DE871953C - Verfahren und Vorrichtung zum Ausziehen von Glas und aehnlichen Werkstoffen zu Fasern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ausziehen von Glas und aehnlichen Werkstoffen zu FasernInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 19. NOVEBIBER1953
O ipioVIb/32 a
Werkstoffen zu Fasern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung und zum Ausziehen
von feinen Fasern aus faserbildenden Werkstoffen und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur fortlaufenden Herstellung bzw. zum fortlaufenden Ausziehen von Fasern aus mineraligem
Werkstoff, wie Glas, und Sammeln der Fasern zu fortlaufenden Strähnen, die als solche verwendet
oder weiter verarbeitet werden können.
Bei allen bekannten Verfahren, die für die Herstellung
in industriellem Umfang von fortlaufenden Strähnen bzw. Litzen aus Fasern brauchbar waren,
mußte die Strähne auf ein geeignetes umlaufendes Element oder eine Hülse aufgewunden werden. Da
die Mengen hiervon, die auf eine Spule oder Hülse in Form eines Packs aufgewunden werden konnte,
notwendigerweise begrenzt war, waren Unterbrechungen des Arbeitsvorganges notwendig, um
die Packs von aufgewickelten Strähnen abzunehmen und neue Spulen oder Hülsen einzusetzen. Die bekannten
an sieh brauchbaren Verfahren ergeben ferner nicht die Möglichkeit, eine fortlaufende
Strähne so aufzuwickeln, daß ein Ende derselben frei liegt, wie dies notwendig ist, um eine Strähne
aus der Packung zum Zweck ihrer anschließenden Weiterverarbeitung oder sonstigen Handhabung in
zweckmäßiger Weise herauszuziehen bzw. entnehmen zu können.
Es ist bereits Torgeschlagen worden, ein Paar von umlaufenden Rollen in einander gegenüberliegender
Anordnung <zu verwenden, wobei die Strähne aus Fasern zwischen einander gegenüberliegenden
Umf angsflächen der Rollen hindurchläuft,
und diese hierbei eine ziehende Wirkung ausüben, durch welche die Strähnen aus faserbildendem
Material zu Fasern ausgezogen werden. Eine Schwierigkeit, die bisher einem erfolgreichen
ίο Arbeiten in dieser Weise zwecks Ausziehens des
Materials zu feinen Fasern entgegenstand, besteht jedoch darin, daß bei den vergleichsweise hohen
Geschwindigkeiten, die im Fall einer Durchführung dieses Verfahrens im industriellen Maßstab notwendig
sind, einzelne oder zerstreute Fasern, die als Folge eines Bruchs von Fasern entstehen, oder
solche, die nicht sicher in die Strähne eingebundensind, bestrebt sind, an den Rollen anzuhaften und
auf diese aufgewunden zu werden. Diese Erscheinung wird üblicherweise als Lecken (licking) bezeichnet.
Wenn sie eintritt, so muß die Arbeit unterbrochen, die Rollen müssen stillgesetzt und
die fehlgelaufenen Fasern von den Rollen entfernt werden.
Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht aus
einem Paar von auf die Fasern einwirkenden
Elementen in einander gegenüberliegender Anordnung, die Zonen aufweisen, die, während sie mit
den Fasern in Berührung kommen, sich mit einer geringeren linearen Geschwindigkeit bewegen als
während des Zeitraumes, währenddessen sie sich außer Berührung mit den auszuziehenden Fasern
befinden.
Gemäß der- Erfindung wird ein Paar von umlaufenden Zugwalzen vorgesehen, welche verformbare Öberflächenteile aufweisen, die unter der Einwirkung
der Zentrifugalkraft zum Anliegen an die Fasern gelangen, um derart ausziehend auf diese
zu wirken und ferner die Fasern, nachdem sie zwischen den umlaufenden Elementen (Zugwalzen)
hindurchgelaufen sind, von diesen wegdrücken und damit außer Berührung mit ihnen bringen.
Das Verfahren und die Vorrichtung nach der
Erfindung eignen sich insbesondere zur Herstellung oder zum Ausziehen von Fasern aus fließfähigem
Werkstoff, wie Glas, jedoch ist die Erfindung auch anwendbar zur Herstellung oder zum Ausziehen
von. Fasern aus anderen faserbildenden Stoffen, wie schmelzbaren Mineralien, thermoplastischen faserbildenden
Harzen u. dgl. Die Fasern werden zu einer fortlaufenden Strähne bzw. Litze vereinigt
und in verschiedener Weise gesammelt, oder auch die Strähne auf kurze Längen geschnitten, je nach
ihrer folgenden Verwendung oder der Art der anschließenden Verfahrensvorgänge. Beispielsweise
kann die fortlaufende Strähne von Fasern in einen Behälter gesammelt werden, und zwar so, daß sich
ein freies Ende der Strähne ergibt und es derart möglich wird, sie während folgender Arbeitsvorgänge
bequem herauszuwickeln oder abzuziehen.
Dies ermöglicht es, die fortlaufende Strähne aus dem Vorrat in einem Behälter zu Aufwickelspulen oder
Spindeln hinzuleiten und mittels dieser die Strähne aufzuwickeln, um derart aus ihr ein Pack zu bilden,
das besonders geeignet zur Herstellung von Textilgeweben, Garnen u. dgl. ist.
Von den Abbildungen stellt
Von den Abbildungen stellt
Fig. ι eine halbschematische Ansicht einer Anordnung
zum Ausziehen von Fasern aus faserbildendem Werkstoff dar und veranschaulicht ein Verfahren
zur Bildung von Strähnen aus Fasern;
Fig. 2 ist eine Aufsicht auf einen Teil der in Fig. ι dargestellten Vorrichtung;
Fig. 3 ist eine Seitenansicht und zeigt ein Paar von umlaufenden Elementen zum Ausziehen der
Fasern gemäß der Erfindung;
Fig. 4 ist eine Teilansicht eines der umlaufenden in Fig. 3 dargestellten Elemente und zeigt die
normale Stellung der Umfangsabschnitte derselben in ruhendem Zustand;
Fig. 5 ist eine Teilansicht im wesentlichen gemäß
Linie 5-5 der Fig. 4 und veranschaulicht ein Verfahren zur Anbringung eines der eigentlichen
fasernausziehenden Organe;
Fig. 6 ist eine Teilansicht einer abgeänderten Ausführungsform der umlaufenden Ausziehvorrichtung;
Fig. 7 ist ein Schnitt, der Einzelheiten der in Fig. 6 dargestellten Anordnung zeigt;
Fig. 8 ist eine Teilansicht der Fig. 6;
Fig. 9 ist eine Ansicht ähnlich Fig. 6 und zeigt eine abgeänderte Ausbildungsform der auf die
Fasern wirkenden Fläche;
Fig. 10 ist eine Teilansicht der Vorrichtungen zum Ausziehen der Fasern mit am Umfang derselben
angeordneten pneumatischen Kammern;
Fig. 11 ist ein Schnitt gemäß Linie ii-ii der
Fig. 10;
Fig. 12 ist eine Teilansicht, die eine andere Ausführungsform
von umlaufenden verformbaren Vorrichtungen zum Ausziehen der Fasern zeigt;
Fig. 13 ist eine Ansicht ähnlich Fig. 10 und veranschaulicht
eine weitere Ausführungsform der umlauf enden Vorrichtungen zum Ausziehen der Fasern;
Fig. 14 ist eine halbschematische Darstellung eines Verfahrens zur Bildung einer fortlaufenden
Strähne von Fasern, und
Fig. 15 veranschaulicht ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Trennen einer fortlaufenden Strähne in kurze Abschnitte u.dgl. zur Bildung
einer Matte hieraus.
