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Verfahren und- Anordnung zur Mehrkanal-Nachrichtenübermittelung auf
einer Trägerwelle Zur Übermittlung von Signalen auf dralltlosern Wege oder längs
Leitungen benutzt man Schwingungen, die entweder moduliert oder unmoduliert in bestimmtem
Rhythmus ausgesendet werden. Bei gleichzeitigerübermittlung mehrererSignale müssen
die einzelnen zu Übertragenden Trägerfrequenzbänder einen gewissen Abstand voneinander
haben, um einpfangsseitig voneinander getrennt werden. züi können. Es war bisher
üblich, die Signalfrequer17en durch einfache oder mehrfache Modulation der Trägerfrequenz
aufzudrücken. Diese diskreten Trägerfrequenzen der Vorumsetzer und Gruppenumsetzer
mußten vermittels einzelner Oszillatoren erzeugt werden, wobei außer der Grundwelle
noch einzelne Oberwellen verwendet werden können. Bei gleichzeitiger übertragung
einer größeren Anzahl von Signalen wird der 'Aufwand an Frequenzumsetzern sehr groß,
Bei der Anlage für Multiplex-Empfang und -Sendung von Signalen auf drahtlosem Wege
oder längs Leitungen gemäß der Erfindung handelt es sich zunächst um eine Empfangsanordnung,
die durch periodische Veränderung der Abstimmittel den Empfang eines größeren Empfangsbereiches
ermöglicht in der Art, daß jedem Frequenzband innerhalb dieses Frequenzbereiches
ein periodisch wiederkehrendes Zeitintervall zugeordnet ist. Durch eine iSchaltvorrichtung,
die von der Wobbeleinrichtun- -esteuert wird, wird die zeitliche Verteilung der
Trägerfrequenzbänder auf die einzelnen Gleichrichterkanäle bewirkt.
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Hierauf erfol-t vermittels normaler Fernsprechautomatiken eine Zuordnun
'g der einzelnen Signale zu wählbaren neuen Trägerfrequenzen, auf welche
die Ernpfangsaggregate der gewünschten Teilnehmer ansprechen, und zwar wird die
Verteilung der
Signalfrequenzen auf die einzelnen neuen Trägerfrequenzen
durch eine Schaltvorrichtung und Wobbeln deriSenderfrequenz bewirkt in der Art,
daß im Augenblick des Durchgangs der gewobbelten Senderfrequenz durch die Frequenz
des Anzurufenden der Kanal Anrufender-zugeordneter Kontakt an senderseitiger Schaltvorrichtung
zum Sender durchgeschaltet ist. Atif der senderseitigen Schaltvorrichtung ist also
jedem anzurufenden Teilnehmer mit seiner diskreten Frequenz ein bestimmter Kontakt
zugeordnet.
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Die Weiterleitung vom Sender zu den Empfangsaggregaten, z. B. Teilnehmerstationen
oder weiteren Amtsstationen, kann drahtlos oder längs Leitungen oder vermittels
Hohlleiter erfolgen.
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Die so beschriebene Anlage ist besonders für die Erstellung einer
Verbindung von drahtlosen nicht ortsgebundenen Fernsprechnetzen mit Amtsstationen
gedacht, hat aber auch andere Verwendungsmöglichkeiten. Eine.räumliche Auftrennung
der Sende- und Empfangsanlage ist möglich, wobei sinngemäß das Verteileramt, z.
B. für Fernsehzwecke durch eine Abtastvorrichtung zu ersetzen ist und die Multiplex-Empfangsanlage
räumlich von der Multiplex-Sendeanlage getrennt sein kann, Als weiteres Anwendungsbeispi#el
sei die Verwendung des Multiplex-Sendeverfahrens für Aussendung mehrerer Programme
über einen Sender, z. B. UKW-Sender, genannt. Hierbei kommt die Multiplex-Empfangsanordnung
nicht zur Anwendung, es -werden dieauszusendenden Programme auf die einzelnen Kontakte
der senderseitigen Schaltvorrichtung gegeben. Blei frequenzmodulierten Sendungen
muß natürlich der Frequenzhub der Wobbelvorrichtung entsprechend größer als bei
übertragung mehrerer amplitudenmodulierter Programme gewählt werden. Besonders günstig
ist dabei, daß als Empfänger ganz normale Geräte benutzt werden können. Bei diesen
liegen die multiplex ausgesendeten Programme nebeneinander auf der Frequenzskala
und lassen sich voneinander trennen als ob es verschiedene Sendestationen wären.
