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Waschmittel mit einem Gehalt an Reibmitteln Man kennt bereits Seifen,
welche eine Beimengung von Sand, Bimssteinpulver od. dgl. aufweisen und vorzugsweise
als Handreinigungsmittel für Fabrikarbeiter, Schlosser usw. dienen. Diese Seifen
verbinden die scheuernde Wirkung scharfkantiger Pulver mit der schmutzlösenden und
-emulgierenden Wirkung der Seifen. Diese Seifen werden dadurch hergestellt, daß
man das feingemahlene Pulver in den Seifenansatz gleichmäßig einrührt. Abgesehen
von dem eingangs erwähnten Zweck der Entfernung von grobem Schmutz oder Schmieren
haben die betr. Seifen kaum weitergehende Bedeutung erlangt, da ihre kratzende Wirkung
eine weitergehende Verwendung verhinderte.
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Es wurde nun gefunden, daß man durch Zusatz eines Reibmittels von
einheitlicher (Korn-) Größe eine Seife erhält, welche zwar eine ausreichende Scheuer-oder
Reibwirkung aufweist, jedoch auf der Haut nicht kratzend wirkt. Bei ausreichender
Kornfeinheit (etwa ioo Mikron) kann derartige Seife auch als Toiletteseife verwendet
werden.
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Die Korngröße liegt zwischen ioo und 300 Mikron, da die Reibwirkung
von Korngrößen unter ioo Mikron sich schon als unzureichend erweist und die Reibwirkung
von Korngrößen über 300 Mikron sich zur Reinigung selbst der Innenhandflächen
als zu grob gezeigt hat. Am günstigsten für den Allgemeingebrauch hat sich die Korngröße
von 2oo Mikron erwiesen. Bei dieser Korngröße wird eine kräftige Reib- und Massagewirkung
ausgeübt, ohne daß die Seifenoberfläche kratzende Eigenschaften aufweist.
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Für die einheitliche Korngröße kann eine Toleranz von ± 30
"/, eingesetzt werden, wobei die Korngröße
:E 30 0/, nur
in geringen Mengen als des einheitlichen Reibkörpers auftreten.
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Die Erfindung baut sich auf der Erkenntnis auf, daß auch die Haut
eine grobe Körnung, z, B. von 0,3 mm Korndurchinesser, eines Reibmittels
angenehm empfindet, wenn sie nur von gleichmäßiger Körnung ist, da hier die Körner
so dicht aneinander gelagert sind, daß kein Kratzen auf der Haut stattfindet. Man
könnte hier den Vergleich mit einer Drahtbürste heranziehen. Dadurch, daß bei der
Dralltbürste alle Drahtspitzen iri einer Ebene stehen, empfindet die Haut die Reibwirkun
nicht unangenehm. Der Druck .9
beim Bürsten verteilt sich auf alle Spitzen
ganz gleichmäßig. Würden nur wenige Drahtspitzen der Bürste weiter hervorstehen
so würde die Haut, da der Scheuerdruck nun nur auf diesen wenigen Spitzen
ruht, ein starkes Kratzen, ja Schmerzgefühl empfinden. Ganz analog verhält es sich
mit den Reibk6rnern. Die handelsüblichen Reibkörper, insbesondere Reibkörper mit
geringem spezifischem Gewicht, wie Bimssteinpulver (Natur- oder Kunstbimsstein)
oder andere poröse Gesteinsmassen, die für solche Seifen hauptsächlich in Frage
kommen, enthalten'ganz verschiedene Körnungen.
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In nachstehender Tabelle sind Siebanalysen einiger handelsüblicher
Reibpulver angeführt (Größe in Mikron):
über 500 400 300 ,..
und |
500 dar- |
unter |
Bimsstein I ....... - - 1,1 20,7 26,5 21,7 |
Bimsstein II ...... - 0,2 3,3 23,7 30,2 42,6 |
Bimsstein III ..... - 2,0 32,0 34,0
32,0 |
Bimsstein IV ...... 0,1 4,5 43,0 37,5 14,9 |
Bünssteinersatz 0,3 0,2 4,0 ii,o 85,5 |
Deutscher Bims- |
stein I ....... o,i 3,4 4,9 50,9' 21,7
9,0 |
Deutscher Bims- |
stein II ......... 0,2 2,5 14,8 61,6 16,4
4,5 |
Seesand I ......... i,o 0,7 6,5 53,1
37,9 o,8 |
Seesand II ........ - 0,1 3,1 51,0 45,5 0,3 |
Quarzsand II ..... o,i 0,3 0,5 4,4 3o,6 64,1 |
Marmormehl I .... 2,7 4,o 6,8 13,2 ?.1,6
51,7 |
armormehl II . . . . - 11,4 I2J1I2,7 7,4 68,5 |
Es ergibt sich aus der Tabelle, daß die Korngröße der Reibpulver zwischen mehr als
5oo und ioo Mikron und darunter schwankt. Derartige Korngrößenunterschiede werden
von der Haut als unangenehm kratzend empfunden. Die#erfindungsgemäß hergestellte
Seife löst hingegen beim Gebrauch eine angenehm empfundene, den Blutkreislauf fördernde
Frottierwirkung aus.
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Die Menge des Reibpulvers liegt zwischen etwa 40 bis 6oo Gewichtsteilen,
bezogen auf ioo Gewichtsteile des Seifenfettes.
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-- Beispielsweise stellt man eine Seife mit kräftiger Reibwirkung
für die Hände eines Schlossers, Erdarbeiters usw. mit einem Reibpulver von etwa
300
Mikron Korngröße her, eine Handreinigungsseife für Haushalt, Büro usw.
von der Korngröße von etwa --oo Mikron und schließlich eine Tofletteseife, die zum
Frottieren der gesamten Haut verwendet werden kann, von der Korngröße von etwa ioo
Mikron. In jedem Fall erzielt man beim Gebrauch dieser Seifen ohne Kratzen eine
angenehm empfundene Reib-,virkung, die von einer stärkeren Durchblutung der Haut
und einer Entfernung der in Abschilferung begriffenen obersten Epidermisteile begleitet
ist. Die Haut wir - d dadurch glatter, ihre Funktionen stark angeregt und-
ihre Erneuerung beschleunigt.
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Die angenehme Wirkung der erfindungsgemäßen Seife ' kann durch
weitere, an sich bekannte Zusätze, wie Lanolin, Lecithin, Glycerin u. dgl., noch
verbessert werden.
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Erfindungsgemäß können alle bisher verwendeten Reibpulver Verwendung
finden, z. B. Sand, Marmormehl od. dgl. Bevorzugt werden jedoch solche Reibmittel,
welche ein spezifisches Gewicht bis zu oß aufweisen, ermittelt als Schüttgewicht
einer losen Schüttung von 2,5o ccm. Pulver von Bimsstein, KunstbimsbLZIIJ. u. dgl.
erfüllen diese Forderung.
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Als Grundlage der Seife kann gewöhnliches festes oder pastenartiges
fettsaures Alkali verwendet werden; in gleicher Weise können aber auch Fettalkoholsulfonate,
Alkyliiaphthalinsulfosäure, Fettsäurekondensationsprodukte oder andere seifenähnliche
Stoffe oder- die Alkalisalze dieser Stoffe oder Gemische mehrerer dieser Stoffe
Verwendung finden.