In der Zeichnung und insbesondere in Fig. 1 ist eine Anordnung zur Ausführung des neuen Verfahrens
dargestellt. Ein geeigneter Behälter 10 ist so ausgebildet, daß er einen Vorrat bzw. eine
gewisse Menge an fließfähigem oder geschmolzenem faserbildendem Material, wie Glas, aufnehmen kann.
Er wird auf elektrischem Wege oder in anderer geeigneter Weise erhitzt. Unterhalb des Speisebehälters 10 ist eine Speisebuchse 12 angeordnet,
die eine verhältnismäßig große Anzahl von kleinen Öffnungen aufweist, durch welche Ströme 14 des
geschmolzenen oder fließfähigen faserbildenden Materials hindurchfließen.
Die Ströme 14 von faserbildendem Material werden
so gerichtet, daß sie unter die Einwirkung der
umlaufenden Auszieh vorrichtungen 20 und 21 gelangen,
welche die Ströme 14 zu fortlaufenden Fasern ausziehen und eine Strähne 5" aus solchen
Fasern nach einer Sammelzone hinleiten. Die durch das Ausziehen der Ströme gebildeten Fasern werden
mittels eines Sammlers 23 zusammengeführt und zu der Strähne gesammelt. Dieser Sammler kann, wie
nach dem dargestellten Ausführungstieispiel, durch eine mit Rillen versehene Rolle gebildet werden,
aber beispielsweise auch aus einem Sammelkissen von V-förmiger Gestalt bestehen. Die fortlaufende
Strähne läuft zwischen den sich bewegenden ausziehenden Vorrichtungen 20 und 21 in einer weiter
unten im einzelnen zu beschreibenden Weise hindurch, worauf die Strähne anschließenden Arbeitsvorgängen
unterworfen oder in geeigneter Weise gesammelt wird, je nach ihrer folgenden Verwendung
oder Weiterbehandlung der Fasern.
Im Zuge der Bildung der Fasern und vor ihrem Sammeln zu einer Strähne kann auf die einzelnen Fasern eine geeignete Appretur oder ein Überzugsmaterial aufgebracht werden. Wie in Fig. 1 dargestellt, wird: zum Zweck der Aufbringung einer Appretur od. dgl. in einen Behälter 24, der das zu verwendende Appretur- oder Überzugsmaterial enthält, eine Aufbringevorrichtung in Form einer Walze 26 angeordnet, die in geeigneten Lagern gelagert und durch einen Motor 27 über ein in dem Gehäuse 28 angeordnetes Getriebe 'derart angetrieben wird, daß die Aufbringevorrichtung oder Walze 26 mit vergleichsweise niedriger Geschwindigkeit umläuft. Die Walze 26 ist so angeordnet, daß sie mit einer zweiten Walze 27' zusammenwirkt bzw. im Eingriff steht, die in das Überzugsmaterial in dem Behälter 24 eintaucht, so daß auf der zylindrischen Oberfläche der Walzen 26 und 27' fortlaufend ein Film aus dem Überzugsstoff gebildet bzw. zum Anhaften gebracht wird. In dem Behälter 24 kann ein elektrisches Heizelement 30 angeordnet werden, um das Überzugsmaterial in erhitztem und derart geschmolzenem oder flüssigem Zustand zu erhalten und seine Überführung nach der Auftragswalze 26 und von dort zu den Fasern 24 zu erleichtern.
Die Walze 26 ist in der geeigneten Stellung zu den ausgezogenen Fasern so angeordnet, daß die Fasern mit einem Teil ihres zylindrischen Umfanges in Kontakt gelangen und derart infolge der wischenden Wirkung der mit der Walze in Berührung kommenden Fasern mit einem Überzug oder Film aus dem Überzugsmaterial versehen werden. Als solches Überzugsmaterial für die die Strähne bildenden Fasern können verschiedene Stoffe oder Zusammensetzungen von solchen verwendet werden. Unter den für diese Zwecke geeigneten Stoffen sind Wachse, wie mikrokristalline Wachse, amorphe Wachse, wie Erdwachs, Montanwachs, Ceresinwachs und andere wachsähnliche Stoffe, vorzugsweise mineralischen Ursprungs, zu erwähnen.
Zusätzlich .zu der Aufbringung einer Appretur bzw. eines Überzuges auf die Fasern oder statt dieser Maßnahme kann auf die Strähne an einer der Fasernsammelvorrichtung23 benachbarten Stelle ein Gleitmittel aufgebracht werden.
Im Zuge der Bildung der Fasern und vor ihrem Sammeln zu einer Strähne kann auf die einzelnen Fasern eine geeignete Appretur oder ein Überzugsmaterial aufgebracht werden. Wie in Fig. 1 dargestellt, wird: zum Zweck der Aufbringung einer Appretur od. dgl. in einen Behälter 24, der das zu verwendende Appretur- oder Überzugsmaterial enthält, eine Aufbringevorrichtung in Form einer Walze 26 angeordnet, die in geeigneten Lagern gelagert und durch einen Motor 27 über ein in dem Gehäuse 28 angeordnetes Getriebe 'derart angetrieben wird, daß die Aufbringevorrichtung oder Walze 26 mit vergleichsweise niedriger Geschwindigkeit umläuft. Die Walze 26 ist so angeordnet, daß sie mit einer zweiten Walze 27' zusammenwirkt bzw. im Eingriff steht, die in das Überzugsmaterial in dem Behälter 24 eintaucht, so daß auf der zylindrischen Oberfläche der Walzen 26 und 27' fortlaufend ein Film aus dem Überzugsstoff gebildet bzw. zum Anhaften gebracht wird. In dem Behälter 24 kann ein elektrisches Heizelement 30 angeordnet werden, um das Überzugsmaterial in erhitztem und derart geschmolzenem oder flüssigem Zustand zu erhalten und seine Überführung nach der Auftragswalze 26 und von dort zu den Fasern 24 zu erleichtern.
