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Gliedermaßstab
Die Erfindung betrifft einen Gliedermaßstab aus Preß-
oder Spritzstoffmassen, vorzugsweise auf der Isunstharzbasis, wie Polyvinylchlorid,
Polyvinylacetat oder unter anderem auch Polyisobutyleii, deren einzelne Glieder
in einem Arbeitsgang hergestellt werden.
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ßei der Fertigung solcher Maßstäbe zeigt es sich, daß die in dem
Preß- oder Spritzwerkzeug hergestellten Maßstahgl jeder S clwunderscheinungen unterworfen
sein können, die zu Maßstabdifferenzen führen würden wenn solche Glieder bereits
in den NVerkzeugen mit den für die Gelenkverbindungen erforderlichen Bohrungen versehen
werdell, so daß nicht mehr die Möglichkeit besteht, auitretende Differen2en zu berücksichtigen.
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Die Ursache für solche Schwunderscheinungen sind einmal darin begründet,
daß die Preß- oder Spritzstoffmassen außer ihren normalen .-Nlterungserscheinungen.
je nach ihrer Lagerung, auch innerhalb ihrer Herstellung Schwankungen unterworfen
sind, die praktisch nicht vermeidbar sind. Differenzen treten insbesondere auch
dann auf, wenn innerhalb der Fertigung von einer Massenzusammensetzung auf eine
andere übergegangen werden muß, je nach Wünschen aus den Bestellerkreisen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, diese auftretenden Schwankungen und
Fehler zu vermeiden, und weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, die während des
Preßvorganges auf den einzelnen Maßstabglieder mit einzuarbeitenden Verriegelungsglieder,
die während des Gebrauches eine geringe Abnutzung aufweisen müssen und in der verriegelten
Stellung trotzdem die nötige Standfestigkeit besitzen sollen, besonders zu berücksichtigen
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß mehrere Maßstabeinzelglieder
in einem Preß-oder Spritzwerkzeug gleichzeitig mit ihrer gesaiten Skalierung und
Nut bzw Feder für die Ver-
riegelung in den Gelenkpunkten herstellbar
sind und Maßdifferenien durch die nachträglich eingesetzten Bohrungen für die Gelenkverbindungen
ihre genaue Berücksichtigung finden.
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Für eine Verringerung der Geleukahnutzung sind die Nut und Idie zugehörige
Feder der betreffenden Einzeiglieder beiderseits im Abstand von den später einzusetzenden
Bohrungen als Aussparungen und Erhöhungen vorgesehen, die sich in Umfangsrichtung
verbreitern und in dieser Richtung auch entsprechend vertiefen bzw. zunehmend verstärken.
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Auf diese Weise werden dreieckförmige Verriegelungsflächen gebildet,
Idie noch unter einem Winkel, der größer als 900 ist, zu der Maßstabebene geneigt
verlaufen können. Schließlich ist~es noch denkbar, den größten Umfang der Aussparungen
bzw. Erhöhungen als Kreisbogen mit gemeinsamem Mittelpunkt, vorzugsweise der Bohrung
für das Gelenkstück, auszubilden.
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Für den Fall, daß besonders hohe Ansprüche an die Verschleiß festigkeit
der Gelenkteile, also zwischen Nut und Feder, gestellt werden, können zur Erhöhung
der Abriebsfestigkeit in die Ausgangsmasse gegebenenfalls auch nachträglich im Bereich
der Oberfläche Abrieb verhindernde Zusätze eingearbeitet werden bzw. eingelassen
werden. Hierfür wäre es denkbar, in die Ausgangsmasse zumindest im Bereich,der Oberfläche,
um diese besonders zu härten, Teilchen, z. B. Metallteilchen, in feinverteilter
Form zuzumischen oder vor Beginn des Preßvorganges die Formwerkzeuge mit einem entsprechenden
Überzug einzustreichen. Weiterhin ist es ,denkbar, an Stelle oder zusätzlich zu
solchen die Masse härten den Teilchen die Gleitreibung begünstigende Zusätze, beispielsweise
selbstschmierende Stoffe, z. B. in Form von Graphitzu'sätzen, entweder in der Preßmasse
selbst vorzusehen oder ebenfalls durch Einstreichung ,der Werkzeuge oder Aufstreuen
vor dem Preßvorgang zumindest im Bereich der Gelenkverbindungen unterzubringen.
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Wie im einzelnen die Erfindung ausführbar ist, zeigen mit den für
sie wesentlichen Teilen die Ausführungsbeispiele in der Zeichnung, und zwar Fig.
I eine Ansicht auf ein Preßwerkzeug, Fig. 2 ein einzelnes Maßstabglied, Fig. 3 die
Gelenkverbindung eines einzelnen Maßstabgliedes in Aufsicht, Fig. 4 einen Schnitt
nach Linie IV-IV der Fig. 3 und Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 3.
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In dem Preßwerkzeug, von dem in dem Ausführungsbeispiel nur das Unterteil
1 vereinfacht dargestellt ist, sind, je nachdem, um welche Maßstablänge und der
dafür erforderlichen Anzahl der Einzeiglieder es sich han'delt, diese nebeneinander
in Form von Aussparungen 2 eingearbeitet. Die Ausbildung des-Werkzeuges ist dabei
so getroffen, daß die einzelnen Glieder mit ihrer Skaleneinteilung 3 und der Nut
und Feder 4, 5 für die Verriegelung der Gelenkstellen in einem Arbeitsgang aus Preß-
oder Spritzstoffmassen hergestellt werden.
