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Leiter Die Erfindung betrifft eine Leiter, die nicht wie üblich eine
Anzahl Sprossen oder Stufen als Trittflächen hat, sondern nur eine oder eine geringe
Anzahl. Die letzteren sind beweglich angeordnet und können nach dem Besteigen durch
den Besteigenden selbst bewegt werden.
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Bei den bekannten Leitern mit Sprossen oder Stufen als Trittflächen
treten viele Mängel auf. Infolge der hemmenden Sprossen und Stufen, die den Knien
im Weg stehen, muß der Steigende eine unnatürliche Körperhaltung einnehmen. Die
zweckmäßigste Lagerung des Schwerpunktes nahe oder zwischen den Holmen kann wegen
der Behinderung der Knie und infolge der im Weg stehenden Sprossen oder Stufen nicht
erreicht werden. Eine bestimmte Steillage der Leiter ist nicht möglich. Die Sprossen
oder Stufen bilden auch bei der Betätigung auf der Leiter ein großes Hemmnis. Das
freie Spiel der Hände ist beschränkt. Weiter hat der Steigende immer nur eine Hand
frei, da die zweite Hand zum Festhalten benötigt wird. Die Sprossen oder Stufen
können aus der Leiterkonstruktion heraus nur sehr schmal sein. Hierdurch hat der
Steigende nur einen unsicheren Stand. Die Füße ermüden sehr bald, und der Körper
des Steigenden ist richtungsgebunden.
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Es sind nun Leitern ohne Sprossen bekanntgeworden. Bei diesen werden
Holme mit auf denselben beweglichen Steigeisen benutzt. Diese Art des Steigens ist
noch unbequemer und erfordert eine turnerische Gewandheit. Außerdem sind die Füße
an die Steigeisen gebunden.
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Der Erfindungsgegenstand vermeidet nun alle vorgenannten Mängel. Er
gestattet dem Steigenden, in natürlicher Haltung die gewünschte Höhe zu
erreichen
mit dem Gefühl, auf- sicherem Boden zu stehen. Der Schwerpunkt liegt jeweilig in
der günstigen Lage zwischen den Holmen. Der Steigende hat in der Ruhelage der Stufe
beide Hände frei und allseitig freies Spiel für diese. Seine Reichweite ist bedeutend
größer als bei den bekannten Leitern, und er kann sich frei drehen und wenden mit
dem gleichen Sicherheitsgefühl, als wenn er zur ebenen Erde stände. Die Betätigung
beim Steigen ist äußerst bequem und. kraftsparend, und zwar durch die natürliche
Lage des Körpers, durch die beliebige Wahl der Steigintervalle und durch die Ausnutzung
der Schwerkraft- beim Senken.
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In der Zeichnung ist die Neuerung in zehn Figuren dargestellt.
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Fig. i und 2 zeigen eine Anlegeleiter im Auf- und Seitenriß ; Fig.
3 und q. zeigen eine Ausbildung als Stehleiter; in Fig. 5, 6 und 7 wird eine besondere
geteilte Ausführung der Stufe dargestellt; Fig. 8, 9 und io geben einen Steigmechanismus
mittels Seils wieder.
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In den Fig. i und 2 sind a und b die Seitenholme der Leiter. Diese
werden durch Querstäbe c und d zusammengehalten. Die Holme werden von den Hülsen
e und f umschlossen. Diese tragen die Stufe g. Letztere wird durch Streben
h und i versteift. Die Leiterholme a und b sind mit Zahnreihen n,
versehen, in welche Klinken m und l eingreifen und die Stufe g in
der jeweiligen Höhe halten. Bei dem Gebrauch der Leiter besteigt mari nach dem Anlehnen
zunächst die Stufe g in aufrechter natürlicher Haltung, umschließt mit den Händen
die im Oberteil als Handgriff ausgebildeten Hülsen e und f . Jetzt verlegt
man das Körpergewicht auf die eine Seite der Stufe g und hebt mit der Hülse e die
Stufe in eine gewünschte Schräglage. Jetzt wird das Körpergewicht auf die andere
Seite verlegt und nunmehr mit derHülse f die Stufe g auf dieser Seite in eine Schräglage
gebracht. In dieser Weise fährt man fort, bis man die gewünschte Höhe erreicht hat.
