DE872329C - Verfahren zur Herstellung von Zuckersaft aus zuckerhaltigem Material, wie z. B. Ruebenschnitzel u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zuckersaft aus zuckerhaltigem Material, wie z. B. Ruebenschnitzel u. dgl.

Info

Publication number
DE872329C
DE872329C DEA12833A DEA0012833A DE872329C DE 872329 C DE872329 C DE 872329C DE A12833 A DEA12833 A DE A12833A DE A0012833 A DEA0012833 A DE A0012833A DE 872329 C DE872329 C DE 872329C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
juice
sugar
sludge
separation
sugar juice
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA12833A
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Alfa Laval Holdings Amsterdam AB
Original Assignee
Separator AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Separator AB filed Critical Separator AB
Application granted granted Critical
Publication of DE872329C publication Critical patent/DE872329C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zuckersaft aus zuckerhaltigem Material, wie z..B. Rübenschnitzel u: dgl. Die Herstellung von Zuckersaft aus Zuckerrüben wird im nachstehenden in großen Zügen wie folgt beschrieben: Die Rüben werden nach dem Waschen in kleine Stücke, in sogenannte Schnitzel, geschnitten, die dann in einer sogenannten Diffusionsbatterie ausgewässert werden. Hierbei wird aus den Rübenschnitzeln der Hauptteil des Zuckers, aber auch einige andere im Wasser lösliche Bestandteile, z. B. Proteinstoffe, ausgelöst, die als Verunreinigungen zu betrachten sind und bei der Weiterbehandlung des Saftes zur Gewinnung von Zucker ausgeschieden werden .müssen. Dem Rohsaft aus der Diffusionsbatterie oder der Aussüßungsvorrichtung wird dabei gewöhnlich Kalk zugeführt, was Scheidung genannt wird. Der Kalk hat die Aufgabe, den pH-Wert des Saftes zu verändern, wodurch der Hauptteil der Proteinstoffe ausgefällt wird. Es wird meistens gebrannter Kalk, d. h. Calciumoxy d, verwendet, von dem gewöhnlich eine ÜTberschußmenge zugesetzt wird. Bei rationellem industriellen Betrieb einer Diffusionsbatterie pflegt die zugesetzte Wassermenge so groß zu sein, daß die Zuckermenge für ioo t Rüben iio m3 beträgt. Um die Proteinstoffe selbst auszufällen, wird ungefähr o,2 °/o Ca O (auf den Saft bezogen) benötigt. Der pH-Wert des Saftes wird durch diese Kalkmenge so verändert, daß das Ausfällungsoptimum erreicht wird. Es ist jedoch üblich; bis 2V0 Ca0 und sogar noch mehr zuzusetzen, weil u. a. die ausgefällten Eiweißstoffe sehr schleimig und daher schwer zu filtrieren sind. Nachdem eineÜberschußmenge von Kalk zugesetzt worden ist, wird bei der sogenannten Saturation Kohlendioxyd zugeführt, wodurch ein Teil des Kalkes in Calciumcarbonat verwandelt wird und der Gehalt an Kalk, in C&0 gerechnet, auf ungefähr o,ao/o gesenkt wird; dies besagt, daß der Saft den p11-Wert erhält, welcher dem Ausfällungsoptimum der Proteinstoffe entspricht. Der Rohsaft, welcher nun außer in Lösung befindlichem Zucker ausgefällte Proteinstoffe und freie Calciumcarbonatkristalle enthält, geht danach zur Filtrierung. Die ausgefällten Calciumcarbonatkristalle wirken günstig auf die Filtrierung ein, haben aber dabei auch eine absorbierende Wirkung auf die im Saft vorkommenden Farbstoffe und anderen löslichen Verunreinigungen, die somit bei der Filtrierung gleichzeitig aus dem Saft entfernt werden.
  • Wenn der Saft die Filter passiert hat, enthalten die Schlammkuchen etwas Zuckersaft. Um diesen zurückzugewinnen, wird der Filterkuchen gewöhnlich mit reinem Wasser ausgesüßt. Das dabei erhaltene Aussü&ungswasser kann man mit dem primären Zuckersaft nach dem Filtern mischen oder iri anderen Phasen des Prozesses verwenden, um den darin enthaltenen Zucker zu verwerten.