Die Walze 26 ist in der geeigneten Stellung zu den ausgezogenen Fasern so angeordnet, daß die Fasern mit einem Teil ihres zylindrischen Umfanges in Kontakt gelangen und derart infolge der wischenden Wirkung der mit der Walze in Berührung kommenden Fasern mit einem Überzug oder Film aus dem Überzugsmaterial versehen werden. Als solches Überzugsmaterial für die die Strähne bildenden Fasern können verschiedene Stoffe oder Zusammensetzungen von solchen verwendet werden. Unter den für diese Zwecke geeigneten Stoffen sind Wachse, wie mikrokristalline Wachse, amorphe Wachse, wie Erdwachs, Montanwachs, Ceresinwachs und andere wachsähnliche Stoffe, vorzugsweise mineralischen Ursprungs, zu erwähnen.
Zusätzlich .zu der Aufbringung einer Appretur bzw. eines Überzuges auf die Fasern oder statt dieser Maßnahme kann auf die Strähne an einer der Fasernsammelvorrichtung23 benachbarten Stelle ein Gleitmittel aufgebracht werden.
Wenn dies erfolgen soll, so kann der Fasernsammelvorrichtung 23 benachbart ein an einen Vorratsbehälter
für Schmiermittel angeschlossenes Rohr 32 vorgesehen werden, welches das Gleitmittel den
Fasern in dem Maß zuführt, in dem diese mit der die Fasern sammelnden und die Strähne bildenden
Vorrichtung in Berührung kommen bzw. durch diese 'hindurchlaufen.
In gewissen Fällen kann es erwünscht sein, auf die Strähne ein Bindemittel oder einen Klebstoff
aufzubringen, um die Fasern in der Strähne miteinander zu verbinden. In diesen Fällen kann ein
solches Bindemittel oder ein Klebstoff in Form von synthetischen oder von Kunstharzen, Kolophonium
und anderen in der Wärme erweichenden Stoffen mittels der Walzenaufbringevorrichtung
oder an der Fasernsammelvorrichtung 23 aufgebracht werden. Es ist darauf hinzuweisen, daß,
wenn die Fasern in der Strähne in mehr oder weniger loser Beziehung zueinander verbleiben oder
gesammelt werden sollen, auf die Aufbringung eines Kleb- oder Gleitmittels verzichtet werden kann.
Die Strähne aus ausgezogenen Fasern kann auf verschiedene Weise und nach verschiedenen Ver"
fahren gesammelt werden, wie dies im folgenden erläutert werden wird. Eines dieser Verfahren ist
in Fig. ι dargestellt, gemäß welcher die Strähne S
von den Ausziehvorrichtungen 20 und 21 unmittelbar in einen offenen Behälter 35 gelangt, der so gelagert
ist, daß er sich während des Sammelns der fortlaufenden Strähne in ihm in Form eines Haufens
mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit dreht. Der Behälter kann auf einer drehbaren
Plattform oder einem drehbaren Tisch 37 angeordnet sein, der auf reibungsverringernden Mitteln,
wie von einer Tragplatte 40 getragenen Rollen 39, gelagert ist. Die Plattform oder der Tisch 37
können mit einer Umfangsrille versehen sein, die ein eine Scheite 43, welche über ein in einem
Gehäuse 44 untergebrachtes Geschwindigkeitsreduktionsgetriebe, das seinen Antrieb von einem
auf einen geeigneten Träger 47 !gelagerten Motor 46 erhält,. antreibendes Band 42 aufnimmt. Die
Drehachse des Behälters 35 ist zweckmäßig gegenüber dem normalen Weg der Strähne versetzt, wie
dies in Fig. 1 dargestellt ist, um derart die gleichmäßigere Verteilung der Strähne in dem Behälter
zu erleichtern und1 die Gefahr einer Schlingenbildung
oder eines Verwirrens der Strähne auf ein Mindestmaß herabzusetzen.
Die Ausziehvorrichtungen 20 und 21 können in geeigneter Weise in Drehung versetzt werden. Wie
insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, sind sie auf Wellen 52 und 53 angeordnet, die in in einem Gehäuse
oder Mantel 50 angeordneten Lagern gelagert sind. Die Wellen 52 und 53 können durch
ein geeignetes Getriebe 55, und zwar so miteinander verbunden werden, daß sie mit der gleichen Geschwindigkeit
umlaufen. Eine der Wellen, beispielsweise die Welle 52, kann mit einer Scheibe 57 versehen
werden, die mittels eines Bandes 58 mit einer durch einen geeigneten Motor 60 angetriebenen
Scheibe 59 verbunden ist, wobei die Durchmesser
der Scheiben 57 und 59 so bemessen sind, daß sie ein Umlaufen der die Fasern ausziehenden Walzen
- 20 und 21 mit verhältnismäßig hoher Umfangsgeschwindigkeit bewirken, nämlich einer solchen
von wesentlich mehr als 1500 m je Minute.
Um die Abnutzung der Walzen an der Stelle, an welcher sie in Berührung mit der Strähne gelangen,
auf ein Mindestmaß zu verringern, kann eine sich hin und her bewegende Traverse 62 von üblicher
Ausbildung verwendet werden, welche an einer Konsole 63 angelenkt ist und durch geeignete nicht
dargestellte Vorrichtungen angetrieben wird. Das gegabelte Ende 64 dieser Traverse lenkt die Strähne
zwischen die Walzen. Sie wird in solche Hinundherbewegungen versetzt, daß der Weg der sich
zwischen den Walzen bewegenden Strähne fortlaufend geändert wird.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht in der Anwendung eines neuen Prinzips zum Ausziehen
der Fasern unter Verwendung einer neuen Vorrichtung für diesen Zweck, welche völlig jedes
Bestreben der Faser ausschließt, auf die umlaufenden Ausziehvorrichtungen aufgewickelt zu werden,
oder an diesen anzuhaften. Dieses neue Prinzip besteht darin, daß die ,zum Anliegen an die Fasern gelangenden
und diese ausziehenden Elemente mit verhältnismäßig !hohen Geschwindigkeiten bewegt
und in besonderer Weise so gestaltet werden, daß sie so arbeiten, daß die zur Einwirkung auf die
Fasern gelangenden Teile oder Abschnitte dieser Elemente, sobald sie sich außer Berührung mit den
Fasern befinden, durch Zentrifugalkräfte beeinflußt werden, so daß sie mit Umfangsgeschwindigkeiten
■ laufen, die größer sind ,als die Geschwindigkeit der
3*5 Teile oder Abschnitte, wenn sie sich in Berührung
mit der Strähne oder der linearen Gruppe von Fasern befinden. Die ausziehend wirkenden Elemente
sind so ausgebildet und angeordnet, daß, wenn sich die mit den Fasern in Berührung ge^
langenden Teile von der linearen Gruppe von Fasern, die nach der Sammelzone ausgeschleudert
oder vorbewegt wird, wegbewegen, diese Teile oder Abschnitte unmittelbar ihre relativen Stellungen
verändern und eine höhere Umfangsgeschwindigkeit annehmen, so daß abweichende bzw. zerstreute oder
vereinzelte Fasern, die nicht sicher in die Strähne eingebunden sind, infolge der Geschwindigkeitsdiffereraz
zwischen den im Ausziehen begriffenen Fasern und den Teilen oder Abschnitten, die sich
außer Berührung mit der Gruppe von Fasern befinden, daran gehindert werden, an den Umfangsteilen
der Elemente anzuhaften.
