DE2163295A1

DE2163295A1 - Monatsbinde mit komprimiertem Einsatz

Info

Publication number: DE2163295A1
Application number: DE19712163295
Authority: DE
Inventors: Robert Grenoble Isere Chapuis (Frankreich)
Original assignee: Ets. Ruby S.A., Voiron, Isere (Frankreich)
Priority date: 1970-12-23
Filing date: 1971-12-20
Publication date: 1972-07-13
Also published as: US3771525A; GB1332956A; DE2163295B2; FR2119193A5

Description

PAT ENT AN Vlf XLr E PROF. DR. DR. J. REITSTÖTTER

DR.-ING. WOLFRAM BUNTE 2163295

DR. KARL GEORG LÖSCH

ft-8OOO MÜNCHEN 13. BAUERSTRASSE 22. POSTFACH 7ΘΟ · FERNRUF (ΟΘΠ) 37 ββ Θ3 · TELEX S21S2O8 ISAR d

2 0. DE11971

M/11 752

M/ii 753

ETABLISSEMENTS RUBY S.A. Voiron, Frankreich

Monatsbinde mit komprimiertem Einsatz

Die Erfindung betrifft eine Monatsbinde bzw. Dameiibinde, welche die Besonderheit aufweist, daß sie ein sehr großes Festhaltevermögen für absorbierte flüssige Stoffe hat.

Es sind bereits Monatsbinden bekannt, die aus einer Masse von absorbierenden Stoffen bestehen, beispielsweise aus Baumwollfasern oder Zellulosepulpe, und die die Form eines Parallelepipeds haben. Wenn die absorbierende Masse eine erhebliche Menge des flüssigen Stoffes einschließt, führt bekanntlich ein leichtes Zusammendrücken dieser Masse zu einer Abgabe bzw. einem Abstoßen des absorbierten Stoffes, was für die Benutzerin der Binde einen schwerwiegenden Nachteil darstellt. Weiterhin ist bekannt, daß durch Komprimierung der absorbierenden Masse deren Festhaltequalitäten verbessert werden können. In diesem Fall wird jedoch das Material zu hart, so daß es die Benutzerin nicht mehr genau in der richtigen Lage anlegen und es sich den jeweiligen anatomischen Gegebenheiten nicht anpassen kann.

209829/0532

Das Ziel der Erfindung'besteht deshalb darin, eine Monatsbinde zu schaffen, die zum einen ausreichend weich ist, damit s,ie sich den Unterschieden im Körperbau der Benutzerinnen anpassen kann und die Schleimhäute, mit denen sie Ln Berührung kommt, nicht verletzt, und die zum anderen besonders günstige Festhaltee'igenschaften hat.

Dies wird mit einer Monatsbinde erreicht, die sich dadurch ' auszeichnet, daß sie erstens eine weiche, absorbierende Masse, die aus Fasern oder Pulpe besteht und vorzugsweise im wesentlichen die Form eines Parallelepipeds hat, und zweitens einen Kern bzw. Einsatz umfaßt, der aus komprimierten hydrophilen Fasern besteht, wobei dieser Kern ganz, von der absorbierenden Masse umgeben und vorzugsweise in der Mittelzone dieser Masse angeordnet ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht die absorbierende Masse aus einer hydrophoben Baumwollage, die teilweise eine hydrophile Baumwollmasse umgibt, wobei das Umschließen in dem Bereich nicht erfolgt, wo der zu absorbierende fLässige Stoff auf die Binde auftrifft. Der Kern aus komprimierten hydrophilen Fasern besteht aus Fasern, die man ausgehend von Zellulose bzw. einem Holzfaserstoff erhäLt, der entfasert und dann wieder-komprliniert ist, beispielsweise

durch eine Presse oder einen Kalander. Das Wiederkompriinieren der Fasern des Kerns erfolgt bei einem Druck zwischen 900 und 1200 bar. Die absorbierende Masse wird zu einer Bahn, geformt, die um den komprimierten Kern diesen überdeckend gefaltet wird. Die absorbierende Masse, die den komprimierten Kern umgibt, wird im Inneren eines Netzes angeordnet, das aus Zellwolle, Daumwolle oder Polyamidfäden besteht«