  • Der aus den Filtern erhaltene Zuckersaft, dessen CaO-Gehalt, wie obenerwähnt, dem pH-Wert beim Ausfällungsoptimum entspricht, wird durch Kohlendioxyd neutralisiert, so daß der Rest von Calciumoxyd als Calciumcarbonat ausgefällt wird. Der Saft wird zwecks Ausscheidung dieses Calciumcarbonats nochmals filtriert und geht danach zur Eindampfung und weiteren Behandlung zwecks Gewinnung des in ihm enthaltenen Zuckers.
  • Anstatt Kalk kann man zur Ausfällung der Proteinstoffe auch andere Chemikalien verwenden; beispielsweise Schwefeldioxyd. Die Rohsaftreinigung erfolgt meistens durch Filtrierung, doch werden auch Zentrifugalseparatoren und Absetzvorrichtungen zur Ausscheidung der ausgefällten Proteinstoffe verwendet, wobei diese und ein Teil des Zuckersaftes in Form einer mehr oder weniger dicken Suspension erhalten werden, die dann ihrerseits zwecks weiterer Aussüßung mit Wasser verdünnt wird; aus dieser Verdünnung wird die Aussüfungsflüssigkeit durch erneutes Separieren, Absetzen oder Filtrieren gewonnen.
  • Die Filtrierung des Zuckersaftes hat den großen Vorteil, daß ein wirksames Aussüßen des Schlammes dadurch erzielt werden kann, daß dem auf den Filtertüchern abgesetzten Filterkuchen eine geringe Menge Wasser zugesetzt wird. Um die Filtrierung zu ermöglichen, ist jedoch der Zusatz einer Überschußmenge von Kalk mit nachheriger Saturation oder der Zusatz anderer Mittel erforderlich, welche die Filtrierung erleichtern. Die Filter arbeiten intermittierend; zu ihrer Bedienung wird Handarbeit benötigt. Bei der Verwendung kontinuierlich arbeitender Separatoren geht mit dem Schlamm ein Teil des Zuckersaftes ab, den man nur schwer zurückgewinnen kann: Andererseits bieten die insbesondere kontinuierlich arbeitenden Separatoren, beispielsweise die sogenannten Mundstücksseparatoren, den Vorteil, daß sie wenig Bedienung erfordern. Die Separatoren haben ferner den Vorzug, gegen verschiedene Eigenschäften der Proteinstoffe weniger empfindlich zu sein. Die letzteren werden infolge Verschiedenheiten des Ausgangsmaterials das eine Mal in sehr flockiger und das andere Mal in kompakterer Form ausgefällt. In einem Separator wird sowohl flockiger als auch kompakter Schlamm äußerst stark konzentriert, und der Unterschied zwischen den beiden konzentrierten Schlammsorten ist gering, was zur Folge hat, daß die ausgeschiedene Schlammenge sich konstanter hält.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zuckersaft, bei welchem der Rohsaft bzw. ein Teil desselben in kontinuierlich arbeitenden Zentrifugalseparätoren gereinigt wird, und zwar vorteilhaft in solchen Separatoren, die an oder in der Nähe des Umfanges der Schleudertrommel _mit Mundstücken versehen sind, wobei der abgetrennte Schlamm dem Verfahrensgange zum Aussüßen wieder zugeführt wird. Der Schlamm aus der Separatoranlage wird mittel- oder unmittelbar in die Diffuseure zurückgeleitet, wobei der Schlamm und die Schnitzel gleichzeitig ausgesüßt werden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung ist im nachstehenden durch ein Ausführungsbeispiel an Hand der schematisch gehaltenen Zeichnung näher erläutert.
  • Die Rüben werden in einem Waschapparat i gewaschen und in einer Schneidemaschine a in Stücke, sogenannte Schnitzel, geschnitten. Die Schnitzel werden danach einer Aussüßungsvorrichtung oder einer Diffusionsbatterie zugeführt; diese besteht aus einer Anzahl Behälter 3, 4, 5, 6 und 7, die wie üblich so angeordnet sind, daß sie von den Schnitzeln und dem Aussüßungswasser im Gegenstrom durchlaufen werden. Die verschiedenen Diffusionsbehälter 3 bis 7 enthalten somit Schnitzel von unterschiedlichen Aussüßungsstadien. Die Diffusionsbatterie arbeitet diskontinuierlich. Wenn eine gewisse Menge Aussü.ßungswasser durch die Batterie gegangen ist, wird der Behälter, welcher sich gerade an letzter Stelle befindet, also der Behälter 7, in dem in der Zeichnung dargestellten Augenblick, entleert, worauf er durch Umschaltung des Rohrsystems den Platz des Behälters 3 einnimmt, während die übrigen Behälter so verschoben werden, daß nunmehr der Behälter 6 der letzte in der Reihe wird. Danach werden frische Rübenschnitzel in den Behälter 7 eingefüllt und eine neue Menge Aussüßungswasser durch die Batterie geleitet. Hierauf wird der Behälter 6 entleert und der Vorgang in entsprechendem Wechsel ständig wiederholt. Bei dem in der Zeichnung veranschaulichten Zustande wird die Aussüßungsflüssigkeit dem Behälter 7 durch die Leitung 8 zugeführt und vom Behälter 3 durch eine Leitung 9 in den Behälter io geleitet. Der Ablauf für die Rübenschnitzel hat die Bezeichnung i i.