Die Fig. 3, 4 und 5 veranschaulichen eine Ausführungsform
von Vorrichtungen oder Elementen zum Ausziehen von Fasern, die so ausgebildet sind,
daß sie in ,der vorstehend beschriebenen Weise wirken. Wie im einzelnen in Fig. 3 dargestellt, besteht
die Ausziehvorrichtung aus zwei umlaufenden Elementen 20 und 21 von im wesentlichen gleicher
Ausbildung, die in Richtung der Pfeile^ mittels der. in Fig. 2 dargestellten Anordnung angetrieben
werden.. Jedes der umlaufenden Elemente weist ■einen scheibenartigen mittleren Teil 24, vorzugsweise
aus Metall auf, der dicht auf die ihn tragende Welle aufgepaßt ist, wobei ein Keil 54 die antreibende
Verbindung zwischen der Welle und dem Scheibenteil 24 des Elements herstellt.
Auf den Umfang jeder der umlaufenden Scheiben
24 ist ein ringförmiges Glied 65 aus verformbarem oder nachgiebigem Werkstoff angeordnet, welches
mittels eines geeigneten verbindenden Zements sicher an dem Umfang der Scheibe 24 befestigt
werden kann. Zusätzlich kann der Umfang der Metallscheibe 24 mit einer sich um ihn herum
erstreckenden Aussparung versehen sein, die, wie bei· 67 gezeigt, konvergierende Seitenwandungen
aufweist und derart das Halten des Ringgliedes 65 an der Scheibe 24 unterstützt. Die Ringglieder
können aus halbhartem Kautschuk, synthetischem Kautschuk od. dgl., oder aus anderem geeignetem
Material, welches biegsam, oder verformbar" und derart in der Lage ist, die Funktionen auszuführen,
die für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung notwendig sind, bestehen.
Die Umf angskanten der Walzen 20 und 21 sind, wie in den Fig. 2 und 5 gezeigt, abgerundet oder
abgeschrägt. Die Abrundung der Wälzenkanten dient zwei verschiedenen Zwecken. Sie erleichtert
den Eintritt der Fasern so, daß sie mit den Walzen während des Beginns des Ausziehens in Kontakt
kommen, da die Walzen zunächst auf die gewünschte Geschwindigkeit gebracht werden, bevor
der Arbeiter.die Strähne oder lineare Gruppe von Fasern .zwischen sie einbringt. Ferner wird durch
das Abrunden der Kanten die Strähne bei ihrer anfänglichen Bewegung in den Walzenspalt unter
einem leichten Druck ergriffen, welcher einen gewissen Schlupf ermöglicht. Wenn die Fasern in
gesteigerten Reibungseingriff mit den Walzen gelangen, wird ihre ■ Geschwindigkeit allmählich beschleunigt
und damit die Gefahr eines Bruchs als Folge plötzlicher Beanspruchungen oder des Beharrungsvermögens praktisch ausgeschaltet.
Fig. 4 veranschaulicht einen Teil eines der Ringglieder, das so ausgebildet ist, daß eine Mehrzahl l°5
von Keilen oder Fingern 68 gebildet wird. Die Finger 68 können in beliebiger geeigneter Weise
gebildet werden, beispielsweise durch Herstellung einer Vielzahl von Schlitzen, Kerben oder Einsprängen
69 um den gesamten Umfang jedes Ring- no
gliedes 65 herum, wobei diese Schlitze in Winkelstellung· zueinander in bezug auf eine tangential zu
dem normalen Umfang des ringförmigen Elements 65 liegende Ebene angeordnet sind, d. h. die Ebene
jedes der Schlitze oder Kerben 69 gegenüber einer Tangentialebene an der Eintrittsstelle des Schlitzes
an dem Glied 65 schräg verläuft. " - .
Infolge der Tatsache, daß der Boden 70 jedes der Schlitze oder Kerben 69 näher an der Drehachse
der Welle 52 liegt als die äußersten Umfangsteile des Gliedes 65, ist die Umfangslänge jedes der
Finger (ihre Stirnfläche), die bei 72 angedeutet ist, größer als die Breite der Verbindungsstelle des
Fingers 68 mit dem Körper des ringförmigen Gliedes an seiner Wurzel, wie dies bei 73 in Fig. 4
dargestellt ist. Diese Anordnung sichert eine be-
sondere Funktion während des Ausziehvorganges, da die begrenzte Verbindungsrläche 73 jedes der
Finger 68 mit dem Körper des Ringgliedes einen verhältnismäßig hohen Grad an Biegsamkeit ergibt,
so daß während des Umlaufs des Ausziehekments mit hoher Geschwindigkeit jeder der Finger 68
unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft bestrebt ist, sich nach auswärts zu. bewegen und eine mehr
der radialen Lage zu der Drehachse des Elements angenäherte Lage zu erreichen, wie dies aus Fig. 3
ersichtlich ist. Auf diese Weise nehmen die Finger 68, wenn sie sich außer Eingriff mit der Fasersträhne
51 befinden, gegenüber der Achse der das Element tragenden Welle im wesentlichen radiale
Stellungen ein.
Fig. 3 veranschaulicht die Stellungen der Finger oder Keile 68 während des Umlaufs der Elemente
mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit und Fig. 4 die normale Stellung der Finger im stillstehenden
Zustand der Walze. Die Wellen 52, die die ausziehenden Elemente oder Walzen 20 und 21
tragen, sind, wie Fig. 3 erkennen läßt, in einem solchen Abstand voneinander angeordnet, daß die
Finger 68, wenn sie sich in ihrem engsten Kontakt mit den Fasern der Strähne befinden, d. h. in der
Zone einer Ebene, die durch die Achsen der Wellen hindurchgelegt ist, in einer solchen Weise verformt
sind, daß sie zeitweise und im wesentlichen völlig die normalerweise benachbarten Paare von Fingern
voneinander trennenden Kerben oder Schlitze 69 schließen.
