DE880775C - Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen

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DE880775C
DE880775C DER5826A DER0005826A DE880775C DE 880775 C DE880775 C DE 880775C DE R5826 A DER5826 A DE R5826A DE R0005826 A DER0005826 A DE R0005826A DE 880775 C DE880775 C DE 880775C
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DE
Germany
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azo dyes
water
acid
fiber
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DER5826A
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Erich Dipl-Chem Dr Feess
Hermann Dipl-Chem Dr Rath
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/02General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes
    • D06P1/12General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes prepared in situ

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Grundsätzlich werden Azofarbstoffe durch Kuppeln von Phenolen, Naphtholen, Anthranolen, Oxycarbazolen, Aminen usw. mit Diazoniumsalzen ent-,veder in Substanz oder auf der Faser hergestellt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn beide Komponenten, also sow ohl .die Azokomponente als auch die Diazoko.mponente, in wäßrigen Medien lösliche Körper -darstellen.
  • In manchen Fällen ist es von Nachteil, wenn zum Lösen der KupplungskomponenteÄtzalkali benötigt wird. Will man nämlich Azofarbstoffe unter Verwendung üblicher Oxyarylcarbonsäure-arylami,de auf al'Iealiempfindlichen Fasern (Proteinfasern, Acetylcellulosefasern) herstellen, dann kann die Faser durch die Verwendung des Ätzalkalis gescliädigt werden. Für derartige Fälle ist z. B. die Verwendung von solchen Naphtholen als Azokompon.ente vorgeschlagen worden, welche durch die Gegenwart einer Sulfo- oder Carboxylgruppe wasserlöslich .sind (Patentschrift d.7$331). Der Nachteil einer derartigen Arbeitsweise liegt darin, daß die Naßechtheitsei;genschaften der entstehenden Azofärbungen .durch die im Farbstoffmolekül vorhandenen hydrophilen Gruppen verschlechtert werden.
  • Andere Vorschläge gehen dahin, die Oxyarylcarbonsäurearylami@de in Dispergiermittel enthaltenden wäßrigen Bädern lediglich zu di.spergieren oder die zunächst vorhandene Ätzalkalität durch Natriumbicarbonat abzustumpfen, wobei ebenfalls die Verwendung eines Dispergermittels notwendig ist, um etwa sich abscheidendes Arylamid in -Dispersion zu halten (amerikanische Patentschriften 1958307 und 1964934, britische Patentschrift 401938 und Patentschrift 6103r5). Diese Verfahren sind mit dem Nachteil behaftet, -daß Färbungen von mangelhafter Wasch- und Reibechtheit entstehen.
  • Eine weitere Methode sieht die Verwendung von i-Methylolen der Oxyarylcarbonsäure-arylam:ide als Azokomponenten vor, die in Ammoniak löslich sind, deren Nachteil aber darin besteht, daß- einerseits sie Methylole nicht haltbar sind und zum andern ebenfalls Färbungen von mangelhafter Renbechtheit resultieren.
  • Auch die Herstellung von festen Naphtholaten (Patentschrift 325 503), die lediglich in Wasser gelöst zu werden brauchen, befriedigt nicht, da beim Lösen der Naphtholate in Wasser das Naphthol hydrolytisch abgespalten wird, wodurch Kupplungsschwierigkeiten entstehen und außerdem Reib: und Waschechtheit der Färbungen verschlechtert werden..
  • Die französischen Patentschriften 815575 .und 840459 beschreiben ein Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Azofarbstoffen (Estersalzen) in .Substanz, Welche einen aromatischen löslich machenden Rest enthalten. Der löslich machende Rest kann nicht in saurem Medium entfernt werden, sondern wird nach dem Aufbringen des Farbstoffs auf die Faser in alkalischem Medium wieder abgespalten; wobei alkaliempfirndliche Fasern geschädigt werden können.
  • In ;den alkalischen Entwicklungsbädern besteht außerdem die Neigung zum Auslaufen der Färbungen in die Entwicklungsflotte, was einerseits zu schwachen und andererseits zu nicht reibechten Färbungen führt, falls nicht unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen, d. h. unter Zugäbe %Ton das Ablösen verhindernden Zusätzen zum Entwicklungsbady gearbeitet wird.
  • Das vorliegende neue Verfahren schaltet diese Nachteile dadurch aus, @daß. es leicht wasserlösliche Derivate von. aromatischen oxygruppenhaltigen Körpern, z. B. von Oxyarylcarbonsäurearylamiden, verwendet, die sich auch bei stärkerer Verdünnung mit Wasser nicht abscheiden und daher Färbungen und Drucke vorn. guter Reib- und Waschechtheit liefern. Dabei wird die wasserlöslich machende Gruppe im Rahmen der -Farbstoffbildung durch saure Mittel oder fermentativ wieder abgespalten, so: daß alkaliempfindliche Fasern nicht geschädigt werden.
