DE1642146A1

DE1642146A1 - Fluessigkeitsabsorbierendes Erzeugnis

Info

Publication number: DE1642146A1
Application number: DE19661642146
Authority: DE
Inventors: Thielen Emiel Maria Josef Van
Original assignee: THIELEN EMIEL MARIA JOSEF VAN
Current assignee: THIELEN EMIEL MARIA JOSEF VAN
Priority date: 1965-03-26
Filing date: 1966-03-18
Publication date: 1971-04-22
Also published as: BE661729A; GB1096836A; NL6603516A

Description

PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER SQGERT, DIPLOMCHEMIKER

5 KDLN-LINDENTHAt PETBR-KINTGi

1966

Emiel Maria Josef Van Thielen, Nazarethsteenweg 11, Astene,Belgien

Flüssigkeitsabsorbierendes Erzeugnis

Die Erfindung betrifft ein absorbierendes Erzeugnis mit hohem FlUssigkeitsaufnahmevermögen, das sich für Windeln, Binden, Kompressen, Damenbinden und dergl. eignet.

Dieses Erzeugnis enthält gemäß der Erfindung, verteilt in Puder- oder Kornform zwischen den Schichten eines Zellstoffproduktes, wie verschiedenen Fapierlagen oder Kammfasern, einen kolloidalen Stoff, der mit Wasser quillt und dadurch eine große Flüssigkeitsmenge binden kann, sodaß das Zellstoffprodukt seine Struktur und eine Oberfläche behält, die beim Kontakt mit der Haut noch ein trockenes Gefühl gibt.

Der kolloidale Stoff,der mit Wasser quillt, kann ein Zelluloseäther oder -ester, wie Methyläthylzellulose mit einem Substitutionsgrad von 19 bis 30 %, Hydroxypropylmethylzellulose mit einem Substitutionsgrad von w«»*g 4 - 12 $6, eine Carboxymethylzellulose mit einem Substitutionsgrad von wenigstens 1? % oder das entsprechende Natrium- oder Kaliumsalz sein. Dieser Stoff kann auch ein Natrium- oder Kaliumalginat sein, oder ein Gemisch dieser Stoffe.

Das erfindungsgemäße Erzeugnis enthält den kolloidalen Stoff in Puder- oder Kornform, so wie er im Handel ist, verteilt über eine oder mehrere innere Schichten des ZellstoffProduktes.

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Beim Gebrauch saugt der kolloidale Stoff die in das Zellstoffprodukt eindringende Flüssigkeit auf und quillt hierbei. Dadurch ist das Zellstoffprodukt In der Lage ein oder mehrmals eine neue Menge Flüssigkeit aufzunehmen, welche dann jedes Mal durch den kolloidalen Stoff absorbiert wird, ohne die Struktur des Zellstoffproduktes zu beeinträchtigen. Daher ist eine Windel nach zwölf stündigem Gebrauch noch nicht naß» wo hingegen eine gleichwertige Windel ohne den quellenden« kolloidalen Stoff tropfnaß sein würde.

Um das Absorptionsvermögen von Zellstoffwindeln zu erhöhen, wurde schon daran gedacht, diese mit einem anderen Stoff zu vermischen, der ein in Wasser praktisch unlösliches Salz der Carboxymethylzellulose enthält. Ba die Löslichkeit der Carboxymethylzellulosen in Wasser sich mit dem Grad der Substitution der drei in jedem Glukoserest vorkommenden i^droxylgräBfSfi/SlKfinS^w^fiPSSe Löslichkeit deutlich merkbar, sobald der Substitutionsgrad sich dem Wert drei nähert. Man war jedoch gezwungen, sich auf einen 0,3 (d.h. 10 £) nicht überschreitenden Substitutionsgrad zu beschränken, um noch eine wasserunlösliche Carboxymethylzellulose zu haben. Praktisch behalten die nur bis zu diesem Grad azetyllerten Zellulosefasern ihre Struktur und die genannte Schicht besteht aus einem Gemisch von nicht-acetyllerten und wenig-aeetylierten Fasern, sodaß der Gehalt der Schicht an Carboxymethylzellulose unbedeutend 1st und die Erhöhung der Absorptionskapazität sehr beschränkt bleibt.

