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Schuhwerk Man kennt bereits elektrisch heizbare Einlegesohlen für
Schuhwerk. Ferner sind fest in das Schuhwerk eingebaute Lüftungseinrichtungen bekannt,
die beim Gehen infolge der wechselnden Belastung gegen eingebaute Druckfedern arbeiten.
Schuhe mit elektrischer Heizvorrichtung können nur im Winter verwendet werden, während
Schuhe mit eingebauter Lüftung für den Sommer gedacht sind.
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Es ist die Aufgabe .der Erfindung, ein Schuhwerk zu schaffen, das
je nach Bedarf sowohl heizbar ist als auch mit einer Lüftungseinrichtung versehen
«-erden kann. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß jeder Schuh
mit einer Kammer versehen ist, in die wählweise eine elektrisch heizbare Einlegesohle
oder eine als Einlegesohle geformte Lüftungseinrichtung einlegbar ist. Der Aufnahmeraum
ist nach der Erfindung zwischen dem Schuhoberteil und den Sohlen angeordnet und
von einem in den Schuh eingearbeiteten Stützrahmen aus unnachgiebigem Material umgeben.
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Zweckmäßig ist der Stützrahmen im Gallenbereich des Schuhes geteilt.
Er besteht z. B. aus einer im Ouerschnitt winkelförmigen Leiste, deren beide Schenkel
mit je einer Reilie von Löchern zur Aufnahme einer Naht oder von Nägeln versehen
sind.
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Vor der Herstellung des Schuhes erhält der Leisten eine auf der Trittseite
metallbeschlagene Holzsohle, deren Dicke der Höhe des späteren Aufnahmeraumes für
-die Einlegesohlen entspricht. Die Holzsöhle ist am Leisten abneHmbar befestigt.
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Die Schuhherstellung geht wie folgt vor sich. Der Oberteil des Schuhes
wird nach dem Leisten ohne den Zwickeinschlag angefertigt. An das Oberleder wird
ein Lederstreifen angesteppt. Unmittelbar über dieser Steppnaht wird ein Lederüberzug
angesteppt. An den Lederstreifen wird der Stützrahmen so angenäht, daß er zwischen
den Lederstreifen
und den Lederüberzug zu liegen kommt. Der Lederstreifen
wird dann auf die an der Holzsohle des Leistens vorübergehend befestigte Brandsohle
gezwickt. Der waagerechte Schenkel des Stützrahmens liegt dabei nach innen an der
Unterseite der Brandsohle an. Der Lederstreifen und der Stützrahmen werden sodann
auf der Brandsohle festgenagelt und der Lederüberzug darüber gezwickt. Hierauf werden
-dieNägel, mit denenBrandsohle und Holzsohle am Leisten befestigt waren, wieder
entfernt. Nachdem Aufkleben der Laufsohle und dem Ausleisten ist der Schuh fertiggestellt.
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Die :durch den Aufnahmeraum nach derErfindung erzielten Vorteile bestehen
darin, daß die in den Schuh untergebrachte Einlegesohle der Witterung nicht ausgesetzt
ist und unmittelbar auf den Fuß einwirken kann. Das Herausnehmen und Einschieben
einer Einlegesohle ist leicht möglich, so daß z. B. Reparaturen an der Einlegesohle
vorgenommen werden können, ohne däß man den ganzen Schuh weggeben muß.
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Die Erfindung hat ferner die Ausgestaltung einer elektrisch heizbaren
Einlegesohle zum Gegenstand. Die Einlegesohle besteht danach aus einem starren Vorder-
und einem an ihm mittels eines Scharniers od. dgl. angelenkten starren Absatzteil.
Jeder dieser Teile besteht aus einem Oberteil und einem mit ihm durch Schrauben
verhindbaren Unterteil, in den die elektrische Heizeinrichtung eingelegt ist.
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Im Oberteil des Vorderteils sind zwei Einfräsungen vorgesehen, in
die zwei Vorsprünge des Oberteils des Absatzteils passen. Die beiden Vorsprünge
sind durch Nieten drehbar befestigt.