  • Durch Zusatz von beispielsweise Calciumoxyd wird im Behälter io eine Ausfällung der Eiweißstoffe bewirkt. Dieses Calciumoxyd kann entweder nur in der dem Ausfällungsoptimum entsprechenden Menge zugesetzt werden, d. h. ungefähr 0,2% Ca0 bei einer Zuckersaftmenge von iio m3 auf ioo t'Rüben, oder auch in einer Überschußmenge, d. h. bis zu 2 % wie bei gewöhnlicher Filtrierung. Für die Qualität des Saftes kann es vorteilhaft sein, eine Überschußmenge von Kalk zuzusetzen, um u. a. die vorerwähnte Absorptionswirkung zu erzielen, wodurch der Saft auch von löslichen Verunreinigungen, wie Farbstoffen u. dgl., befreit wird. Es ist in dem Fall angebracht, diesen Überschuß in einem besonderen Behälter 12, beispielsweise durch Zusatz von Kohlendioxyd, auszufällen, was als Saturation bezeichnet wird. Der Zuckersaft mit den ausgefällten Verunreinigungen wird danach in eine Separatorbatterie geleitet, welche aus einem oder aus mehreren parallel geschalteten Zentrifugalseparatoren 13 besteht, aus denen der Schlamm durch an oder in der Nähe des Umfange der Schleudertrommel angeordnete Öffnungen od. dgl. kontinuierlich abgeht. Der reinseparierte Saft verläßt dieSeparatoren durch eineLeitung 14, und es ist vorteilhaft, ihn durch eine Filtriervorrichtung 15 zu leiten, ihn danach in einem Behälter 16 durch Saturation zu neutralisieren und hierauf im Filter 17 zu filtrieren.
  • Ein Überschuß von Kalk mit nachfolgender Saturation vor der Separierung hat eine besondere Wirkung auf die Separierbarkeit des Niederschlages, da die ausgefällten Eiweißstoffe das Bestreben zeigen, an den im Saft ausgefällten Calciumcarbonatkristallen anzuhaften, wodurch die Eiweißteilchen schwerer werden. Um die Separierbarkeit auf diese Weise zu erhöhen, ist es jedoch nicht notwendig, bis 21/o Kalk zuzusetzen, wie dies bei der Verwendung von Filtern zur Reinigung von Saft der Fall ist; es genügt vielmehr, zu diesem Zwecke 0,4% Kalk zuzusetzen und danach eine Saturation auf die dem Ausfällungsoptimum entsprechende Menge, z. B. o,2 %, vorzunehmen.