Infolge dieser Verformung der Finger in der Erfassungszone für die Fasern oder die Strähne stellt
der radiale Abstand R den Abstand der Fasersträhne S von den Mitten der Wellen 52 und der
radiale Abstand R' die Umf angsbereiche oder Wege der linearen Bewegung der Spitzen der Finger 68
dar, nachdem diese aus der Eingriffszone mit der Strähne weiterbewegt worden sind und sich nunmehr
unter dem unbeschränkten Einfluß der als Folge der Drehbewegung auftretenden Zentrifugalkräfte
befinden. Infolge der Differenz zwischen dem radialen Abstand der Spitzen der Finger 68,
während sie sich im verformten Zustand im Eingriff mit der Strähne S befinden, gegenüber dem
radialen Abstand R', bewegen sich die Spitzen der Finger 68 auf ihrem nicht beschränkten Wege mit
einer höheren Geschwindigkeit, verglichen mit ihrer Geschwindigkeit während des Eingriffs mit der
Strähne S.
Auf diese Weise bewegt sich die Strähne von Fasern mit einer geringeren Geschwindigkeit als
die Enden oder Spitzen der Finger 68, wenn diese sich unter der Wirkung der Zentrifugalkräfte
strecken, und deshalb können isolierte oder herausspießende Fasern oder solche, die nicht sicher in
der Strähne gehalten werden, nicht an den Umfangen der Ausziehelemente 20 oder 21 anhaften,
und zwar wegen des Unterschiedes der Gesehwindigkeit der Fingerspitzen in ihrer ausgestreckten
und in ihrer eingezogenen oder in Eingriff mit den Fasern stehenden Lage. Weil das Bestreben der
Fasern, an den umlaufenden Elementen anzuhaften, in Fortfall kommt, kann der Vorgang des Ausziehens
der Ströme von geschmolzenem Material in feine Fasern kontinuierlich ohne Unterbrechung
durchgeführt werden. Bei Verwendung von Auszkhwalzen dieser Art können lineare Geschwindigkeiten
der Fasern erreicht werden, die höher als 1500 m je Minute liegen und nach oben hin lediglieh
durch die Festigkeitseigenschaften der umlaufenden Walzen beschränkt sind, d. h. dadurch,
daß keine einen Bruch oder eine sonstige Zerstörung bewirkenden Beanspruchungen in diesen
als Folge der Zentrifugalkräfte auftreten dürfen.
Ein weiteres vorteilhaftes Ergebnis, welches durch die Verwendung von Faserausziehvorrichtungen
der in Fig. 3 dargestellten Art erzielt wird, besteht darin, daß die Finger 68, wenn sie in Kontakt
mit der Strähne ^ gelangen, sich unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft in radial gestrecktem
Zustand befinden und die Fasern bereits in einer nennenswerten Entfernung vor der durch die Achsen
der Wellen 52 gelegten Ebene erreichen. Diese aus Fig. 3 ersichtliche Wirkung der Finger ergibt eine
geradlinige Zone, in welcher die Fasern sich unter der greifenden Kraft der Finger befinden, da die
Zentrifugalkraft die Finger 68 zur Anlage aneinander und an die Strähne S bringt.
Die Finger haben während ihrer Bewegung aus der die Fasern ergreifenden Stellung noch eine
weitere Funktion. Sobald die Finger sich von dem Punkt ihres maximalen Eingriffs mit den Fasern
weiterbewegen, sind die Zentrifugalkräfte bestrebt, sie wieder in ihre äußersten radialen Stellungen
zurückzuführen oder zu strecken und derart die relative Geschwindigkeit ihrer Spitzen zu vergrößern.
Diese streckende Bewegung wirkt in dem Sinne eines Wegstoßens der Strähne von den
Fingern. Dieser Faktor ist nicht nur von Bedeutung für das Verhindern eines Ansammeins oder Aufwindens
von Fasern auf den Vorrichtungen, sondern unterstützt auch das Fortschleudern der Strähne
nach der Sammelzone. Die biegsamen Finger oder Keile 68 wirken auch im Sinne einer Unterstützung
der Kühlung des Ringelements 65, da ihre relativen Biegungen eine Bewegung der Luft in der Nähe der
Zone, in welcher die Fasern ergriffen werden, hervorrufen.
Die Erfindung ergibt außerdem weitere wichtige und vorteilhafte Ergebnisse. Die Strähne S1 wird
durch die Drehung der Ausziehvorrichtungen in tangentialer Richtung relativ der Zone, in welcher
die Walzen mit ihr in Berührung kommen, befördert oder weitergeschleudert. Hierdurch wird das
Sammeln der Strähnen in vielfacher Hinsicht erleichtert. Beispielsweise kann die Strähne in der in
Fig. ι dargestellten Weise in einem offenen Behälter, oder in anderer, nachstehend noch zu erläuternder
Weise gesammelt werden.
Die Ausgangsstellung der Elemente 20 und 21 in einander benachbarter Lage soll eine solche sein,
daß das durch die Wirkung der Reibung erfolgende Ergreifen der Strähne, um diese zwecks Ausziehens
der Fasern fortzubewegen, mit einem Minimum an Zusammendrückung der biegsamen Finger 68 in der
günstigsten Weise erfolgt. Es wurde gefunden, daß eine Stellung der Wellen 52 in einem Abstand voneinander,
bei welchem die Finger so weit umgebogen sind, daß die Kerben zwischen den benachbarten
Fingern im wesentlichen geschlossen sind, ohne daß diese an sich zusammengepreßt werden,
wie in Fig. 3 dargestellt, ein sehr zufriedenstellendes greifendes Erfassen der Strähne ermöglicht. Eine
solche relative Stellung der Faserausziehvorrdchtungen ist erwünscht, um als Folge des aufeinanderfolgenden
Biegens der Finger bei hohen Geschwindigkeiten die auftretende Erwärmung auf ein
Mindestmaß zu verringern.
Unter gewissen Bedingungen oder Arbeitsg'eschwindigkeiten kann es erwünscht sein, die
Wellen .52 in einem größeren Abstand voneinander anzuordnen, und zwar so, daß bei stillstehenden
Walzen die Spitzen der Ansätze oder Finger 68 sich gerade außer Eingriff miteinander befinden.
Bei der Wahl dieses Abstandes der Walzen voneinander sind die Kräfte, welche das Erfassen der
Strähne durch die Finger bewirken, lediglich Zentrifugalkräfte.
Es wurde gefunden, daß- für die meisten Aüsziehvorgange in dieser Weise völlig
zufriedenstellend . gearbeitet werden kann. Es werden dann also die in radialer Richtung wirkenden
Zentrifugalkräfte ausgenutzt, um den ausziehenden Eingriff mit den Fasern herbeizuführen,
im Gegensatz zu einem Druck der zur Einwirkung auf die Fasern kommenden Vorrichtungen aufeinander,
mit dem günstigen Ergebnis einer Verlängerung der Lebensdauer der Walzen.
Wenn es erwünscht ist, die Wärme, die durch das Biegen der Finger erzeugt wind, in noch wirksamerer
Weise von den Äusziehvorrichtungen abzuleiten, können, wie in Fig. 1 dargestellt, Düsen 70 vorgesehen
werden, mittels deren Ströme von Druckluft auf den Umfang der Elemente aufgeblasen
werden, oder es kann auch ein Gebläse oder Saugvorrichtungen mit' benachbart den umlaufenden
Elementen endenden öffnungen angeordnet werden, die zum Zweck der Kühlung einen bewegten Luftstrom
'erzeugen.