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An Stelle der starren Einlegesohle kann auch eine an sieh bekannte
elastische, mit einer elektrischen Heizschnur versehene Einlegesohle verwendet werden.
Die Erfindung schlägt vor, diese bekannte Einlegesohle mit Tierfell auszuschlagen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht auch die der Lüftung
dienende Einlegesohle aus einem starren Vorderteil und einem an diesen angelenkten
starren Absatzteil. Beim Absatzteil sind zwischen einem unteren Kolbenteil und einem
gegen ihn .beweglichen oberen Teil Druckfedern angeordnet. Die oberen Teile haben
Düsen., die in das Fußbett münden. Der Vorderteil und der Absatzteil sind durch
ein elastisches Rohr verbunden, so da;ß' die erzeugte Druckluft von hinten nach
vorn strömen kann. Um beim Verlagern des Fußes die Ferse nicht zu verletzen, ist
der Oberteil des Absatzteils mit einem Fersenschutz versehen.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch sie erzielten
Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles des neuen Schuhwerks. Es zeigt Fig.iden zweigeteilten
Stützrahmen in derDraufsicht, Fig. a einen Teil des Stützrahmens in perspektivischer
Ansicht, Fig.3 einen schematischen Schnitt durch den Leisten, die auf dem Leisten
befestigte Holzsohle, die Bundsohle und durch Teile des Schuhes, Fig. 4. die Unterteile
der aus starren Teilen bestehenden elektrisch heizbaren Einlegesohle in der Draufsicht,
Fig. 5 die Oberteile der gleichen Sohle getrennt in teilweiser perspektivischer
Ansicht, Fig. 6 eine elastische elektrisch heizbare Einlegesohle in der Draufsicht,
Fig.7 eine Entlüftungseinlegesohle im Schnit-und Fig. 8 in. der Draufsicht.
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Der den Aufnahmeraum im Schuh formende Stützrahmen i hat die Randform
der Brandsohle und besteht aus unnachgiebigem Material, vorzugsweise aus Leichtmetall.
Der aufwärts gerichtete Schenkel 6 des im Querschnitt rechtwinkligen Stützrahmens,i
ist nahe seinem Rand mit den Löchern .l (Fig. 2) zum Verbinden mit dem Lederstreifen
7 (Fig. q.) versehen, während der waagerechte Scheuk-,1 5 längs seiner freien Kante
die Zwicklöcher 2 aufweist. Der Rahmen i ist bei 3 geteilt. Mindestens die gegeneinandergerichteten
Kanten der lotrechten Schenkel 6 sind abgerundet.
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An dem normalen Leisten, io ist die Holzsohle i i (Fig. 3;, die an
ihr-er Unterseite mit Metall beschlagen ist, vorübergehend durch Aufnagelung befestigt.
Ebenso ist die Brandsohle 12 (Fig. 3) zusammen mit der Holzsohle i i auf dem Leisten
vorübergehend befestigt. Um das spätere Entleisten des fertigen Schuhes zu .erleichtern,
kann die Holzsohle i i durch einen nicht dargestellten schrägen Schnitt in ihrer
Mitte geteilt sein. Die Bohrung zwischen Fersen- und Bullenteil verläuft durch den
teilenden Schrägschnitt, so daß .dadurch ein seitlichesVerschieben derHolzsohle
ausgeschlossen ist.
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Das Schuhoberteil wird nach dem Leisten io gefertigt, jedoch ohne
den üblichen Zwickeinschlag. An das Oberleder 8 wird der Lederstreifen 7 angesteppt.
Unmittelbar über dieser Steppnaht wird der Lederüberzug g angesteppt: Auf den Lederstreifen
7 wird der Stützrahmen i mit seinem Schenkel 6 angenäht, und zwar derart, daß der
Rahmen i zwischen dem Lederstreifen 7 und dem Lederüberzug g zu liegen kommt (Fig.
