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Mehrstrahl-Kathodenröhre Zur gleichzeitigen Aufnahme mehrerer schnell
veränderlicher Vorgänge ist es bereits bekannt, Mehrstrahl-Kathodenröhren zu benutzen;
@d. h. also Braunsche Rohre, bei ,denen innerhalb eines gemeinsamen Behälters mit
gemeinsamem Bildschirm mehrere voneinander unabhängige Kathodenstrahlerzeugungs-
und -steuersysteme angeordnet sind. Neben den rein mechanischen Schwierigkeiten,
die infolge der Vielzahl von Einzelteilen der Aufbau eines solchen Rohres bietet,
hat es sich als besonders störend herausgestellt, daß die gegenseitige Beeinflussung
der einzelnen Systeme nur schwer zu vermeiden ist. Es ist bekannt, diesen Nachteil
zu beheben, indem man bei Verwenid@ung der elektrostatischen Strahlablenkung die
Ablenkungsplatten jedes Systems innerhalb eines auf einem Zwangspotential gehaltenen
metallischen Gehäuses anordnet. Eine solche Ausführungsform ist ,aber nicht nur
sehr umständlich im Aufbau, sie hat vor allem den Nachteil, daß die Kapazitäten
der Ablenkungsplatten auf einen unerwünscht hohen Wert ansteigen. Da man im allgemeinen
-bestrebt ist, den Strahlen in nicht ausgelenktem Zustand einen gemeinsamen Sammelpunkt
auf dem Bildschirm zu geben, müssen auch die Beeinflussungssysteme der Strahlen
sehr nahe beieinander angeordnet sein. Infolgedessen müssen auch die metallischen
Schutzbehälter möglichst eng -werden, so (daß die Ablenkungsplatten unvermeidlich
in großer Nähe dieser auf einem Zwangspotential befindlichen Hüllen angeordnet sein
müssen.
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Das störende Übergreifen der Felder von .dem einen System auf das
andere wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß in Richtung des Kathodenstrahles
vor
und hinter den - Potentialänderungen unterworfenen Ablenkplatten in ihrer Verlängerung
kastenförmige, mit ihren Kanten unimittelbar den zugewandten Kanten der Ablenkplatten
gegenüberstehende Abschirmungen mit dem Elektronenstrahlbündel bzw. dessen Bewegungsgrenzen
möglichst eng augep.aßten Durehlaßöffnu.ngen vorgesehen sind. Diese Abschirmungen
tragen zur Erhöhung.derPlattenkapazitätdeshalb nur :unwesentlich bei, weil sie den
Platten nur mit sehr schmalen Kanten gegenüberstehen. Sie bieten andererseits aber
einen praktisch vollkommenen Schutz gegen das störende Übergreifen fremder Felder,
ohne den bisher dazu erforderlichen Aufwand.
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Es sei hier bemerkt, daß es bei Einstrahlröihren bereits bekannt ist,
in Verlängerung der Ablenkplatten ebene Bleche anzubringen, jedoch dienen diese
nicht zur Abschirmung von Fremdfeldern, sondern nur zur Beeinflussung :des Randfeldes
der jeweiligen Platte, um eine lineare Beziehung zwischen Ablenkspannung und Ausschl;agsweite
herzustellen.
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Als festes Potential für .die Abschirmungen wird zweckmäßig das Anodenpotential
benutzt, weil auf diese Weise die geringsten Spannungsunterschiede zwischen den
Abschirmungen und den ihnen benachbarten potentialgesteuerten Teilen auftreten.
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Ein Ausführungsbaispieil der Erfindung äst in der Zeichnung. dargestellt:
Die in der Fig. i im Schnitt gezeichnete Röhre enthält beispielsweise vier Kathodenstrahlsysteme,
die in bezwg auf den Röhrenquerschnitt an den Ecken eines Quadrates angeordnet sind.
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In den Fig. 2 a bis 2 c sind einige Einzelteile der Systeme dargestellt,
um ihre Form zu zeigen, soweit sie aus der Fig. i nicht ersichtlich ist. Mit i ist
der Glaskolben der Kathodenstrahlröhre bezeichnet. 2 ist .der Quetschfuß, (durch
den wenigstens ein Teil der Ausführungen, hindurchgeführt ist, und 3 der Bildschirm,
auf dem sich die Strahlen der einzelnen Systeme in unausgelenktem Zustande zweckmäßig
in einem Punkte vereinigen. Mit q. sind die Glühkathoden der Systeme bezeichnet.
