Verfahren und Einrichtung zur dauernden Reinhaltung der Trommelgarnitur von Karden für Faserstoffe. Gegenstand der Erfindung bildet ein Ver fahren zur dauernden Reinhaltung der T'rom- melgarnitur von Karden für Faserstoffe, wie Baumwolle, durch das eine gleichmässige Kardage erzielt wird, und eine Einrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
In den bis anhin zur Ausübung gelang ten Kardageprozessen wird bekanntlich ein Teil der durch die Garnitur der grossen Trom mel aufgenommenen Fasern zwischen deren Drahthäkchen festgehalten, wodurch der Kratzenbeschlag nach und nach aufgefüllt wird und sich eine Masse bildet, die die kar- dierende Wirkung zunehmend vermindert, weshalb es unumgänglich ist, die Maschine in bestimmten Zeitabschnitten abzustellen,
um die Trommelgarnitur zu reinigen bezw. aus zustossen. Die Frequenz, mit der, die Aus stossung der grossen Trommel vorzunehmen izt, hängt von verschiedenen Umständen ab, wie Qualität der Baumwolle, Beschickungs geschwindigkeit der Karde, gewünschte Qua lität des gardenbandes usw., aber im allge- meinen beträgt die Periodendauer ungefähr drei oder vier Stunden.
Diese dauernde Auf füllung der Trommelgarnitur und die da durch erforderliche periodische Reinigung derselben verursachen Unregelmässigkeiten im Vlies und wesentliche Schwankungen in der Nummer des Kardenbandes, denn bei Inbetriebnahme der Karde nach erfolgter Ausstossung der grossen Trommel nimmt die genannte Nummer allmählich ab,
bis der Kratzenbeschlag wieder gesättigt ist, das heisst die Kardage ist stets veränderlich und ausserdem entstehen dadurch Material- und Zeitverluste.
Diese bei den bis zum heutigen Tage ausgeübten Krempelungen unvermeidlichen Nachteile werden durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren behoben, welches darin. besteht, dass während dem Kar- dierungsvorgang auf die Häkchen der Trom melgarnitur in einer Zone eine Saugwirkung ausgeübt wird, derart,
dass die sich in der Garnitur befindliche Fasermasse an die durch die Spitzen der Häkchen der Garnitur<B>ge-</B> bildete Oberfläche gehoben wird, um ein Auffüllen des Trommelbeschlages zu ver meiden und demzufolge eine gleichmässige Kardage zu erzielen. Es ergeben sich hieraus die nachstehenden Vorteile: a) Die Garnitur der grossen \Trommel bleibt während praktisch unbegrenzten Zeit abschnitten stets sauber.
b) Das gebildete Faservlies besitzt gleich bleibende Qualität und das. Metergewicht des erhaltenen Bandes bleibt ebenfalls konstant.
c) Es entstehen keine Ausstossverluste auf der grossen Trommel, und es besteht keine Mög lichkeit, dass lange Fasern von den Deckeln abgenommen werden und den Ausstoss der selben ungünstig vergrössern, wie dies bis anhin vom Moment an der Fall war, wo die grosse Trommel mit gefüllter Garnitur ar beitete.
d) Praktisch werden alle Stillstände der Maschine, die früher für die Reinigung der grossen Trommel notwendig waren, vermie den, wodurch eine Mehrleistung erzielt wird.
e) Die Lebensdauer der Garnituren wird erhöht, da eine mechanische Reinigung der selben, wodurch die Häkchen beschädigt werden können, nicht notwendig ist, und es wird dadurch den Arbeitern die lästige und unhygienische Operation der Reinigung der grossen Trommel erspart.
Es ergibt sich hieraus, dass durch die Er findung eine gleichmässige, ununterbrochene Kardierung erzielt wird, was mit den be kannten Kardageprozessen nicht möglich war.
Das beschriebene- Verfahren kann bei spielsweise mittels einer Einrichtung ausge führt werden, die eine .Saugdüse aufweist, die mit dem Saugmundstück bis an die Spit zen der Häkchen der Trommelgarnitur her anreicht und über die ganze Breite der Trom mel regelmässig hin- und herbewegt wird, und die ferner ein Ableitrohr für die abgesogenen Fasern besitzt.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen Einrichtung miedergegeben, an Hand welcher auch Durch- führungsbeispiele deserfindungsgem#0,ssenVer- fahrens erläutert werden, und zwar zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der zum Verständnis der Erfindung nötigen Teile einer Baumwollkarde, Fig. 2 eine Teilansicht der Einrichtung im Sinne des Pfeils der Fig. 1.