  • Nachdem der Saft nach der Separierung durch das Filter 15 geleitet worden ist, ist er vollständig klar. Bei dieser Filtrierung sollen hauptsächlich die leichtestenEiweißstoffe abgeschieden werden;diese Filtrierung kann aber dadurch sehr schwierig werden, daß diese leichteren Verunreinigungen äußerst schleimig sind. Es ist daher sehr zweckmäßig, bei der Scheidung im Behälter io eine Überschußmenge von Calciumoxyd zuzusetzen, z. B. o,60/0, und nachher zur Erhöhung der Separierbarkeit dem Behälter 12 Kohlendioxyd zuzuführen, und zwar gerade so viel, daß die restliche Menge Calciumoxyd etwas mehr beträgt als o,20/0, z. B. 0,q.0/9. Danach wird die Separierung durchgeführt, wobei der Hauptteil des Schlammes abgeschieden wird, und der von den Separatoren abgehende Saft wird dann nochmals mit Kohlendioxyd in einem Behälter 18 saturiert, um den Kalkgehalt von 0>q. auf 0,2 %, d. h. auf das Ausfällungsoptimum, herabzusetzen. Danach erfolgt die Filtrierung im Filter 15, wobei die bei dem letzten Kohlensäurezusatz erhaltenen Calciumcarbonatkristalle als Filtriermittel wirken. Nach dieser Filtrierung sind somit alle ausgefällten Verunreinigungen beim Ausfällungsoptimum, d. h. bei o,20/& Calciumoxyd, entfernt. Der Saft wird dann durch Saturation mit Kohlendioxyd im Behälter 16 neutralisiert, wonach der restliche Kalk in Form von Calciumcarbonatkristallen durch Filtrierung im Filter 17 leicht abgeschieden wird. Bei diesem Verfahren haben die Separatoren noch immer die Aufgabe, den Hauptteil des Schlammes abzutrennen, aber im Hinblick auf die nachfolgende Filtrierung kann man sie mit so hohem Durchsatz arbeiten lasen, daß ein Teil Schlamm von Saft mitgenommen wird. Man kann die Filtrierung nach der Separierung auch dadurch erleichtern, daß man in der Kohlensäurezusatzv orrichtung 12 bis 0,2'/o Ca 0 saturiert oder gegebenenfalls im Behälter io nur 0,2% Ca0 zusetzt und dann separiert, hiernach wird die erforderliche Menge Calciumoxyd in einem besonderen Behälter i9 zugesetzt und unmittelbar anschließend im Behälter 18 eine Saturation auf das Ausfällungsoptimum, d. h. 0,20/0, vorgenommen, während der Saft im Filter 15 filtriert und im Behälter 16 zwecks vollständiger Neutralisierung saturiert wird, um schließlich durch Filtrierung im Filter 17 vom Rest der Calciumcarbonatkristalle befreit zu werden.
  • Man kann jedoch auch in folgender Weise verfahren: Im Behälter io setzt man bei der Scheidung entweder eine Überschußmenge Kalk, in welchem Falle der Überschuß im Behälter 12 saturiert wird, oder auch nur die das Ausfällungsoptimum entsprechende Menge zu. Der Saft wird danach in den Separatoren 13 separiert. Nach der Separierung wird ein geeignetes Filterhilfsmittel mechanisch eingemischt, beispielsweise Sand od. dgl., wie dies in der Zeichnung durch die Leitung 2o angedeutet ist; für diesen Zweck kann natürlich auch Calciumcarbonat zur Anwendung kommen, wobei man vorteilhaft das im Filter 17 abgetrennte Calciumcarbonat verwendet, wie dies in derZeichnung durch die Leitung :2i angedeutet ist.
  • Die obenerwähnten Saturationen in den Behältern 12 und 18 werden vorgenommen, wenn der Saft eine größere oder kleinere Menge Eiweißverunreinigungen in fester Form enthält. Die Saturation erfordert gewöhnlich eine Erwärmung auf 8o bis ioo° C mit dadurch verursachter Wiederlösung der Eiweißstoffe. Wenn große Mengen Calciumoxy d saturiert werden sollen, ist eine hohe Temperatur erforderlich. Bei gewöhnlicher Filtrierung wird, wie erwähnt, bis 2 % Calciumoxyd zugesetzt, das dann durch Saturation bei hoher Temperatur auf 0,2% herabgesetzt wird. Dies geschieht hauptsächlich deshalb, um Calciumcarbonat zur Erleichterung der Filtrierung zu erhalten. Die hohe Temperatur verursacht eine Färbung des Saftes, aber andererseits hat der starke überschuß an Calciumcarbonat eine absorbierende Wirkung, wodurch der schädliche Einfluß. der erforderlichen hohen Temperatur ausgeglichen wird. Bei der Separierung übt der schleimige Charakter des Schlammes keinen ungünstigen Einfluß auf die Schlammabscheidung aus, und man kann daher, wie oben angegeben, einen Überschuß an Calciumoxyd ganz oder teilweise entbehren und im letzteren Falle eine Saturation bis zumAusfällungsoptimum mit gerirnger oder auch ohne jede Temperaturerhöhung vornehmen.
  • Der Schlamm aus den Separatoren 13 kann auch in der bekannten Weise einer Filtrierung unterworfen werden, doch erfordert dies große Filterbatterien, da deren Größe ganz von der Schlammmenge abhängt. Es ist daher vorzuziehen, den mit Wasser vermengten Schlamm, wie in der Zeichnung angegeben, durch eine Leitung 122 einer weiteren Separatoranlage 23 zuzuführen, wo die Separierung in einer oder mehreren Stufen erfolgt. Wenn mehrere Stufen verwendet werden, läßt man das Aussüßungswasser und den Schlamm durch die Separatoranlage im Gegenstrom gehen: Bei jeder derartigen Aussüßung der Separatoren, wobei das Aussüßungswasser mit dem Schlamm gemischt wird, ist es jedoch unmöglich, ohne Separierung oder Absetzen in vielen Stufen den Schlamm mit einer mäßigen Menge Aussüßungs= Wasser auszusüßen.
