DE2163295B2 - Monatsbinde - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Monatsbinde bzw. Damenbinde aus einem aus komprimierten, hydrophilen Fasern bestehenden Kern, der von einer weichen, absorbierenden Masse umgeben ist

Es sind bereits Monatsbinden bekannt, die aus einer Masse von absorbierenden Stoffen bestehen, beispielsweise aus Baumwollfasern oder Rohzellulosefasern, und die die Form eines Parallelepipeds haben. Wenn die absorbierende Masse eine erhebliche Menge des flüssigen Stoffes einschließt, führt bekanntlich ein leichtes Zusammendrücken dieser Masse zu einer Abgabe des absorbierten Stoffes, was für die Benutzerin der Binde sehr nachteilig ist Weiterhin ist bekannt, daß durch Komprimierung der absorbierenden Masse deren Rückhaltevermögen verbessert werden kann. In diesem Fall wird jedoch das Material zu hart, so daß es sich den jeweiligen anatomischen Gegebenheiten nicht anpassen kann.

Die US-PS 18 63 333 beschreibt eine Binde, die aus übereinandergeschichteten Kreppapierbahnen besteht, die sich in einem flüssigkeitsdurchlässigen Umschlag befinden. Diese Binde verhindert nicht, daß eine seitliche Flüssigkeitsabgabe auftreten kann.

In der DE-PS 5 47 661 wird eine Damenbinde beschrieben, die aus einer feuchtigkeitsabweisenden Schutzschicht und einer saugfähigen Einlage besteht. Jedoch enthält die Einlage keinen Kern und besitzt keine ausreichende Saugfähigkeit.

Die in der US-PS 33 36 923 beschriebene Monatsbinde besteht aus einer absorbierenden Zellulosepackung, die von einem nicht saugfähigen Polypropylengewebe umgeben ist. Der Kontakt der Haut mit dem Polypropylengewebe wird als wenig angenehm empfunden.

Aus der US-PS 19 1087? ist eine Binde bekannt, die aus zwei Lagen loser Zellulosefasern besteht, in die eine dünne Schicht komprimierter Zellulosefasern eingebettet ist. Diese Binde hat den Nachteil, daß sie keine Sperre für die aufgesaugten Flüssigkeiten auf der körperabgewandten Seite aufweist, so daß ein Entweichen von Körperflüssigkeit nicht verhindert werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Monatsbinde zu schaffen, die zum einen ausreichend weich ist, damit sie sich dem Körper der Benutzerinnen anpassen kann und die Schleimhäute, mit denen sie in Berührung kommt, nicht reizt, und die zum anderen ein besonders gutes Retentionsvermögen hat

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch beschriebene Monatsbinde gelöst

Es wurde gefunden, daß das Retentionsvermögen einer derartigen Monatsbinde gegenüber den bekannten Monatsbinden beträchtlich verbessert ist Dies wird

ίο durch einen Kern erreicht, der aus einem defibrierten Holzfasermaterial besteht, das im komprimierten bzw. zusammengepreßten Zustand mehr absorbiert als ein Baumwollfasermaterial, das der gleichen Kompression unterworfen wurde. Diese Vorteile sind dann besonders deutlich, wenn die Fasern der weichen absorbierenden Masse und die rekomprimierten Fasern des Kerns heterogen sind. Wenn eine zu absorbierende Flüssigkeit auf eine Stelle der hydrophilen weichen absorbierenden Masse der Monatsbinde trifft, stellt man fest daß der Kern den flüssigen Stoff ins Innere der weichen absorbierenden Fasermasse suagt, wobei sich die Flüssigkeit im Inneren des Kerns so verteilt, daß eine völlige Sättigung des Kerns nicht erreicht wird. Es kann also vorterthafterweise das gute Retentionsvermögen des Kerns bis zu dessen Sättigung gänzlich ausgenutzt werden, bevor das Retentionsvermögen der weichen absorbierenden, den Kern umgebenden »lasse zum Tragen kommt

Die Härte des aus rekomprimierten Fasern gebilde-

ten Kerns bedeutet für die Benutzerin nicht daß das Tragen der Monatsbinde unbequem ist da der Kern von einer weichen absorbierenden Masse so umgeben ist, daß er niemals mit den Schleimhäuten der Benutzerin in Berührung kommt und somit weder reizt noch stört.

)5 Anhand der Zeichnung wird eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung näher erläutert

F i g. 1 zeigt perspektivisch eine erfindungsgemäße Monatsbinde. F i g. 2 ist ein Schnitt längs der Linie H-II von F i g. 1.

