DE875726C - Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten

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DE875726C
DE875726C DEF3732D DEF0003732D DE875726C DE 875726 C DE875726 C DE 875726C DE F3732 D DEF3732 D DE F3732D DE F0003732 D DEF0003732 D DE F0003732D DE 875726 C DE875726 C DE 875726C
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DE
Germany
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allyl chloride
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chloride
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Expired
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DEF3732D
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English (en)
Inventor
Kurt Dr Billig
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
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Hoechst AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F214/00Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
    • C08F214/02Monomers containing chlorine
    • C08F214/14Monomers containing three or more carbon atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsbrodukten Es ist bekannt, daß Allvlchlorid und 2-Methyl-allylchlorid in Gegenwart von organischen Peroxyden polymerisieren. Dabei bilden sich in äußerst langsamer, sich über mehrere Wochen erstreckenden Umsetzung ölige und harzartige Substanzen von verschieden hohen Polymerisationsgraden.
  • Weiterhin ist bekannt, da.ß sich Allylchlorid mit höher chlorierten Xthylenen zu Mischpolymerisaten vereinigen läßt. Diese Umsetzungen verlaufen ebenfalls außerordentlich langsam und mit geringen Ausbeuten an einpolymerisiertem Allylchlorid. So wird in der amerikanischen Patentschrift 2 16o 947 die Polymerisation einer Mischung von 9 Gewichtsteilen Allylchlorid mit -2z Gewichtsteilen Vinylidenchlorid in Gegenwart von peroxydischen Katalysatoren bei 5o° beschrieben, wobei nach einer Reaktionszeit von 66 Stunden nur 58 °,i@ Polymerisat erhalten werden, in welchem 1z °, Allylchlorid eingebaut sind, während theoretisch 2g,7 °/o All ylchlorid einpolNmerisiert sein müßten. Wurden gleiche Mengen von Allylchlorid und Vinylidenchlorid der Polymerisatiön unterworfen, so war selbst nach 475 Stunden kaum Polymerisaticn eingetreten. Es hatten sich nur 7 0,1, o Harz gebildet.
  • Fernerhin wird in der amerikanischen Patentschrift 2 o66 33o darauf hingewiesen, daß sich Allylchlorid mit 2-Halogen-z, 3-butadienen mischpolSImerisieren läßt. Es werden allerdings keine näheren Angaben gemacht, wahrscheinlich weil die Umsetzung sehr schlecht verläuft, geben doch nach Beispiel 5 derselben Patentschrift Mischungen von dem im Verhältnis zu Allylchlorid so überaus polymerisationsfreudigen Vinylchlorid mit 2-Chlor-z, 3-butadien außerordentlich langsam Mischpolymerisation und außerdem nur mit geringen Ausbeuten.
  • Es wurde nun gefunden, daß überräschenderweise Allylhalogenide und ihre höheren Homologen sich in recht glatter Weise mit solchen halogenfreien Substanzen mischpolymerisieren lassen, welche für sich selbst polymerisationsfähig sind. Solche Stoffe sind beispielsweise die Ester des Vinylalkohols, die zahlreichen Derivate der Acrylsäure, Vinylketone, polymerisationsfähige Kohlenwasserstoffe, wie Styrol, Butadienverbindungen usw.
  • Das Verfahren ist nicht darauf beschränkt, nur geringe Mengen von Allylchlorid oder seinen Derivaten einzubauen. Die gegenseitigen Mengenverhältnisse können in sehr weiten Grenzen schwanken und auch über das molekulare Verhältnis hinausgehen. Ebenso können Mischungen von ungesättigten Verbindungen zur Umsetzung gebracht werden. Außerdem können Lösungs- und Verdünnungsmittel zugegeben sein, ebenso Dispergierungsmittel, vor allem bei der Herstellung von Emulsionen oder perlförmigen Pohymerisaten.
  • Als Katalysatoren kommen organische Peroxyde in Frage, ferner sauerstoffhaltige Salze, vor allem solche mit peroxydischer Bindung, für sich allein oder in Mischung oder in Gegenwart von aktivierenden Substanzen, z. B. von Metallen und deren Verbindungen, .reduzierend wirkenden Stoffen, chemisch wirksamen Strahlen usw. Je mehr von einer Allylverbindung einpolymerisiert wird, um so langsamer verläuft die Reaktion. Zweckmäßigerweise verwendet man daher bei Gegenwart von größeren Mengen von Allylchlorid und seinen Derivaten höhere Mengen von Katalysatoren als sonst üblich.
  • Durch das neue Verfahren ist es möglich, technisch leicht und in großem Maßstabe zugängliche Produkte zu neuartigen Polymerisaten umzusetzen, die durch ihre Reaktionsfähigkeit zu zahlreichen Umsetzungen fähig sind. Beispiele i. 86 Gewichtsteile Acrylsäure-methylester werden zusammen mit 76,5 Gewichtsteilen Allylchlorid und 2o Gewichtsteilen 7o%igem feuchtem Benzolperoxyd unter Rühren und Rückfluß auf dem Dampfbad erhitzt. Die Temperatur im Reaktionsgefäß steigt im Laufe von 7 bis =4 Stunden von etwa 55 bis auf g7°. In weiteren io Stunden hört der Rückfluß bis auf einzelne Tropfen fast ganz auf. Nach insgesamt 24 Stunden werden die geringfügigen Anteile von Monomeren durch Trocknen bei roo°, am besten unter vermindertem Druck während etwa to bis 2o Stunden entfernt.
  • Es werden x5o bis 16o Gewichtsteile eines eine Spurbräunlichgelblichen Harzes erhalten, das bei Zimmertemperatur spröde ist und auf der Unterlage fest haftet. Es löst sich in Aceton, Methylenchlorid, Benzol, Eisessig, ist unlöslich in Methanol, Benzin und löst sich in Äthanol nur in der Hitze. Die Analyse ergibt 18,o8 % Chlor.
