7 fest, in welchem die Säule durch die AnlageflächenS und
g geführt ist. Die Anlageflächen g liegen mittelbar, und zwar über die' konische,
vorzugsweise zweiteilige, nachstellbare Büchse io am Unterholm an.
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Am Oberende ist die Säule mit einem Bund i i versehen, der gegen die
Flächen 12 am Oberholm 13
anliegt. Die Säule ist durch die Mutter 14 auf dem
Gewinde 15 am Säulenoberende gegen die Fläche 1z verspannt, was in bekannter Weise
durch warmes Einziehen erfolgen kann.
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Der Zusammenbau der Presse kann mit den neuartig gestalteten Säulen
derart vorgenommen werden, daß zunächst der Unterholm montiert und die Säulen durch
die Bohrungen des Unterholms eingebracht und in entsprechende Öffnungen des Bodens
abgesenkt werden. Danach können beweglicher Holm und Oberholm aufgesetzt werden,
worauf die Verspannung des Oberholms erfolgt und dann der Oberholm samt den Säulen
in die Arbeitslage gehoben werden, indem man in den Preßzylinder Druckwasser einpumpt,
wodurch der Oberholm mit den Säulen gehoben wird. Der Hubvorgang geht also ohne
Hebezeug, nur mit Hilfe der Presse selbst, vor sich.
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Sofern auf eine Einspannung des unteren Säulenendes im Unterholm Wert
gelegt wird, kann man an Stelle der Spannbüchse io nach Abb. 2 eine Druckplatte
2,a vorsehen, gegen welche sich ein entsprechender Bund 2i der Säule i legt. Die
Druckplatte 2o findet ihrerseits das Widerlager in dem Unterholm 7. Im übrigen kann
die Säule nach Art der Abb. i ausgebildet werden.
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Die vorteilhafteste Ausführung der Erfindung ist in Abb.3 dargestellt.
Der Unterteil der Säule stimmt mit demjenigen der Abb. i überein. Im Oberteil jedoch
ist der Bund i i in das Innere der Kanone 25 des Oberholms 13 verlegt, entsprechend
ist auch die Widerlagerfläche 12 im oberen Teil der Kanone gelegen. Der Säulendurchmesser
in dem
Teil 26 oberhalb des Widerlagers ist entsprechend der verminderten
Beanspruchung kleiner als der Säulendurchmesser im mittleren Teil der Säule. An
dem Unterende des Oberholms ist lediglich eine Führungsfläche 27 an der Säule vorgesehen.