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Photomechanisches Farben-Korrektur-Gerät Die Wiedergabe des farbigen
Objektes in einem der bekannten photographischen oder photomechanischen Mehrfarbendruckverfahren
bedingt die Zerlegung :der Mischfarbe in die drei Grund- oder Teilfarben Gelb, Rot
und Blau durch den photographischen Farbenauszug.
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Die Spaltung der Mischfarbe in .den prozentualen Anteil der Teilfarben
in der photographischen Aufnähme hängt von der Farbenempfindlichkeit der photographischen
Emulsion und von den komplementären Farbfiltern Violett, Grün. und Orange ab. Diesem
photographischen Teilungsprozeß der Mischfarbe in die drei Grundfarben haften noch
Unvollkommenheiten an, d. h. in den Teilfarben sind immer noch Restteile der komplementären
Farben vorhanden., die eine Korrektur notwendig machen. Weiterhin besitzen die Druckfarben
zur Herstellung des farbigen Papierbildes für die photomechanischen Druckverfahren
zur Wiedergabe des natürlichen farbigen Objektes nicht diese Reinheit, ,die erforderlich
ist, um mit dem Übereinanderdrucken der drei Teilfarben die natürlichen Farben zu
erreichen.
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Diese hier kurz angeführten Unvollkommenheiten und die absolut grundlegenden
Voraussetzungen sind immer an eine Korrektur gebunden, die bisher manuell durchgeführt
wurde. Die manuelle Korrektur erfordert von dem Farbenretuscheur ein feines Farbenempfinden,
viel Übung und ist eine mühevolle Arbeit. Diese schwierige und viel Zeit in Anspruch
nehmende Aufgabe und .die oft erforderlichen Abdeckarbeiten veranlaßten die Fachwelt,
Mittel und Wege zu finden, dieses notwendige Übel durch eine mechanische Korrektur
zu
ersetzen. Eine Menge photömechanischer Korrekturmethoden und -verfahren wurden in
den letzten Jahren entwickelt und bekannt; aus denen sich in der Praxis diejenigen
bewährten, welche auf dem Projektionsprinzip beruhen.
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Die Farbenkorrektur richtet sich hauptsächlich ' auf Ausschaltung
:des komplementären Farbüberschusses und auf Berichtigung der Gradationskurve für
dass einzelne Wiedergabeverfahren zur Herstellung des positiven farbigen Papierbildes.
Dies wird dadurch erreicht, daß von den Teilfarbennegativen je ein Diapositiv anzufertigen
ist, in denen,der komplementäre Farbüberschuß besonders in Erscheinung tritt und
von diesem die Gradationskurve entsprechend beeinflußt werden kann. Diese Diapositive-sind
maßgebend für die photomechanische Farbenkorrektur bzw. für das komplementäre Teilfarbennegativ,
Diapositiv oder das positive farbige Papierbild'.. Wird von ,dem Teilfarbennegativ
ein farbiges positives Papierbild angefertigt und das komplementäre Diapositiv wird
von der Lichtduelle auf das Teilfarbennegativ bzw. auf die lichtempfindliche photographische
Schicht projiziert, so ist das Lichtbündel durch Idas komplementäre Diapositiv graduiert.
Voraussetzung zu diesem Vorgang ist, @daß die Projektion der komplementären Teilfarbennegative
oder Diapositive registerhaltig vorgenommen werden kann, wenn ein brauchbares Ergebnis
erreicht werden soll. In der Praxis hat sich weiter gezeigt, däß verschieden graduierte
Lichtmengen erforderlich sind, um eine weitgehende Farbenkorrektur zu erzielen.
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Nach der Erfindung werden die Originalteil farbennegative sowie die
komplementären Teilfarbendiapositive registerhaltig aufgenommen. Dies wird .dadurch
erreicht, daß die Aufnahme- und Projektionskassetten für die Original- und komplementären
photographischenBildschichten und die photographische Bildschichtebene in ein identisches
Anlagesystem eingeordnet sind, so daß mit Sicherheit verschiedene Belichtungen durch
die komplementären photographischen Teilfarbenkorrekturplatten bzw. graduierte Lichtmengen
auch wechselseitig registerhaltig -durch die Teilfarbennegative oder Diapositive
auf die lichtempfindliche photographische Schicht einwirken können. Mit dieser Einrichtung
und ,dem Gerät ist gleichzeitig die Möglichkeit zur Vergrößerung, Verkleinerung
und Entzerrung in,der optischen Achse ,der positiven, negativen und diapositiven
photographischen Bildebene .gegeben: In,den Zeichnungen ist eine der möglichen Ausführungsformen
des Erfindungsgedankens an einem Gerät und seinen Einrichtungen beispielsweise dargestellt
und erläutert.
