DE2242805B2 - Verfahren zur herstellung eines schutzhandschuhs - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schutzhandschuhs, dessen Formstücke jeweils eine Textilstofflage und einen die Stofflage bedeckenden thermoplastischen Überzug aufweisen, wobei beide Formstücke entlang einer den Umrissen einer Hand entsprechenden Zone verschweißt, anschließend ausgeschnitten und gewendet werden.

Bei einem bekannten derartigen Verfahren zur Herstellung eines Handschuhes unter Verwendung einer Formpresse wird entweder nur thermoplastischer Kunststoff oder ein mit thermoplastischem Kunststoff beschichtetes Gewebe oder Gewirke aus natürlichen oder synthetischen Fasern verwendet. Dieses Material wird übereinandergelegt, verschweißt, ausgeschnitten und gewendet. Nachteilig ist hierbei die relativ steife Konsistenz des Schutzhandschuhs sowie die teuere Herstellung, da neben Ketten- und Schußfäden aus nichtthermoplastischem Material auch Ketten- und Schußfäden aus thermoplastischem Material vorgesehen sind. Hierdurch verteuert sich die Herstellung dieses Handschuhs erheblich, wobei andererseits eine relativ steife Form erhalten wird, welche die Handhabung erschwert. Bei einem weiteren bekannten Handschuh, der aus zwei übereinandergelegten Lagen natürlichen oder synthetischen Materials besteht, die durch Schweißen längs einer Verbindungslinie verbunden sind, erschweren die Schweißnähte ebenfalls erheblich die Beweglichkeit der Finger in der Gebrauchsstellung des Handschuhs.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Herstellen eines Schutzhandschuhs der eingangs genannten Art zu schaffen, welches gewährleistet, daß der Schutzhandschuh bei billiger Herstellung in der Handhabung geschmeidig ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem Verschweißen der Formstücke die Textilstofflage von dem thermoplastischen Überzug bedeckt wird und daß nach dem Wenden der Handschuh auf eine Form aufgezogen und durch Eintauchen in ein Bad die eine Seite des die beschichteten Textilstofflagen aufweisenden Überzugs mit einem weiteren Überzug aus Naturgummi oder Kunststoff versehen wird.

Dadurch ergibt sich der Vorteil der Schaffung eines sehr geschmeidigen Schutzhandschuhes. Hierzu wird ein sehr leichtes Gewebe oder Gewirke, beispielsweise ein Jerseygewebe, mit einem Gewicht von etwa 113,40

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bis 119,07 g/0,836 qm verwendet, das mit einer dünnen undurchlässigen Schicht aus Polyvinylchlorid oder Polymer auf Nitrilbasis vorbeschichtet ist. Nach der Vorbeschichtung wird dieses vorbeschichtete Gewebe oder Gewirke durch Schweißen, Ausschneiden und Wenden weiterbehandelt und anschließend auf eine Form aufgesetzt und in ein Bad eingetaucht. Hierdurch verbindet sich der eine Überzug mit dem nachfolgenden Überzug, ohne daß eine Durchdringung der beiden Überzüge stattfindet. Das Endprodukt ist ein billig hergestellter, jedoch leicht und geschmeidig zu handhabender Schutzhandschuh.

Zwar ist bereits ein Verfahren zur Hersteilung von Kleidungsstücken durch Aufbringen eines Überzugs, nach dem in zwei Verfahrensschritten Überzüge aufgebracht werden, bekannt.

Nach dem ersten Verfahrensschritt soll jedoch eine Durchdringung des Materials mit Kunststoff verhindert werden. Hierzu wird zunächst auf einer Seite des Gewebes ein Überzug aufgebracht, welcher anschließend durch Erstarren und Aushärten in einen festen dauerhaften Überzug umgewandelt wird, wonach vor dem Aushärten der Schicht eine weitere Substanz, beispielsweise ein Weichmacher, auf den erstgenannten Überzug einwirkt. Das Endprodukt ist damit ein relativ steifer Handschuh, welcher in der Handhabung Nachteile aufweist.

Bei einem weiteren bekannten Verfahren zur Herstellung von Schutzhandschuhen soll die innere Schicht des Textilstoffes von einem Überzugstoff frei bleiben, indem das Eindringen des Überzugmaterials in die innere Schicht durch plötzliches Erhitzen verhindert werden soll. Durch diese Erhitzung ergibt sich eine Aushärtung des Materials, wodurch wiederum zwangsläufig nachteiligerweise ein relativ steifer Handschuh entsteht.

Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer in der Zeichnung dargestellten Aus'ührungsforrn näher beschrieben. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 die Ansicht eines Schweißkopfes für das Zusammenschweißen zweier Zuschnitte,

F i g. 2 die Draufsicht auf die verschweißten Zuschnitte nach dem in F i g. 1 dargestellten Verfahrensschritt,

Fig.3 die Ansicht eines Formmessers zum Ausschneiden des verschweißten Zuschnittes in Form einer Hand durch Abtrennen des Stoffes entlang der Schweißnähte,

Fig.4 die Draufsicht auf das Handschuhfutter in Form einer Hand nach dem Abtrennen des Stoffes,

Fig.5 die Ansicht des auf eine Handschuhform gesteckten Futters in eingetauchter Stellung in ein Bad eines Überzugmaterials und

F i g. 6 einen teilweisen Querschnitt des Schutzhandschuhs.