¢). Über den Leisten i o, der mit der Holzsohle a i und der Brandsohle i2 versehen
ist, wird dann das Oberleder 8 mit dem Lederstreifen 7 gezwickt. Dabei kommt der
Schenkel 5 des Stützrahmens i auf die Unterseite der Brandsohle i2 zu liegen. Durch
-die Zwicklöcher 2 wird dann der Lederstreifen 7 und der Stützrahmen i auf der Brandsohle
12 festgenagelt und der Lederüberzug g darüber gezwickt. Die die Brandsohle 12 und
die Holzsohle i i an den Holzleisten heftenden. Nägel werden alsdann entfernt. Die
nicht dargestellte Laufsohle wird dann in einem Klebeverfahren auf den Schuh bzw.
die Brandsohle 12 gepreßt. Nach denn Entleisten und der Herausnahme der Holzsohle
i i ist der Schuh bis auf das übliche Ausputzen fertig und bereit, in dem Hohlraum
eine -der Einlegesohlen aufzunehmen.
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Die Einlage kann unmittelbar auf den. Fuß wirken, da der Aufnahmeraum
nach obenhin offen ist. Die Einlage kann jederzeit ohne weiteres herausgenommen
und z.B. gegen eine andere ausgewechselt
werden bzw. im Falle einer
Heizeinlage zum Anschluß an eine Netzleitung zwecks Aufheizung herausgenommen und
wieder eingesetzt werden. Im Sommer kann an Stelle einer Heizeinlage eine Lüftungseinlage
eingeschoben werden. Auch kann statt dessen z.B. eineFilzeinlage oder jedebeliebige
andere Einlage eingesetzt werden, die den Aufnahmeraum ausfüllt.
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Je nachAnwendung einer dickeren oderdünneren Holzsohle i i bei der
Schuhfertigung kann der Aufnahmeraum verschieden hoch gestaltet und damit der zu
verwendenden Einlage angepaßt werden.
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In Fig. 4 isst als Ausführungsbeispiel einer Heizeinlage eine 'halbstarre
Sohle gezeigt, deren Gehäuse 17 aus vier Leichtmetall- oder auch Kunststoffteilen
besteht, von denen je zwei kapselartig die Heizwindungen 18 einschließen. Wie ersichtlich,
gliedert sich die Einlage in einen Ballen- oder Zehenteil und in einen Fersen- und
Mittelfußteil. Auf die Unterteile ,i@9 passen die Oberteile 2o, die mittels Schrauben
24 fest miteinander verbunden sein können. Die beiden Teile schließen bei 23 aneinander.
Im Oberteil des Ballenteils befinden sich zwei Einfräsungen 26, in die je eine Lasche
25 des Fersenteils paßt. Die Laschen 25 sind in den Frässchlitzen 26 mit den Nieten
27 gehalten. Die Heizwindungen 18 sind an Kontakte 21 angeschlossen, die mit den
Steckkontakten 2i für den Netzanschluß verbunden sind. In :den Kapselräumen können
außer den Heizwindungen z. B. flüssige oder auch druckempfindliche Wärmeisolatoren
untergebracht sein, auch können die Kapseln außen einen Kork- oder Fellbelag erhalten,
so daß sie die Wärme nach einer Auf@heizung bis zu 12 Stunden zu speichern vermögen.
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An Stelle einer halbstarren Heizeinlage kann auch eine völlig nachgiebige
Einlabe 13 nach Art von Heizkissen verwendet werden.
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Die Heizschlange 14, die an :den Kontakt 15 angeschlossen ist, ist
dabei in den Wärmeisolator 16 eingelegt (Fig. 6).
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Die Entlüftungseinlegesohle ist aus Leichtmetall und in ihrer Bewegungsmöglichkeit
halbstarr. Sie besteht aus dem Zehenteil 29# und dem Fersenteil 3o, die bei '35
gelenkig verbunden .sind. Der Zehenteil besteht aus dem Oberteil 32 und dem Unterteil
31. Der Fersenteil 30 besteht aus dem Gehäuseteil 34 und dem Kolbenteil 33.
Aus den Düsen 37 und 38 kann die Luft entweichen. Der Kolbenteil ist bei 39 aasgelenkt.
Auf ihm sitzen die Federn 4o. Der Zehen- und der Fersenteil sind durch die elastische
Röhre 36 verbunden. Um den Fuß zu schützen, ist der lederne Fersenschutz 41 vorgesehen.