209829/0582

Man stellt fest, daß die Festhalteeigenschaften einer derartigen Monatsbinde bezüglich einer Monatsbinde, die keinen neukomprimierten Kern aufweist, beträchtlich verbessert sind. Die Ergebnisse in diesem Dereich erhält man mit einem Kern, der aus Holzbreifasern besteht, die im komprimierten bzw. zusammengepreßten Zustand mejhr absorbieren als Baumwollfasern, die der gleichen Kompression unterworfen wurden. Diese Vorteile treten dann besonders deutlich zutage , wenn zwischen den Fasern der weichen absorbierenden Masse und den rekomprimierten Fasern des Kerns eine Heterogenität besteht. Wenn die Monatsbinde mit einem zu absorbierenden flüssigen Stoff beschickt wird, wobei diese Beschickung bzw. Zuführung an einer Stelle der hydrophilen weichen absorbierenden Masse erfolgt, stellt man fest, daß der Kern, in dessen Bereich die Zuführung erfolgt, den flüssigen Stoff ins Innere der weichen absorbierenden Fasermasse saugt, wobei sich die Flüssigkeit ins Innere des Kerns so ausbreitet, daß eine gänzliche Sättigung des Kerns nicht erreicht wird. Es können also vorteilhafterweise die guten Festhalteeigenschaften des Kerns bis zu dessen Sättigung gänzlich ausgenutzt werden, bevor die Kosthalteeigenschaften der weichen absorbierenden, den Kern umgebenden Masse zum Tragen kommen.

Die Härte des aus rekomprimierten Fasern gebildeten Kerns stellt für die Benutzerin keine Unbequemlichkeit dar, da der Korn von einer weichen absorbierenden Masse so umgeben ist, daß er niemals mit den Schleimhäuten der Benutzerin in Berührung kommt und so weder eine Verletzung noch eine Belästigung schafft.

Anhand der beiliegenden Zeichnung wird eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt perspektivisch eine erfindungsgemäße Monatsbinde.

209829/0582

Fig. 2 ist ein Schnitt längs der Linie II-II von Pig. I.

Die in den Zeichnungen gezeigte Monatsbinde, deren Form im wesentlichen der eines Parallelepipeds entspricht, ist von einem Netz 1 umgeben. Die Binde hat eine Breite von etwa 7 cm und eine Länge von etwa 2o cm. Das Netz 1 besteht aus Baumwollfäden und wiegt etwa 1,7 g·

Die Binde besteht außen aus einer Schicht bzw. Lage aus hydrophober Baumwolle 2, die eine Masse aus hydrophiler Baumwolle 3 umgibt, in deren Mitte ein rekomprimierter Kern 4 angeordnet ist. Die hydrophobe Baumwolle 2 besteht aus einer Schicht, welche die Monatsbinde am ganzen Umfang mit Ausnahme der Zone 5 umgibt, die in Berührung mit den Schleimhäuten der Benutzerin treten soll. Die Zone 5 besteht aus hydrophiler Baumwolle 3· Die hydrophobe und die hydrophile Baumwolle bilden in ihrer Gesamtheit eine Bahn, die um den Kern 4 überdeckend herumgefaltet ist, wobei die beiden Ränder der Bahn in Berührung mit der Zone 5 der Monatsbinde kommen.

Die Schicht 2 aus hydrophober Baumwolle ist eine Schicht aus Baumwollabfällen erster"Qualität von rosa Farbe, die nach der für Baumwolle üblichen Behandlung durch Aufstäuben eines unter dem Namen "Aquaphobol" bekannten Stoffes undurchlässig gemacht wird. Das Gewicht der Schicht 2 beträgt 2 g.

Die Masse der hydrophilen Baumwolle 3 bildet eine Schicht, die zur Hälfte aus Baumwollabfällen erster Qualität und zur Hälfte aus Baumwollabfällen zweiter Qualität besteht. Die Behandliang zur Herstellung der Farbechtheit erfolgt mittels eines Bades, das pro Liter wässriger Lösung 25 g Natriumhydroxyd, 5 g Na-

3 triumcarbonat, 5 g Trinatriumphosphat, 1 cm eines unter der Bezeichnung "Celanol A.T.D." bekannten Produkts und 1,5 cm" eines unter dem Namen "Celon H." bekannten Produkts enthält. Die Behandlung zum Bleichen erfolgt mit einer

209829/0582

wässrigen Lösung, die' pro Liter 2,5 g Natriumchlorit, 2,5 g Natriumnitrat, o,5 g des unter dem Namen "Celanol" bekannten Produkts und o,5 g Natriumpyrophosphat enthält. Die hydrophile Baumwollbahn 3 hat ein Gewicht von 6 g.

