CH618662A5 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wickeleinrichtung gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb der Wickeleinrichtung.
Bei vielen faserbildenden Tätigkeiten, z. B. bei der Bildung von Gebilden aus kontinuierlichen Glasfäden, wickelt eine Wickeleinrichtung Faserbündel oder Stränge zu Wickeln auf. Letzteres erfolgt auf rohrförmigen Wickelkernen, die von schnellrotierenden Wickeldornen getragen werden.
Bei der Bildung von Glassträngen wickelt man diese gewöhnlich auf eine rotierende Hülse mit einer gewünschten Geschwindigkeit auf, um die Fäden des Strangs abzuschwächen. Wenn der Wickel fertig ist, wird die Abschwächung und Aufwicklung durch die Bedienungsperson unterbrochen. Letztere setzt den Motor ausser Betrieb, der die sammelnde Hülse dreht, um letztere anzuhalten. Dann bremst sie den Strang von Hand und nimmt den Wickel vom Wickeldorn ab. Bei dieser Handarbeit ist es oft schwierig, nach Fertigstellung eines Wik-kels den nächsten Wickelvorgang einzuleiten. Das benötigt stets grosses fachmännisches Können und Erfahrung.
Bei fehlender Genauigkeit und Erfahrung beim Anbringen des Strangs am Wickeldorn kann ein Gleiten oder Schlupf eintreten, wodurch der Wickelbeginn unmöglich gemacht wird. Beim manuellen Anfahren ist also eine verbesserte Wickeleinrichtung erforderlich. Es gibt zwar schon mehr oder weniger stark automatisierte Wickeleinrichtungen. Diese stellen aber hohe Anforderungen an die Genauigkeit der Wickeldorn-Ge-schwindigkeit bei der Strangüberführung beim Beginn eines neuen Wickelvorgangs, und ausserdem gibt es grosse Schwierigkeiten beim Anfahren. Oft kann der Strang am Wickeldorn gleiten oder schlüpfen, so dass kein befriedigendes Anfahren oder Strangüberführen möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Wickeleinrichtung der eingangs genannten Art, die die Nachteile bekannter Ausführungen nicht aufweist, um insbesondere einen störungsfreien Anlauf zu gewährleisten, das Wickeln weitgehend unabhängig von der Geschwindigkeit des Wickeldorns für die Überführung des Gebildes zum Wickeldorn zu machen und die Überführung des Gebildes vom ersten Wickeldorn zum zweiten Wickeldorn weitgehend zu erleichtern. Diese Aufgabe wird bei der Wickeleinrichtung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 und beim Verfahren durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 10 definierten Massnahmen gelöst.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Wickeleinrichtung sind in den Patentansprüchen 2 bis 9 und besonders vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Patentansprüchen 11 und 12 umschrieben.
Bevorzugte Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:
Fig. 1 und 2 eine Wickeleinrichtung in Vorderansicht bzw. Seitenansicht,
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Fig. 3 die Wickeleinrichtung der Fig. 1 und 2 mit anderer Arbeitsweise in ähnlicher Darstellung wie in Fig. 1,
Fig. 4 bis 6 in grösserem Massstabe ähnliche Darstellungen wie in Fig. 2,
Fig. 7 in grösserem Massstabe einen Wickeldorn der Wik-keleinrichtung der Fig. 1 und 2, und
Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie 8-8 der Fig. 7.
In den Fig. 1 bis 3 arbeitet eine Wickeleinrichtung mit einer Pfanne 10 zusammen, in der sich ein Vorrat von wärmeerweichtem, fadenbildendem Material befindet, wie z. B. Glas. Die Pfanne 10 hat an der Unterseite eine verhältnismässig grosse Anzahl von Düsen 14, aus denen Glasströme 16 strömen, welche zu Fäden 18 ausgezogen werden. Diese werden zu einer Gruppe 22 vereinigt.
Die Pfanne 10 wird aus irgendeiner Platin-Rhodium-Legie-rung oder einem anderen Material gefertigt, das der starken Hitze des geschmolzenen Materials widersteht.
Die Pfanne 10 ist mit Endstücken 12 versehen, an die eine Quelle elektrischer Energie zur Erwärmung des Glases dient. Die Energie wird durch nichtdargestellte, bekannte Vorrichtungen gesteuert, um eine geeignete Viskosität innerhalb der Pfanne 10 zu erzielen, was für die Bildung gleichmässiger und gleichförmiger Ströme 16 von ausschlaggebender Bedeutung ist.