  • Gemäß der Erfindung wird der Schlamm statt dessen von den Separatoren 23 oder gegebenenfalls auch schon von den Separatoren 13 durch die Leitungen 2q., 25, 26, 27, 28- oder 29 zurück zur Diffusions- oder Aussüßurigsbatterie 3 bis 7 geleitet, wodurch der ausgefällte Schlamm gleichzeitig mit den Rübenschnitzeln ausgesüßt wird. Der Schlamm kann der Diffusionsbatterie zugeführt werden, bevor das Aussüßungswasser durch die Leitung 8 geleitet wird oder auch zur gleichen Zeit. Wie in der Zeichnung angegeben, kann der Schlamm auch durch die Leitungen 215, 26, 27, 28 und 29 an anderen Punkten der Diffusionsbatterie eingeführt werden. Die schlechteste Aussüßung wird erzielt, wenn der Schlamm durch die Leitung 2q. zugesetzt wird, da der Schlamm in den letzten Behälter eingelassen wird, d. h. den Behälter, der gerade an der Reihe ist, entleert zu werden. Wenn der Schlamm durch die Leitungen 28 oder 29 eintritt, wird er dagegen der gleichen Aussüßung unterworfen wie die frischen Rübenschnitzel und geht demzufolge durch alle Aussüßungsstufen 3 bis 7: Es ist jedoch zu beachten, daß der Schlamm aus ausgefälltem Eiweiß besteht und bei einem pH-Wert über oder unter dem Neutralwert ausgefällt ist. Wenn er nun mit Wasser, dessen pH-Wert dem Neutralwert näher liegt, ausgesüßt wird, kann ein Teil des Eiweißes peptisiert werden, d. h. wieder in Lösung gehen. Die Diffusionsbatterie arbeitet ferner als Filter, und wenn das Verfahren gelingen soll, müssen die ausgefällten Eiweißstoffe an den Schnitzelpartikeln anhaften. Die geringste Peptisierung und die höchste Filtrierwirkung wird erzielt, wenn der Schlamm durch die Leitung 24 eingelassen wird, d. h: in die letzte Diffusionsbatterie; jedoch verschlechtert sich dann die Aussülßung: Man erhält andererseits die beste Aussüßung, jedoch bei größerer Peptisierungsgefahr und schlechtester Filtrierung, mit der Diffusionsbatterie, wenn der Schlamm dugch die Leitung 28 oder 29 eingelassen wird. Bei der Peptisierung kann jedoch einmal ausgefälltes Eiweiß nicht leicht wieder in Lösung gehen, und es besteht daher keine Gefahr, daß das gesamte Eiweiß in Lösung geht. Eine Peptisierung oder eine nicht zooo/oige Filtrierwirkung der Diffusionsbatterie hat zur Folge, daß abgetrenntes Eiweiß wieder in die Separatoren zurückgelangt, was eine Erhöhung des Schlammgehaltes in dem von den Separatoren, der Diffusionsbatterie, dem Kalkzusatzbehälter und dem Kohlensäurezusatzbehälter gebildeten Kreislauf bedeutet. Diese Erhöhung des Schlammgehaltes erreicht jedoch eine Gleichgewichtslage, und dadurch, daß man den Schlamm von den Separatoren in verschiedene Diffusionsbehälter leitet, kann man ein Gleichgewicht zwischen erhöhtem Schlammgehalt im Kreislauf und einer genügend guten Ausaüßung herstellen.
  • Die Zufuhr des Schlammes in die Diffusionsbehälter kann auf verschiedene Weise erfolgen. Wenn der Schlamm in den letzten Behälter eingelassen wird; d. h. in den Behälter 3, kann man beim Einfüllen der Rübenschnitzel gleichzeitig durch die Leitung 29, den Schlamm einlassen. Man kann auch in der Weise vorgehen, daß man, bevor der Saft durch die Diffusionsbatterie geleitet wird, eine bestimmte Menge Schlamm durch eine der Leitungen 25 bis 28 einläßt, je nachdem in welchen Diffusionsbehälter man den Schlamm leiten will, und daß man, sobald die gewünschte Schlammenge zugesetzt worden ist, die Flüssigkeitszufuhr durch die Leitung 8 einschaltet, worauf eine normale Auasüßung vorgenommen wird. Man kann schließlich auch beim Einfüllen in den Behälter 3 die Flüssigkeitszufuhr durch die Leitung 8 öffnen und gleichzeitig durch eine der Leitungen 25 bis 28 Schlamm einlassen.