Die Fig. 6 <bis 8 einschließlich veranschaulichen
eine weitere Ausführungsform von Vorrichtungen zum Ausziehen und Fördern der Fasern. Jedes der
umlaufenden Elemente 20° und 2iff weist eine Metallscheibe
72, die ähnlich, der Scheibe 24 ausgebildet ist, auf, die an ihrem Umfang mit einem
Paar von Flanschen 74 versehen ist, die eine um den Umfang herum verlaufende Aussparung 75 einschließen.
In dieser Aussparung ist eine Reihe von FingernJJ angeordnet, die aus Metallblech od. dgl.
bestehen können und deren jeder an seinem inneren Ende mit einem Auge versehen ist, welches einen
Zapfen 79 aufnimmt, der sich durch eine öffnung in den Flanschen 74 erstreckt und eine gelenkige
Befestigung des Fingers bildet.
Wie in Fig. 6 dargestellt, sind eine Vielzahl von
Fingern JJ in Abständen voneinander um den Umfang jeder der umlaufenden Scheiben 72 verteilt.
Die Außenenden dieser Finger Jj können mit in
Eingriff mit den Fasern gelangenden Elementen 80 ausgerüstet sein, die aus Kautschuk oder Kunststoff
bestehen, oder es können andere zweckmäßige Mittel vorgesehen sein, welche geeignet sind, die
Fasern zu ergreifen und derart die Ströme von faserbildendem Material auszuziehen. Die umlaufenden
Körper oder Scheiben 72 können auf Wellen 52' gelagert sein und werden in der gleichen
Weise angetrieben wie bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung. Da die. Finger
JJ gelenkig an den Umfangsflächen der umlaufenden Körper 72 gelagert sind, werden sie durch die
Zentrifugalkräfte beeinflußt und derart, wie in Fig. 6 dargestellt, bewirkt, daß sie sich in radialer
Richtung von der Drehachse der Scheiben weg bewegen. Die die Scheiben tragenden Wellen 52'
liegen wie bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung in einem solchen Abstand
voneinander, daß die Finger JJ die Fasersträhne in der in Fig. 6 dargestellten Weise ergreifen,
wobei die Finger so bewegt oder verschwenkt werden, daß ihre Spitzen aufeinanderfolgend
dichter nach der Achse der Welle 52' zu bewegt und veranlaßt werden, sich einzeln um ihre
Anlenkachsen um solche Winkel zu verschwenken, daß die Strähne durch ihre Spitzen 80 sicher erfaßt
wird.
Während der Drehung der umlaufenden Körper sind zu allen Zeiten Zentrifugalkräfte auf die Finger
wirksam, die diese in radialer Richtung nach außen bewegen, wodurch sie in die Lage versetzt werden,
die Strähne 6* zu erfassen, diese fortlaufend fortzubewegen
und derart die Ströme von faser bildendem Material zu Fasern auszuziehen. Die Wirkung
der in Fig. 6 veranschaulichten Vorrichtungen ist im wesentlichen die gleiche wie die bei der Ausführungsform
der Erfindung gemäß Fig. 3. Die Strähne vS* bewegt sich demzufolge mit einer linearen
Geschwindigkeit, die geringer ist als die der Spitzen der Finger 80, wenn diese sich unter dem unbeschränkten
Einfluß der durch dieDrehung erzeugten
Zentrifugalkraft befinden. Da die Spitzen der Finger, solange sie nicht im Eingriff mit der
Strähne stehen, sich mit einer größeren Geschwindigkeit fortbewegen als während ihres Eingriffs
mit der Strähne, wird das Bestreben der Fasern, an den Spitzen der Finger an den Gliedern 80 anzuhaften,
ausgeschaltet. ■ .
Fig. 9 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform der Erfindung, gemäß welcher jedes der umlaufenden
Elemente 2οδ und 216 mit einem ringförmigen
Element 90 ausgerüstet ist, welches eine der Scheibe 72 ähnliche tragende Scheibe 91 umgibt.
Das ringförmige Glied 90 auf jedem der umlaufenden Körper besteht aus nachgiebigem oder verformbarem
Werkstoff, wie Kautschuk, Kunstkautschuk, verformbarem verfestigtem Kunstharz oder anderem
für diese Zwecke geeignetem Werkstoff. Wie in Fig. 9 dargestellt, weist jedes der ringförmigen verformbaren
Elemente 90 eine Reihe von öffnungen im Abstand voneinander auf, über welche die
Umfangsfläche mit demKörper desElements mittels
Rippen oder Teilen 94 verbunden ist, 'so daß die
Umfangsfläche 95 eine nicht unterbrochene, zum
Eingriff mit den Fasern gelangende Fläche bildet.
Der Abstand der Wellen, welche die umlaufenden Elemente tragen, voneinander ist so bemessen, daß
die Strähnet durch die Umfangsflächen der umlaufenden
Elemente in der in Fig. 9 dargestellten Weise über einen im wesentlichen geradlinigen Weg
erfaßt wird, der sich durch die Winkelverformung, das Verbiegen oder die sonstige Deformation der
Stege oder Teile 94 ergibt, welche den Umfangsstreifen 95 mit dem Körper der Elemente 90 verbinden.
Die Strähne 5 bewegt sich daher mit einer geringeren Geschwindigkeit als die Umfangszonen
der umlaufenden Körper, wenn die Umfange sich unter dem Einfluß der Zentrifugalkräfte und außer
Eingriff mit der Strähne 6* befinden. Da die Umfangsteile
der ringförmigen verformbaren Elemente sich normalerweise mit einer größeren Geschwindigkeit
bewegen, als wenn sie im Eingriff mit der Strähne ο* stehen, besteht kein Bestreben der Fasern,
an den umlaufenden Elementen anzuhaften und auf diese aufgewickelt zu werden.
Die Fig. 10 und 11 veranschaulichen ein Paar
von Ausziehwalzen, wobei die Metallscheiben 105
S5 mit konkaven Umfangsteilen 107 versehen sind,
deren jede ein reifenähnliches Glied 108 aufnimmt, welches vergleichsweise dünne Wandungen besitzt
und wie ein Autoreifen mit Luft gefüllt ist. Wie in Fig. 10 veranschaulicht, sind die Drehachsen der
Ausziehelemente 20d und 2,\d so angeordnet, daß
Teile der Umfange der Glieder 108 in einer geradlinigen
Fläche oder Zone, mit 110 bezeichnet, miteinander in Berührung kommen, und durch diese die
Fasersträhne ,S" zwischen den verformten Umf angsbereichen
erfaßt wird. Die Umfangsflächen der Glieder 108 bewegen sich, sobald sie außer Eingriff
mit der Fasersträhne »S" gelangen, mit einer Geschwindigkeit,
die größer ist als die Umfangsgeschwindigkeit in dem deformierten Bereich, näm-Hch
der mit der Strähne oder den Fasern in Berührung kommenden Zone, so daß die Strähne mit
einer geringeren Geschwindigkeit fortbewegt wird, als diejenigen jeweiligen Teile des Umfangs der
Walzen, welche sich unter dem unbeschränkten Einfluß der Zentrifugalkraft drehen, sodaß auch in diesem
Fall kein Bestreben vereinzelter oder nicht sicher eingebundener Fasern besteht, an den umlaufenden
Elementen anzuhaften.