  • Als derartige Derivate werden gemäß dem neuen Verfahren an der Oxygruppe substituierte Produkte; z. B. Acetale, insönderheit Glucoside, von aromatischen oxygruppenhaltigen: Körpern, z: B. vonOxyarylcarbonsäureärylami,den; verwandt. Ihre Herstellung wird in der Weise -vorgenommen, daß man z. B. ein Oxyärylcarbonsäurearylamid in an sich für einfache Naphthole bekannter Weise mit Acatobromglucose oder direkt mit Pentaacetylglucose umsetzt und das entstandene Tetraacetat durch Umesterung mit Nätriummethylat verseift. Dabei resultieren feste,. leicht wasserlösliche Glucoside von unbeschränkter Haltbarkeit. Die Glucosilde können in geeigneter Weise mit Diazoniumsalzen zu Azofarbstoffen gekuppelt werden, wobei der hydraphi.le Glucos -idrest im Rahmen der Farbstofbildüng wieder abgespalten wird. Die Abspaltung kann entweder hydrolytisch oder -enzymatisch erfolgen. Die Herstellung des Farbstoffes kann entweder in Substanz oder auf der Faser vorgenommen werden (wobei gleichzeitig der hydrophile Glucoasidrest entfernt wird).
  • An Stelle der löslichen Glucoside können andere lösliche Acetale, z. B. solche aus Naphtholen und Acetaldehyd-disulfosäure, angewandt werden.
  • Weiterhin lassen sich in besonders vorteilhafter Weise wasserlösliche Schwefelsäureester bzw. Estersalze von Naphthollderivaten, z. B. der Schwefelsäureester ,des 2, 3-Oxynaphthoesäurephenylamds, verwenden. Auch hier wird die wasserlöslich machende Gruppe im Rahmen der Farbstoffbildung wieder abgespalten. Auch in diesem Fall kann die Erzeugung des Farbstoffs in Substanz oder auf der Faser vorgenommen werden.
  • Dadurch, @daß die Acetale bzw. Glucoside sowie ,de Ester bzw. Estersalze allcalifrei gelöst und alkalifrei .gespalten werden, ist eine Schädigung von alkaliempfindlichen Fasern ausgeschlossen.
  • Als Beispiel für @die Herstellung eines Glucosids sei das folgende genannt 7 g 2,3-Oxynapohthoesäurephenylamid werden in io ccm Chinolin aufgeschlämmt, io g Acetobromglucose eingerührt und 5 g Silberoxyd zugesetzt. Unter stetem Rühren steigt die Temperatur rasch auf 50 bis 6o° an, wobei die ursprünglich dünnflüssige Mischung immer viskoser wird. Die erhaltene Paste wird mach 2 Stundete in warmem Eisessig gelöst. Durch Einrühren dieser Lösung in Eiswasser erhält .man rdas Tetraacetat des Glucosids, das durch katalytische Umesterung mit Natriummethylat in Methanol entacetyliert wird. Das Gluco-sid läßt sich aus Wasser umkristallisieren. Beispiel für die Herstellung des Schwefelsäureestersalzes eines 2,3-Oxynaphthoesäurearylam@ids 15 g 2,3-Oxynaphthoesäurephenylamid werden in 6o ccm Dimethylanilin eingerührt und unter io° abgekühlt. Man tropft io ccm Chlorsulfonsäure zu, wobei die Temperatur unter 1o° .gehalten wird. Nun erwärmt man unter Rühren auf 6o bis 65° und hält 30 Minuten auf dieser Temperatur. Das: Reaktionsgemisch .bräunt sich währenddes Erwärmens und wird gleichzeitig homogen. Die erkaltete sirupartige Masse wird unter Kühlung reit 30 g Ätzkali in 30 ccm Wasser versetzt und so lange gerührt, bis ein dicker Salzbrei sich abscheidet und die flüssige Phase sich in zwei Schichten trennt. Der Salzbrei wind abgesaugt und aus Amylalkahol oder Wasser umkristallisiert, wobei man das Kaliumsalz des Schwefelsäureesters erhält.
