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Elektrische Entladungsröhre, die wenigstens drei Gitter enthält Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit einer elektrischen Entladungsröhre,
welche ein wenigstens zwei Steuergitter besitzendes Elektrodensystem enthält, wie
z. B. bei einer Hexode, einer Heptode oder einer Oktode. Ferner bezieht sich die
Erlindung auf- eine in dieser Vorrichtung zu verwendende Entladungsröhre.
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In diesen Entladungsröhren, welche z. B. als Mischröhren verwendet
werden können, ist zwischen den beiden Steuergittern wenigstens eine positive Hilfselektrode
vorhanden. Vor dem, von der Kathode ab gerechnet, zweiten Steuergitter und hinter
dieser positiven Hilfselektrode bildet sich im allgemeinen eine Raumladung, die
von dem zweiten Steuergitter gesteuert wird.
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Einer der am häutigsten auftretenden Nachteile bei der Verwendung
der hier genannten Entladungsröhren besteht darin, daß aus dem Raum zwischen der
positiven Hilfselektrode und dem zweiten Steuergitter, d. h. aus dieser Raumladung,
Elektronen zurückkehren und in die Nähe der Kathode und der ersten Steuerelektrode
gelangen können. Dadurch entsteht eine unerwünschte Rückwirkung des zweiten Steuergitters
auf das erste Steuergitter.
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Es wurden schon verschiedene Mittel zur Beseitigung des genannten
Nachteils vorgeschlagen so wurde bereits eine Entladungsröhre beschrieben, die ein
Elektrodensystem mit zwei Steuergittern und einer virtuellen Kathode .enthält, bei
dem die Elektro-nerr, die eine so geringe Geschwindigkeit besitzen, daß sie vor
dem zweiten Steuergitter zurückkehren würden, sobald sie abgelenkt werden, von einer
besonderen Elektrode aufgefangen werden. Nach einer anderen bekannten Röhrenkonstruktion
wird eine zwischen zwei Steuerelektroden angebrachte Schirmelektrode derart ausgebildet
und der
Raum zwischen dieser Schirmelektrode und der zweiten Steuerelektrode
derart bemessen, daß zurückkehrende Elektronen, nachdem sie zunächst ans ihrer ursprünglichen
Bahn abgelenkt worden sind, von dieser Schirmelektrode aufgefangen werden.
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Auch ist es bekannt, die Elektroden einer Röhre mit zwei Steuergittern
in zwei Gruppen zu vereinigen, welche derart in der Röhre in bezug aufeinander aufgestellt
werden, daß die Achsen dieser beiden Gruppen miteinander einen Winkel bilden, der
z. B. I2o' betragen kann. In diesem Fall gehören dann ,die Kathode, die erste Steuerelektrode
und die zwischen den beulen Steuerelektroden angebrachte Schirmelektrode zu einer
Gruppe und die zweite Steuerelektrode, die Anode und gegebenenfalls dazwischenliegende
Elektroden zu der zweiten Gruppe. Die zurückkehrenden Elektronen werden dann von
einer seitlich des Elektrodensystems aufgestellten Sonderelektrode aufgefangen.
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Auch ist es bekannt, mittels eines Magnetfeldes die Bahnen der hin
und zurück laufenden Elektronen derart zu beeinflussen, daß ,entweder bei Verwendung
einer schiefen Aufstellung, wie oben angegeben, die zurückkehrenden Elektronen auf
einer Sonderelektrode aufgefangen werden oder diese Elektronen auf einen bestimmten
Teil einer der Elektroden, z. B. auf einem massiven Teil des ersten Schirmgitters,
gelangen; in diesem Fall sind die Elektroden auf normale Weise um die Kathode herum
aufgestellt und eine schiefe Aufstellung wie obererwähnt wird nicht verwendet.
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Im letzteren Fall, d. h. also, wenn die Elektroden auf die übliche
Weise um die Kathode herum angebracht sind, muß von einem besonderen magnetischen
oder elektrostatischen Feld Gebrauch gemacht werden, was .die Bauart der Vorrichtung,
in der eine solche Röhre verwendet wird, verwickelter macht. Im ersteren Fall, in
dem also eine schiefe Aufstellung eines Teiles des Elektrodensystems verwendet wird,
braucht man eine besondere Elektrode und es treten auch deshalb Nachteile auf, weil
das erste Schirmgitter sich ,bei der Gruppe der Kathode und des ersten Steuergitters
befindet und infolge des großen Raumes, der zwischen dem ersten Schirmgitter und
dem zweiten Steuergitter vorhanden ist, Induktionseffekte auf dieses zweite Steuergitter
herbeigeführt werden.
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Die hier ausgeführten Nachteile können nun durch Anwendung einer Röhre
gemäß der vorliegenden .Erfindung beseitigt werden. In dieser Röhre, die wenigstens
drei Gitter enthält, wobei die Elektroden in zwei Gruppen verteilt sind, deren Querschnittsachsen
miteinander einen Winkel bilden, so daß eine Gruppe schief in bezug auf die andere
aufgestellt ist, wird nun die eine Gruppe gebildet von der Kathode und dem ersten
die Kathode umgebenden Gitter (erstes Steuergitter), während ein zweites Steuergitter
und das sich zwischen den beiden Steuergittern befindende Schirmgitter und die weiteren
sich zwischen dem zweiten Steuergitter und der Anode befindende Gitter und die Anode
zu der zweiten Gruppe gehören. Dazu kann .dieses Schirmgitter verhältnismäßig nahe
vor dem zweiten Steuergitter angebracht werden, wodurch ein großer Raum zwischen
diesen Elektroden und daher das Auftreten von Induktionseffekten vermieden wird.
Außerdem können auf leichte Weise ohne die Anwendung von Sondermitteln die zurückkehrenden
Elektronen aufgefangen werden. Nach einer bestimmten Ausführungsform der Erfindung
kann dies dadurch erfolgen, daß ein Teil des ersten Schirmgitters massiv gemacht
wird und die zurückkehrenden Elektronen auf diesen massiven Teil gelangen, während
nach einer anderen Ausführungsform dieses Schirmgitter mit verhältnismäßig starken
Stützorganen versehen wird, wodurch das Wegsauger der zurückkehrenden Elektronen
gefördert wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher erläutert,
in der das Elektrodensystem eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Entladungsröhre
schematisch dargestellt ist. In der Zeichnung stellt r die Kathode der Röhre dar,
welche von einem Steuergitter 2 umgeben ist. Diese Elektroden bilden gemeinsam eine
Gruppe, deren Achse einen Winkel mit der zweiten Gruppe von Elektroden macht, zu
der ein zweites Steuergitter 3, ein Schirmgitter 4 und eine Anode 5 gehören. Vor
dem zweiten Steuergitter befindet sich die erste Schirmelektrode 6, die mit verhältnismäßig
starken Stützorganen 7 versehen ist, wodurch die vor dem Gitter 4 zurückkehrenden
Elektronen leicht aufgefangen werden können.
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Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das hier
dargestellte Ausführungsbeispiel und sind weitere Anwendungen möglich. Wenn z. B.
die Röhre. als Mischröhre ausgebildet ist, deren Oszillatorelektroden sich näher
an der Kathode befinden als das Eingangsgitter, besteht die Elektrodengruppe, zu
der die Kathode gehört, nicht aus der Kathode und einem Gitter, sondern aus der
Kathode und zwei Gittern. Die Oszillatoranode kann dann aus einigen Stäben bestehen,
welche im Raum zwischen dem ersten Steuergitter und dem Schirmgitter aufgestellt
sind.