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Ablenkplattensystem für Braunsche Röhren, insbesondere für Fernsehzwecke
Bei der elektrostatischen Ablenkung des Kathodenstrahles in Braunschen Röhren hemerkt
man, daß der Fleck auf dem Schirm um so mehr vergrößert und verzerrt wird, je größer
der Auslenkwinkel ist. Die Beobachtung zeigt, daß .dieser E -lekt durch die Randfelder
der Ablenkplatten bedingt ist. Durch die ,Nachbarschaft rotationssymmetrischer Elektroden
(vor dem ersten Ablenkplattenpaar) bzw. des zweitetl, zum ersten gekreuzten Ablenkplattenpaares
!entstehen Feldkräfte, die den ausgelenkten Fleck vergrößern. Die Vergrößerung wächst
besonders bei großem Auslenkwinkel sehr rasch, so daß z. B. bei einem Fernsehbild
die äußeren Bildteile unscharf werden.
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Die Fleckverzerrung ist einmal dadurch bedingt, daß der Feldverlauf
im Bereich der Ableinkplatten in verschiedenen parallel zur Ablenkebene des Strahles
liegenden Ebenen nicht immer gleich ist. Ein weiterer Nachteil der gebräuchlichen
Anordnungen besteht darin, daß das Feld des Bersten Ablenkplattenpaares durch die
Anodenöffnung hindurch greift und die elektronenoptische Abbildung stört. Dieser
Nachteil besteht auch bei bekannten Anordnungen, bei denen leine mit einer länglichen
öffnung versehene Anode zwischen einer länglichen Kathode und dem Ablenksystem liegt.
Gemäß der Erfindung werden die b;eschriebienen Nachbeile dadurch beseitigt, daß
in Strahlrichtung vor und bzw. (oder hinter den Ablenkplattenpaaren Hilfselektrodenpaare
angeordnet sind, die etwa in der Ebene der zugehörigen, Ablenkplatten oder meiner
gegen diese Ebene etwas geneigten Ebene angeordnet sind und ran ein zeitlich konstantes,
dem Mittelwert der an die zugehörigen Ablenkplatten gelegten Wechselpotentiale gleiches
Potential gelegt sind. Die Potentiale der Platten des Ablenksystems schwanken dabei
in an sich bereits bekannter Weise symmetrisch um seinen zeitlich konstanten Mittelwert.
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Es ist bereits eine Anordnung bekannt, bei der zwischen den beiden
Ablenksystemen eine Zusatzelektrode eingefügt ist. Dabei sind jedoch die Ablenkspannungen
unsymmetrisch auf die Plattext verteilt. Mit dieser Anordnung wird weder der gewünschte
Verlauf der Randfelder erreicht, noch ein störender Durchgriff mit Sicherheit vermieden.
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Um das Randfeld rasch abklingen zu lassen (Ersparnis an Röhrenlänge),
werden die Hilfselektroden nahe an die zugehörigen Ablenkplatten gebracht. Um den
Durchtritt des Randfeldes auf weiterentfernt liegende rotationssymmetrisehe bzw.
in anderer Achse orientierte Elektroden (zweites Plattenpaar)
gering
zu halten, sollen die Hilfselektroden ungefähr in der Verlängerung der Ablenkplatten
liegen. Zweckmäßig verwendet man kurze, sich der betreffenden Ablenkplatte entge,genstreckende
Platten. Man kann hierzu auf einer senkrecht zum Strahl stehenden Elektrodenscheibe
entweder Winkelstücke entsprechender Öffnung befestigen oder die Hilfselektrode
,aus der vollen Elektrodenscheibe herausbiegen. .
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In den meisten Fällen werden die beiden Hilfselektroden :auf einer
Seite eines Plattenpaares untereinander gleiches Potential besitzen. Die Ablenkplatten
haben naturgemäß wechselnde Potentiale; also hat im allgemeinen jede Platte ein
vom Potential der Hilfselektrode verschiedenes Potential. Die beiden Hilfsielektrodenpaare
vor und hinter einem Plattensystem können unter sich gleiches, gegebenenfalls aber
auch verschiedenes Potential besitzen. Verschiedene Potentiale werden z. B. nötig,
wenn die Ablenkung empfindlicher gestaltet werden soll, wobei die Strahlgeschwindigkeit
durch das an den Hüfselektroden liegende Potential verringert bzw. erhöht wird.