Nun stellt man die Stufe auf Geradlage und kann sich jetzt frei betätigen. Die Führungen
und die Stufe sind ohne Spielraum gelagert; die Stufe selbst hat in der horizontalen
Lage kein Spiel, kann aber in der Schräglage entsprechend nachgeben. Beim Niedersteigen
verfährt man umgekehrt, nachdem man jeweilig die entsprechende Klinke aus der Verzahnung
gelöst hat. Die Auslösung ist in den Handgriffen bei e und f untergebracht.
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In den Fig. 3 und q. sind k und o die bei p und q
gelenkig
verbundenen Ständerstützen. Diese tragen die Steigeholme r und s mit den
Querstäben t und u, hängend in Punkt v. Der Querstab t ist
halbkreisförmig ausgebildet, damit der Körper des Steigenden frei über den Querstab
t hinausgelangen kann. Die Enden der Holme r und s sind bei zt nur freihängend geführt.
Hierdurch werden die Holme r und s von v abwärts nur auf Zug beansprucht und können
entsprechend leicht gehalten werden. Die Knickbeanspruchung ist dadurch vermieden.
Weitere Vorteile dieser Bauart liegen in der kleinen Länge der Stützholme o und
k. Die Steighöhe geht weit über v hinaus. Die Steigstufe ist in den Fig. 3 und q.
fortgelassen; die Steighülsen haben für den Vorbeigang bei v entsprechende Aussparungen.
Bei allen Leitern, wie Anlege-, Steh- und Ausziehleitern, kann natürlich die Führung
der Stufe g (Fig. z und 2) auch zwischen Schienen gleitend oder in ähnlichen Bauarten
ausgeführt werden. Entsprechend ändert sich dadurch die Form der Holme. Die Handhabung
der Leiter geschieht, wie bei den Fig. i und 2 geschildert.
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In Fig. 5, 6 und 7 sind a und b die Führungsholme für die Steighülsen
e und f. Die Stufe g ist geteilt und an der Teilungsnaht durch Gelenkteile w und
w verbunden. Hierdurch wird ein Ausschwenken der Teile von g verhindert, ohne die
senkrechte Bewegung zu hemmen. Bei dieser Konstruktion wird durch -die Bewegung
der Hülsen e und f fortlaufend eine Stufenbildung hervorgerufen anstatt einer Schräglage.
In Fig. 7 ist gezeigt, wie die Stufe g um den Punkt x schwenkbar angeordnet ist,
zum Zusammenlegen der Leiter auf ein kleines Maß. Das Seil z ist bei y über eine
Rolle feststellbar angeordnet; der Arm A dreht sich dabei um den Punkt
B in gleicher Weise wie Stufe g um Punkt x.
Diese Konstruktion gestattet
gleichzeitig bei den Anlegeleitern eine Einstellung der Stufe in die waagerechte
Lage je nach Steillage der Leiter. Anstatt der Aufhängung der Stufe mittels Sperrklinken
und Zähnen kann auch jede an sich bekannte Aufhängung durch Seile oder selbsttätige
Sperren durch Gewichtsbelastung gewählt werden. Desgleichen kann der Hub der Stufe
über Rollen und Handrad erfolgen.
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In den Fig. 8, 9 und io ist unter der Stufe g eine Welle E gelagert.
Diese trägt zwei Seiltrommeln D, fest verbunden mit E. Die Steigholme r und s sind
mit Seilen ausgestattet. Diese Seile sind an dem oberen Ende von r und s befestigt
und werden durch die Drehung der Welle E auf den Seiltrommeln aufgewickelt. Hierdurch
wird die Stufe g gehoben. Die Drehung der Welle E erfolgt durch die Betätigung des
Fußhebels .i über die Stoßklinke G und das fest auf der Welle E sitzende Zahnsperrad
F. Die Klinke Il verhindert den Rücklauf. Die Senkung erfolgt in an sich bekannter
Weise durch Ausklinken von H und gleichzeitiger Betätigung einer Bremse, die auf
die Welle E wirkt. Ein ähnlicher Fußbetrieb kann auch bei der vorherbeschriebenen
Stufe g (Fig. i bis 7) angewendet werden, derart, daß die Hebung der Stufe oder
Stufenhälfte durch den Fuß erfolgt.