DE87271C

DE87271C - Federndes Gestell für Fahrräder

Info

Publication number: DE87271C
Application number: DE189487271D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1894-12-16
Filing date: 1894-12-16
Publication date: 1896-06-19

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

EDUARD JONCKHEER in BRÜSSEL. Federndes Gestell für Fahrräder.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Dezember 1894 ab.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein federndes Gestell für Fahrräder, bei welchem das Vorder- und Hinterradgestell am unteren Ende der Sattelstütze, an welcher zwei durch Stangen mit der Vorder- bezw. Hinterradgabel verbundene Federn angreifen, gelenkig verbunden sind, so dafs jedes Rad unabhängig von dem anderen über Hindernisse hinweglaufen kann, ohne die Erschütterung auf den Sattel zu übertragen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein nach dieser Erfindung construirtes Sicherheitszweirad zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt:

Fig. ι dasselbe in theilweiser Seitenansicht,

Fig. 2 die Verbindung der Sattelstütze mit der Vorder- und Hinterradgabel im Schnitt,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch diese Verbindung und

Fig. 4 veranschaulicht Einzelheiten derselben.

Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist auf der die Kugellager für die Tretkurbelachse enthaltenden Hülse 14 beiderseits je ein Ring 1 befestigt, welcher mit zwei Augen versehen ist. In die nach oben gerichteten Augen der beiden Ringe ist das untere, zu einem Körnerzapfen ausgebildete Ende der Sattelstütze 2 eingesetzt, während die nach vorn gerichteten Augen der beiden Ringe zur Aufnahme der konisch zulaufenden Enden eines gleichen Zapfens 18 (Fig. 3) dienen, welcher durch das Rohr 13 mit der Vorderradgabel 11 verbunden ist. Jeder Ring 1 besitzt ferner einen nach hinten gerichteten Stutzen, an welchem der betreffende Schenkel der Hinterradgabel 12 befestigt ist. 3 ist der Sattel, welcher wie gewöhnlich von dem in der Sattelstütze 2 verstellbar, gelagerten Kniestück 4 getragen wird.

Am Unterende der Sattelstütze greifen zwei Blattfedern 5 und 6 an, deren obere Enden durch eine Gabel 9 bezw. eine Stange 10 mit der Hinter- und Vorderradgabel verbunden sind. Die unteren Enden dieser Federn bilden, wie aus Fig. 2 ersichtlich, eine im Querschnitt halbkreisförmige Schale; diese Schalen umgreifen das untere Ende der Sattelstütze von beiden Seiten und werden durch Bolzen 8 und 8¹ festgehalten.

15 ist die Tretkurbelachse, 16 eine Tretkurbel und 17 das auf der ersteren sitzende Triebrad, während mit 19 und 20 die zur Einstellung des Körnerzapfens 18 dienenden Theile bezeichnet sind.

Aus Vorstehendem ist leicht erklärlich, dafs jeder beim Ueberfahren eines Hindernisses auf das Vorder- oder Hinterrad einwirkende Stofs durch die Federn 5 und 6 aufgehoben oder wenigstens gedämpft wird; wenn somit. das Vorder- oder Hinterrad angehoben wird, so bleibt sowohl das andere Rad als auch die Sattelstütze vor der Erschütterung bewahrt und der Fahrer läuft nicht Gefahr, die Pedale zu verlieren. Es leuchtet ein, dafs bei einer solchen Anordnung besondere Satteltragfedern überflüssig sind.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein federndes Gestell für Fahrräder, dadurch gekennzeichnet, dafs an dem unteren Ende der Sattelstütze das Vorder- und Hinterradgestell gelenkig verbunden sind und am unteren Ende der Sattelstütze zwei Blattfedern (5 und 6) angreifen, welche an ihren oberen Enden durch Stangen (9 und 10) mit der Vorder- und -Hinterradgabel verbunden sind, zu dem Zwecke, die Räder über Hindernisse hinweggehen zu lassen, ohne die Erschütterungen auf den Sattel zu übertragen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.