In der ersten Herstellungsstufe wird die Materialbahn einer Interlockware in einem kontinuierlichen Überzugsverfahren mit einer plastizierten Dispersion eines Polyvinylchloriden oder eines Polymerisats auf Nitrilbasis überzogen. Der Überzug durchsetzt die Wirkware, die daraufhin durch einen Ofen zum Aushärten des Überzuges geschickt wird.

Nach der in F i g. 1 gezeigten Verfahrensstufe werden zwei Zuschnitte der überzogenen Wirkware 10 und ti übereinandergelegt und mit einem Schweißklingen 13 tragenden Schweißkopf 12 behandelt. Die Klingen 13 weisen jeweils die Form einer ausgestreckten Hand zum Erhalt einer in F i g. 2 gezeigten Schweißnaht 14 auf. Die

Schweißklingen 13 können am Kopf 12 in zwei versetzten Reihen angeordnet sein, wobei die Handformen in entgegengesetzte Richtungen zeigen, so daß die »Handgelenk«-Teile durchsetzt sind.

Das Verschweißen wird durch elektrisches Erhitzen der Schweißklinge 13 durchgeführt, so daß die Überzüge auf den beiden Zuschnitten 10 bzw. 11 in der Schweißzone schmelzen und nach dem Kühlen zum Erhalt der Schweißnaht 14 vereinigt werden.

Die F i g. 2 zeigt, daß die Schweißnaht 14 den Bereich der Wirkware aufteilt, und zwar in einen ersten, von der Schweißnaht 14 eingeschlossenen Bereich 15 und in einen zweiten Bereich 16, der zum Bilden des Handschuhfutters nicht verwendet wird. Die Teile des Zuschnittes sind um den Umriß der Handfläche und der Finger herum miteinander verbunden, urr die Seiten des Futters zu bilden, wobei jedoch der Handgelenkbereich offen und unverschweißt gelassen wird.

F i g. 3 zeigt eine Vielzahl von Messern 20, die an einem Schneidekopf 21 in einer der Anordnung der Schweißklingen entsprechenden Lage befestigt sind, so daß die Schneidemesser die Wirkware durch die Schweißzonen 14 und durch den Handgelenkbereich schneiden.

Das Produkt dieses Schneideschrittes ist in Fig.4 dargestellt, und weist einen vorderen und einen hinteren Bogenteil 22 auf, die um die Finger und die Seitsn der Handflächen herum durch einen Schweißstreifen 23 miteinander verbunden sind, der von den Schweißmessern gelassen wurde. Der Handgelenkbereich 24 bleibt

unverschweißt und offen.

Das so erhaltene Futter 25 wird dann gewendet, so daß die in F i g. 4 gezeigten Oberflächen die Innenoberflächen des Futters 25 darstellen und der Schweißstreifen 23 im Inneren verborgen bleibt. Das Futter 25 wird dann auf eine Handschuhformeinrichtung 26 gebracht, die wie eine Hand mit gespreizten Fingern gestaltet ist, und dann in ein Bad 27 einer Oberzugssubstanz 28, wie in F i g. 5 gezeigt, getaucht. Die Substanz 28 kann aus Natur- oder synthetischem Gummi oder aus einem Kunststoffmaterial, wie Polyvinylchlorid, bestehen. Die Einrichtung 26 mit dem überzogenen Futter 25 wird dann aus dem Bad 27 entfernt, worauf man den Überzug abbinden läßt oder dieser ausgehärtet wird.

Aus der F i g. 6 sind Schleifen oder Schlingen 30 der Lagen der Wirkware 10 bzw. 11 ersichtlich, die mit dem ersten Überzug 31 imprägniert sind, der vor Verwendung des Schweißkopfes 12 aufgetragen worden war. Dieser Überzug 31 läuft durch die Zwischenräume der Schleifen hindurch und bedeckt die Fäden bzw. Fasern der Strickware. Ein aus Polyvinylchlorid bestehender Überzug 32 ist über dem Wirkstoff auf einer Seite vorhanden und bildet somit einen kontinuierlichen Überzug.

Der Handschuh ist flexibel bzw. geschmeidig, da das Futter und der Überzug sich nicht gegenseitig verstärken, so daß der Handschuh bei Durchführung schwieriger Handgriffe oder Arbeitsfolgen getragen werden kann. Dies ist insbesondere in chemischen Betrieben und Forschungsinstituten vorteilhaft.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung eines Schutzhandschuhs, dessen Formstücke jeweils eine Textilstofflage und einen die Stofflage bedeckenden thermoplastischen Überzug aufweisen, wobei beide Formstükke entlang einer den Umrissen einer Hand entsprechenden Zone verschweißt und daran anschließend ausgeschnitten und gewendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Verschweißen der Formstücke die Textilstofflage von dem thermoplastischen Überzug bedeckt wird und daß nach dem Wenden der Handschuh auf eine Form aufgezogen und durch Eintauchen in ein Bad die eine Seite des die beschichteten Textilstofflagen aufweisenden Überzugs mit einem weiteren Überzug aus Naturgummi oder Kunststoff versehen wird.