DE2741604C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen geformten Handschuh aus Gummi oder dergl., mit einem Hand- und einem Handgelenk­ teil, von denen der Handgelenkteil um seinen Umfang herum mit Längsauskehlungen versehen ist.

Ein derartiger Handschuh ist aus der US 32 38 647 bekannt. Bei diesem Handschuh ist in der Praxis die Neigung zu beobachten, daß sich beim Gebrauch die Stulpen über den Handgelenkteil um- und abrollen. Diese Erschei­ nung ist besonders störend im Fall von chirurgischen Hand­ schuhen wegen der kritischen Art der Tätigkeit eines Chirurgen sowie im Hinblick auf die Gefahr, daß der sterile Bereich solcher Handschuhe durch Versuche beeinträchtigt werden kann, den Handschuh bzw. die Stulpen desselben über den Arm des Chirurgen zurückzustreifen.

Aus der GB 11 32 599 ist ein Gummihandschuh bekannt, an dessen freiem Endabschnitt über den Umfang angeordnete Zellen bzw. Waben vorgesehen sind, die jeweils durch Längs- und Querrippen begrenzt sind. Dadurch wird zwar ein relativ steifer Bund im Bereich der Zellen bzw. Waben erhalten. Dieser Bund ist jedoch mehr oder weniger vergleichbar mit dicken Umfangsbändern bzw. -wülsten entsprechend der US 32 38 647.

Schließlich ist durch die DE-OS 19 11 157 noch vorgeschla­ gen, an der einen Seite eines Gummihandschuhs Auskehlungen bzw. Wellungen vorzusehen, die sich in einer vorgegebenen Richtung, z. B. Längsrichtung, erstrecken, während an der anderen bzw. gegenüberliegenden Seite des Handschuhs Aus­ kehlungen bzw. Wellungen ausgebildet sind, die sich in einer anderen Richtung erstrecken sollen. Ein Hinweis, die Auskehlungen bzw. Wellungen so anzuordnen, daß sie sich unmittelbar kreuzen, fehlt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Handschuh der eingangs genannten Art so weiter­ zuentwickeln, daß das am Handgelenkteil des Handschuhs ausgebildete Formmuster eine wesentliche Verbesserung der Beständigkeit des Handschuhs gegen ein unerwünsch­ tes Um- und Abrollen seines Stulpenteils gewährleistet, wobei darauf geachtet ist, daß es sich um ein relativ einfach herzustellendes Formmuster handelt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem dem Handteil abgewandten Endabschnitt des Hand­ gelenkteils mehrere sich über den Umfang erstreckende Auskehlungen ausgeformt sind, welche die Längsauskehlungen schneiden, und daß die Materialdicke des Handschuhs in den Längsauskehlungen und den sich über den Umfang er­ streckenden Auskehlungen im Vergleich zur Dicke im be­ nachbarten Bereich des Handschuhs vergrößert ist.

Durch die Erfindung wird ein äußerst einfach herzustellen­ des Formmuster definiert, welches ein unerwünschtes Um- und Abrollen des Stulpenteils beim normalen Gebrauch des Handschuhs verhindert.

Ohne sich auf eine einzige Theorie darüber beschränken zu wollen, weshalb der erfindungsgemäß ausgebildete Handschuh im Vergleich zu den bisherigen Handschuhen die vorstehend definierte Verbesserung gewährleistet, wird angenommen, daß durch die erfindungsgemäß vorge­ sehenen, einander kreuzenden und schneidenden Auskeh­ lungen der Handgelenkteil an der die einander kreuzen­ den Auskehlungen aufweisenden Stelle aufgrund dieser Auskehlungen gegenüber dem Rest des Handgelenkteils, der gegebenenfalls nur Längsauskehlungen aufweisen kann, leicht verengt oder eingeschnürt ist. Diese stärkere Einschnürung wirkt somit als verbessertes Versteifungs­ band um die Stulpe des Handschuhs herum, wodurch die Neigung zu einem Um- und Abrollen der Stulpe herabge­ setzt wird.

Bevorzugte konstruktive Details des erfindungsgemäß ausgebildeten Handschuhs nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Im folgenden wird eine Ausführungsform eines erfindungs­ gemäß ausgebildeten Handschuhs anhand der Zeich­ nung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Handschuhs gemäß der Erfindung, der auf einer Tauchform entsprechen­ der Konfiguration geformt worden ist, und

Fig. 2 eine gegenüber der Darstellung von Fig. 1 um 90° ge­ drehte Ansicht des Handschuhs von Fig. 1 auf der zu­ geordneten Tauchform.

In den Figuren ist ein Handschuh 10 dargestellt, der in der Weise hergestellt worden ist, daß eine Tauchform 12 mit einer Konfiguration entsprechend dem Handschuh 10 in üblicher Weise in eine flüssige Masse eines Latex, Vinylplastisols o. dgl. eingetaucht wurde. Nach dem Aushärten oder Vernetzen kann der Handschuh auf übliche Weise durch Abstreifen oder Abziehen für Verpackung und Versand von der Form abgenommen werden.

Die Tauchform 12 und der Handschuh 10 in seinem Zustand nach der Formung besitzen die in der US 36 13 172 beschriebene Gestalt mit der vorliegend offenbarten Abwandlung. Die Er­ findung ist jedoch auch auf geformte, elastische Handschuhe und Handschuhformen praktisch jeder beliebigen Form anwendbar.