  • Die Rückleitung des Schlammes zur Diffusionsbatterie kann auch in der Weise erfolgen, daß die Diffusionsbatterie mit einem in der Zeichnung nicht gezeigten besonderen Behälter kombiniert wird, der mit Rübenschnitzeln aus dem Schneideapparat 2 und Schlamm aus den Separatoren 13, 23 gefüllt wird und an die anderen Behälter in Serie angeschlossen werden kann, so daß der aus dem letzten Behälter kommende Saft durch diesen Sonderbehälter gehen muß.. Die gesamte Saftmenge wird somit auch durch diesen Behälter fließen, und die darin befindlichen Rübenschnitzel und Schlammengen werden nach jedem Aussüßungsvorgang in den gerade an letzter Stelle befindlichen Diffusionsbehälter geleitet, während der Sonderbehälter mit neuen Rübenschnitzeln und neuem Schlamm gefüllt wird. Auf diese Weise kann man Schlamm und Schnitzel leichter mischen, ohne den Schlamm in sämtliche Schnitzelbehälter in der ganzen Diffusionsbatterie einfüllen zu müssen, was ja eine Komplikation bedeuten würde.
  • Bei der in der Zeichnung gezeigten Anlage erfolgt die erste Separierung mittels parallel geschalteter Separatoren 13. Mit solchen Separatoren, bei denen der Schlammablauf durch an oder in der Nähe des Trommelumfanges befindliche Löcher erfolgt, kann eine hohe Schlammkonzentration erreicht «-erden, wenn die Löcher für die Ableitung des Schlammes klein sind. Hierdurch wird jedoch die Flüssigkeitskapazität des Separators herabgesetzt, da ein Teil des Raumes der Separatortrommel für die Konzentration verwendet wird. Es kann wirtschaftlich vorteilhaft sein, für die Separierung einen so großenTrommelraum wie möglich zu verwenden. Das bedeutet, daß die Separatortrommel verhältnismäßig große Löcher für den Schlamm haben muß, daß dieser aber schlechter konzentriert wird. Es ist daher angebracht, die vorgeschlagene Separierung des Schlammes in der Separatoranlage 23 vorzunehmen, bevor er der Diffusionsbatterie zugeführt wird. Man kann diese zweite Stufe der Separierung so durchführen, daß der größtmögliche Teil des Raumes der Separatortrommel zur Konzentration verwendet wird, wobei jedoch der abgehende Saft aus dieser zweiten Stufe der Separierung unzulässig trüb sein kann. Falls nach der ersten Stufe der Separierung auf jeden Fall eine Filtrierung vorgenommen werden soll, kann dieser im Separator 23 erhaltene Saft in einer Leitung 30 mit dem aus dem Separator der ersten Stufe durch die Leitung rd. austretenden Saft gemischt werden. Der Saft aus dieser Separierung der zweiten Stufe kann auch alternativ durch eine Leitung 31 zum Einlauf der Separatoren 13 zurückgeleitet oder durch eine Leitung 3 2 in den Behälter io geleitet werden, in welch letzterem Falle der Saft erneut der chemischen Behandlung unterworfen und danach wieder separiert wird.
  • Im vorstehenden sind zur Reinigung des Saftes nach der Scheidung, gegebenenfalls nach Scheidung und Saturation, Zentrifugalseparatoren vorgeschlagen worden. Diese Separatoren -können natürlich auch durch kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitende Schwerkraftseparatoren ersetzt werden.
