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Verfahren und Vorrichtung zum dauernden Reinhalten der Trommelgarnitur
von Karden für Baumwolle und andere Faserstoffe Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum dauernden Reinhalten der Trommelgarnitur von Karden für Baumwolle
und andere Faserstoffe, bei welchem die in der Garnitur befindliche Fasermasse während
des Kardierens in aufeinanderfolgenden Zonen an die durch die Spitzen der Häkchen
der Garnitur gebildete Oberfläche gesaugt wird, sowie auf eine Vorrichtung zurAusübung
des Verfahrens.
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Im wesentlichen besteht das Verfahren darin, daß ein Teil der Fasern
sowie Unreinigkeiten abgesaugt und vor dem Speisezylinder dem in die Karde einlaufenden
Faserstoff zugeführt werden. Die zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung,
die in bekannter Weise eine oder mehrere Saugdüsen od. dgl. besitzt, die mit dem
Saugmundstück nahe an die Spitzen der Garniturhäkchen der großen Trommel heranreichen
und regelmäßig über die ganze Trommellänge hin und her wandern, weist erfindungsgemäß-
ein oder mehrereAbleitungsrohre auf, die vordem Speisezylinder münden.
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Die bei dem Verfahren nach der Erfindung auf die Häkchen der Trommelgarnitur
in aufeinanderfolgenden Zonen ausgeübte Saugwirkung, durch welche ein Teil der Fasern,
insbesondere die kurzen, sowie Unreinigkeiten absorbiert und vor dem Speisezylinder
wieder abgelagert werden, wobei gleichzeitig die in der Trommelgarnitur befindliche
Fasermasse an die durch die Spitzen der Häkchen
der Garnitur gebildete
Oberfläche gehoben wird, verursacht eine- wesentliche Veränderung des Kardierungsvorganges,
und es ergeben sich hieraus die nachstehenden Vorteile: a) Die Garnitur der großen
Trommel bleibt während praktisch unbegrenzten Zeitabschnitten stets sauber.
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b) Das -gebildete Faservlies besitzt stets gleichbleibende Qualität
und das Metergewicht des erhaltenen Bandes bleibt ebenfalls konstant.
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c) Die Ausnutzung des kandierten Faserstoffes erfolgt im Maximum,
erstens, weil keine Ausstoßverluste an der großen Trommel entstehen, und zweitens,
weil keine Möglichkeit besteht, daß lange Fasern von den Deckeln abgenommen werden
und deren Ausstoß ungunstig vergrößern, wie .dies bei gewöhnlichen Karden von dem
Augenblick an der Fall ist, in welchem die große Trommel mit aufgefüllter Garnitur
arbeitet.
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d) Praktisch werden alle Stillstände der Maschine, die bei gewöhnlichen
Karden für die Reinigung der großen Trommel periodisch notwendig sind, vermieden,
wodurch eine Mehrleistung erzielt wird.
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e) Die Lebensdauer der Garnituren wird erhöht, da deren mechanische
Reinigung, bei der die Häkchen beschädigt werden können, nicht notwendig ist.
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Es ergibt sich hieraus, daß durch die Erfindung eine konstante und
ununterbrochene Kardierung erzielt wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß
der Erfindung beispielsweise wiedergegeben, und zwar zeigt Fig. i eine schematische
Seitenansicht der zum Verständnis der Erfindung nötigen Teile einer Baumwollkarde,
an der .die Vorrichtung nach der Erfindung angebracht ist, Fig. z eine Teilansicht
dieser Vorrichtung im Sinne des Pfeiles II der Fig. i.
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Die Vorrichtung ist am hinteren Teil der Karde über dem Deckel des
Vorreißers und in dem zwischen diesem und der Umkehrkurve der Wanderdeckel gebildeten
Zwischenraum angebracht. Von den dargestellten Teilen der Karde bezeichnet i eines
der Gestelle, 2 den Speisetisch, 3 den Speisezylinder, 4 den Deckel des Vorreißers,
5 die große Trommel, 6 die Drahthäkchen der Trommelgarnitur und 7 den. Trommeldeckel.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem direkt an einen
Elektromotor 9 angekuppelten Exhaustor 8, der ein zur Saugflügelachse gleichachsig
angeordnetes Saugrohr io aufweist, das mit seinem Mundstück auf die geringstmögliche
Entfernung an die Spitzen der Garniturhäkchen 6 der großen Trommel 5 heranreicht,
wozu im Trommeldeckel 7 über dessen ganze Breite ein Schlitz ii vor&esehen ist.
Das Exhaustorgehäuse 8 weist ferner ein A#bleitungsrahr r2 auf, das in radialer
oder tangentialer Richtung abzweigt und vor dem Speisezylinder 3 mündet.
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Der Elektromotor 9 ist mit einem oberen Tragring 13 versehen, .durch
den eine parallel zur Achse der großenTrommel 5 der Karde angeordneteTragstange
14 hindurchgeht. Diese Tragstange ist in Gehäusen 15 auf dem Maschinengestell i
gelagert und mit einem Doppelsdhraubengang versehen, in den ein entsprechender,
in der Zeichnung nicht dargestellter - Mitnehmerstift des Tragringes 13 des Motorgehäuses
eingreift, so daß durch Drehung dieser als Doppelschraubenspindel ausgebildeten
Tragstange 14 der Motor 9 und somit die ganze Vorrichtung längs der Tragstange hin
und her bewegt werden. Für den Antrieb ,der Tragstange ist beispielsweise eine Riemenscheibe
16 vorgesehen, die mit einem Reduziergetriebe 17 vereinigt sein kann. Der Elektromotor
9 ist in irgendeiner Form an eine feststehende Stromquelle angeschlossen, die sich
im allgemeinen auf einem der Kardenständer befindet. Auch können selbsttätige Schaltvorrichtungen
vorgesehen sein, damit z. Bt. der Stromkreis am Ende der Laufbahn des Elektromotors
in der einen oder anderen Richtung, in der er sich bewegt, unterbrochen und nicht
wieder geschlossen wird, bis er das entgegengesetzte Ende seiner Laufbahn erreicht
hat.
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Durch die beschriebene .Vorrichtung wird erreicht, daß durch die Saugwirkung
des Rohres io die ganze sich im Trommelbeschlag befindliche Fasermasse in aufeinanderfolgenden
Zonen an derdurch die Spitzen der Häkchen 6 der Trommelgarnitur gebildeten Oberfläche
gehalten wird, wodurch eine Auffüllung der Trommelgarnitur vollständig vermieden
wird und sich .demzufolge eine konstante Kardierung ergibt. Dieses Resultat wird
in keiner Weise durch die Tatsache beeinflußt, daß durch die auf- die Fasermasse
ausgeübte Saugwirkung ein Teil der Fasern absorbiert wird, da diese an denselben
Stelle, an der sie abgesaugt wurden, der großen Trommel wieder zugeführt werden,
und zwar über das Ableitungsrohr 12, den Speisezylinder 3 und den Vorreißer. Es
wird außerdem erreicht, daß die kurzen Fasern und besonders die Unreinigkeiten beim
zweiten Durchgang durch den Vorreißer ausgeschieden werden können. Wie bereits erwähnt,
kann der Exhaustor während seiner Hinundherbewegung längs der Tragstange 14 dauernd
in Betrieb sein oder aber nur während seiner Verschiebung in der einen oder anderen
Richtung, wozu entsprechende selbsttätige Sctaltvorrichtungen -vorgesehen sein können,
womit eine vollkommen regelmäßige Beschickung der Karde erreicht wird.