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Form zur Herstellung von Gegenständen aus porösen plastischen Massen,
insbesondere Schaumkautschuk
Die Erfindung bezieht sich auf Formen zum Herstellen
von Gegenständen aus plastischen Niassen, insbesondere aus Schaumkautschuk, die
Formnester zur Aufnahme der plastischen Masse und einen init einer Dichtung versehenen
Deckel besitzen. Mit derartigen Formen können beispielsweise Kopfkissen, Polsterkissen,
Matratzen, Schwämine od. dgl. aus Schaumkautschuk oder älmlichem porösem plastischem
Werkstoff hergestellt werden.
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Zum Vulkantisieren der verschäumten wäßrigen Kautschukdispersionen
wurden bisher die Formen durch einen Deckel abgeschlossen. Hierbei ergab sich als
Nachteil, daß die Kautschukdispersion überfloß und zwischen die Dichtungsfläche
zwischen Deckel und Form gelangte, wo sie um die obere Kante der gegossenen Gegenstände
eine Haut bildete. Diese Haut mußte später nach dem Herausnehmen des vulkam.s ierten
Gegen standes aus der Form durch Abscheren und Verputzen entfernt werden, was bei
der Herstellung dieser Gegenstände einen besonderen zusätzlichen Arbeitsgang erforderte.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, diesen zusätzlichen Arbeitsgang des
Verputzens der der Form entnommenen Gegenstände zu vermeiden, was dadurch erreicht
wird, daß erfindungsgemäß die aus vulkanisiertem Kautschuk bestehende Dichtung auf
einer Metalleiste befestigt ist, die in Aussparungen des Deckels gehalten ist, und
daß die vorzugsweise streifenförmige Dichtung überstehende Kanten besitzt, die beim
Aufpressen auf die vor-
nehmlich mit abgeschrägten Kanten versehene
Dichtungsfläche der Form auf dieser nach beiden Seiten nach außen gleiten.
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Die überstehenden Kanten des Dichtungsstreifens wischen beim Aufsetzen
des Deckels der Form dadurch, daß sie zunächst seitlich auf der Dichtungsfläche
gleiten, diese sauber und übernehmen dann mit zunehmendem Preßdruck des Deckels
die Abdichtung zwischen Deckel und Form. Durch das Sauberwischen der Dichtungsfläche
und ihrer Nachbarschaft wird die Hautbildung längs der Kanten des fertigen Gegenstandes
vermieden, der sofort nach der Entnahme aus der Form ein sauberes und ansprechendes
Äußere zeigt.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal besitzt der elastische Dichtungsstreifen
an seiner Unterseite eine Längsrille mit lippenartig vorstehenden Kanten, die beim
Aufpressen auf die Dichtung fläche der Form auf dieser seitlich gleiten und so sowohl
als Wisch- und Putzstreifen als auch als Dichtungsstreifen dienen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. I eine Draufsicht auf die mit dem Deckel verschlossene Form,
Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie 2-2 der Fig. I, Fig. 3 einen Teilquerschnitt
durch die geschlossene Form in vergrößertem Maßstab, Fig. 4 den Teilquerschnitt
der Fig. 3 bei geöfneter Form, Fig. 5 einen Teilquerschnitt einer abgeänderten Ausführung
von Form und Dichtung bei geöfneter Form, Fig. 6 den Teilquerschnitt der Fig. 5
bei geschlossener Form.
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Der Formkörper I des Ausführungsbeispieis der Fig. I bis 4 ist in
bekannter Weise mit Formnestern 2 versehen. Der Deckel 3 der Form besteht aus einer
Metallplatte, an deren Unterseite übliche Kerne 4 befestigt sind, die in den schaumigen
Latex reichen und nach dem Vulkanisieren der Masse in dieser in bestimmter Folge
angeordnete Hohlräume bilden, zu dem Zweck, die eigentliche Kissenwirkung des porösen
Körpers zu erzielen. Die Deckplatte 3 besitzt ferner in ihrer unteren Fläche Aussparungen
5, in denen allgemein mit 6 bezeichnete Dichtungsstreifen vorgesehen sind, die aus
Metallstreifen 7 bestehen, an denen elastisch nachgiebige Streifen 8 aus Kautschuk
oder ähnlichem elastischem Werkstoff in an sich bekannter Weise, beispielsweise
durch Vulkanisieren, befestigt sind.