Die Fadengruppe 22 wird durch einen Sammelschuh 28 vereinigt und bildet einen Strang 30. Die Fäden der Gruppe 22 sind mit einer Schlichte oder einem anderen Überzug versehen, der durch eine Auftragsvorrichtung 34 bekannter Bauweise aufgetragen wird. Letztere weist einen Behälter 36 mit einer Walze 37 auf, die in das Beschichtungsmaterial eintaucht. Ein endloses Förderband 38 wird mittels der Walze 37 angetrieben und nimmt einen dünnen Film der Schlichte oder des Überzugsmaterials auf, der dann dadurch auf die Fäden übertragen wird, dass das Förderband 38 den Film infolge seiner Berührung mit den Fäden an letztere überträgt.
Die Wickeleinrichtungen der Fig. 1 bis 3 weisen ein Gehäuse 39 auf, in dem sich alle Betätigungs- und Steuerorgane für das Ziehen der Fäden und die automatische Aufwicklung der Fadenstränge befinden (siehe z. B. US-PS 3 408 012).
An der Seite des Gehäuses 39 befindet sich ein fortschalt-barer, drehbeweglicher Kopf 40, ferner zwei hohle Naben 41 zur Aufnahme von Kugellagern, an denen Wickeldorne 42, 43 drehbeweglich abgestützt sind. Der Kopf 40 wird durch Vorrichtungen drehbeweglich abgestützt, die im Gehäuse 39 enthalten sind. Jeder der Wickeldorne 42, 43 wird einzeln mittels eines Motors 44 angetrieben, von denen einer in Fig. 1 dargestellt ist. Die Motoren 44 werden von dem Kopf 40 getragen. Der Kopf ist in zwei Stellungen fortschaltbar. In Fig. 2 befindet sich der Wickeldorn 43 in seiner Wickelsammelstellung, wogegen der Wickeldorn 42 in Ruhestellung diametral gegenüberliegt.
Der Kopf 40 wird in zwei Stellungen fortgeschaltet, um den Wickeldorn mit einem vollständigen Wickel aus der Wickelstellung weg und einen leeren Wickeldorn in die Wickelstellung zu bewegen, um einen neuen Wickel zu bilden. Der Kopf 40 wird mittels eines Motors 46 über ein Untersetzungsgetriebe in Drehbewegung versetzt, das im Gehäuse 48 enthalten ist. Ferner sind geeignete Antriebsvorrichtungen vorhanden, wie ein Förderband 50 und Kettenräder 51, 52. Die Inbetriebsetzung des Motors 46 wird mittels einer geeigneten Fortschaltvorrichtung bekannter Bauweise gesteuert, und zwar in einem solchen zeitlichen Ablauf, dass der Kopf 40 nach der Bildung eines vollständigen Strangwickels in der Wickelstation in Drehbewegung versetzt wird.
Jeder der beiden Wickeldorne 42, 43 nimmt Strangsammeivorrichtungen auf, wie z. B. einen rohrförmigen Wickelkern 54, auf dem ein Wickel aufgewickelt wird. Jeder der Motoren 54 für die Drehbewegung der Wickeldorne 42, 43 und der Wickelkerne ist von einer solchen Bauweise, dass die Geschwindigkeit verändert werden kann, um in zunehmendem Masse die Drehgeschwindigkeit des Wickeldorns in der Wik-kelstation zu verringern, und zwar wenn die Wickel ihren Durchmesser während des Wickeins vergrössern.
Der Umfangsbereich jedes Wickeldorns 42, 43 weist bekannte, sich in Längsrichtung erstreckende Aussparungen auf, in denen nichtdargestellte Stangen oder Reibungsschuhe angeordnet sind. Letztere sind nachgiebig radial nach aussen von den Wickeldornen vorgespannt, um durch Reibeingriff mit den Wickelkernen in Eingriff zu kommen und auf diese Weise die Drehbewegung derselben zusammen mit den Wickeldornen 42, 43 sicherzustellen.
Zwischen letzteren und fest verbunden mit dem Kopf 40 ist eine Ablenkvorrichtung 60 angeordnet. Letztere trennt die Sammelbereiche der Wickeldorne voneinander.
Die Wickeleinrichtung weist auch Strangtraversen 61 auf, um die Stränge in Längsrichtung des Wickels zu verteilen und den Strang während des Durchlaufs in Längsrichtung des Wik-kels in Schwingung zu versetzen, damit eine Kreuzung der einzelnen Windungen des Strangs bewirkt wird, wenn sie auf den Wickeln gesammelt werden. Bei der Wickeleinrichtung der Fig. 1 bis 3 ist ein Strangoszillator 62 durch eine hin und her gehende Welle 63 abgestützt, welche sich in das Gehäuse 39 hinein erstreckt.
