DE876140C - Mindestens teilweise aus Papier bestehendes, hygienischen Zwecken dienendes Material, beispielsweise Verbandstoff - Google Patents

Description

• Mindestens teilweise aus Papier bestehendes, hygienischen Zwecken dienendes Material, beispielsweise Verbandstoff Es ist schon vorgeschlagen worden, für die verschiedensten hygienischen Zwecke Papier zu verwenden, da infolge der niedrigen Gestehungskosten eine Vernichtung nach Gebrauch ermöglicht ist. Der Wegfall des Waschprozesses bedingt daneben eine Einsparung an Zeit, Waschmitteln und Wärme.
• Die bis jetzt bekannten, hygienischen Zwecken dienenden Papiere sind jedoch nicht in allen Fällen verwendbar, weil infolge der raschen Auflösung des Papiers, sobald es mit Flüssigkeiten oder feuchten Stoffen in Berührung kommt, z. B. Blut, Wasser, Körperausscheidungen usw., eine Verwendung als Verbandstoff, Befteinlagen für Kranke, Windeln für Säuglinge usw. utimoglich ist. Das gleiche gilt z. B. bei einer Verwendung für Filterzwecke, sei es als einfaches Filterpapier, sei es in Form kommt binierter Filterkörper.
• Gegenstand der Erfindung bildet nun ein mindestens teilweise aus Papier bestehendes, hygienischen Zwecken dienendes Material, das ohne weiteres auch für die Filtrierung und die Aufnahme von Flüssigkeiten oder feuchten Stoffen geeignet ist.
• Das hygienischen Zwecken dienende Material gemäß der vorliegenden Erfindung besteht aus mehreren übereinander angeordneten Schichten, von denen mindestens eine aus wattiertem Papier besteht. Zweckmäßig ist dabei das wattierte Papier innerhalb der verschiedenen Schichten derart angeordnet, daß etwa aufzunehmende Flüssigkeiten zunächst die Watteschicht durchdringen müssen, bevor sie zum Papier gelangen. Damit ist erreicht, daß auch nach Benässung durch das Verfilzen der Wattefasern mit den Papierfasern eine größere Zerreißfestigkeit eintritt. Dabei ist schon eine sehr dünne Watteschicht ausreichend, um die Zerreißfestigkeit zu erhöhen. Man kann aber auch die Feuchtigkeit in Längsrichtung der Papier- bzw.
• Wattelagen strömen lassen.
• Das Material gemäß der vorliegenden Erfindung kann selbstverständlich e nach Verwendungszweck neben dem wattierten Papier zahlreiche andere Schichten aufweisen. So können z. B. die Stabilität noch weiter erhöhende Halteschichten, Schichten aus Verbandstoffen, wasserundurchlässige Schichten in allen möglichen Kombinationen über- bzvr. untereinander angeordnet werden.
• Je nach dem Aufbau kann das mindestens teilweise aus Papier bestehende, hygienischen Zwecken dienende Material in Tuchform als BettelEIãge Kiliklirai -Winder-- fii? a'ügliignSlieTeorm furterbandbinden, in gerollter Form als Damen binde oder als Zigarettenfiltef Verwendung finden.
• In der Zeichnung sind in den Fig. I bis 12 einige Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
• Es zeigt Fig. I den prinzipiellen Aufbau, wobei eine Schichta, die aus einer Papierschichtp und einer darauf beispielsweise aufgeklebten Watte schicht w besteht, über einer Schicht b aus saugfähigem Material, beispielsweise Papier, angeordnet ist.
• In Fig. 2 ist neben den Schichten nach Fig. I eine weitere Schicht c vorgesehen, die aus widerstandsfähigerem Material, beispielsweise gepreßtem oder geleimtem Papier oder auch aus einem porösen Stoffgewebe, wie Gaze, besteht. Ein Material dieses Aufbaus kann beispielsweise für Betteinlagen oder auch als Verbandbinden Verwendung finden, da durch die Schicht c die notwendige Widerstandsfähigkeit gegeben ist.
• Fig. 3 stellt eine Ausführungsform dar, die sich von derjenigen nach Fig. 2 dadurch unterscheidet, daß noch eine vierte Schicht d vorhanden ist, die zur Verbesserung der Saugfähigkeit an jenen Stellen dient, die der Nässe besonders ausgesetzt sind und mit Vorteil aus gleichem oder ähnlichem Material her gestellt ist wie die Schicht b. Die Schicht d braucht deshalb nicht die gleiche Größe zu haben wie die übrigen Schichten. Sie kann auch auf der anderen Seite der Schicht b angeordnet sein. Es kann aber auch atif jeder Seite der Schicht b eine Schicht d liegen.
• Eine insbesondere für die Anfertigung von Windeln vorteilhafte Ausführung zeigen die Fig. 4 und 5. Um einerseits die Saugfähigkeit der oberen Schichten voll auszunutzen und andererseits zu verhindern, daß die Nässe schnell nach außen fortschreitet, ist nach der Schicht d eine Schicht e angeordnet, die aus weniger saugfähigem Material, beispielsweise imprägniertem Papier, besteht. Diese Schicht kann, wie es Fig. 4 zeigt, vor der Außenschicht c liegen oder sie kann, wie Fig. 5 zeigt, selbst als äußerste Schicht dienen. In der Ausführung nach Fig. 4 ist die Schicht e mit Vorteil nur dort angeordnet, wo die größte Nässe zu erwarten ist, also ungefähr in der Ausdehnung der Schicht d.