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Zur Beschreibung der gesamten Anlage ist als Beispiel die Prinzipschaltung
einer Multiplex-Empfangs- und -Sendeanlage für Telefonieverkehr gegeben, ausgestattet
mit Überlagerungsempfänger, da die einzelnen Aggregate, wie oben-erwähnt, sinngemäß
auch für andere Anwendungsgebiete Verwendung finden.
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- Danach wird in dein Breitbandvierstärker i das gesamte einfallende
Frequenzband, bestehend aus den Frequenzen der einzelnen anrufenden Teilnehiner,
verstärkt und gelangt zur Mischstufe :2. Durch den Oszillator 3 dessen Frequenz
durch die Wobbeleinrichtung 4 oberhalb des Hörbereiches periodisch schwankt, erfolgt
die Frequenzumwandlung zeitlich nacheinander für jedes einfallende Frequenzband
auf die Zwischenfrequenz, die im Zwischenfrequenzverstärker 5 verstärkt wird.
Die Schaltvorrichtung 6, von, der Wobbeleinrichtung 4 gesteuert, verteilt
die Frequenzbänder in zeitlicher Aufeinanderfolge auf die Gleichrichterkanäle
7. Die einzelnen Signale gelangen nun zum Verteileramt 8,
in welchem
eine Neuverteilung der Signale auf andere Trägerfrequenzen vorgenommen wird, und
zwar durch Kontaktwahl an einer Schaltvorrichtung 9, die zeitlich nacheinander,
von der Wobbelvorrichtung 1:2 gesteuert, jedes Signal zum Modulator io leitet. Die
Frequenz des Sendeoszillators i i wird durch die Wobbeleinrichtung 12 periodisch
geändert. Dadurch wird jedes Signal zeitlich nacheinander einer anderen Sendefrequenz-
aufgedrückt. Über einen Breitbandverstärker 13 wird der ganze Frequenzbereich ausgesendet.
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Als Beispiel soll noch die vollständige Durchverbindung vom Anrufenden
zum gesuchten Teilnehmer beschrieben werden. Der Sendeapparat des anrufenden Teilnehmers
sendet kontinuierlich die bestimmte FrequenzF" aus, wenn der Hörer aufgenommen wird.
Die Frequenz liegt innerhalb des Frequenzbereiches, den die Amtsempfangsstation
aufnehmen kann. Beim Abheben wird diese Frequenz in der Amtsstation empfangen und
periodisch wiederkehrend auf Zwischenfrequenz umgesetzt durch den Zwischenfrequenzverstärker
verstärkt in den Zeitintervallen, wo die Differenz zwischen der Teilnehmerfrequenz
f." und der augenblicklichen,Oszillatorf requenz f" gleich der Zwischenfrequenz
f, ist. Während der gleichen Zeitintervalle gelangt der Ruf über die Empfangsschaltvorrichtung
über einen bestimmten, dem Anrufenden zugeordneten Kontakt an eine ihm ebenfalls
zugeordnete bestimmte Gleichrichterstrecke. Wählt jetzt der anrufende Teilnehmet
mit der Wählscheibe die Nummer des gesuchten Teilnehmers, so wird durch tonfrequente
Stromstöße über ein Automatenamt die Wahl eines bestimmten Kontaktes der sendeseitigen
Schaltvorrichtung vorgenommen. Diesem bestimmten Kontakt ist durch die zeitliche
Abtastung der Kontakte und synchrone Variation der Sendefrequenz eine bestimmte
Sendefrequenz f,
zugeordnet, auf welche der gesuchte Teilnehmer, mit einer
normalen Empfangsstation ausgerÜstet, anspricht. Der letztere empfängt auf seiner
Festfrequenz also eine getastete modulierte Schwingung, wobei, wie schon erwähnt,
die Tastfrequenz über dem Hörbereich liegen soll.