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Schaltvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuggetriebe Es ist bekannt,
den Schalthebel für das Getriebe von Kraftfahrzeugen an der Lenksäule selbst oder
am Schaltbrett anzubringen und durch Verschwenken oderAuf- undAbbewegen, über eine
Schaltwelle und ein Gestänge die aus dem Getriebe herausi agenden Getriebehebel
zu betätigen. Die Anordnung kann dabei auch so getroffen sein, daß durch Auf- und
Abbewegen des Schalthebels eine Ganggruppe gewählt wird, während das ,Ein- bzw.
Ausschalten des Ganges selbst durch Verschwenken des Hebels in horizontaler Ebene
erfolgt. Die Verbindung zwischen der parallel zur Lenksäule geführten Schaltwelle
und den Schaltstangen des Getriebes kann dabei durch Gabeln, die in die Rollen wahlweise
einführbar sind, erfolgen. Dadurch wird erreicht, daß nur das Schaltgestänge des
gewollten Ganges betätigt wird, während diejenigen der anderexi Gänge unverändert
stehenbleiben.
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Diese bekannten Schaltvorrichtungen werden nur für normale Vierganggetriebe
verwendet.
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Sollen solche Getriebe mit Schnellgang ausgerüstet werden, so wäre
es zweckmüßig, den ersteren außerhalb der normalen Schaltebenen des 111.
und Il. Ganges bzw. I. und Rückwärtsganges vorzusehen, damit insbesondere im Stadtverkehr
das versehentliche Einschalten des Schnellganges, was ungünstige Übersetzungsverhältnisse
ergeben würde, verhütet wird. Die Ilerstellungskosten eines
solchen
Getriebes würden sich aber gegenüber denjenigen eines normalen Seriengetriebes erheblich
erhöhen.
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Um dem abzuhelfen; werden zwischen einem Getriebe der zuletzt genannten
Art und dem Schaltbedienungsgestänge Schaltglieder vorgesehen, die erfindungsgemäß
aus zwei gegeneinander versetzt auf der Hauptschaltwelle angeordneten, sichelärtigen,
geschlitzten Hebeln bestehen, die mit Rollen in sich kreuzende Gabeln der Nebenwelle
derart eingreifen, daß beim Verdrehen der Hauptschaltwelle in der einen oder anderen
Richtung die eine der Gabeln und damit die zugehörigen Getriebestangen mitgenommen
werden, während die andere unter Herausgleiten der Rollen der ersteren aus dem Schlitz
der letzteren stehenbleibt. Dadurch wird erreicht, daß durch Bewegen des Schalthebels
in einer Ebene Gänge eingeschaltet werden können, die im Getriebe in ganz verschiedenen
Ebenen liegen. Die Schaltgabelstellung für den Schnellgang kann also abseits der
übrigen Gänge zu liegen kommen, obwohl das im Getriebe selbst nicht der Fall zu
sein braucht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die parallel zur Lenksäule geführte Sehaltwelle
mit Umschaltglied, Gabeln und Verbindungsstangen nach dem Getriebe, Fig.2 eine vergrößerte
Darstellung desUmschaltgliedes mit den Gabeln. Die Schaltwelle i- wird in bekannter
Weise parallel zur Lenksäule geführt und wird durch einen Handhebel: zum Einschalten
der Gänge verdreht, während sie für die Gangwahl nach unten bzw. oben verschoben
wird. Auf der Schaltwelle i ist das Umschaltglied 3 befestigt, das mit seinen freien
Enden in Gabeln q., 5, 6; 7 bzw. 8 eingreift, von denen die Gabel 4 für den Rückwärtsgang,
die Gabel 5 für den I., die Gabel 6 für den II., die Gabel 7 für den III. und die
Gabel 8 für den Schnellgang bestimmt ist. Die genannten Gabeln sind auf der Nebenwelle
g gelagert und stehen mit den Hebeln- io; 11, 12 in fester Verbindung, die ihrerseits
mit Schaltstangen 13, 14, 15 an aus .dem Getriebe 16 herausragenden Hebeln
17, 18, 19 in der Weise angreifen, daß durch die Gabel 4 der Rückwärtsgang, durch
die Gabel 5 der I.; durch die Gabel 6 der. II., durch die Gabel? der III. und durch
die Gabel 8 der Schnellgang eingerückt wird. Die Schaltgabeln 4. bis 8 werden dabei
wahlweise durch das Umschaltglied 3 betätigt.