Ss ist auch bekannt die Zellstoffasern mit einer wäßrigen Lösung von Carboxymethylzellulosen zu benetzen und sie dann in der Wärme zu trocknen. Dieses macht eine komplizierte Einrichtung erforderlich, und kann unter Einfljß der Wärme die Quellkapazität der in den Fasern enthaltenden Carboxymethylzellulose verringern.

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Im Gegensatz zu den früheren Vorschlägen bietet die Erfindung den Vorteil, daß man ohne komplizierte Geräte und ohne zusätzliche Arbeltsgänge eine viel größere Menge des kolloidalen Stoffes zwischen den Zellstoff schichten anbringen fcaaa. und dadurch das Flüssigkeitbindungsvermögen erhöhen kann. Wenn Carboxymethylzellulose als kolloide Substanz verwendet wird, sollte sie einen höheren Substitutionsgrad haben, als eine Carboxymethylzellulose, die noch nennenswert wasserlöslich ist. Vorzugsweise liegt der Substitutionsgrad über 13 %» Man kann eine Carboxymethylzellulose in Fuder- oder Kornform wählen, die leicht quillt und w±s>ä während der normalen Berührungszeit der Erzeugnisse mit der Haut nicht flüssig.wird. -

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Folgende Beispiele erläutern das Flüsslgkeitsblndungsvermögen der erfindungsgemäßen Erzeugnisset

Beispiel 1

Zwischen den inneren Schichten einer Papierwindel aus mehreren Schichten von 15 χ 40 cm und 19 g Gewicht gibt man 10 g Natriumcarboxymethylzellulose mit einem Substitutionsgrad von etwa l8 % in Form von Körnchen mit einem Durchmesser von 0,02 bis 1 mm. Eine zweite Windel ohne Carboxymethylzellulose dient zum Vergleich.

Auf jede Windel gießt man 50 cnr Wasser. Die erste fühlt sich noch trocken an, die andere ist sichtlich feucht. ™

Nachdem auf beide nochmals 150 cnr Wasser gegossen wurden, war die erste naß, tropfte aber nicht, während aus der anderen das Wasser herauslief.

Man bekommt praktisch das gleiche Resultat, wenn man die 10 g Carboxymethylzellulose durch 12 g Methyläthylzellulose mit einem Substitutionsgrad von ca. 25 %> 10 g Hydroxypropylmethylzellulose mit einem Substitutionsgrad von 8 #, 7 g Natriumalgina t oder durch eine Mischung dieser Stoffe ersetzt.

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Beispiel 2

Man verteilt in einer Papierwindel aus mehreren Schichten von 15 x 4o cm und Jl g Gewicht 12 g Natriumcarboxymethylzellulose. Um 10.30 Uhr wickelt man mit dieser Windel ein Kind von zweieinhalb Monaten. Um 19 Uhr entfernt man sie und stellt fest, dass sie nur anfängt feucht zu werden, obschon sie I58 g Urin aufgefangen hat, der aber nicht herausläuft.

Beispiel 3

Man giesst 75 cnr defibriniertes Rinderblut auf zwei Damenbinden, von denen eine 5 g Natriumcarboxymethylzellulose zwischen den Schichten enthält. Diese Binde fühlt sich kaum feucht an, während die andere völlig nass ist.

Beispiel 4

In einen Verband von 10 auf 15 cm aus Baumwollwatte und I5 g Gewicht wird 5 S Natriumcarboxymethylzellulose eingebracht und danach wird der Verband mit 80 cnr Borwasser befeuchtet, um ein verstauchtes Handgelenk gelegt und mit einer üblichen Mullbinde umwickelt. Nach 24 Stunden besteht noch immer eine wohltuende Wirkung, ohne dass sich die Binde äusserlich nass anfühlt.

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Claims

1S42146 Patentansprüche

1.) Absorbierendes Erzeugnis mit großem Feuchtigkeitsrückhaltevermögen, insbesondere für Windeln, Verbände, Kompressen, Damenbinden und dgl., dadurch gekennzeichnet, daß es zwischen den Schichten eines Zellstoffproduktes einen kolloidalen in Wasser quellenden und dadurch eine große Flüssigkeitsmenge absorbierenden Stoff enthält.

2.) Absorbierendes Erzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in Wasser quellende Stoff ein Zelluloseäther ist.

3.) Absorbierendes Erzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der kolloidale in Wasser quellende Stoff ein Ester der Zellulose und einer Fettsäure mit nicht mehr als 4 Kohlenstoffatomen ist.

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