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Schwimmende Haltevorrichtung für Schiffe Schwimmende Haltevorrichtungen
für Schiffe ;ind an sich nicht neu.
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So ist es bekannt, einen Haltering an einem Schwimmer anzubringen,Aer
inner- oder außer-1alb der Uferwand an, einer Stange oder in Gleit-;chienen geführt
wird und den Schwankungen: des Wasserspiegels. folgt. Diese Vorrichtung hat indes
seine Anwendung in der Praxis finden können, weil ;ie sich bei seitlichem Zug verklemmt
und im .übri_gen. auch keine großen Kräfte übertragen kann, 1a sich die S bis 16
m lange Stange unter Last 7erbiegt. Ihre Anordnung vor der Uferwand hat ibendies
den Nachteil, daß die Schiffe bei der Durchfahrt behindert werden. Des weiteren.
ist es )ekannt, einen innerhalb der Uferwand angeordneten Schwimmer, auf welchem
Haltemittel angebracht sind, mit Führungsrollen auszurüsten, die an Schienen geführt
sind. Aber auch diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß die Rollen und langen Führungsbahnen
nur schwache Kräfte aufnehmen können und die Rollensätze insbesondere im Seewasser
bald :klemmen. Überdies ist das tote Gewicht dieser Vorrichtung so hoch, daß sich
für größere Schiffe Schlvimmera@bmessungen ergeben müßten, die in Häfen und Schleusen
zu erheblichen Schwierigkeiten fuhren wurden.
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Schließlich ist es nicht mehr neu, an Stelle von Haltehaken an einem
mittels Rollen geführten Schwimmer ein sogenanntes Haltekreuz anzubringen, das ebenfalls
-mittels Rollen -geführt wird,
die den Zug der Schiffstrossen auf
die 1Jferwand übertragen. Obschon Vorrichtungen dieser Art für Süßwasserschleusen
und kleine Schiffe anwendbar sind, eignen sie sich nicht für Seewasser und große
Schiffe. Denn einmal werden die Rollen und Führungsbahnen infolge von Bewachsungen
mit Muscheln od. dgl. und durch Rost bald unbrauchbar. Des. weiteren werden die
Bauhöhen des Schwimmers und des Schwimmerschachtes zu groß. Schließlich - ist auch
die sichere Befestigung der 12 @b-is 20 in langen. Führungsbahnen zur Aufnahme des
großen Trossenzuges und die Atiswechslu-n-g dieser Bahnen, äußerst schwierig.
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Diese Nachteile haben dazu geführt, daß im, allgemeinen, unter Verzicht
auf die Vorteile der schwimmenden Haltevorrichtungen, übereinander angeordnet fest
eingebaute Haltekreuze Verwendung finden, wobei dann das wiederholte Umbinden der
Schiffe entsprechend dem wechselnden Wasserstand in Kauf genommen wird.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine schwimmende Haltevorrichtung
zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile nicht aufweist, und diese Aufgabe wird
dadurch gelöst, daß die Halteinittel für die Schiffstrossen, d. h. Hal<eii, Ringe
od. dgl., längs der senkrechten Vorder@xand eines in einem Schwimmerschacht unmittelibar-
geführten Schwimmers so befestigt sind, daß der Zug der Schiffstrossen durch den
Schwimmer. auf breiter Fläche unmitte'l'bar auf die Führungsschachtwand übertragen
wird.
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Ausführungsbeispiefe des Erfindungsgegenstandes, aus denen noch weitere
1-Terl:male der Erlindung hervorgehen, sind in den Abb. i bis j dargestellt.
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Nach Abb. 1 bewegt sich entsprechend den Wasserspiegelschwankungen
ein. langgestreckter Schwimmerkörper i mit möglichst geringem Spiel in einem. Führungsschacht
2, der nach vorn ;bi-s au-f einen, zum Festmachen des Schiffes gei-acle noch genügenden
Schlitz 21 geschlossen ist und zweckmäßig ganz oder teilweise eine Auskleidung 2-'
aus Eisen trägt. An diesem Schwimmer sind längs seiner senkrechten Vorderwand die
Haltemittel für das Schiff angebracht, z.. B. ein Haken 3 zuan vorläufigen und ein
Ring 4 zum endgültigen Festmachen des Schiffes. Der Schwimmer- oder Führungsschacht
2 weist zweckmäßig den gleichen Innenradius oder die 'gleiche Fläclienaushilclu.n.g
wie die Auflagefläche des Schwimmers an der Vorderseite des Schachtes ::2 auf, so
daß der Zug der Schiffstrossen von dem auf breiter Fläche anliegenden Schwimmer
mit sehr geringer Flächenpressung voll auf die vordere Hälfte der Wand des Schachtes
2 und somit auf das Ufermauerwerk Übertragen wird.
