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Einrichtung zum Bewegen von Massengutern auf einem Lagerplatz
Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zum Bewegen von Massen gütern auf einem Lagerplatz,
auf dem sich eine zentrale Umschlaganlage befindet, die durch eine Zuförderungs-
und eine \bförderungseinrichtun,g mit Stellen auRerhlalb des Lagerplatzes verbunden
ist, wobei eine Verteiler-und eine Aufneihmervorrichtung um die Umschlaganlage herumfahrbar
ist. Mit einer solchen Einrichtung ist man in der Lage, nicht nur rechteckige Grundstüclie,
sondern auch solche von unregelmäßiger Gestalt, z. B. dreieckige oder trape.zförmige,
als Lagerplätze zu verwerten. Die Erfindung bezweckt nun, die Einrichtung so zu
gestaaten, daß die zur Verfügung stehende Fläche möglichst vollkommen zur Lagerung
ausgenutzt werden kann. Es sollen also die zur Förderung der -Niassengüter dienenden
Teile so ausgehildet werden, daß zu ihrer Abstützung nur ein möglichst kleiner Anteil
der Grundfläche verwendet wird. Im gleichen Sinn liegt es auch, die Konstruktion
so zu gestalten, daß möglichst jede Stelle der Lagerfläche jederzeit von den Fördermitteln
erfaßt werden kann, so daß die Grundfläche weitestgehend nutzbar gemacht wird.
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Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß die Verteiler- und
die Aufnehmervorrichtung als frei tragende Ausleger an der als Turmgerüst ausgebildeten
Umschlaganlage gelagert sind. Diese Lagerung geschieht zweckmäßig in der Weise,
daß sich die beiden Ausleger einerseits an dem Oberteil des säulenartigen Turmgerüstes
und andererseits auf dessen Fundament, und zwar vorzugsweise auf einer schrägen,
z.B. kegelförmigen Bahn abstützen.
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Eine besonders günstige Platzausnutzung wird
ferner
dadurch erzielt, daß zur Verteilung der Mas sengüter einerseits von der Zuförderungseinrichtung
zur Verteilervorrichtung und andererseits von; der Aufnehmervorrichtung entweder
zur Abförderungseinrichtung oder zur Verteilervorrichtunig übereinander angeordnete,
um das Turmgerüst herumgeführte Drehteller dienen. Die Ausnutzung der Grundfläche
des Lagerplatzes wird weiterhin dadurch verbessert, daß wenigstens einer der beiden
die Verteiler- biw. die Aufnehmervorrichtung bildenden Ausleger um eine zweite lot
rechte Achse schwenkbar ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht der Einrichtung nach dem ersten
Ausführungsbeispiel, Fig, 2 die Draufsicht auf diese Einrichtung (ohne die Obergurte
der Verteiler- und Aufnehmereinrichtung) und den Lagerplatz, Fig. 3 eine Seitenansicht
der Einrichtung nach dem zweien Ausführungs;beispiel und Fig. 4 die zu,geth,örige
Draufsicht (bei einer anderen Stellung der Verteiler- und der Aufmehmereinrichtung
in bezug aufeinander).
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Zunächst sei das erste Ausfü'hrungsbeispiel beschrieben.
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Der Lagerplatz. I hat die Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks.
Ungefähr in seiner Mitte befindet sich ein die Umschlaganlage bildendes Turmgerüst
2, dessen Sockel einen Bunkerraum. 3 enthält, von dem ein geschlossener Gang nach
dem Gelände außerhalb des Lagerplatzes I £iChrt. In dem Gang 4, der auch unterirdisch
verlaufen könnte, sind nebeneinander zwei Förderbänder angeordnet, von denen das
eine das Gut, z.B. Kohle, in den Bunker hineinbefördert und das andere die Kohle
herausbefördert. Die in den Bunslçerrauml 3 ein-. gebrachte Kohle wird durch ein
innerhalb des Turmger,üstes 2 befindliches, Becherwerk 5 in eine ringförmige, z.u
dem Turmgerüst konzentrische Rinne 6 gefördert, deren Boden aus einem ringförmigen
Drehteller besteht.
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Die Verteilereinrichtung wird durch einen Ausleger 7 und ein in diesem
gelagertes. Förderband 8 gebildet. Der Ausleger 7 stützt sich einerseits mit zwei
Fahrwerken auf eine kegelförmige Fahrbahn g an dem Sockel des Turm'gerüstes 2 und
hängt andererseits mit seinem Obergurt an der Spitze des Turmgerüstes in der Weise,
daß er um die lotrechte Mittellinie des Gerüstes um 3600 herumgeschwenkt werden
kann. Die Kohle wird von dem Drehteller der Rinne 6 mittels eines Abstreifers auf
das Förderband 8 übergeführt und von diesem durch einen auf dem Ausleger 7 verfahtbaren
Abwur,fwagen 10 an der gewünschten Stelle abgeworfen.