Den Kern k erhält man, indem man einen Holzfaserbrei, dessen überwiegender Teil auf Kiefer mit Spuren von Tanne zurückzuführen ist, ausfasert. Die Fasern haben eine mittlere ' Länge von 1,33 mm. Der Anteil von Alpha-Zellulose beträgt etwa 86,3 %· Nach der Entfaserung bzw. Defibrierung werden die Fasern des Holzfaserbreies mittels einer Presse bei 12oo bar rekomprimiert. Das Gewicht des Kerns k beträgt 4,3 g· Seine Abmessungen liegen bei etwa loo mm Länge, 3o mm Breite und 5 mm Dicke.

Man stellt fest, daß die vorstehend beschriebene Monatsbinde völlig überraschende Festhalteeigenschaften hat, da das in der Zone 5 durch die hydrophile Baumwolle 3 absorbierte flüssige Produkt von dem Kern k aufgesaugt und in dem Kern bis zu dessen völliger Sättigung gehalten wird. Selbst wenn die Zuführung an absorbiertem Stoff in einem einzigen Bereich des Kerns erfolgt, verteilt sich das absorbierte Produkt in Längsrichtung des Kerns so, daß die lokale Sättigung des Kerns nicht zu einem Ausstoßen des Produktes im Inneren der hydrophilen Baumwollschicht 3 führt.

Außer den vorstehend beschriebenen Festhalteeigenschaften hat die erfindungsgemäße Monatsbinde auch noch beträchtliche Absorptionseigenschaften, da zu der Absorption aufgrund des Vorhandenseins des Kerns 4 die Absorption aufgrund des Vorhandenseins der weichenabsorbierenden Masse hinzukommt, die von der Baumwolle gebildet wird. Schließlich führt die Tatsache, daß die Baumwollschicht 3 zwischen dem Kern k und den Schleimhäuten der Benutzerin angeordnet ist, dazu, daß die Benutzung einer derartigen Monatsbinde keine Unbequemlichkeit mitbringt, die über das bei den bekannten Binden übliche Maß hinausgeht.

209829/0582

Das bei der Beschreibung der vorliegenden Erfindung erwähnte Handelsprodukt "Celon H." ist die flüssige Formulierungsform des Handelsprodukts "Celon E." mit kO ⁰Ja aktivem Material. "Celon E." ist das Tetranatriumsalz der Athylen-diamino-tetraessigsäure und enthält 90 $ aktives Material. Es wird von der Firma Societe Melles-Bezons hergestellt. Es handelt sich um ein Sequestränt. ·

Das weiterhin bei der Beschreibung der vorliegenden Erfindung verwendete Handelsprodukt "Aquaphobol" ist ein undurchlässig machendes Produkt, das von der Firma Societe Protex hergestellt wird. Es handelt eich um Chrometearochlorid.

Das weiterhin bei der Beschreibung der vorliegenden Erfindung verwendete Handelsprodukt "Celanol A.T.D." ist eine Mischung der Handelsprodukte"Cemulsol 870" und "Celanol 252"

2 0 9 8 2 9/0582

Claims

PATENTANSPRÜCHE

Monatsbinde, gekennzeichnet durch

a) eine weiche absorbierende Masse, die aus Fasern oder aus Pulpe besteht, und

b) einen Kern (4) aus komprimierten hydrophilen
Fasern, wobei der Kern (4) gänzlich von der absorbierenden Masse umgeben ist.

, 2. Binde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Form im wesentlichen der Form eines Parallelepipeds geringer Dicke entspricht.

3· Binde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (4) in dem Mittelbereich der weichen
absorbierenden Masse angeordnet ist.

4. Binde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die absorbierende Masse
aus einer hydrophoben Baumwollschicht (2) besteht, die teilweise eine Masse von hydrophiler Baumwolle (3) umgibt, wobei die Umschließung in dem Bereich ~

ausgespart ist, wo die Binde mit dem flüssigen zu
absorbierenden Produkt beaufschlagt wird.

5· Binde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (4) aus komprimierten hydrophilen Fasern besteht, die
man ausgehend von einem Holzfaserbrei erhält, der
defibriert und dann rekomprimiert wird, beispielsweise durch Pressen oder Kalandrieren.

209829/0582

6.. Binde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rekompression der Fasern des Kerns (4) bei einem Druck zwischen 9oo und 12oo bar erfoj_gt.

7· Binde, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die absorbierende Masse aus einer Bahn besteht, die um den rekomprimierten Kern unter Überdeckung gefaltet ist.

8. Elinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die den rekomprimierten Kern umgebende absorbierende Masse im Inneren eines Netzes angeordnet ist, das aus Zellwolle, Baumwolle oder Polyamidfäden besteht.

209829/0582