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Fernbetätigte Preßluftsteu erung für Wettertüren, Weichenstellanlagen
od. dgl. Das Patent 8.45 532 betrifft eine fernbetätigte-Preßluftstcuerung
für Wettertüren, Weichenstellanlagen u. dgl. mit einem Stellzylinder, der bei Betätigung
eines Kontaktes durch einen vorbeifahrenden Zug oder in sonstiger Weise Biber einen
Steuerkörper durch 'Entlüftung einer zu einem Steuerzylinder führenden Preßluftleitung
betätigt und durch nach Betätigen eines oder mehrerer Kontakte gegebenenfalls nach
einem gewünschten Zeitintervall automatisch erfolgende Wiederbelüftung der Preßluftleitung
zurückgestellt wird.
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Die bekannten Betätigungskontakte für derartige Preßluftsteuerungen,
die als Handschlag-, Seilzug" oder Schienenkontakte arbeiten und vorwiegend als
Entlütftungsventile ausgebildet sind, arbeiten derart, daß sie für die Dauer ihrer
Betätigung das Entlüftungsventil öffnen, welches sich danach aber sofort wieder
schließt. Ist eine lange Steuerleitung zu entlüften und wird ein solcher Betätigungskontakt
nur kurzzeitig betätigt, wie es beispielsweise bei einem Schienenkontakt, der einen
kurzen Auflaufbügel besitzt und von einer einzelnen schnell fahrenden Lokomotive
befahren wird, der Fall ist, so ist nicht die unbedingte Gewißheit gegeben, daß
die Preßluftsteuerung in dem gewünschten Sinn arbeitet. Dieses Problem ist noch
schwieriger, wenn
der Arbeitskolben gleichzeitig als Steuerkolben
ausgebildet ist, da dann der Kolbenraum in dem Arbeitsraum in dem Arbeitszylinder
noch mit -entlüftet werden, muß.
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Dieser Nachteil wird bei der Erfindung dadurch beseitigt, daß das
als Betätigungskontakt ausgebildete Entlü'vftungsventil nach einer kurzzeitigen
Betätigung durch die ausströmende Preßluft so lange in Offenstellung gehalten wird,
bis der Druck verhältnismäßig stark oder fast ganz abgesunken ist. Hierdurch ist
die absolute Gewißheit gegeben,, daß der Arbeitszylinder erst umsteuert, d. h. in
seine Entlüftungsstellung geht, bevor das Entlüftungsventil sich wieder schließt.
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Das Entlüftungsventil wird hierbei vorteilhaft so ausgebildet, daß
-sein Ventilstengel in der Schließstellung durch den Preßluftdruck ausgelastet ist
und durch eine Feder in dieser Stellung gehalten wird. In der Offenstellung, d.
h. bei ausströmender. Preßluft, soll der Ventilstengel entgegen der Fe-derkraft
bis zu einem gewissen Druckabfall in Offen-Stellung gehalten werden. Einzelheiten
gehen aus der Zeichnung und der dazugehörigen Beschreibung hervor.
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Wenn durch diese Merkmale erreicht wird, daß der Stell- :oder (Arbeitszylinder
mit Bestimmtheit umsteuert, so ist es weiterhin in vielen Fällen erwünscht, den
Kolben möglichst lange in der Arbeitsstellung, ,d. h. Entlüftungsstellung; zu belassen.
Nach dem Hauptpatent ist hierfür schon eine Lösung gefunden worden, indem eine entsprechende
Abdichtung, bestehend aus einem ringförmigen Vorsprung der Zylinderwand und einem
damit zusammenwirkendenAbdichtungsring auf derKolbenfiäche derart arbeitet, daß
die Umsteuerung erst nach Wiederherstellung eines vergleichsweise hohen Preßluftdruckes
in der Entlüftungsleitung einsetzt und der Umsteuervorgang nach dem Abheben des
Kolbens von der Abdichtung und nunmehrigen Beaufschlagung der vollen Kolbenfläche
beschleunigt verläuft.
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Nach dem weiteren Merkmal der Erfindung wird nun eine einfachere Lösung
darin: gesehen, daß der Kolben: des Arbeitszylinders in seiner Entlüftungsstellung
durch einen Magneten angezogen wird. Die Magnetkraft wird hierbei vorteilhaft so
groß gewählt, daß der Kolben so lange in der Entlüftungsstellung verbleibt, bis
sich der Druck in der Entlüftungsleitung wieder vollständig oder fast vollständig
angesammelt hat: In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar ist mit i der :gleichzeitig als Steuerzylinder wirkende Arbeitszylinder
bezeichnet. 2 stellt die Preßlüftzuleitung ,und 3 die Steuer- bzw. Entlüftungsleitung
dar. Mit 4 ist der Betätigungskontakt, d. h. ein Entlüftungsventil, bezeichnet,
das beispielsweise mit einem Auflaufbiülgel 5 versehen ist, der durch den Radsatz
der Lokomotive oder der Förderwagen betätigt wird.