• Die vorstehend beschriebenen Ausffihrungsformen betreffen ein Material für Betteinlagen, Windeln usw., das nur einseitig verwendet werden kann, bei dem man also beim Gebrauch darauf achten muß, welche Seite nach innen bzw. außen zu liegen. kommt.
• Dieser Nachteil kann, wie das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 zeigt, dadurch vermieden werden, daß dem Material ein symmetrischer Aufbau gegeben wird. Dabei kann selbstverständlich die Anordnung der einzelnen Schichten auch anders getroffen werden, immer vorausgesetzt, daß die Symmetrie, die für die beidseitige Verwendung Bedingung ist, gewahrt bleibt. Es kann z B. zwischen den Schichten d und c eine Schicht aus nicht oder nur wenig fiüssigkeitsdurchlässigem Material, beispielsweise imprägniertem Papier, liegen. Es kann aber auch die Schicht c durch eine Schicht aus imprägniertem Papier ersetzt werden. Selbstverstäudlich können auch weitere Schichten angeordnet werden, wenn man die Dicke des Materials oder dessen Saugfähigkeit erhöhen will.
• Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist über dem wattierten Papier ein saugfähiges, poröses Gewebe f, z. B. Gaze, angeordnet. Dadurch ist das Material als Verbandstoff für Wundverbände geeignet, wo ja bekanntlich eine Berührung von Watte mit der verletzten Epidermis vermieden werden muß.
• In Fig. 8 ist eine Erweiterung des Aufbaus des Ausführungsbeispiels nach Fig. 4 dargestellt, wobei als Abschluß der verschiedenen Schichten auf beiden Seiten eine Schicht aus porösem Gewebe, z. B. Gaze, angeordnet ist. Die Festigkeit eines Materials dieses Aufbaus ist selbstverständlich außerordentlich groß, ebenso dessen Saugfähigkeit.
• In Fig. g ist ein Material vom grundsätzlichen Aufbau nach dem Beispiel von Fig. I dargestellt, bei welchem am Anfang und am Ende saugfähiges Gewebe f vorgesehen ist und das demzufolge insbesondere als Verbandbinde geeignet ist. Dabei ist der Anfang der Binde, der aus saugfähigem Gewerbe besteht, als Wundschutz vor Wattefasern gedacht, während das Ende die Befestigung und den Abschluß des Veurbandes erleichtern soll.
• In Fig 10 ist dargestellt, wie ein Material vom Aufbau nach Fig. 7 in gerollter Form als Damenbinde Verwendung finden kann.
• In Fig. II ist dargestellt, wie bei grundsätzlichem Aufbau des Materials entsprechend Fig.I eine gefaltete oder zusammengequetschte Schicht a aus wattiertem Papier von einer festeren Papiers schicht b umhüllt ist, so -daß ein länglicher runder Filterkörper entsteht, der etwa in Form eines das Mundstück bildenden Zigarettenfilters zusammen mit dem Tabak von einer Lage Zigarettenpapier umgeben ist.
• In Fig. 12 ist schließlich dargestellt, wie in analogem Aufbau zu Fig. 10 durch spiralig gerollte Form der Schicht a aus wattiertem Papier ein runder, von einer festen Papierschicht b eingeschlossener Körper entsteht, der wie der Filter nach Fig. II von Zigarettenpapier e zusätzlich umgeben ist.
• Bei allen Ausführungsbeispielen, auch bei denen, die noch die Verwendung von Geweben als Ober-, Unter- oder Zwischenschichten vorsehen, ist die Herstellung außerordentlich billig, so daß sich eine Vernichtung nach Gebrauch in jedem Fall rechtfertigt. Dabei ist insbesondere auch noch darauf hinzuweisen, daß infolge der Zwischenschaltung saugfähiger Schichten aus wattiertem Papier, beispielsweise bei Wundverbänden oder bei Windeln, he deutend weniger Material verbraucht wird als bei den bisherigen, lediglich aus saugfähigen Geweben estehellden Materialien.
• Bei Zigarettenfiltern erhält man den zusätzlichen Vorteil, daß das neuartig aufgebaute, hygienischen Zwecken dienende Material keinerlei Beeinträchtigung des Aromas zur Folge hat, weil die Schicht bzw. die Schichten aus wattiertem Papier hinsichtlich ihrer Watteauflage schneller durchfeuchten als eine Schicht, die lediglich aus Papier bestehen X rde, so daß der Rauch nicht trocken schmeckt, nachdem der Filter passiert ist.
• Selbstverständlich sind die gegebenen Beispiele nur eine geringe Auswahl der zahlreichen Variaticnsmöglichlçeiten im Aufbau des hygienischen Zwecken dienenden Materials. Es wird sich jeweils aus dem besonderen Verwendungszweck der ge eignetste Aufbau ohne weiteres ergeben. Wesentlich bleibt immer nur die Anordnung eines wattierten Papiers als Zwischenschicht, um eine große Saugfähigkeit mit billigen, die Vernichtung nach Gebrauch zulassenden Mitteln zu erreichen.
• PATENTAXSPRC8CHE: I. Mindestens teilweise aus Papier bestehendes, hygienischen Zwecken dienendes Material, beispielsweise Verbandstoff, dadurch gekennzeichnet, daß es aus mehreren Schichten aufgebaut ist, wobei mindestens eine der Schichten aus wattiertem Papier besteht.