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Zu diesem Zweck erhält das Eisenfutter 22 des Sch,achtesi 2 Augen
oder Ösen 5, in die Anker 6 eingreifen, welche den Zug auf das Ufermauerwei7; übertragen.
Der Schwimmerkörper 1 kann als Ganzes, z. B. als nahtloses Rohr, ausgeführt oder
auch, z. B. zwecks leichteren Transportes, in mehrere miteinander verbundene Ein-r_elstüclce
oder Einzelschwimmer unterteilt sein,; er kann einen
runden, ovalen oder eiheil sonstigen Querschnitt |
haben. Zum Herausheben und Einsetzen trägt er an |
seinem oberen Ende einen Haken 7 od. dgl. |
Auch der Führungs- oder Schwimmerschacht |
kanni verschiedenartig ausgebildet sein. So 'kann. er |
z. B. eine Auskleidung aus Spundwandeisenprofilen |
erhalten oder, wie ;'111b. 3 zeigt, mit. einem aus- |
wechselbaren Futter.23 und zwei Gegenhaltern |
ausgerüstet sein, die mittels der Anker 6 in dein |
Ufermauerwerk \-era.nkert sind und den Druck des |
Schwimmers ati@fnelini-en. |
DieAuskleidung des Führungs-@bziv. Schwimmer- |
schachtes 2 bestellt Vorteilhaft aus rniedriggekohltem |
Sonderigußeiscii, das mit einem Stahlzusatz von |
über 25% ]in Ktipolofen erschmolzen ist. Dieses |
Gußeisen ver.iliiiclet cine hohe Rostfestigkeit mit |
hoher Glätte uiicl :@l»iel>iestigl:cit gegen Seewasser |
und Sand, liat ciiieii @cringe» 1Zeihu.ngsbeil@-ert bei |
Was!sersclrinici-u»` iiiid weist, was in vorliegendem |
Fall aber voii @@c.»ier grofler I')edcutung ist, eine |
hohe Festigl«,itee»i:l>er Zu," ()ruck und Stoß |
auf. Da sich dieses (iußeiscii ]in Dauerhetriell) |
immer glatter srlieuert, werden das 'Absetzen von |
Muscheln us\\-. mid alle Verkrustungen, die die |
gewöhnliche» 1@ul@eisen bald unbrauchbar machen, |
verhindert. 1)ic@ ist deshalb von Bedeutung, geil |
das @uswecliselii der eiiibetonierten Auskleidung |
des Schachtas s(-1)i- teuer und schwierig ist und |
überdies den Betrieb empfindlich stören würde. |
Die Haltc»iittel. z. B. der Haken 3 und der |
Riiig 4, kiiiiiicii elitwecler innerhalb der Ufer- |
wand 'liegen @lcicl- auch über sie hinausragen. Sie |
`können auch in eine Ein.schnürung oder Nische der |
senkrechtc» Vorderwand des Schwimmers ein- |
gebaut wenclcn. |
Der an der Vorderseite des Schachtes 2 vor- |
gesehene Sc'1ilitz 2i ;kann entweder durchgehend von |
oben nach unten verlaufen oder nur so weit reichen, |
daß die Halteinittel3 und 4 beim höchsten und |
tiefsten normalen Wasserstand an den Enden der |
Schlitze aufliene.li. |
In Uferwandhöhe erhält der Schwimmerschacht |
z wec 'k mäßig eine 1 Abdeckung, die ebenfalls
zur |
oberen Begrenzung des Schwimmerweges benutzt |
werden kann. |
Außer. den. in Alb. 1 gezeigten Haltemitteln 3 |
und 4 kann der Schwimmerkörper 1 noch weitere |
Haltemittel in verschiedenen Höhen tragen, so daß |
verschieden hohe Schiffe anlegen können. |
Des weiteren ist es möglich, die Höhe der Halte- |
vorrichtungen über dein Wasserspiegel entsprechend |
der Freibordhöhe des anilegendenSchiffes zu regeln. |
Dies 'kann einmal in der Weise geschehen, daß die |
Haltemittel am Schwimmer höhenverstellbar an- |
gebracht werden. Eis ist aber auch möglich, den |
Schwimmer selbst höhenverstellbar durchzubilden, |
was nach Abb.l durch Ausrüstung des Schwimmers |
mit zwei Rohrern 9 und 1o erfolgt, von denen das |
Rohr 9 nu-r eben in den Schwimmer hineinragt, |
während dia.'s Rohr 1o bis auf den Schwimmerboden |
reicht. Durch. das Rohr 9 kann dann Wasser in. -den |
Schwimmer eingefüllt und durch das Rohr io |
Wasser aus dem Schwimmer wieder entfernt |
werden, und zwar 'letzteres dadurch, daß entweder durch das Rohr
g Preßluft in den. Schwimmer eingeführt oder das. Wasser miittels eines Ejektors
aus dem. Schwimmer gesaugt wird-.
