DE88138C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der auf beiliegender Zeichnung dargestellte Gegenstand betrifft ein ärztliches bezw. chirurgisches Werkzeug, welches namentlich bei Verwundungen zur Sekretableitung Verwendung finden soll.

Der freiliegende Drain besteht im wesentlichen aus einem hohlen Stabe, von welchem drei, vier oder mehr Arme strahlenförmig abzweigen, welche, wie aus der Zeichnung ersichtlich, Rinnen bilden, die mittelst Durchbrechungen mit dem inneren Hohlraum des Stabes communiciren.

Auf beiliegender Zeichnung ist:

Fig ι die Seiten- bezw. Längsansicht eines solchen Drains,

Fig. 2 eine Kopfansicht des dem Innern der Wunde zugewendeten Endes,

Fig. 3 eine desgleichen von dem aufserhalb der Wunde sichtbar bleibenden Ende,

Fig. 4 ein Querschnitt nach a-b (Fig. 1).

Der Drain besteht aus einem durchlochten Stabe oder Röhrchen A mit quer- bezw. kreuzförmigen Durchbrechungen ο o\ von welchem strahlenförmig drei, vier oder mehr an ihrem Ende wulstförmig abgerundete Arme g ausgehen, deren einer (oder mehrere) einen ein unfreiwilliges Eindringen des Drains in die Wunde verhindernden Ansatz d trägt.

Durch die strahlenförmig abstehenden Arme g werden die Rinnen cc'c" c'" gebildet.

Der Stab A, in der angegebenen Weise durch die Oeffnungen 00' durchbrochen, läfst alle und jede Wundabsonderung (Sekret) den durch die strahlenförmigen Arme gebildeten Rinnen c zuerst folgend durch die Oeffnungen 0 0' der Durchbohrung von A zufliefsen und derselben entlang nach aufserhalb der Wunde ablaufen. Hier kann dann durch aufsaugenden Stoff, Charpie etc. oder in irgend einer anderen geeigneten Weise die Absonderung aufgefangen werden.

Der ganze Drain kann in gleichförmigem oder auch sich verjüngendem Querschnitt hergestellt werden.

Aufser einem raschen ungehinderten, keine Stagnirung zulassenden Abflufs des Sekrets besteht ein weiterer Vortheil darin, dafs bei inficirten Wunden, namentlich im Kriege, die Naht ermöglicht wird, wo jetzt, offenbar infolge der Unzuverlässigkeit des alten Drains, auf die Einlegung eines solchen häufig verzichtet wird.

Es wird somit durch diesen Drain auch der Kriegschirurgie ein wesentlicher Vortheil verschafft.

Das Werkzeug kann aus beliebig geeignetem Material, wie Hartgummi, Celluloid, Elfenbein, Aluminium, Glas etc., hergestellt werden und dem auf der Zeichnung dargestellten beliebig ähnliche Form haben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein freiliegender Drain zu einer ungehinderten Ableitung von Wundabsonderungen (Sekreten), gekennzeichnet durch einen mit einer Längsbohrung versehenen Stab (A) mit Quer- bezw. sich kreuzenden Querdurchbrechungen (00'), von welchen strahlenförmig drei, vier oder mehr an ihrem Ende wulstförmig abgerundete Arme (g) ausgehen, deren einer (oder mehrere) einen ein unfreiwilliges Eindringen des Drains in die Wunde verhindernden Absatz (d) trägt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.