Fig. 12 veranschaulicht eine abgeänderte Ausführungsform
einer Ausziehvorrichtung, bei welcher ein verformbares ringförmiges Band, welches auf
einer Metallscheibe 24" angeordnet ist, mit einer Reihe von voneinander getrennten Zonen oder
Schlitzen 122 versehen ist, welche es ermöglichen, daß sich unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft
Teile 123 des verformbaren Bandes 120 nach außen bewegen und derart erhabene Abschnitte bilden, die
sich mit einer größeren linearen Geschwindigkeit bewegen als der des normalen Umfangs 124. Da
Walzen dieser Ausbildung die Fasern oder die Fasersträhne in der gleichen Weise erfassen wie bei
den anderen Ausführungsformen der Erfindung, verhindern die erhabenen Teile oder Bereiche 123
das Anhaften oder das Mitnehmen von Fasern durch den Umfang des Gliedes oder Bandes 120.
Fig. 13 veranschaulicht eine abgeänderte Ausführungsform
von Ausziehwalzen der allgemein in Fig. 3 dargestellten Art. Bei dieser Ausführungsform sind die Walzen 2of und 2if mit Schlitzen 140
versehen, die die Umfangsabschnitte 142 in den nachgiebigen oder verformbaren Ringgliedern 143
bilden, wobei diese Schlitze jedoch von größerer Breite sind und in größerem seitlichem Abstand
voneinander liegen als bei der in Fig. 3 veranschaulichten Bauart.
Die Anordnung ergibt eine Vielzahl von zum Eingriff mit der Strähne gelangenden Abschnitten
oder Fingern 142, welche unter der Einwirkung der Zentrifugalkräfte eine wesentliche Bewegung nach
auswärts bzw. in radialer Richtung ausführen können. Die Wirkung der zum Eingriff mit den
Fasern gelangenden Abschnitte 142 ist im wesentlichen die gleiche wie bei den anderen beschriebenen
Ausführungsformen von Vorrichtungen zur Durchführung des Ausziehvorganges. Die Abschnitte 142
können wegen der breiterenAusbildung der Schlitze eine erhebliche Relativbewegung während der
Drehung und entsprechende Verformung im Bereich der in Berührung mit den Fasern gelangenden
Zone ausführen und bewirken ferner eine erhebliche Bewegung der umgebenden Luftschicht, durch
welche die Abführung der Wärme von den Ringgliedern 143 erleichtert wird.
Das Verfahren und die Vorrichtung zum Ausziehen von Fasern gemäß der Erfindung erleichtert
ferner das Sammeln der Fasern auf verschiedene Weise ebenso wie auch ihr Zerlegen in kurze Längen.
Fig. 14 veranschaulicht eine Anordnung zum Sammeln der fortlaufenden Strähne oder des Stranges
von Fasern auf einem sich bewegenden Forderer. Bei dieser Art des Sammelvorganges wird
die Strähne S auf dem sich bewegenden Förderer 150 aufgeschleudert, der ein endloser Bandförderer
mit durchlässiger Förderfläche sein kann und dazu dient, die Strähne aus der Sammelzone abzufordern.
Falls erwünscht, kann der Förderer so ausgebildet sein, daß er eine hin und her gehende Bewegung in
seiner Querrichtung ausführt, um derart, während sich der Förderer in der Längsrichtung fortbewegt,
gleichzeitig die Strähne in seitlicher Richtung zu "»
verteilen. Unterhalb des Förderers kann an der Sammelvorrichtung eine Saugkammer 152 vorgesehen
werden, in welcher ein unteratmosphärischer Druck erzeugt wird, durch welchen das Sammeln
und das Zurückhalten der Strähnen auf dem Forderer erleichtert wird.
Fig. 15 veranschaulicht ein Verfahren und Vorrichtungen
zur Weiterbehandlung der von den Ausziehwalzen ausgeschleuderten Fasersträhne mit dem
Ziel, sie in kurze Abschnitte zu unterteilen. Unterhalb des Gehäuses, welches die Faserausziehwalzen
aufnimmt, ist eine Konsole 160 angeordnet, in welcher eine um eine vertikale Achse umlaufende
Abschneidstange oder ein Abschneidmesser 162 drehbar gelagert ist. Das Messer 162 kann durch
geeignete Vorrichtungen, wie eine durch einen nicht
dargestellten Motor über ein Band 165 getriebene
Scheibe 164, angetrieben werden. Das umlaufende Messer ist so angeordnet, daß es auf die sich nach
unten bewegende Strähne auf trifft und diese in
kurze Längen oder Abschnitte S' zertrennt. Dadurch, daß die Umlaufgeschwindigkeit der Abschneidevorrichtungen
mit der linearen Geschwindigkeit der Strähne in entsprechende Beziehung gebracht
wird, können Strähnenabschnitte von gewünschten Längen hergestellt werden. Die abgetrennten
Strähnenabschnitte können in Form einer Matte auf einem durchlässigen Förderer 167
oder anderen geeigneten Vorrichtungen gesammelt werden, durch welche die gesammelten Strähnenabschnitte
aus der Sammelzone abgefördert werden. Wenn aus den kurzen Strähnenabschnitten eine vollständige
Matte hergestellt werden soll, so wird auf die gesammelten Strähnen durch Düsen oder andere
geeignete Aufbringevorric'htungen 168 ein Binde-'
mittel, wie ein üblicherweise für solche Zwecke verwendetes Kunstharz, aufgebracht.