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Man kann auch die Haltevorrichtung auf einen Schlitten setzen und
diesen mit einer Schlittenführung u:nd Spindel auf der senkrechten Schwimmerwand
auf und ab bewegen.
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Des weiteren kann die Schwimmer- 1)z!w. Schwiim,mersch:achtfläche
querrillenförmige Vertiefungen erhalten; in. diesen Rillen bilden sich dann Ansätze,
die wie Schaber auf den gegenüberliegenden Flächen wirken und Bewachsungen sowie
Verkrustungen an diesen Flächen verhindern.
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Gemäß Abb. 4 ist der Schwimmer i rz. B. an seiner Längsaußenrftäche
mit Holz, Gummi oder einem ähnlichen Stoff i i umkleidet, der entweder über einer
Bitumenschicht angebracht oder, wie Abb. 4 ebenfalls zeigt, in Winkel- und T-förniigc
Eisen 12 des Schwimmers eingepreßt werden l:a»n.
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Die Umkleidung ii kann in an sich bLekannter Weise mit Schuitzstoffen
gegen Fäulnis oder Bewuchs getränkt werden. Sie schützt den Schwimmer vor Schäden
irgendwelcher Art und ü@bertränt ferner die Stöße des Schiffes infolge der Wellenbewegungen
federnd auf die Schwimmerschachtwand, wodurch diese abgedämpft werden.
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Diese Maßnahme macht in vielen Fällen die Ausrüstung der Haltemittel
mit Federn überflüssig, die zum Abfangender Stöße der Schiffe an Anlegestellen mit
sturmbewegtem Wasserspiegel verwendet werden., aber den ' Nachteil haben, daß sic
infolge ihrer Korrosion durch Seewasser leicht rosten und dann abbrechen. Siollen
dagegen in besonderen. Fällen, z. B. zum Albfangen starker Stöße größerer Schiffe,
Federn vorgesehen werde», werden diese erfindungsgefnäß in. das Innere des Schwimmers
verlegt, so daß sie wirksam vor Korrosion geschützt sind.
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Abb.4 zeigt eine Ausführungsform, einer derartigen Anordnung. Der
Schwimmer i trägt das Haltemittel 3 oder 4 mit Vierkantführung 13 in, Schwimmer
und im Federwiderlager 14. Vor der Vierkantführung 13 befindet sich ein Bund 15
und hinter demselben eine Mutter 16 mit Federteller 17 zum Vorspannen der Druckfeder
18 im Innern des Schwimmers. Eine eierartige Federung wird ma-n vor allem in größeren,
befahrbaren Schwimmern anordnen und in, wblicher Weise durch Gummi od. dgl. gegen
das Eindringen von Seenvasser schlitzen. Zieht nun die Schiffstrosse am; Haltemittel
3 oder 4, sio legt sich zunächst der Schwimmer i an .die Wand des Führungs- bz'@;-.
Schwimmerschachtes 2 an, und erst, dann erhält das Haltemittel 3 oder 4 den vollen
Zug, der von der starken Feder 18 sanft aufgenommen und anschließend über die Bewehrung
i i des Schwimmers i auf die Wand des Schachtes 2 und von dieser durch die Anker
6 auf :die Uferwand übertragen wird.
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Zum Schutz des Schwimmers .i vor unm-ittelbaren, Stößen des Schiffes.
-gegen. die Haltemittel werden erfindungsgemäß längs ,der senkrechten Vorderwand
des Schwimmers henderklötze angebracht, die je nach den Anforderungen unter oder
über dem Wasserspiegel angebracht sind und sich ebenso wie die H.altemitte'1 entsprechend
den Wasser'spiegelschwankungen in dem senkrechten Führungsschlitz 21 des Schachtes
2 bewegen. Abb. 5 zeigt zweiderartige Fenderklötze ig, während aus den Abb.6 und
j weitere Einzelheiten hervorgehen.
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Hiernach wird der Druck und Stoß des Schiffes mittels der Fenderklötze
ig über ein Zwischenstücik 2o und eine im Innern des Schwimmers i angebrachte Doppel-T-förmige
Gußstütze 21 awf die Rückwand des Schwimmers und somit unmittelbar auf die Schwimmerschachtwand
übertragen, ohne den Schwimmerwerkstoff zu beanspruchen. Hierbei werden die Fenderklötze
in bekannter Weise m-it einem nachgiebigen Werkstoff 22, z. B. Gummi oder Holz,
umkleidet.