  • Um die bete Diffusion in der Diffusionsbatterie zu erzielen, ist es wünschenswert, die Wasserstoffionenkonzentration etwas unter dem Neutralwert (d. h. PH = 7) zu halten. Ein pH-Wert von etwa hat in der Praxis eine sehr gute Diffusion ergeben. Ein zu hoher pH-Wert in der Diffusionsbatterie kann eine erschwerte Diffusion verursachen; es kann ü. a. leicht ein sogenanntes Kleistern eintreten, was darauf beruhen dürfte, daß Eiweißstoffe im Saft ausgefällt werden, bevor oder während er durch die Zellenwände der Rübenschnitzel diffundiert. Bei der Rückleitung von Schlamm von den Separatoren in die Diffusionsbatterie, wo der Saft bei o,2% CaO-Gehalt einen pH-Wert von annähernd i i hat, kann sich in der Diffusionsbatterie ein übermäßig hoher pH-Wert ergeben, der eine Erschwerung der Diffusion zur Folge hat. Um diese zu vermeiden, ist es angezeigt, den pH-Wert des aus den Separatoren kommenden Schlammes herabzusetzen, um einen passenden pH-Wert in der Diffusionsbatterie zu erzielen. Eine solche Herabsetzung des pH-Wertes. kann durch Zufuhr von oder ganz einfach durch Einmischen von Säure in den Schlamm erreicht werden. Der pH-Wert soll jedoch nicht mehr als notwendig gesenkt werden, da man sonst die Peptisierung erhöht, d. h. die Wiederlösung der Eiweißstoffe im Saft. Eine derartige Wiederlösung kann schädlich sein, da die Eiweißstoffe dabei derartig zerteilt werden können, daß sie beim Kalkzusatz im Behälter io nicht ausgefällt werden. Dieser Gefahr kann dadurch begegnet werden, daß dem Behälter lo weiterer Kalk zugeführt wird, der bei der Saturation die Farbstoffe und gelösten Verunreinigungen absorbiert,

Claims (9)

  1. PATEN TANSPnÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Zuckersaft aus zuckerhaltigem Rohmaterial, wie Rübenschnitzel u. dgl., wobei das zuckerhaltige Material in einer Diffusionsbatterie ausgesüßt wird. dadurch gekennzeichnet, daß der im Zuckersaft befindliche oder ausgefällte Schlamm mittels Zentrifugal- oder Schwerkraftseparatoren abgeschieden und in Form eines Schlammkonzentrates in eine der vorhergehenden Stufen des Verfahrens zurückgeleitet und durch die filtrierende und/oder absorbierende Wirkung des zuckerhaltigen Materials entfernt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Separierung gewonnene Zuckersaft einer Filtrierung, Neutralisierung und erneuten Filtrierung in der genannten Reihenfolge unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in den Separatoren abgetrennte Schlamm einer weiteren Konzentration in Zentrifugal- oder Schwerkraftseparatoren unterworfen wird, bevor er in eine der vorhergehenden Stufen des Verfahrens zurückgeleitet wird. .
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der bei der weiteren Konzentration erhaltene Zuckersaft an einen vorhergehenden oder nachfolgenden Punkt des Verfahrens (zurück) geleitet -wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder q., dadurch gekennzeichnet, daß dem Zuckersaft vor der Separierung eineÜberschußmenge vonAusfällungsmitteln, beispielsweise Calciumoxyd, d. h. eine größere Menge als zur Erreichung des Ausfällungsoptimums notwendig wäre, zugesetzt und daß der Zuckersaft vor der Filtrierung durch Zusatz von Neutralisierungsmitteln, beispielsweise Kohlendioxyd, saturiert wird, wobei der Zusatz zweckmäßig etwa so bemessen wird, daß das Ausfällungsoptimum wiederhergestellt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder .4, dadurch gekennzeichnet, daß demZuckersaft nach der Separierung zuerst ein Ausfällungsmittel, wie Calciumoxyd, zugesetzt wird, worauf er durch Zusatz der zur Erreichung des Ausfällungsoptimums ungefähr erforderlichen eienge eines Neutralisierungsmittels, wie Kohlendioxyds, saturiert und schließlich der in Anspruch 2 angegebenen Behandlung unterworfen wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder q., dadurch gekennzeichnet, daß dem Saft vor der Separierung ein Ausfällungsmittel, wie Calciumoxyd, in _der Menge zugesetzt wird, die zur Erreichung des Ausfällungsoptimums erforderlich ist, wonach der Saft ohne vorhergehende Saturation separiert und nach mechanische rii Einmischen eines Filterhilfsmittels der Behandlung nachAnspruch2, unterworfen wird. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das eingemischte Filterhilfsmittel aus dem bei der Neutralisierung und der erneuten Filtrierung erhaltenen Calciumcarbonat besteht.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch i, z, 3 oder q., dadurch gekennzeichnet, daß dem Zuckersaft eine kleine Überschußmenge eines Ausfällungsmittels, beispielsweise Calciumoxyd, zugeführt, ein Teil dieses Überschusses durch Zusatz eines Neutralisierungsmittels, beispielsweiseKohlendioxyd, vor der Separierung und der restliche IJberschuß nach der Separierung so saturiert wird, däß das Ausfällungsoptimum erreicht wird, wonach eine Behandlung des Zuckersaftes gemäß Anspruch :2 anschließt. io. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Überschußmenge des Ausfällungsmittels gerade so groß bemessen wird, daß die Saturation vor der Separierung ohne Temperaturerhöhung durchgeführt werden kann und nur in dem zur Erhöhung der Separierbarkeit erforderlichen Umfang erfolgt, und daß ferner die Saturation nach der Separierung gleichfalls ohne Erwärmung durchgeführt werden kann und nur in dem Umfang erfolgt, der notwendig ist, um eine genügend gute F'iltrierung des Zuckersaftes nach der Saturation auf das Ausfällungsoptimum zu erzielen. i i. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlammkonzentrat, welches in das Verfahren zwecks späterer Aussüßung in der Diffusionsbatterie zurückgeleitet wird, vor dem Eintritt in diese einer Behandlung zur Herabsetzung der Wasserstoffionenkonzentration unterworfen wird.