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In: Fig. 2 sind das Umschaltglied 3 und zwei Gabeln 6, 7 für den II.
und III. Gang vergrößert dargestellt. Das Umschaltglied 3 besteht aus den beiden
sichelartig geschwungenen; gegeneinander versetzten Einzelhebeln 20, :21, die geschlitzt
sind und an ihren freien Enden Rollen od. dgl. 22, 23 tragen, die durch Verschieben
in der Leerlaufstellung in die Gabeln d. bis 8 der Nebenwelle 9 eingeführt werden
können. Die Gabeln 4 bis 8 sind nach Art eines Malteserkreuzes paarweise gegeneinander
versetzt auf unabhängig voneinander drehbaren. Hülsen 24. angebracht, und zwar stehen
mit der ersten Hülse, von oben. gesehen,, die Gabel und der Hebel io für den Rückwärtsgang,
mit der zweiten Hülse die gegeneinander versetzten Gabeln 5, 6 und der Hebel i r,
für den I. und II. Gang und mit der dritten Hülse die Gabeln 7 und 8 und der Hebel
iz für den III. Gang und Schnellgang in Verbindung.
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In der Schaltwelle z sind Eindrehungen 25, 26, ä7 für die entsprechenden
Ganggruppen angebracht, in die ein unter Federspannung stehendes Sperrglied 28 eingreifen
kann.
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Die Wirkungsweise der neuen Schaltvorrichtung ist folgende: Zum Einschalten
des Rückwärts- bzw. I: Ganges wird die Schaltwelle i in der Leerlaufstellung des
Hebels 2 nach oben gezogen, so daß die Hebel 2o, 21 mit ihren Rollen 22, 23 in Schlitzender
Gabel 4 bzw. 5 zu stehen kommen; die sich auf zwei voneinander getrennten Hülsen
24 befinden. Wird der Schalthebel: in Pfeilrichtung nach vorn verschwenkt, so werden
durch die Rolle 22 die Gabel 5 und der Hebel i i betätigt. Damit wird über die Stange
14 der I. Gang eingeschaltet. Infolge der besonderen Ausbildung und Stellung der
Hebel zueinander wird die Rolle 23 aus .der Gabel 4 herausgleiten, ohne daß diese
Gabel 'betätigt wird. Wird der -Schalthebel: in der entgegengesetztenRichtung bewegt,
so bleibt die Gabel-5 stehen, und die Gabel 4 rückt über Gien Hebel ro und die Stange
13 den Rückwärtsgang ein. Zum Einschalten des: II: und III. Ganges wird die
Schaltwelle i in der Leerlaufstellung nach unten geschoben, bis die Rollen 22; 23
in: die Gabeln 6, 7 eingeführt sind, die ebenfalls auf getrennten Hülsen 24 angebracht
sind: Wird nunmehr der Schalthebel z in Pfeilrichtung verschoben, so wird durch
die Rolle 23 der II. Gang eingeschaltet, während,die Rolle 22 aus der Gabe17 herausgleitet,
ohne die: letztere zu verdrehen. In umgekehrter Richtung wird der III. Gang eingeschaltet,
wobei ,die Gabel6 nunmehr ihre Stellung nicht verändert.
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Zum Einschalten des Schnellganges muß die Schaltwelle i nochmals um
ein Stück nach unten verschoben werden, bis die Rolle 23 sich innerhalb der Gabel
8 befindet, während die Rolle 22 frei liegt. Wird nunmehr der Schalthebel 2 in Pfeilrichtung
verschoben, so wird der Schnellgang eingeschaltet.
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Durch diese neue Schaltvorrichtung wird somit erreicht, daß für den
Fahrer am Schalthebel der Schnellgang außerhalb des eigentlichen Schaltschemas angeordnet
ist; während das Getriebe die normale ,Anordnung aufweist.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr
kann an Stelle einer Lenkradschaltvorrichtung auch ein normaler Handschalthebel
vorhanden sein. In diesem Fall werden das Umschaltglied und die dazugehörigen Wellengabeln
im Getriebe selbst untergebracht. Ferner kann an Stelle eines Schnellganges ein
sögenannter Berg- oder Stadtgang treten.