Der Apparat ist am hintern Teil der Karde über dem Verdeck des- Vorreissers und in dem zwischen diesem und der Wander- deckelkurve gebildeten Zwischenraum ange bracht. Von den wiedergegebenen Teilen der Karde bezeichnet 1 eines der Gestelle, 2 ist der Speisetisch, 3 der Speisezylinder, 4 das Verdeck des Vorreissers, 5 die grosse Trom mel, 6 die Drahthäkchen der Trommelgarni tur und 7 das Trommelverdeck.
Der Apparat selbst besteht im wesentli chen aus einem direkt an einen Elektromotor 9 angekuppelten Exhaustor 8, der ein zur Sa.ugflügelachse gleichachsig angeordnetes Saugrohr 10 aufweist, das mit dem Mund stück auf die geringstmögliche Entfernung an die Spitzen der Garniturhäkchen 6 der grossen Trommel 5 heranreicht, wozu im Trommelverdeck 7 auf der ganzen Breite der Trommel ein Schlitz 11 vorgesehen ist.
Das Exhaustorgehäuse 8 weist ferner ein Ableit- rohr 12 auf, das in radialer oder tangentialer Richtung abzweigt und vor dem Speisezylin der 3, oder aber direkt auf der grossen Trom mel über dem Saugmundstück mündet, wie dies durch gestrichelte Linien 12' angedeutet wird.
Der Elektromotor 9 ist mit einem obern Tragring 13, versehen, durch den eine par allel zur Achse der grossen Trommel 5 der Karde angeordnete Tragstange 14 hindurch geht. Diese Tragstange ist in Gehäusen 15 auf dem Maschinengestell 1 gelagert und mit einem Doppelschraubengang versehen, in den ein entsprechender, auf der Zeichnung nicht dargestellter Mitnehmerstift des Tragrings-<B>13</B> des Motorgehäuses eingreift,
so dass durch Drehung dieser als Zweischraubenspindel aus gebildeten Tragstange 14 der Motor 9 und somit der ganze Apparat längs derselben hin- und herbewegt wird. Für den Antrieb der Tragstange 14 ist beispielsweise eine Rie menscheibe 16 vorgesehen, die mit einem Reduziergetriebe 17 kombiniert sein kann.
Der Elektromotor 9 ist in irgendeiner Form an eine feststehende Stromquelle angeschlos sen, die sich im allgemeinen auf einem der Kardenständer befindet, und es-können auch selbsttätige Schaltvorrichtungen vorgesehen werden-, z. B. damit der ,Stromkreis am Ende der Laufbahn des Elektromotors in der einen oder andern Richtung, in der er sich bewegt, unterbrochen und nicht wieder geschlossen wird, bis er das entgegengesetzte Ende seiner Laufbahn erreicht hat.
Durch die beschriebene Einrichtung wird erreicht, dass durch die Saugwirkung des Rohres 10 die ganze sich in Kardage befind liche Fasermasse bewegt und in der durch die Spitzen der Häkchen 6 der Trommelgar nitur gebildeten Oberfläche gehoben wird, wodurch eine Auffüllung des TrommeIbe- schlages vermieden wird und sich demzufolge eine konstante Kardage ergibt.
Dieses Resul tat wird durch die Tatsache nicht beeinträch tigt, dass durch die auf die Fasermasse aus geübte Saugwirkung ein Teil der Fasern ab gesogen wird, denn dieselben werden an an derer Stelle der grossen Trommel wieder zuge führt, und zwar entweder über das Ableit- rohr 12, den Speisezylinder 3 und den Vor reisser, oder aber direkt über das Äbleitrohr 12". Im ersteren Falle wird ausserdem er reicht, dass noch vorhandene kurze Fasern und besonders'dieUnreinigkeitenbeim zweiten Durchgang durch den Vorreisser ausgeschie den werden können.
Wie bereits erwähnt, kann der Exhaustor während seiner Hin- und Herbewegung längs der Tragstange 14 dauernd in Betrieb sein, oder aber nur wäh rend seiner Verschiebung in der einen oder andern Richtung, wozu bekannte selbsttätige Schaltvorrichtungen vorgesehen werden kön nen, womit eine regelmässigere Beschickung der Karde erreicht wird.