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Die Fenderklötze ig können auch vollständig aus Holz oder Kokosfaser
oder einem, ähnlichen Stoff hergestellt und gegebenenfalls der Form. des Schrammb.alkens
bzw. der Schiffswand angepaßt sein.
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Auch können sie z. B. mittels Spindeln längs der senkrechten Sch.wimmervorderwand
höhenverstellbar angeordnet sein. Zu diesem Zweck trägt der Schwimmer an seiner
senkrechten Vorderwand eine Führung 23, in welcher. der auf einem Schlitten 24 angebrachte
Fenderklo.tz ig gleitet. Das gußei.serne .Stützgestänge 20, 21 nimmt den Stoß des
Schiffes über den Fendenklotz ig und die Schlittenführung 23, 24 auf und überträgt
ihn auf die Uferwand. Hierbei erfolgt die Aufunda#bbewegung des Fenderiklotzes ig
durch die Zugspindel 25, mit welcher der Schlitten 24 im Gewinde läuft. Abb. 7 zeigt
ferner zwei weiter,, Zugspindeln 26, 27, die zur senkrechten Aufundabbewegung von.
zwei weiteren Fen.derkiötzen ig oder Haltemitteln 3 bzw. 4 dienen.
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Die längs der senkrechten Vorderwand des Schwimmers angebrachten Fender
bzw. Stützvorrichtungen können auch ausschwenkbar und beweglich befestigt werden,
z. B. an den Stützen 21. Ihre verschiedenartige Ausbildung ist wichtig, z. B. bei
stark au-s.gebauchten. Schiff-en. Bei U-Booten sollen sie ein Anstoßen der über
das größte Querschnittprofil herausragenden Propeliler an die Kaimauer verhindern,
zu welchem Zweck sonst besondere- Vorrichtungen angebracht werden. Das stark wechselnde
Profil dieser Boote könnte auch eine Schwenkbarken der Fenderklötze uni eine horizontale
Achse erforderlich machen, damit ein-, gute Anpassung an die abzustützende Schiffsforan
erfolgen kann.
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Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich, daß die erfindungsgemäße
Haltevorrichtung gegen-Über dem. Stand der Technik folgende Vorteile aufweist: i.
Der Schwimmerkörper i füllt den Schacht 2 nahezu vollständig aus; er kann daher
bei gleicher Schachtweite viel größer und kräftiger als bei den bekannten Vorrichtungen
ausgeführt werden; 2. alle Führungsschienen, Stützgerüste und
Rollen
fallen fort; der Schwimmer. i bewegt sich mithin fast reibungslos im Führungsschacht
2; 3. die bei den bekannten Vorrichtungen auftretenden Betriebsstörungen infolge
der Bildung von Venkrustungen, Ansätzen und Rost im Seewasser fallen.:fort; da derSchwimmer
immer wieder an der glatten Wand des Schachtes 2 ohne tote Winkel gleitet, können
sich keine Ansätze od. d.-1.
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bilden; 4. die in dem Ufermauerwerk gegen stärkste Kräfte
und. Stöße leicht verankenbare Wand des Schwimmerschachtes 2 nimmt den stärksten
Sch iffstrossenzug auf und überträgt ihn auf cl"e. Uferwand. Daher ist die Haltevorrichtung
auch für größte Schiffe verwendbar, wobei die große Auflagefläche des Schwimmers
i auf großem Halbmesser bzw. auf große Länge des Führungs-schachtes 2 eine sehr
geringe Flächenpressung und mithin eine kleine Beanspruchung des Schwimmer- und
des Schachtwerkstoffes ergibt; die Befestigung der Haltemittel, wie Haken, Ringe
od. dgl., an der senkrechten Vorderwand des Schwimmers und der zur Schwimmerachse
senkrechte Zug bewirken schon beim geringsten Zug ein Anlegen des .Schwimmers i
an die Wand des Schachtes 2, so daß die nachfo'...eriee stärkere Zugkraft sofort
auf voller Fläche vom Schwimmer auf die Uferwand übertragen. und der Stoß von der
Trosse abgefedert wird; 6. dea- lange Schwimmerkörper i und seine Führung mit geringem
Spiiel im Schacht :2 bewirken, daß der Schwimmer auch im Spiel der Wellen ruhig
liegt, so daß die Schiffe ohne Gefahr an- und abgebunden, «erden können; 7. da fast
keine Reibung vdr@handen ist und keine toten Lasten, wie Rollenböcke, Hältck#reum
und Führungsnocken, zu tragen sind, ergelieii viel kleinere Schuvimmer als sonst
eine viel größere Hubkraft.