4(i Die in den Zeichnungen gezeigte Monatsbinde, deren Form im weser tlichen der eines Parallelepipeds entspricht, hat eine Breite von etwa 7 cm und eine Länge von etwa 20 cm. Sie kann auch von einem Netz 1 aus Baumwollfäden umgeben sein und wiegt etwa 1,7 g.

Die Binde weist außen eine Schicht bzw. Lage aus hydrophobierter Baumwolle 2 auf. Diese Schicht umgibt eine Masse aus hydrophiler Baumwolle 3, in deren Mitte ein rekomprimierter Kern 4 angeordnet ist. Die hydrophobierte Baumwolle 2 besteht aus einer Schicht, welche die Monatsbinde bis auf die Zone 5 vollständig umgibt. Die Zone 5 soll mit den Schleimhäuten der Benutzerin in Berührung kommen. Die Zone 5 besteht aus hydrophiler Baumwolle 3. Die hydrophobierte und die hydrophile Baumwolle bilden zusammen eine Bahn, die um den Kern 4 überdeckend herumgefaltet ist, wobei die beiden Ränder der Bahn in Berührung mit der Zone 5 der Monatsbinde kommen.

Die Schicht 2 aus hydrophobierter Baumwolle ist eine Schicht aus Baumwollabfallen erster Qualität von rosa Farbe, die nach der für Baumwolle üblichen Behandlung durch Aufstäuben mit Chromstearylchtorid undurchlässig gemacht wird. Das Gewicht der Schicht 2 beträgt 2 g. Die Masse der hydrophilen Baumwolle 3 bildet eine Schicht, die zur Hälfte aus Baumwollabfällen erster Qualität und zur Hälfte aus Baumwollfäden zweiter Qualität besteht. Die Schicht aus den hydrophilen Baumwollfasern kann durch Behandlung mit an sich bekannten Mitteln farbecht und/oder gebleicht werden.

Die hydrophile Baumwollbahn 3 hat ein Gewicht von

Den Kern 4 erhält man, indem man einen Holzfaserbrei, dessen überwiegenden Teil auf Kiefer mit Spuren von Tanne zurückzuführen ist, ausfasert Die Fasern haben eine mittlere Länge von 1,33 mm. Der Anteil von Alpha-Zellulose beträgt etwa 863%. Nach der Entfaserung bzw. Defibrierung werden die Fasern des Holzfaserbreies mittels einer Presse bei 1200 bar rekomprimiert Das Gewicht des Kerns 4 beträgt 4,3 g· Seine Abmessungen liegen bei etwa 100 mm Länge, 30 mm Breite und 5 mm Dicke.

Man stellt fest, daß die vorstehend beschriebene Monatsbinde ein überraschendes Retentionsvermögen hat, da die in der Zone 5 durch die hydrophile Baumwolle 3 absorbierte Flüssigkeit von dem Kern 4

aufgesaugt und in dem Kern bis zu dessen völliger Sättigung gehalten wird. Selbst wenn die Zuführung der zu absorbierenden Flüssigkeit nur an einer Stelle des Kerns erfolgt, verteilt sich das absorbierte Produkt in Längsrichtung des Kerns so, daß die lokale Sättigung des Kerns nicht zu einer Abgabe der Flüssigkeit an die hydrophile Baumwollschicht 3 führt

Außer dem vorstehend beschriebenen Retentionsvermögen besitzt die erfindungsgemäfle Monatsbinde auch noch ein beträchtliches Absorptionsvermögen, da nicht nur der Kern 4 sondern auch die weiche absorbierende Masse, die von der Baumwolle 3 gebildet wird, Flüssigkeit absorbieren kann. Da die Baumwollschicht 3 zwischen dem Kern 4 und den Schleimhäuten der Benutzerin angeordnet ist, empfindet die Benutzerin einer derartigen Monatsbinde nicht als unbequem.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Monatsbinde aus einem aus komprimierten, hydrophilen Fasern bestehenden Kern, der von einer weichen, absorbierenden Masse umgeben ist, dadurch ge kennzeichnet, daß der Kern (4) aus einem defibrierten und komprimierten Holzfasermaterial besteht und in dem Mittelbereich der weichen absorbierenden Masse angeordnet ist,

   die absorbierende Masse aus einer inneren Schicht (3) aus hydrophilen Fasern und einer äußeren Schicht (2) aus hydrophobierten Baumwollfasern besteht,

   die innere Schicht (3) den Kern (4) vollständig überdeckt und die äußere Schicht (2) die innere Schicht (3) soweit umschließt, daß der Bereich ausgespart ist, auf den das zu absorbierende, flüssige Produkt auftrifft