  • Für die Herstellung des Farbstoffs auf der Faser werden folgende Verfahrensbeispiele beschrieben: i. Man läßt das Glucosi@d bzw. den Schwefelsäureester des 2, 3=Oxynaphthoesäurephenylami@ds aus einer heißen Lösung (3 gll) auf z. B. Wolle aufziehen und behandelt nach Zusatz von Säure (z. B. i °/o Schwefelsäure, i o/o p-Toluolsulfonsäure oder 3 % Ameisensäure, bezogen auf Warengewicht) noch kurze Zeit weiter. Nachdem Abquetschen des Fasermaterials wird die Säure mit sehr verdünnter Ammoniaklö.sung neutralisiert, wieder abgequetscht und ,die Faser in die Lösung einer Diazoverbindung aus i-Amino-2-meihyl-q.-chlorbenzol eingebracht, wobei sofort Kupplung eintritt. Der Zusatz eines Dispergiermittels in den einzelnen Behandlungsbädern ist zweckmäßig. Nach dem üblichen Fertigmachen erhält man eine rot gefärbte Ware. Das Aufbringen der Farbstoffkomponenten kann auch auf .dem Druckweg erfolgen. In entsprechender Weise können bei Verwendung anderer Komponenten andere Farbtöne erbalten werden.
  • Die Abspaltung des löslich machenden Restes und damit die Fixierung der Azokomponente kann auch enzymatisch mit Hilfe einer wäßrigen Lösung von Emulsin bzw. Takadiastase vorgenommen werden. Anschließend geht man direkt in die Diazoniumsalzlösung ein, wobei Kupplung zum Farbstoff eintritt.
  • Nach dem Aufbringen des Glucosids bzw. Schwefelsäureesters der genannten Azokomponente auf die Faser, dem Abquetschen und Spülen kann man: die grundierte Ware auch in eine alkalibicarbonatal'kalische, ammoniallkalische oder pyrid-inhaltige Diazoniumsglzlö.sung einbringen, wobei Kupplung eintritt unter gleichzeitiger Abspaltung des löslich machenden Restes.
  • 2. i5o g Wolle werden mit einer Lösung von 22,5 g Schwefelsäureester des 2, 3-Oxynaphthoesäurephenylamids .in 7,5 1 Wasser 15 Minuten bei Kochtemperatur behandelt, 5 °/o, Essigsäure oder Ameisensäure (bezogen auf das Wollgewicht) zugesetzt, es wird 30 Minuten gekocht, auf 5o°' abgekühlt und so viel p-Toluolsulfon:säure oder Schwefelsäure zugesetzt, daß die Lösung ein pH i bis 1,5 zeigt. Man beläßt 30 Minuten in dieser Lösung, spült und geht in die Diazoniumsalzlösung ein, der man bei Rotbasen Natriumacetat (8 g/1), bei Blaubasen Pyridnnbasen (ioccm/1) zusetzt, bis kräftige Kupplung einsetzt. Man kann auch eine kurze Zwischenspülung mit verdünntem Ammoniak vornehmen. Verwendet man als Diazoniumsalz z. B. dasjenige des i-Amino-2-methoxy-5-chlorbenzols (i g/1), so erhält man eine Rotfärbung.
  • Die Abspaltung der löslich machenden Gruppe auf der gefärbten Ware kann auch in einem besonderen Bad bei sehr kurzem Flottenverhältnis vorgenommen werden. Dabei kann man Temperaturen von 2o bis ioo° und Zeiten zwischen 5 und 120 Minuten anwenden, wenn man die Konzentration der Säure entsprechend variiert. Als spaltende Säuren kommen insbesondere Mineralsäuren und Sulfonsäuren in Frage.
  • Bei 'hellen Ausfärbungen genügt sowohl bei Verwendung der Glucos:de als auch der Schwefelsäureester ein Auffärben in Gegenwart von ioo/o Ameisensäure (berechnet auf das Wollgewicht).
  • Das Verfahren wird mit Vorteil auf alkaliempfindlic!he Fasern angewandt, kann aber auch bei anderen Fasern; z. B. Pölyamidfasern, Verwendung finden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man wasserlösliche Derivate von o-Oxyarylcarbonsäurearylamiden, nämlich deren: Acetale, besonders. die Glucoside, ferner deren Schwefelsäureester bzw. deren Salze auf die Faser aufbringt, diese auf der Faser mit Diazoverbindungen aromatischer Amine zu unlöslichen Azofarbstoffen kuppelt und'hierbei den löslich machenden Rest entweder vor der Kupplung, z. B. in saurem Medium oder enzymatisch, oder während der Kupplung, vorzugsweise durch Zusatz von Ammoniak oder Biearbonat, wieder abspaltet.
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