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Abb. 1 zeig,das registerhaltige Anlagesystem fürphotographische Bildschichtebenen
in den Aufnahme; Projektions- und Korrekturkassetten und in den Kassetten selbst.
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Die Aufnahme- und Korrektur- bzw. Projektionskassetten sind mit einem
speziellen identischen Anlagesystem ausgestattet, womit die registerhaltige Anlage
des -photographischen Materials erreicht wird. Diese besteht darin, daß das photographische
Material an drei Punkten angelagert ring durch speziell druckfedernde Kniehebel
an diese drei Punkte angepreßt wird. Gleichzeitig wird die photographische Schicht
mit vier Blattfedern an die Auflagefläche angepreßt; Abb. 2 bis 4 zeigen das Gerät
selbst, und zwar Abb. 2 zeigt,das Gerät mit Hilfsgeräten und Einrichtungen in Ansicht;
Abb. 3 zeigt in Draufsicht das Gerät nach Abb. für die Reproduktion eines transparenten
Farbenfilms; Abb. 4 zeigt Draufsicht des Gerätes nach Abb. 2 bei Reproduktion eines
positiven farbigen Originals zur Herstellung einer seitenrichtigen Aufnahme für
das Halbton- oder Rasterverfahren mit der photomechanischen Korrektur verschiedener
Farbtonwerte, bei Überdeckung frei stehender Bildteile, bei Einbelichtung negativer
Schriften öder sonstiger Zeichen u. ä.
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Nach .den Abb. 2, 3 und 4 ist ein Schwingstativ 300 vorgesehen,
bestehend aus zwei horizontal nebeneinander und quer verbundenen parallel laufenden
Stahlschienen, auf denen,das Gerät und,die dazu erforderlichen Hilfsgeräte auf einer
Erschütterung absorbierenden Vierpunktauflage beweglich sind.
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Das Hauptgerät besteht aus einer Grundplatte 3o1, einem Hauptsupport
302, einem Zwisdhensupport 303, einem Quersupport 304, Kamerastützen 305
und 3o6, dem Kameragehäuse 307, der Aufnahmekassette 308 mit dem diffusen
Lichtrückstrahler Sog, dem Vorsupport 310, .der Objektivstandarte 31T, einem
Lederbalgen 3z2. Hilfsgeräte sind die Kompendiumkamera 3z3 mit den Laufschienen
314 und .der Aufnahme- und Projektionskassette 315, das Lichtgehäuse 316 für diffuses,
3:16d, und gerichtetes Licht 316b, ein Originalbildhalter 317 mit den dazu entsprechenden
Belichtungseinrichtungen 318.
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Die Grundplatte 301, auf Rädern parallel zu den Stativschienen
300 laufend, ist zur Blockierung mit Bremsbacken versehen. In Längsrichtung der
Grundplatte 301 Befinden sich eine Gewinde- und eine Nutspindel. Für ' die Kompendiumkamera
313 sind zwei durchgehende Trägerschienen 314 mit Zahnstangen versehen und auf Rollen
beweglich.
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Auf der Grundplatte 301 ist der Hauptsupport 302 mit einem Gewindemutterschloß
zu der Gewindespindel in der Längsrichtung,der Grundplatte beweglich. An der Oberfläche
sind zwei parallel laufende Zahnstangen vorgesehen. Der Zwischensupport
303 mit einem Zahnradgetriebe zu den Zahnstangen auf dem Hauptsupport 302
ist für die Feineinstellung der optischen Brennweite bestimmt und hat nach der Oberfläche
eine Schwalbenschwanzführung zu :dem Quersupport 3o4, der durch eine Gewindespindel
beweglich geführt wird und zur seitlichen Registereinstellung der in der Aufnahmekassette
3o8 befindlichen pliotögraphisehen Bildebene dient.