Der Handschuh 10 umfaßt einen Handteil 14, der durch den entsprechenden Handteil der Form 12 unter diesem Handteil 14 bestimmt wird, sowie einen Handgelenkteil 16, der durch einen entsprechenden Handgelenkteil der Form 12 mit ähnlicher Gestalt bestimmt wird.

Handschuh 10 und Form 12 weisen jeweils mehrere auf darge­ stellte Weise um den Umfang des Handgelenkteils 16 herum vor­ gesehene Längsrillen oder -auskehlungen 18 auf, die praktisch um den Gesamtumfang des Handgelenkteils 16 herum vorgesehen sind. Gewünschtenfalls kann jedoch ein kleiner, nicht dargestellter freier Bereich vorgesehen werden, in welchem eine Einprägung der Größe oder eines Herstellerzeichens an der Form und so­ mit auch am Handschuh 10 angeordnet sein kann.

Es sind mehrere, durch entsprechende Rillen oder Nuten der Form 12 gebildete, umlaufende, die Längsauskehlungen 18 schneidende Rillen oder Auskehlungen 20 vorgesehen, die im Stulpenteil 19 des Handschuhs einen "kreuzschraffierten" Bereich bilden. Die einander schneidenden Auskehlungen 18, 20 legen sowohl im Handschuh 10 als auch in der Form 12 im wesentli­ chen pyramidenstumpfförmige Gebilde 22 fest, die - wie darge­ stellt - jeweils vier Seitenflächen aufweisen.

Die Längsauskehlungen 18 enden kurz vor dem vom Handteil 14 abgewandten Ende des Handgelenkteils 16. An diesem Ende 24 ist in der Form 12 eine umlaufende Endrille 26 vorgesehen, die sich entsprechend im hergestellten Handschuh 10 wieder­ holt.

Vorzugsweise besitzen die Auskehlungen 18, 20 der Form 12 und der darauf hergestellten Handschuhe 10 eine Breite von etwa 3,2-4,8 mm bei einer Tiefe von etwa 1,6-2,4 mm. Ihr seit­ licher Abstand ist dabei kleiner als ihre Breite.

Die Rille oder Auskehlung 26 kann schmäler sein als die ande­ ren Auskehlungen 18, 20, aber im wesentlichen dieselbe Tiefe be­ sitzen.

Die hergestellten Handschuhe besitzen an den Fingerspitzen eine Dicke von etwa 0,15-0,23 und am günstig­ sten von etwa 0,18 mm, wobei die Dicke des Handschuhs 10 an den Abschnitten 28, 29 neben und zwischen den Auskehlungen 18, 20 in einem ähnlichen Bereich liegt. Bei der dargestellten Ausfüh­ rungsform ist die Dicke des Handschuhmaterials innerhalb sowohl der umlaufenden Auskehlungen 20, 26 als auch der Längsauskeh­ lungen 18 dicker als an den Fingerspitzen und in den Berei­ chen zwischen den Auskehlungen 18, 20, 26. Die entsprechende Dicke, an den Sohlen der Auskehlungen 18, 20, 26 gemessen, beträgt etwa 0,23-0,38 mm. Es wird angenommen, daß durch diese se­ lektive Verdickung des Handschuhmaterials die Beständigkeit des Handschuhs gegen ein Herabrollen der Stulpe beträchtlich verbessert wird.

Die nicht von den Querauskehlungen 20 geschnittenen Abschnitte 30 der Längsauskehlungen 18 verlaufen längs des Handgelenkteils bis zum Handteil 14. Gewünsch­ tenfalls können diese Abschnitte 30 der Längsauskehlungen 18 jedoch weggelas­ sen werden, so daß die ein Herabrollen verhindernde Stulpenversteifung auf den Bereich der umlaufen­ den bzw. Querauskehlungen beschränkt ist.

Claims (5)

1. Geformter Handschuh aus Gummi oder dergl., mit einem Hand- und einem Handgelenkteil, von denen der Handgelenk­ teil um seinen Umfang herum mit Längsauskehlungen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem dem Handteil (14) abgewandten Endabschnitt des Handgelenkteils (16) mehrere sich über den Umfang er­ streckende Auskehlungen (20) ausgeformt sind, welche die Längsauskehlungen (18) schneiden, und daß die Material­ dicke des Handschuhs (10) in den Längsauskehlungen (18) und den sich über den Umfang erstreckenden Auskehlungen (20) im Vergleich zur Dicke in benachbarten Bereichen des Hand­ schuhs (10) vergrößert ist.

2. Handschuh nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Längsauskehlungen (18) kurz vor dem vom Handteil (14) abgewandten Ende des Hand­ gelenkteils (16) auslaufen bzw. enden, und daß der Handschuh (10) an diesem abgewandten Ende eine mit Abstand von den Längsauskehlungen (18) um den Hand­ gelenkteil (16) umlaufende Auskehlung (26) aufweist.

3. Handschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die umlaufenden Aus­ kehlungen (20) und die Längsauskehlungen (18) eine Breite von etwa 3,2-4,8 mm und eine Tiefe von etwa 1,6-2,4 mm besitzen.

4. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Materialdicke im Sohlenbereich der Auskehlungen (18, 20) etwa 0,23-0,38 mm, im übrigen Bereich des Handschuhs (10) 0,15-0,23 mm beträgt.

5. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß sich die Längsauskehlungen (18) über den Handgelenkteil (16) zum Handteil (14) über einen mit den umlaufenden Aus­ kehlungen (20) besetzten Bereich erstrecken.