DEA12833A 1947-11-26 1951-01-31 Verfahren zur Herstellung von Zuckersaft aus zuckerhaltigem Material, wie z. B. Ruebenschnitzel u. dgl. Expired DE872329C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE872329X 1947-11-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE872329C true DE872329C (de) 1953-03-30

Family

ID=20370804

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA12833A Expired DE872329C (de) 1947-11-26 1951-01-31 Verfahren zur Herstellung von Zuckersaft aus zuckerhaltigem Material, wie z. B. Ruebenschnitzel u. dgl.

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE872329C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2422889C3 (de) Kontinuierliches Verfahren zur Zuckerrückgewinnung aus Klärungs-Schaum
DE2200113A1 (de) Verfahren zur herabsetzung des gehaltes an organischem kohlenstoff in mit organischen verbindungen verunreinigtem wasser
DE1484838A1 (de) Verfahren zum Behandeln von Zentrifugat,das bei der Entwaesserung von Klaerschlamm mittels Dekantier-Zentrifugen anfaellt
DE2511291A1 (de) Verfahren zum entfernen von schwefeloxiden aus gasstroemen
DE522557C (de) Verfahren zur ununterbrochenen Gewinnung von grossen Kristallen aus Loesungen
EP0476354A2 (de) Verfahren und Anlage zur Aufbereitung einer bei der Rauchgasentschwefelung anfallenden Wäschertrübe
DE2156313A1 (de) Verfahren und Anlage zur Reinigung von rohem Zuckerrübensaft
CH615597A5 (en) Process and apparatus for settling settleable particles contained in liquids
DE872329C (de) Verfahren zur Herstellung von Zuckersaft aus zuckerhaltigem Material, wie z. B. Ruebenschnitzel u. dgl.
CH650231A5 (de) Verfahren zur reinigung von radioaktiv kontaminierten abwaessern.
DE390933C (de) Verfahren zur Bildung von grobkoernigen Ausscheidungen aus Loesungen
DE855079C (de) Verfahren zur Reinigung von Zuckersaft
DE669709C (de) Verfahren zur Reinigung von fette oder seifige Stoffe enthaltenden Abwaessern
DE388058C (de) Verfahren zum Entfaerben, Reinigen und Filtrieren von Fluessigkeiten
DE886130C (de) Verfahren zur Reinigung von durch Truebungsstoffe verunreinigten Waessern, insbesondere von Moorwaessern
DE555527C (de) Verfahren zum Vorbereiten der Diffusionswaesser fuer die Ruecknahme in die Diffusionsbatterie
DE638478C (de) Verfahren zum stetigen Scheiden und Saturieren des Rohsaftes der Zuckerindustrie
AT145083B (de) Verfahren zur Ausfällung kolloider Stoffe aus Flüssigkeiten.
DE2901389C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Waschen und Schleifen von Rohseife
DE94867C (de)
DE94127C (de)
DE972230C (de) Verfahren zur Saftreinigung in der Zuckerindustrie mittels Kalkzusatz und Saturation
DE24545C (de) Neuerungen beim Raffiniren, Läutern oder Klären von Zuckerstoffen und anderen Substanzen
DE406060C (de) Verfahren zum fortlaufenden Waschen von Trikalziumsaccharat
AT148152B (de) Verfahren zur Reinigung von Zuckersäften in der Zuckerfabrikation und Zuckerraffination.