Auf einer Grundplatte ist der Strangoszillator 62 drehbeweglich abgestützt und wird mittels eines Elektromotors mit veränderlicher Geschwindigkeit angetrieben, um die Stränge zu führen und zu traversieren, wenn sie auf dem Wickeldorn in der Wickelstation gesammelt werden. In bekannter Weise ist ein Kollektor auf dem Wickeldorn angebracht, auf dem der Strang aufgewickelt wird. Wenn der Strang mit verhältnismässig hoher Lineargeschwindigkeit, z. B. 4500 m/min oder mehr, läuft, wird der Strangoszillator 62 mit verhältnismässig hoher Geschwindigkeit in Drehbewegung versetzt, um eine Hochfrequenzoszillation des Strangs und eine Überkreuzung einzelner Windungen oder Lagen des Strangs auf dem Wickeldorn zu bewirken.
Der Wickeldorn 43 weist einen Wickelsammelbereich und einen zeitweiligen Sammelbereich auf. Der erstere ist der Bereich, wo der Strang zu einem Wickel 55 aufgewickelt wird. Der zeitweilige Sammelbereich des Wickeldorns 43 ist als Endkappenvorrichtung 56 in Fig. 1 bis 3 ausgebildet. Die Endkappenvorrichtung 56 hat eine Führungsfläche in Form einer Umfangsnut 58, die am Umfang rund um das Ende des Wickeldorns im zeitweiligen Sammelbereich verläuft, ferner elastomere Bänder 80 auf einem Abschnitt der Führungsfläche und Stifte 57, die in die Umfangsnut 58 hinein vorstehen (Fig. 7 und 8).
Die Wickeleinrichtung der Fig. 1 und 2 zeigt eine Abstoss-vorrichtung in ihrer zurückgezogenen Stellung. Sie weist einen Stab 66 auf, der hin und her beweglich im Gehäuse 39 befestigt ist. Die Betätigung erfolgt auf beliebige Weise, hier mittels eines luftbetätigten Kolben-Zylinder-Aggregats 68.
Fig. 3 zeigt den Stab 66 im ausgefahrenen Zustand. Dabei erstreckt sich ein grosser L-förmiger Vorsprung 67 nach aussen, das vordere Ende des Stabs 66 berührt den Strang 30 und bewegt ihn in den zeitweiligen Sammelbereich des Wickeldorns 42. Der Strang 30 wird auf diese Weise von seinem natürlichen Laufweg 31 abgelenkt, auf dem der Strang unter Spannung automatisch bewegt wird. Der Strang 30 läuft im allgemeinen in senkrechter Richtung vom Vorsprung 67 bis zum zeitweiligen Sammelbereich des Wickeldorns 42. Der Strang 30 tritt dabei in die Umfangsnut 58 dieses Sammelbereichs ein. Die Bänder 80 auf dem Wickeldorn kommen dabei mit dem Strang 30 in Eingriff, nachdem er vom Stift 57 ergriffen worden ist (Fig. 7 und 8).
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Die Abstossvorrichtung dient für zwei Zwecke; erstens hält sie den Strang von seiner natürlichen Laufstellung 31 im Wik-kelsammelbereich ab, während er im zeitweiligen Sammelbereich 56 aufgewickelt wird. Der zweite Zweck besteht darin, dass der Strang aus seiner natürlichen Laufstellung im Wickelsammelbereich weggestossen wird, nachdem dort ein Wickel fertiggestellt worden ist.
Anstatt der beschriebenen Abstossvorrichtung mit dem Abstossstab 66 und dem L-förmigen Vorsprung 67 können je nach Art und Anzahl der auf dem Wickeldorn aufzuwickelnden Wickel auch andere Vorrichtungen benutzt werden. Die Fig. 1 bis 3 setzen voraus, dass auf einem Wickeldorn ein einziger Wickel gebildet wird. Es können jedoch auch zwei oder mehr Wickel auf einem Wickeldorn erzeugt werden oder die Ausbildung kann gemäss der US-PS 4 069 984 erfolgen.