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Auf dem Quersupport 304 sind die Kameragehäusestützen 305 und 3o6
so angebracht, daß das Kameragehäuse 307 in der optischen Mitte
geschwenkt
werden kann, wie es zur Entzerrung des Mattscheibenbildes bzw. zur registerhaltigen
Anlage in der Aufnahmekassette 308 notwendig ist.
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Der Vorsupport 31o als Träger für die Objektivstandarte 3ii ist mit
einem Gewindemutterschloß zu der Gewindespindel in der Längsrichtung der Grundplatte
301 beweglich. Die Objektivstandarte 311 ist mit einer Hoch- und Tiefverstellung
der Objektive ausgerüstet, die durch eine Nutspindel von der Mattscheibe aus zu
bedienen ist. Ein Lederbalgen 3i2 verbindet das Kameragehäuse 307 mit der Objektivstandarte
311.
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Die in der Grundplatte 3oi parallel laufenden Schienen, mit Zahnstangen
versehen, sind Träger der Kompendiumkamera 3i3. Sie werden von. dem Zahnradgetriebe
in der Objektivstandarte 3 i i bewegt und dienen zur Einstellung der optischen Brennweite.
In der Kompendiumkamera 313 befindet sich eine Drehscheibe für die Aufnahme- und
Projektionskassette 315, welche mit einer Gradeinstellung versehen ist und für den
Farbenauszug zu einem Viereckraster dient. Gleichzeitig ist an der Drehscheibe eine
Mikroeinstellung zum Einpassen für die Farbenkorrektur von . der Projektionskassette
zur Aufnahmekassette angebracht. Die Kompendiumkamera 313 ist durch einen Lederbalgen
in Verbindung mit einer Sonnenblende zu dem Objektiv bzw. der Objektivstandarte
verbunden.
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Das Lichtgehäuse 316 für Kondensorlicht zur Durchleuchtung des transparenten
Farbfilms in der Projektionskassette 315 an der Kompendiumkamera 313 ist auf den
Stativschienen 300 zu blockieren. Es ist auf Rädern unabhängig von dem Gerät beweglich
und bequem von den Schienen zu entfernen. Gleichzeitig ist das Lichtgehäuse 316
für diffuses Licht 316a eingerichtet, so daß an Stelle des Kondensors ein Negativ
oder Diapositiv zur Reproduktion oder Projektion in die Aufnahmekassette
308
Verwendung finden kann.
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Das Lichtgehäuse und der Kondensor sind besonders luftgekühlt, wodurch
eine maßliche Veränderung des photographischen Materials verhindert wird.
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Die Reproduktion des positiven farbigen Originals wird .durch den
Originalbildhalter 317 mit der entsprechenden Einrichtung 318 vorgenommen, und zwar
indem das positive farbige Original zwischen eine Spiegelglasplatte und eine federnde
Preßplatte oder durch eine Gummidecke mittels pneumatischer Ansaugung plan gespannt
wird. Der Bildhalterrähmen ist schwenkbar von der vertikalen in die horizontale
Lage eingerichtet, so daß das Einlegen des Originals bequem vorgenommen werden kann.
Der Originalbildhalter 317 und die Grundplatte 301 sind miteinander durch
eine Welle gemeinsam horizontal drehbar verbunden zu seitenrichtigen Aufnähmen;
wobei der Strahlengang über Spiegel oder durch Prisma geführt wird, wie Abb. q.
.darstellt. Bei der Herstellung seitenrichtiger Aufnähmen sind nach Parallelstellung
der Kamera zum Originalbildhalter beide durch die Welle gekuppelt und werden gleichzeitig
und in der gleichen Richtung durch das Mattscheibenbild kontrolliert, zum rechten
Winkel gedreht. Hierbei kann gleichzeitig eine Korrektur von der Kompendiumkamera
bzw. der Korrekturkassette 315 aus durch Benutzung eines zweiten Objektivs vorgenommen
werden, ohne die bei der vorangegangenen Aufnähme bestehenden Einstellungen.zu verändern.
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Im vorstehenden Beispiel ist eine der möglichen Ausführungsformen
des Erfindungsgedankens dargestellt. Es ist selbstverstänlich, daß die Ausgestaltung
des Gerätes und seiner Hilfsgeräte auch in anderen Ausführungsformen erfolgen kann,
auch unter Benutzung von an sich bekannten Einrichtungen anderer Reproduktionskameras.