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Die Metallstreifen 7 mit den daran befestigten elastischen Streifen
8 liegen in den Aussparungen 5 der Form, deren Kanten sie einerseits genügend festhalten,
aber andererseits auch ein leichtes Auswechseln gestatten. Der elastische Dichtungsstreifen
8 kann verschiedene Formen haben, je nach der Ausbildung der abzudichtenden Formoberfläche.
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Die Form I des in den Fig. I bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiels
hat einen aufwärts gerichteten Teil' 9, dessen Außenkantle bei Io so abgeschrägt
ist, daß eine verhältnismäßig schmale Oberfläbl1e II bleibt, die mit dem Dichtungs-und
Reinigungsstreifen 8 in Kontakt kommt. Wie Fig. 3 am besten zeigt, dehnb sich beim
Aufsetzen des Deckels 3 infolge des von den Kernen 4 beanspruchten Raumes sowie
wegen der Volumenvergrößerung der nach dem Erhitzen der Form verschäumten Kautschukmasse
diese aus und läuft in den Zwischenraum zwischen Form I und Deckel 3.
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Sobald der Dichtungsstreifen 8 auf die Dichtungsfläche II der Form
1 auftrifft, verformt er sich und hängt zu beiden Seiten der Dichtungsfläche II
zwischen Form I und Deckel 3 über.
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Dieses überhängen des Dichtungsstreifens 8 über und längs der Dichtungsfläche
II bewirkt neben dem Abdichten ein Abwischen der Dichtungsfläche II und ihrer Umgebung,
so daß diese gleichzeitig gereinigt und eine Hautbildung an dem vulkanisierten Gegenstand
vermieden wird. Dadurch erübrigt sich das Verputzen des vulkanisierten, aus felder
Form genommenen Gegenstandes.
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In den Fig. 5 und 6 ist eine abgeänderte Ausführung der Form sowie
des Dichtungsgliedes dargestellt, bei der die Form 12 dieselbe allgemeine Gesbalt
wie zuvor mit Formnesltern I3 und einem Deckel 14 besitzt, sowie einem allgemein
mit 15 bezeichneten Dichtungsglied. Die Form weist eine flache, breite Dichtungsfläche
Io auf, die mit dem elastischen, Dichtungsstreifen I7 zusammenarbeitet, der eine
einem umgedrehten V entsprechende Längsrille I8 auf seiner Unterseite besitzt, durch
auf jeder Seite der Unterfläche spitze, lippenartige Kanten 19' gebildet werden.
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Beim Aufsetzen des Deckels 14 auf die Form 12 kommen zunächst die
spitzen lippenartigen Kanten 19 mit der Dichtungsfläche I6 der Form I2 in Berührung.
Dann verformt das Gewicht des Deckels den elastischen Streifen I7 in seitlicher
Richtung derart, daß die Lippen 19 auf der Dichtungsfläche I6 der Form seitlich
gleiten; hierbei wischen sie zunächst die auf die Dichtungsfläche I6 übergelaufene
Kautschukmasse ab, reinigen die Dichtungsfläche und übernehmen dann die Abdichtung
zwischen Form und Deckel. Auf diese Weise wird eine Hautbildung beim Vulkanisieren
des Körpers und deren spätere Entfernung durch einen zusåtzlichen Abscher- und Putzvorgang
vermieden.
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Die Form nach der Erfindung ist also mit einer Abdichtung ausgerüstet,
die eine beachtliche Einsparung an Zeit und Arbeitsaufwand ermöglicht, wodurch eine
Herabsetzung der Gestehungskosten für derartige Gegenstände aus porösem Kautschuk
oder ähnlichen plastischen Massen ermöglicht wird.
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Dies trifft in besonderem Maße für die Herstellung von Gegen'ständen
zu, die durch Einführen von Kernen während der Herstellung Öffnungen erhalten sollen,
durch die die eigentliche Kissenwirkung erzielt wird, wie beispielsweise bei Kopfkissen,
Matratzen. Derartige Gegenstände werden in Hälften, die mit den genannten Kernöffnungen
versehen werden, gegossen. Während es früher nötig war, die beiden Hälften vor ihrer
Verbin'dung durch Verkleben od. dgl. zu einem einheitlichen Gegenstand zu verputzen,
erübrigt sich
dieser Arbeitsgang bei Verwendung einer Form entsprechend
der Erfindung vollkommen, so daß außer der Einsparung an Arbeitszeit auch ein ansprechenderes
Enderzeugn is erhalten wird.