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Die Aufnehmereinrichtung weist einen Ausleger II auf, der sich ebenfalls
mit zwei Fahrwerken auf die Fahrbahn g stützt und mit seinem Obergurt an der Spitze
des Turmgerüstes hängt, so daß auch er um 3600 geschwenkt werden kann. Auf dem Ausleger
ii ist als Aufuahmegerät ein Eimerkettenibagger I2 verfahrbar, der die Kohle auf
ein in dem Ausleger II gelagertes Förderband I3 abwirft, das sie wiederum an eine
unterhalb der Rinne 6 befindliche Rinne 14 abgibt. Deren Boden wird ebenfalls durch
einen Drehteller gebildet, von dem die Kohle abgestreift und durch eine im Innern
des Turmgerüstes 2 befindliche Wendelrutsche dem Förderband zugeführt wird, das
die Kohle durch den Gang 4 hindurch nach der außerhalb des Lagerpiatzes befindlichen
Verlade- oder Verbrauchersteile befördert.
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Durch die beschriebene Einrichtung kann die Kohle an beliebigen Stellen
innerhalb des Bereiches des Auslegers 7 gestapelt und andererseits der Lagerplatz
durch die Aufnehmereinrichtung II, I2, I3 wieder geräumt werden. Ferner kann m.it
dieser Einrichtung die Kohle auch in einfacher Weise auf dem Lagerplatz umgesetzt
werden, indem sie an einer Stelle des Lagerplatzes aufgenommen und an irgendeiner
anderen Stelle des Platzes wieder gestapelt wird. Für diesen Fall werden z.weckmäßig
Vorl<ehrungen getroffen, die es ermöglichen, daß das Förderband I3 die Kohle
nicht in die Rinne I4, sondern in. die Rinne 6 wirft, von der sie auf das Förderband
8 gelangt Die beiden Ausleger 7 und II können sich einander nur so weit nähern,
wie es ihre Fahrwerke gestatten. Es verbleibt daher zwischen den beiden Auslegern
ein toter Winkel. Diesen kann man, wenn es gewünscht wird, dadurch verringern, daß
wenigstens einer der beiden Ausleger außer um die Achse des Turmgerüstes noch um
eine zweite lotrechte Achse schwenkbar ist.
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Ein Ausführungsbeispiel hierzu zeigen die Fig. 3 und 4. Bei diesen
stützt sich der das AufnelhFmergerät 12 tragende Ausleger 11 über einen Kugel-oder
Rollenkranz I5 auf ein Untergestell 16, das auf einer zu dem Turmgerüst 2 konzentrischen
Fahrbahn verfahrbar i.st. Am oberen Teil des Auslegers II greift in einem Gelenk
I7 ein waagerecht angeordneter Lenloer I8 an, der an der Spitze des Turmgerüstes
2 gelagert ist. Das Gelenk I7 und der Kugelkranz I5 haben eine gemeinsame, lotrechte
Drehachse. Der Ausleger II kann sonach nicht nur gemeinsam mit dem Lenker I8 um
die Achse des Turmgerüstes 2, sondern auch bei feststehendem Lenker I8 um die gemeinsame
Drehachse des Gelenkes I7 und des Kugelkranzes 15 geschwenkt werden. Man kann daher,
wenn sich die beiden Ausleger 7, II beim Schwenken um die Achse des Turmgerüstes
einander so weit genähert haben, wie es die beiderseitigen Fahrgestelle zulassen,
den Ausleger II durch Schwenken um die Drehachse des Gelenkes I7 und des Kugelkranzes
15 zu dem Ausleger 7 parallel stellen, wie es in Fig. 4 mit strichpunktierten Linien
dargestellt ist. Der tote Winloel zwischen den beiden Auslegern ist daher praktisch
vermieden.
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Um der zweiten Schwenkmöglichkeit Rechnung zu tragen, ist das Förderband
I3 des Auslegers II nicht bis zu dem Turmgerüst 2 durchgeEnihrt:. Es wirft vielmehr
nahe bei der Drehachse des Gelenkes I7 und des Kugelkranzes 15 auf ein zweites,
bis
zum Turmgerüst reichendes Förderband 19 ab, Dieses ist so angeordnet,
daß es n!ur an der Schwenkbewegung des Lenkers I8 und des Untergestells I6, nicht
aber an der zusätzlichen Schwenkbewegung des Auslegers II teilnimmt.
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Um zu vermeiden, daß der Ausleger II auf den Lenker Is ein. nennenswertes
Drehmoment ausübt, wenn er gegenüber diesem verschwenkt ist, wird das Gewicht des
Auslegers II in bezug auf die Drehachse des Gelenkes 17 durch einen den Ausleger
7 überstreichenden Arm 20 und ein auf diesem verschiebbares Gegengewicht 21 ausgeglichen.
Das Gegengewicht 21 wird jeweils so eingestellt, daß es das Gewicht des Aufnehmergerätes
12 bei dessen verschiedenen Stellungen auf dem Ausleger II ausgleicht.
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Die Erfindung ist nicht nur für Kohle, sondern figur Schüttgüter
aller Art PATENTANSPROCHE: I. Einrichtung zum Bewegen von Massengütern auf einem
Lagerplatz, auf dem sich eine zentrale Umschlaganlage befindet, die durch eine Zu.förderungs
und eine Abförderungseinrichtung mit Stellen außerhalb des Lagerplatzes verbunden
ist, wobei eine Verteiler- und eine Aufnehmervorrichtung um die Umschlaganlage herumfahrbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteiler- und die Aufuehmervorrichtung (7,
8, IO, II, I2, I3) als frei tragende Ausleger an der als Turmgerüst (2) ausgebildeten
Umschlaganlage gelagert sind.