Im Falle gleicher Elektronengeschwindigkeit in beiden Plattensystemen können die
zwischen beiden Plattenpaaren liegenden Hilfselektroden aller vier Platten auf einer
gemeinsamen, senkrecht zum Strahl liegenden Elektrodenscheibe befestigt werden.
Damit die beiden abklingenden Randfelder mit möglichst geringer Feldstärke zusammentreffen,
wird in der Scheibe nur der zum Durchlaß des vom ersten Plattenpaar abgelenkten
Strahls :notwendige schmale Schlitz ausgespart.
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Befindet sich wie bei Röhren mit elektrischer Konzentration die elektrische
Linse unmittelbar vor dem ersten Plattenpaar, so entstehen durch. das Zusammentreffen
des rotationssymmetrischen Linsenfeldes mit dem Randfeld des ersten Plattenpaares
zusätzliche Fleckverzerrungen, wenn nicht die Feldstärke beider Felder beim Zusammentreffen
gering ist. Um das Linsenfeld möglichst rasch gegen das Plattenpaar zu abklingen
zu lassen, soll die dem ersten Plattenpaar zunächst liegende Linsenelektrode mit
der Hilfselektrode vereinigt werden und aus einem kurzen Röhrchen von etwa dem Durchmesser
des Eintrittsabstandes des ersten Plattenpaares oder dem Abstand der beiden zugehörigen
Hüfselektroden bestehen. Das Röhrchen wird zweckmäßig .als unmittelbare metallische
Fortsetzung der ersten Hilfselektrode ausgeführt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. In Abb. i und 2 wird ein Ablenksystem in den beiden Seitenansichten
gezeigt. Das Ablenksystem enthält einerstes Ablenkplatteepaar 1, 2 und ein zweites
Ablenkpltattenpaar 3, q.. Auf der der Kathode zugewandten Seite des ersten Ablenkplattenpaares
ist eine Elektrodenscheibe 5 :angeordnet und zwischen den beiden Plattenpaaren eine
weitere scheibenförmige Elektrode 6. In Abb. 3 und q. sind die beiden Elektrodenscheiben
in Draufsicht nach Abb. i dargestellt. Die Anordnung der Elektroden mit Bezug auf
den übrigen Teil der Röhre geht aus Abb. S hervor.
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Die Elektrodensch@eibe 5 trägt zwei als Winkelschienen ausgebildete
Hilfselektroden 7 und B. Diese rechtwinklig ausgebildeten Winkelschienen sind so
angeordnet, daß ihr Abstand dem Abstand des ersten Ablenkplattenpaares an dieser
Stelle entspricht. Auf der :anderen Seite der Scheibe 5 ist ein kurzes Röhrchen
15 befestigt, dessen Durchmesser ebenfalls dem Abstand der beiden Winkelschienen
entspricht. Am Ende des Röhrchens schließt sich die letzte Elektrode des übrigen
Elektrodenaufbaus an. Im vorliegenden Fall ist bei 16 eine scheibenförmige Elektrode
des Elektrodenaufbaus dargestellt.
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Die Elektrode 6 trägt auf der ,einen Seite - zwei Winkelschienen 9
und i o, deren Schenkel so geneigt sind und die einen solchen Abstand besitzen,
daß die freien Schenkel etwa in der Fortsetzung des ersten Ablenkplattenpaares liegen.
Auf der anderen Seite der Elektrode 6 sind zwei rechtwinklige Winkelschienen i i
und 12 vorgesehen, deren Abstand dem Eingang des zweiten Ablenkplattenpaares entspricht.
Die Öffnung in der Elektrode 6 ist als Schlitz ausgebildet, dessen Breite dem Abstand
der beiden Schienen i i, 12 entspricht. Zwei weitere Hilfselektroden 13 und 14 in
Form von Winkelschienen schließen sich an die Ablenkplatten 3 und auf der Austrittsseite
des Strahles an. Die schrägen Schenkel der Winkel bilden dabei zweckmäßig eine Fortsetzung
der Ablenkplatten.
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Der konstruktive Aufbau der einzelnen Hilfselektroden sowie ihre Abstände
gegenüber den Ablenkplatten können je nach den auftretenden Erfordernissen
abgeändert werden.