DE876894C

DE876894C - Verfahren und Vorrichtung zum Ausgiessen von Lagern mit Bleibronze

Info

Publication number: DE876894C
Application number: DEB7762D
Authority: DE
Inventors: Josef Pampel; Hermann Schaetz
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1942-01-03
Filing date: 1942-01-03
Publication date: 1953-05-18

Description

Beim gießtechnischen Aufbringen einer Schicht' von Bleibronze auf Lagerschalen von Stahl oder Stahllegierungen ergeben sieh 'häufig Lunk erungen, welche die betreffenden Stücke für hohe Belastungen untauglich machen. Die Ursache hierfür liegt nebst der allgemein geringen Stabilität der Blei-Kupfer-Schmelze in der besonderen Neigung solcher Legierungen, vor dem Erstarren Hohlräume von kriställi- . nischer Struktur zu bilden.
Um die Lunkerbildung zu vermeiden, ist für den Ausguß mit Weichmetallen im allgemeinen. vorgeschlagen worden, das Ausgußmetall durch einen zentralen Kern von unten aufsteigen zu lassen, um dadurch die Abscheidung von @Oxydhäuten zu erleichtern. Andere Vorschläge gehen dahin, zur Verdichtung des Gußmetalls eine möglichst hohe, vor Abkühlung geschützte Säule von Schmelze wirken,-zu lassen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei Bleibronze im wesentlichen die Oxydhautbildung nicht die Ursache der Lunkerbildung ist und daß diese auch nicht durch den Druck des Gewichtes der Schmelze vermieden werden kann.
Versuche, die von der Patentinhaberin gemacht wurden, haben vielmehr gelehrt, daß die Lunkerungen hier mit der Oberflächenspannung der Schmelze derart im Zusammenhang stehen, daß die Oberflächenspannung unter Umständen der Lunkerbildung entgegenwirkt.. Erst mit Hilfe dieser sehr großen Kräfte ist es möglich; der Kristallbildung entgegenzuwirken.
Von diesen Erfahrungen ausgehend, schlägt die Erfindung ein Verfahren vor, bei dem die Schmelze unmittelbar vor dem Einfließen in die ringraumartige Form durch ein Gefäßsystem von möglichst großer Oberfläche geleitet wird.
Bei der Herstellung von Lagerschalen aus Stahl oder Stahllegierungen mit einem inneren Bleibronzebelag wird das Verfahren im wesentlichen darin bestehen, daß die Schmelze dem Ringraum durch ein _ sGefäßsystem im Innern eines zentralen Kernes von unten zugeführt wird.
In einer zur Anwendung des Verfahrens dienenden Vorrichtung kann der Kern zu diesem Zweck mit einer axialen, kegelförmigen, sich nach unten verjüngenden Bohrung versehen sein, an welche sich radiale Verbindungskanäle zurr Ringraum anschließen. Die günstigsten lichten Weiten der Bohrung sowie der Neigungswinkel der kegeligen Verjüngung sind für die betreffende Lagertype von entscheidender Bedeutung, aber in einfacher Weise empirisch zu ermitteln.
Um ein gleichmäßiges Aufsteigen der Schmelze zu erzielen, sieht die Erfindung vor, daß .die Verbindungskanäle in einen an den Ringraum anschließenden Sammelring münden.
DieAbbildung zeigt im Schema .eine Vorrichtung zum Ausgießen von geschlossenen Lagerschalen nach dem Verfahren der Erfindung. In eine runde Sockelscheibe i ist die auszugießende stählerne Lagerschale 2 zentrisch in einer entsprechenden Vertiefung fixiert. In die Lagerschale 2 ist der nach unten schwach konisch verlaufende runde Kernkörper 3 koaxial hineingestellt. Unten liegt der Kernkörper. in der Vertiefung i' der Sockelscheibe i ; oben ist er durch die Abschlußplatte q. gegen die Lagerschale 2 zentrisch fixiert. Auf diese Weise bleibt ein Ringraum io zwischen der Lagerschale :2 und dem Kernkörper 3 zumAusgießen frei. Im Kernkörper befindet sich eine senkrechtekon:ische Bohrung 5 für den Einguß und am Boden zwei gekreuzte radiale Kanäle 6 und 7. Die Verbindung dieser Kanäle6 und 7 mit einem Sammelring8 wird durch die konische Absetzung 3' des Kernes 3 erreicht.
Wird - die Schmelze bei der trichterförmigen Erweiterung 5' der Bohrung 5 eingegossen, so dringt das flüssige Metall durch die Kanäle 6 und 7 und längs der konischen Absetzung 3 in den Sammelring 8, von dem aus sie gleichmäßig im Ringraum io hochsteigt. Einige senkrechte Nuten @iii in der Absehlußplatte q. dienen als Steiger und zum Entweichen der Luft.
.Ein namhafter Vorteil dieses Gießverfahrens besteht neben der erwähnten Vermeidung von Lunkerungen noch im Auftrieb und der Ausscheidung von miteingegossenen Oxydhäutchen an die Oberfläche während des Steigens der Schmelze im Ringraum io.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Ausgießen von Lagern mit Bleibronze, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steigerung der Oberflächenspannung zwecks Vermeidung von Lunkerbildung die Schmelze unmittelbar vor dem Einfließen in die ri.ngraumartige Form @durch ein- Gefäßsystem von möglichst großer Oberfläche geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch i zur Herstellung von Lagerschalen aus Stahl oder Stahllegierungen mit einem inneren Bleibronzebelag, dadurch gekennzeichnet, daß dieSchmelze demRingraum durch ein Gefäßsystem im'Innern eines zentralen Kernes in an sich bekannter Weise von unten zugeführt wird.
3. Vorrichtung zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 2, gekennzeichnet :durch einen Kern mit axialer, kegelförmiger, sich nach unten verjüngender Bohrung, an welche sich radiale Verbindungskanäle zum Ringraum anschließen. 4.. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungskanäle in einen an den Ringraum anschließenden Sammelring münden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 157 937, 175 349, 402 442; USA.-Patentschrift Nr. 1 q.23 65q..