Claims (16)
- PATENTANSPRÜCHE:~ -' i. "verfahren zur Herstellung -von Fasern durch Ausziehen von fließenden Strömen aus fasernbildendem Werkstoff zu feinen Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern mit : einer verhältnismäßig hohen linearen Geschwindigkeit in Reibungseingriff mit einem Paar von sich bewegenden Elementen gebracht werden, die so angeordnet und angetrieben werden, daß •die in Kontakt mit den Fasern gelangenden Flächen der Elemente, während sie sich nicht in Berührung mit den Fasern befinden, 'in einer Richtung bewegt werden, die einem Anhaften der Fasern an den Elementen entgegenwirkt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- - : kennzeichnet, daß das kontinuierliche Ausziehen der Ströme von fasernbildendem Material zu feinen Fasern durch Reibungseingriff mit den Umfangen eines Paares von umlaufenden Elementen derart erfolgt, daß die Teile der Umfange dieser Elemente, welche in der Berührungs- - zone in Eingriff mit den Fasern gelangen, nach . innen gebogen werden und sich daher in der Berührungszone mit einer geringeren linearen Geschwindigkeit bewegen als in dem-freien Bereich . ihres Umfanges.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, -dadurch gekennzeichnet, daß den auszuziehenden Fasern durch den Eingriff der sich relativ zueinander bewegenden, sich in der Kontaktzone mit den Fasern verformenden Vorrichtungen, zwischen die die Fasern eingeführt werden, eine hohe lineare Geschwindigkeit erteilt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Strömen von fasernbildendem Material in einer linearen Gruppe gleichzeitig in Eingriff mit den- umlaufenden Vorrichtungen, welche verformbare, zur Anlage an die Fasern- gelangende Flächen aufweisen, gebracht werden, deren Umfangsgeschwindigkeit so bemessen wird, daß ihre in Eingriff mit den Fasern gelangenden Flächen in der betreffenden Zone sich mit einer geringeren linearen Geschwindigkeit bewegen als die gleichen Flächen außerhalb der Eingriffszone mit den Fasern.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufenden Elemente so angeordnet sind, daß ihre zum Eingriff mit den Fasern gelangenden Teile in der Eingriffszone näher an den Drehachsen der Elemente liegen als im übrigen Bereich, so daß die Fasern mit einer linearen Geschwindigkeit gefördert werden, die geringer ist als die Geschwindigkeit der Umfange der Elemente in den Bereichen, in denen sich- diese unter dem alleinigen Einfluß der Zentrifugalkräfte befinden, und derart ein Anhaften der Fasern an den umlaufenden EIementen verhindert wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgezogenen Fasern in Form einer linearen Gruppe nach dem Verlassen der Ausziehelemente in kurze Längen geschnitten und die abgeschnittenen Fasern gesammelt werden.
- 7. Verfahren zum Fördern einer Gruppe von Fasern in zueinander linearer Anordnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärtsbewegung der Gruppe von Fasern durch aufeinanderfolgend verformte Teile von umlaufenden Eingriffselementen und das Ablegen bzw. Austragen der Fasern durch Teile der gleichen Elemente erfolgt, die sich mit einer demgegenüber1 höheren Geschwindigkeit bewegen und derart dem Bestreben der Fasern, an den Elementen anzuhaften, entgegenwirken.
- 8. Vorrichtung zum Ausziehen von Fasern aus fasernbildendem Material zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7, gekennzeichnet durch ein Paar von Umlaufenden Körpern, deren jeder ein mit ihm umlaufendes Element aus verformbarem Werkstoff trägt, und die gleichzeitig angetrieben werden, in solcher Anordnung der Elemente benachbart zueinander, daß die durch ihre Drehung erzeugten Zentrifugalkräfte eine Deformation der Elemente bewirken, durch welche deren Eingriff mit einer Gruppe von Fasern zum Zweck des Ausziehens derselben aus fasernbildendem Material bewirkt wird.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufenden Körper mit einer solchen Geschwindigkeit angetrieben sind, daß eine Zentrifugalkraft wirksam wird, die die Elemente in ihre äußersten radialen Stellungen relativ- zu ihren Drehachsen verbringt, und die umlaufenden Körper in solchem Abstand voneinander angeordnet sind, daß ein Ineinandergreifen der Elemente auf^-einem im wesentlichen geradlinigen Wege erfolgt, der eine zum Eingriff mit den Fasern gelangende Zone bildet.
- 10. Vorrichtung nach-Anspruch 8 und 9 zur Vorwärtsbewegung einer Strähne von Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Elementeaus verformbarem. Werkstoff eine Vielzahl von im Winkel zu den Umfangen der Elemente gerichteten Schlitzen imAbstand voneinander aufweist, die biegsame, zumEingriff mit denFasern.gelangende Abschnitte bilden und die durch die Einwirkung der Zentrifugalkraft in radialer Richtung nach außen gegenüber den Drehachsen der Elemente gebogen werden, in solcher Anordnung, daß benachbarte Umfangsabschnitteίο der beiden Elemente durch die Einwirkung der Zentrifugalkraft aufeinanderfolgend zum Eingriff ineinander gelangen und derart eine geradlinige Zone bilden, durch welche eine dazwischen eingeführte Strähne von Fasern mitgenommen wird.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsamen Abschnitte keilförmig- profiliert sind.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der nachgiebigen Elemente eine ringförmige Reihe von Schlitzen im Abstand voneinander aufweist, die sich durch das Element hindurch in Richtung parallel zu dessen Drehachse erstrecken, und einander 1>enachbart liegen, in solcher Anordnung, daß durch die Einwirkung der Zentrifugalkraft die den Schlitzen benachbarten Teile der Elemente nach außen gebogen werden und derart zum Eingriff mit der hierdurch fortbewegten Gruppe von Fasern gelangen.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer ununterbrochenen Umfangsfläche und dem Element ein Zwischenraum gebildet ist, wobei der Umfangsring mit dem Element durch verformbare Rippenteile verbunden ist, die im Bereich der Kontaktzone mit din Fasern entsprechend gebogen werden.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 8 bis 13, gekennzeichnet durch einen Träger, in welchem ein Paar von Wellen gelagert sind, deren jede umlaufende zum Eingriff mit den Fasern gelangende Elemente trägt, mit Vorrichtungen zum gleichzeitigen Antrieb der umlaufenden Elemente in einander entgegengesetzten Riehtungen.
- 15. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruchs bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß auf jedem der umlaufenden Körper eine Vielzahl von Fingern gelenkig angeordnet ist und die Anlenkstellen der Finger in Abständen voneinander an den Umfangsfläche η der Körper angeordnet sind, wobei jeder der Finger an seinem Außenende einen mit den Fasern in Kontakt gelangenden Endteil aufweist.
- 16. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der auf den umlaufenden Körpern angeordneten Elemente ringförmige Reihen von in radialem Abstand voneinander liegenden Schlitzen aufweist, die sich durch das Element in Richtung parallel zu seiner Drehachse erstrecken, wobei die Schlitze der einen Reihe gegenüber denen der anderen Reihe gestaffelt sind, und die Elemente und Glieder einander benachbart so angeordnet sind, daß die bei ihrem Umlaufen auftretenden Zentrifugalkräfte ein erhebliches Umbiegen der Umfangsteile der Elemente von ihrer dem Verlauf der Schlitze entsprechenden Lage nach außen bewirken, so daß diese Teile zur Anlage an die Fasergruppe gelangen und diese vorwärts bewegen.Hierzu τ Blatt Zeichnungen® 5569 11.53
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