  • 2. =72 Gewichtsteile Vinylacetat werden in Mischung mit 76,5 Gewichtsteilen Allylchlorid und so Gewichtsteilen 7o0,1oigem feuchtem Benzolperoxyd wie im Beispiel z unter Rühren und Rückfluß auf dem Wasserbad erhitzt. Anfangs siedet die Flüssigkeit bei einer Innentemperatur von 52°. Im Verlaufe der Polymerisation steigt die Temperatur des Reaktionsgemisches langsam an. Nach zo bis 2o Stunden hat das Polymerisat eine Temperatur von etwa zoo°, der Rückfluß hat aufgehört, der Gefäßinhalt ist dick geworden. Die letzten Anteile von Monomeren werden durch Erhitzen auf zoo°, am besten unter vermindertem Druck, entfernt.
  • Man erhält etwa 23o Gewichtsteile eines bei Zimmertemperatur harten Harzes, das ganz schwach gelbbräunlich gefärbt ist. Es löst sich in Aceton, Methylenchlorid, Benzol, Eisessig und ist unlöslich in Benzin. In Methanol und Äthanol tritt in der Hitze Lösung ein, beim Abkühlen scheidet es sich wieder aus. Die Analyse ergibt 13,49 o/% Chlor.
  • Wird im obigen Ansatz bei der gleichen Menge Vinylacetat die doppelte Menge Allylchlorid und Benzoylperoxyd eingesetzt, im übrigen analog gearbeitet, so erhält man ein Harz mit 20,03 % Chlor.
  • 3. Eine Mischung von =72 Gewichtsteilen Vinylacetat, 76,5 Gewichtsteilen Allylchlorid, 8,6 Gewichtsteilen Crotonsäure und =o Gewichtsteilen 7o%igem feuchtem Benzoylsuperoxydwirdwie in den Beispielen T und 2 unter Rühren und Rückfluß auf dem Wasserbad erhitzt. Die Temperatur in der Reaktionsmischung steigt wieder langsam von etwa 52 bis etwa xoo°. .Nach 15 bis 2o Stunden hört der Rückfluß auf, gleichzeitig ist das Gemisch sehr dick geworden und fast farblos geblieben. Die Aufarbeitung geschieht durch dreimaliges Auskochen mit je zooo Gewichtsteilen Wasser unter Rühren und gleichzeitigem Hindurchblasen von Wasserdampf. Anschließend wird das Harz getrocknet, z. B. bei 5o bis zoo° unter vermindertem Druck. Man erhält etwa 24o Gewichtsteile Harz.
  • Es löst sich in Aceton, Methylenchlorid, Benzol, Eisessig und ist unlöslich in Benzin. In Äthanol geht es beim Kochen in Lösung und fällt beim Abkühlen wieder aus.
  • Die Analyse ergibt 13,8 % Chlor und 3,05 % freie Carboxylgruppen. Die Zahl der vorhandenen Carboxylgruppen ist höher als der Menge der eingesetzten Crotonsäure- entspricht. Dies erklärt sich dadurch, daß vermutlich auch das Benzoylperoxyd in Reaktion tritt, und zwar unter Bildung von freien Carboxylgruppen.
  • 4. 104 Gewichtsteile Styrol, 76,5 Gewichtsteile Allylchlorid und 2o Gewichtsteile 7o%iges feuchtes Benzoylperoxyd werden zusammen wie in den vorhergehenden Beispielen unter Rühren und Rückfluß auf dem Dampfbad 24 Stunden erhitzt. Das Sieden hört innerhalb dieser Zeit nicht auf, obwohl die Temperatur im Reaktionsgemisch bis über go° steigt. Durch Erhitzen bei zoo° unter vermindertem Druck während 2o Stunden werden die nichtpolymerisierten Anteile entfernt. Es hinterbleiben etwa rso Gewichtsteile eines hellgoldgelben bei Zimmertemperatur spröden Harzes, das sich in Methylenchlorid und Benzol löst, aber unlöslich ist in Methanol, Äthanol, Eisessig und Benzin. Die Analyse ergibt 7,o8"/, Chlor.
  • 5. Zu Soo Gewichtsteilen Wasser gibt man unter Rühren 5 Gewichtsteile isobutylnaphthalinsulfosaures Natrium, Z5o Gewichtsteile Acrylnitril, 3o Gewichtsteile Allylchlorid, 1,5 Gewichtsteile Hydrosulfit und läßt bei 55 bis 6o° 2 Gewichtsteile Kaliumpersulfat in etwa 5o Gewichtsteilen Wasser in etwa z Stunde zufließen. Dann heizt man noch 8 Stunden auf 7o°. Nach dem Erkalten wird das Polymerisat abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Es stellt ein farbloses, in Wasser und den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln unlösliches Pulver dar, es besitzt einen hohen Erweichungspunkt und ist in Butyrolacton leicht löslich. Das Mischpolymerisat ist aus 8 Gewichtsteilen Allylchlorid und 92 Gewichtsteilen Acrylnitril zusammengesetzt.
  • Will man ohne Zusatz von Hydrosulfit arbeiten, so empfiehlt es sich, die Umsetzung im geschlossenen Gefäß durch achtstündiges Erhitzen bei etwa 8o° durchzuführen.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man Allylhalogenide oder ihre höheren Homologen mit für sich polymerisationsfähigen, ungesättigten, halogenfreien Verbindungen in Gegenwart von Katalysatoren mischpolymerisiert.
DEF3732D 1943-07-06 1943-07-06 Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten Expired DE875726C (de)

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