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Treten bei Übergang von einer Preßstoffmassenzusammensetzung auf
eine andere Massenzusammensetzung z. B. Schwunderscheinunben innerhalb der Maßstabglieder
auf oder machen sich solche Schwunderscheinungen auch innerhalb gleicher Preßstoffmassen
infolge von unterschiedlichen Aushärtungs- bzw. Alterungserscheinungen bemerkbar,
dann werden diese Flehlerquellen dadurch berücksichtigt, Idaß die Bohrungen 6 für
die Aufnahme der Verbindun,gsteile, gegebenenfalls in Form von Nieten zur Herstellung
der Gelenlçverbindung, nachträglich z. B. über besondere Bohr- oder Stanzwerkzeuge
eingesetzt werden.
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Die Verriegelung der Maßstabglieder in Form von Nut und Feder 4 bzw.
5 erfolgt über Aussparungen 7 bzw. Erhöhungen g beiderseits im Abstand von den eingesetzten
Bohrungen 6.
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Die Aussparungen 7 und in gleicher Weise auch die Erhöhungen 8 sind
dabei so ausgebildet, daß sie sich in Umfangsrichtung keilförmig, wie dies Fig.
3 in Aufsicht erkennen läßt, verbreitern. Die äußere Begrenzung im größten Abstand
von den Bohrungen 8 kann kreisförmig ausgebildet sein, und diese kreisförmige Begrenzung
kann als gemeinsamen Mittelpunkt die Bohrung 6 aufweisen.
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Weiterhin ist zur Verringerung des Abriebes innerhalb der Gelenlcverbindung
die Tiefe der Aussparungen 7 bzw. die Stärke der Erhöhungen 8 so vorgesehen, daß
diese mit zunehmendem Abstand von der Bohrung 6 sich gleichzeitig zunehmend vertiefen
bzw. erhöhen, wie dies Fig. 4 in einem Längsschnitt erkennen läßt, der die beiden
Enden g und Ic zweier Maßstabglieder wiedergibt, die über eine Nietverbindung II
zusammengehalten werden, welche in ,die Bohrung 6 eingelassen ist.
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Die Vertiefung der Aussparungen 7 bzw. die zunehmende Verstärkung
oder Erhöhung 8 kann dabei noch so erfolgen, daß die seitlichen Verriegelungsfläc'hen
I2, wie dies insbesondere Fig. 5 in einem Schnitt erkennen läßt, unter einem Winkel
zu der Maßstabebene I3 geneigt verlaufen, der größer als go0 gewählt wird. Auf diese
Weise ist in der Endstellung, wie dies Fig. 3 erkennen läßt, eine absolut einwandfreie
Verriegelung sichergestellt, wilhrend durch die gewählte Neigung der Verriegelungsflächen
12 die Aufhebung der Verriegelung ohne besonderen Kraftaufwand erfolgen kann, was
zur Folge hat, daß auch felder Abrieb und Idamit die Abnutzung der Gelenkteile zurückgeht.
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In Eden Fällen, in denen besonders hohe Anforderungen an die Abnutzung
der Gelenkteile gestellt werden, kann es sich empfehlen, in die plastische Masse
vor ihrem Aushärtevorgang selbst oder vor Beginn der Aushärtung auf oder in die
plastische Masse feinverteilte, den Abrieb verhindernde Zusätze 14, wie dies Fig.
4 und 5 erkennen lassen, zuzumischen. Als solche Zusätze eignen sich unter anderem
Metallteilchen oder Metallverbindungen in feinverteilter Form, die nach erfolgter
Aushärtung eine besonders harte Oberfläche ergeben und damit den Abrieb verringern,
insbesondere wenn es sich bei der Auswahl der Metallteilc;hen, gegebenenfalls unter
Zugabe von weiteren Gleitmitteln, um solche Teilchen handelt, die von Hause aus
einer gleitenden Reibung günstig gegenüberstehen.
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An Stellte der Zumischung von Metallteilchen zur größeren Härtung
der Oberfläche der Verriegelungsstellen ist es auch möglich, zusätzlich oder allein
von dem Gedanken einer sogenannten Selbstschmierung insofern Gebrauch zu machen,
daß das Preßwerkzeug vor Beginn der Aushärtung zumindest im Bereich der Gelenkstellen
mit einem die Selbsrschmierung begünstigenden Überzug, beispielsweise durch Einpinseln
von Graphitzusätzen, versehen wird, so daß feinverteilte Graphitteilchen im Bereich
der Verriegelnngsstellen in die Preßmasse mit eingebettet oder auf ihrer Oberfläche
entsprechend fest verankert sind. Es ist selbstverständlich auch denkbar, besondere
in sich geschlossene WIetalleinlagen, beispielsweise in Form von dünnen Gleichen,
in die Ausnehmungen 7 bzw. Erhöhungen 8 oder auch auf beiden Seiten, vorzugsweise
über den gemeinsamen Aushärtevorgang durch Einlegen in das Werkzeugs als Schutz
gegen Abrieb mit einzupiessen. In den Fällen, in denen die Aushärtung, zumindest
der Oberflächen der aufeinander gleitenden Teile, so weit getrieben wird, daß sich
evtl. besondere Zusätze zu den Preß- bzw. Spritzmassen erübrigen, empfiehlt sic'h
als Schmiermittel ein Überzug aus Wollfett, vorzugsweise jedoch ein dünner überzug
einer Siliconlösung.
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PATENTANSPflÜCiiE: I. Gliedermaßstab aus Preß- oder Spritzstoffmassen,
deren einzelne Glieder in einem Arheitsgang hergestellt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Maßstabeinzelglieder (2) in einem Preß- oder Spritzwerkzeug (I) gleichzeitig
mit ihrer gesamten Skalierung (3) und Nut bzw. Feder (7, 8) für die Verriegelung
in den Gelenkpunkten herstellbar sind und Maßdifferenzen durch die nachträglich
eingesetzten Bohrungen (6) für die Gelenkverbindung Berücksichtigung finden.