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Die Arbeitsweise der Preßluftsteuerung ist wie folgt: Es sei angenommem,
daß ungünstigenfalls eine schnell fahrende Lokomotive bei ihrer Durchfahrt den Auflaufbügel
5 nur kurzzeitig betätigt. Der Auflaufbügel 5 wird hierdurch nach unten gedrückt
und nimmt den Ventilstengel6 des Entlüftungsventils q. entgegen der Kraft der Feder
7 mit. Hierdurch wird der Kolben 8 von dein ringförmigen Ansatz 9 abgedrückt und
der Auspuff io freigegeben. Der Auspuff io wird zweckmäßig im Querschnitt etwas
kleiner ausgebildet als der Einrlaß Ir, so daß indem Raum 1:2 auch in der Offenstellung
der Preßluftdruck bestehenbleibt oder nicht stark absinkt. In dieser Offenstellung
ist der beiderseitig beaufschlagte Kolben 8 ausgelastet, und durch den. auf den
Kolben 13 wirkenden Druck bleibt das Entläftungsventil4 entgegen der Kraft der Feder
7 in der Offenstellung stehen.
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In dieser Stellung des Entlüftungsventils 4 werden die Entlüftungsleitung
3 und der Raum 14 in dem Arbeitszylinder i entlüftet, da von der Preßlüftzuleitung
2 aus durch die düsenartige Leitung 15 :des Kolbens 16 nur wenig Luft nachströmen
kann. Der Kolben 16 geht; da in dem Räum 14 Unterdrück herrscht, durch die druckbeaufschlagte
Fläche an der Kolbenstangenseite im Sinn der Zeichnung nach rechts, bis er sich
vor den Magneten 17 legt.
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Wenn der Druck in der Entlüftungsleitung 3 und in dem Raum z2 so stark
abgesunken ist, daß die Kraft der Feder 7 stärker ist als der auf dem Kolben 13
wirkende Druck, geht der Ventilstengel 6 des Entlüftungsventils 4 nach oben in Schließstellung,
d. h. in seine dargestellte Lage zurübk: In dieser Stellung ist der Ventilstengel6
druckausgelastet, da der Kolben 13 dem Ringansatz 9 im Durchmesser an,gepaßt ist,
und nur die Feder 7 hält den Ventilstengel 6 hoch.
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Da die Kraft der Feder 7 bestimmend ist, bei welchem Druck in dem
Raum i2 das Entlüftungsventil 4 wieder in seine Schließstellung zurückgeht, wird
zweckmäßigerweise eine Einstellmutter i8 vorgesehen, durch die die Federkraft verstellt
werden.kann.
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Nachdem das Entlüftungsventil in Schließstellung gegangen ist, sammelt
sich durch die düsenartige Leitung 15 die Preßluft in der Entlüftungsleitung 3 langsam
wieder an, und wenn der Druck auf dem Kolben an der Magnetseite stärker ist als
die durch die Zuleitung 2 beaufschlägte Fläche an der Kolbenstangenseite und zusätzlich
noch die Magnetkraft überwunden wird; geht der Kolben 16 in seine dargestellte Ausgangsstellung
zurück, und ein vollständiger Arbeitsvorgang ist beendet.
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Die Magnetkraft des Magneten 17 wird vorteilhaft so groß gewählt,
daß der Kolben 16 erst dann in seine Ausgangsstellung zurückgeht; wenn sich der
Druck in der Entlüftungsleitung 3 erst wieder ganz oder fast ganz angesammelt hat.
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An die Entlüftungsleitung 3 können in an sich bekannter Weise mehrere
Stellzylinder i bzw, mehrere als Betätigungskontakte ausgebildete Entlüftungsventile
q. angeschlossen werden.
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Die Anwendung der Entlüftungsventile 4 soll sich nicht nur auf Preßlüftsteuerungen
der beschriebenen Art beschränken; sondern sie sind auch dort
überall
vorteilhaft anwendbar, wo es darum geht, lange Steuerleitungen oder größere Räume
zu entliüften, ohne von dem Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.