5 stind die Wehnelt-Zylinder, 6 sind Linsenelektroden, denen die volles Anadenpotential
führenden Elektroiden 7 gegenüberstehen. 8 .sind ,Ablenkplatten, denen beispielsweise
in Abhängigkeit von den Me8;werten- schwankende Spannungen zugeführt werden, g Zwischenelektroden,
io sind Zeitablenkungsplatten und i i Schutzschirme gegen Randfelder. Zwischen .den
vier Systemen sich kreuzende ebene Bleche 12 und 13 verhindern eine unmittelbare,gegenseitige
Beeinflussung der benachbarten Ablenkungsplatten unterschiedlicher Systeme.
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Die Bedeutung ider Kathoden und Wehnelt-Zylinder ist bekannt. Die
Elelctroyden 6dienen dazu, einerseits die von den Kathoden ausgehenden Elektronenstrahlen
zu beschleunigen. Zu diesem Zweck ist ihnen ein Zwischenpotential aufgedrückt. Sie
bilden andererseits die eine Elektroale zur Erzeugung der Feldlinse, während die
aridere Elektrode von den Elektroden 7 gebildet wind. Diese Elektroden 7 sind in
der Fig. 2 a in Richtung von dem Bildschirm her gesehen ,dargestellt. Aus dieser
Ansicht ergibt sich, daß der den Platten 8 zugewendete Teil ,die Form eines länglichen
Kästchens bat, dessen. Längskanten den Kanten dePlatten 8 möglichst genau gegenüberstehen.
Der .den Elektraden 6 zugewendete Teil ist zylinderförmig vom gleichen Durchmesser
wie die Zylinder 6 ausgebildet. Die Elektroden 7 bilden somit nicht nur die eine
Elektrode, die zur Erzeugung der elektrischen Feldlinsen dient, sondern gleichzeitig
den einen Randfeldschutz für die Ablenkplatten B. Der andere Randfeldschutz für
diese Platten wird von ebenfalls vom Bildschirm .her gesehen in der Fig. 2b dargestellten
Elektroden g gebildet. Entsprechend dem nach dem Bildschirm zu vergrößerten Abstand
-.der Platten 8 hat der den Platten 8 zugekehrte Teil die Form eines annähernd quadratischen
Kästchens, während der den Platten io zugekehrte Teil wiederum die Form eines länglichen
Kästchens aufweist. An Stelle der kreisrunden Öffnung i2 indem Teil 7 ,ist aber
jetzt eine länigliche, die ganze Größe des schmalen Kästchens einnehmendeÖffnung
i5 getreten. Der äußereRandschutz für die Platten io schließlich wird von kastenförmigen
Rahmen etwa quadratischer Form gebildet, von ,denen einer in ider Big. 2c vom Bildschirm
her gesehen ,dargestellt ist. Diese Elektroiden 7, g und i z sind ebenso wie der
aus den Platten 12 und 13 .bestehende Kreuzschirm untereinander verbunden. Da .die
Elektrode 7 ohnedies Anodenpotential führen maß, werden damit alle diese Teile zwangsläufig
auf dem festen Anodenpotential gehalten.
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Durch die oben beschriebeneA#bschirmanondnung läßt sich ;die gegenseitige
Beeinflussunig der einzelnen Systeme praktisch beseitigen. Die Strahlen verlaufen
bis zu ihrem Austritt aus' der Elektrode i i innerhalb eines nach außen nahezu abgeschlossenen
Raumes, in .den von außen her höchstens noch zwischen die einarider gegenüberstehenden
Ablenkplatten Felder einstreuen können. Um auch diese Möglichkeit weitgehend auszuschließen,
kann man zweckmäßig die Kanten der A iblenkplatten gegeneinander umbiegen, so -daß
beispielsweise die längs a-b geschnittenen Ablenkplatten 8 Aden aus der Fig. 3 ersichtlichen
Querschnitt aufweisen. Damit ist dann auch die letzte Einstreiuungsmöglichkeit für
störende Felder weitgehend beseitigt.