Claims (1)

1. 2. Material nach Anspruch I, dadurch getennzeichnet, daß die Anordnung der Schicht aus wattiertem Papier derart ist, daß etwa aufzunehmende Flüssigkeiten zunächst auf die Watteschicht auftreffen.

   3. Material nach Anspruch I, gekennzeichnet durch derartige Anordnung, daß die kombinierten Schichten aus wattiertem oder unwattiertem Papier in Längsrichtung von der aufzunehmenden Feuchtigkeit durchströmt sind.

   4. Material nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Schicht aus wattiertem Papier und einer weiteren Schicht aus saugfähigem, leicht zerreißbarem Material besteht.

   5. Material nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß es eine aus saugfähigem, leicht zerreißbarem Material bestehende Halteschicht aufweist.

   6. Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schicht aus wattiertem Papier und der Halteschicht an örtlich begrenzter Stelle zur Verbesserung der Saugfähigkeit eine Schicht aus saugfähigem, leicht zerreißbarem Material liegt.

   7. Material nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Schicht aus wenig saugfähigem, flüssigkeitsundurchlässigem Material enthält.

   8. Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus wenig saugfähigem, fiüssigkeitsundurchlässigem Material als Halteschicht auf der einen Außenseite, die Schicht aus wattiertem Papier auf der anderen Außenseite angeordnet ist.

   9. Material nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus wattiertem Papier einseitig wattiert ist, wobei die wattierte Seite außen liegt.

   IO. Material nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die wattierten Schichten gefaltet bzw. zusammengequetscht und von mindestens einer unwattierten Schicht umhüllt sind.

   II. Material nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die wattierten Schichten, gegebenenfall s unter Zwischenlage unwattierter Schichten, zu einer Spirale gerollt und von mindestens einer unwattierten Schicht umhüllt sind.

   I2. Material nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens auf der einen Außenseite das aus verschiedenen Schichten aufgebaute Material eine Schicht aus porösem Gewebe aufweist.

   13. Material nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es die Form eines Streifens besitzt und daß die außen liegende, aus porösem Stoff bestehende Schicht nur an den Enden des Streifens vorgesehen ist.

   14. Material nach Anspruch I3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erreichung einer beidseitig gleichen Verwendung des Materials die einzelnen Schichten symmetrisch zu einer Mittelschicht angeordnet sind.