DE873732C

DE873732C - Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels, insbesondere fuer Leber-, Gallen-, Magen- und Darmkrankheiten

Info

Publication number: DE873732C
Application number: DEP24520D
Authority: DE
Inventors: Heinrich Dr Med Sprung
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-12-12
Filing date: 1948-12-12
Publication date: 1954-06-21

Description

Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels, insbesondere für Leber-, Gallen-, Magen- und Darmkrankheiten Bekannt ist die Herstellung von Antibioticen zur Bekämpfung bakterieller Erkrankungen, z. B.
Penicillin, Streptomycin.
Bekannt ist auch die Züchtung von Colistämmen, die geeignet sind, andere pathologische Colistämme zu verdrängen (Mutaflor) und damit Heilwirkungen zu erzielen.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, ein Heilmittel zu schaffen, das chemisch, fermentativ oder antibiotisch wirkt und geeignet ist zur Behandlung von Leber-, Gallen-, Magen- und Darmkrankheiten und von anderen hierdurch bedingten pathologischen sekundären Erscheinungen.
Nach dem neuen Verfahren werden Pflanzen der Gruppe Bedecktsamige (Angiospermae) während ihrer Reifezeit mit den Wurzeln genommen und durch Lagerung bei beliebiger Temperatur getrocknet.
Hiernach werden die ganzen oder einzelne Teile dieser Pflanzen in eine Flüssigkeit, insbesondere in eine physiologische Kochsalzlösung, eingelegt. Nach einiger Zeit entwickeln sich in dieser Lösung Bazillen verschiedener Gattungen, insbesondere auch der Heugruppe. Das auf diese Weise hergestellte Heilmittel kann schon als solches beispielsweise durch Einnehmen oder Einspritzen verwendet werden.
Eine weitere Ausführung des Verfahrens besteht darin, daß von den Bazillengattungen eine bestimmte Bazillengruppe, deren Eigenschaften unten näher beschrieben sind, auf Agar oder sonstigen trockenen oder flüssigen bekannten Nährböden herausgezüchtet wird, welche neben anderen Eigenschaften noch folgende besitzt: Die Bazillen sind bewegliche und unbewegliche Stäbchen mit Köpfchensporen. Die Länge der Bazillen junger Kulturen beträgt zwischen 5 und io Breite bis 1 Iu. Die Bazillen sind gramnegativ, aber je nach dem Wechsel des Nährmediums gramlabil.
Sie sind fakultativ anaerob. Die Bazillen vergären in 48 Stunden Fructose, Maltose und Dextrose, während Milchzucker, Mannit und Saccharose keine Veränderungen zeigen. Die Bazillen verflüssigen Gelatine und bilden tryptische Fermente, welche die Eigenschaft haben, insbesondere Gelatine, Peptone, Tryptophan und Indol fermentativ abzubauen.
Das Heilmittel kann nach dem Verfahren noch auf verschiedene Weise hergestellt werden.
Eine Herstellungsart ist die, daß die Bazillen von dem Nährboden abgeschwemmt, herausfiltnert oder durch ein sonstiges bekanntes Verfahren abgetrennt und allein in trockener Form oder in Lösung als Heilmittel verwendet werden.
Nach einer weiteren Ausführung wird aus einer bestimmten Menge von Pflanzen der oben beschriebenen Gattungen bzw. Gruppe ein Decoctum oder Infusum hergestellt, welches als Nährmedium der erfindungsgemäß gezüchteten Bazillen Verwendung findet. Die Bazillen werden in diese Nährfiüssigkeit versetzt, vermehren sich dort und bilden gleichzeitig Fermente.
Nach einiger Zeit ist die Bildung einer hinreichenden Fermentmenge vollzogen und die Herstellung des Heilmittels erreicht.
Eine dritte Herstellungsmöglichkeit des Heilmittels ist, daß die Bazillen durch Vakuumfiltration, Abtötung oder durch andere bekannte Verfahren unwirksam gemacht werden und nur die zurückbleibende Flüssigkeit als Heilmittel verwendet wird.
Schließlich sei noch auf eine vierte Ausgestaltung des Verfahrens hingewiesen, darin bestehend, daß die herausfiltrierten Bazillen mit oder ohne den im Filter zurückbleibenden Sedimenten also entweder allein in trockener Form oder in einer Lösung therapeutisch verwendet werden.
Als Pflanzengruppen, welche fùr das neue Verfahren in Frage kommen, seien angeführt z. B. die Klasse der Monocotyledones oder der Choripetalae.
PATENTANS-PRSCHE: I. Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels, insbesondere für Leber-, Gallen-, Magen- und Darmkrankheiten, dadurch gekennzeichnet, daß Pflanzen der Gruppe Bedecktsamige (Angiospermae) während ihrer Reifezeit getrocknet, in eine Lösung, beispielsweise in eine physiologische Kochsalzlösung, eingelegt werden und diese Lösung mit den in ihr wachsenden Bazillen der Heugruppe fermentiert wird.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß aus Pflanzen der Gruppe Bedecktsamige (Angiospermae) ein Decoctum oder Infusum hergestellt wird, das als Nährmedium für die nach dem Verfahren des Anspruchs 1 gezüchteten Bazillen Verwendung findet.

3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bazillen durch Vakuumfiltration, Abtötung od. dgl. entfernt werden und die zurückbleibende, die Wirkstoffe enthaltende Flüssigkeit gewonnen oder zum Trocknen gebracht wird.

-4. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die herausfiltrierten Bazillen mit den im Filter zurückbleibenden Sedimenten vereinigt und entweder in trockene Form oder in eine Lösung übergeführt werden.

5. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bazillen von den Nährböden abgeschwemmt und in trockene Form oder in eine Lösung übergeführt werden.