Die automatische Überführung des Strangs von einem Wickeldorn zu einem zweiten Wickeldorn verläuft wie folgt (Fig. 4 bis 6):
Fig. 4 zeigt zwei Wickeldorne 42, 43 am Fortschaltkopf 40. Zwischen den Wickeldornen 42,43 befindet sich eine Trennplatte 60, die sich so weit nach aussen erstreckt, dass sie die Wickeldorne in ihren Wickelsammelbereichen voneinander trennt, aber noch vor dem zeitweiligen Sammelbereich endet. Jeder Wickeldorn 42, 43 hat in seinem zeitweiligen Sammelbereich eine Umfangsnut 58, Bänder 80 an Abschnitten der Führungsfläche und mindestens einen ortsfesten Stift 57, der sich in die Nut 58 hineinerstreckt (Fig. 7 und 8). Fig. 4 zeigt den Wickeldorn 43 in Wickelstellung mit fertigem Wickel.
Fig. 5 zeigt die Abstossvorrichtung in ausgefahrenem Zustand, wobei der vorbewegte Strang 30 seitlich längs des Wik-keldorns 43 in dessen zeitweiligen Wickelbereich abgelenkt worden ist. Der sich zum ersten Wickeldorn 43 vorbewegende Strang wird mittels des zweiten rotierenden Wickeldorns 42 in dessen zeitweiligem Sammelbereich erfasst, um den Strang 30 mit den Bändern 80 der Umfangsnut mittels eines der Stifte
57 in Eingriff zu bringen. Auf diese Weise wird das Sammeln des Strangs im zeitweiligen Sammelbereich des zweiten Wik-keldorns 42 begonnen und der Strang 30 zwischen den Wik-keldornen 42,43 durchgetrennt. Der Kopf 40 bewegt den fertigen Wickel auf dem ersten Wickeldorn 43 aus der Wickelstellung heraus und den zweiten rotierenden Wickeldorn in die Wickelstellung hinein. Der Strang 30 tritt in die Umfangsnut
58 ein. Dabei kommt er mit den Bändern 80 auf der Führungsfläche in Berührung. Das Material ist in Fig. 7 aus drei Gruppen einer Vielzahl von elastomeren Bändern zusammengesetzt, von denen jedes einen Abschnitt hat, der im wesentlichen auf der Sohle der Nut 58 angeordnet ist. Wenn der Strang 30 mit den Bändern 80 in Berührung kommt, so kommt er gleichzeitig in Reibeingriff, um praktisch jeden Schlupf auszuschalten, wenn der Strang 30 sich in der Nut 58 aufwickelt. Der Stramg 30 kann sich auch mit der Vielzahl von Bändern 80 einer Gruppe verwickeln, wodurch ein zusätzlicher Reibeingriff zwischen dem Strang 30 und den Bändern 80 herbeigeführt wird, um den Schlupf praktisch auszuschalten, wenn der Strang 30 in die Nut 58 eingelegt wird.
In Fig. 6 ist das Fortschalten des Kopfes 40 abgeschlossen. Der zweite Wickeldorn 42 befindet sich jetzt in Wickelstellung. Der Strang 30 ist mit den Bändern 80 in der Nut 58 in Eingriff gekommen und ferner vom Stift 57 des zweiten Wik-keldorns 42 erfasst worden. Der Strang 30 ist ferner in Eingriff mit den Gruppen von Bändern 80, und zwar in Reibeingriff zwischen den beiden und/oder durch Verwicklung zwischen beiden. Der Strang 30 ist unterhalb des Stifts 57 geführt worden und wird nach der Drehbewegung des Wickeldorns 42 über den Stift 57 gekrümmt, um mit dem Strang 30 in Eingriff zu kommen und ihn mit ihm zusammen zu bewegen. Auf diese Weise wird das Sammeln des Stranges 30 im zeitweiligen Sammelbereich des zweiten Wickeldorns 42 begonnen. Letzteres zieht oder bewegt den Strang 30 zwischen den Wickeldornen im Uhrzeigersinn, wenn der Strang 30 im zeitweiligen Sammelbereich des zweiten Wickeldorns 42 gesammelt wird. Auch der erste Wickeldorn 43 hält den Strang 30 ortsfest oder bewegt ihn zwischen den Wickeldornen im Uhrzeigersinn. Daraus ersieht man, dass der Strang 30 zwischen den Wickeldornen 42, 43 in einander entgegengesetzten Richtungen gezogen wird. Die so entstehenden Risse bewirken eine Durch- " trennung des Strangs 30 zwischen den Wickeldornen 42, 43. Der fertige Wickel wird dann vom ersten Wickeldorn 43 entfernt.
Der Strang 30 wird jetzt im zeitweiligen Sammelbereich des zweiten Wickeldorns 42 aufgewickelt. Die natürliche Laufrichtung des Strangs 30 erfolgt in Richtung auf den Wickelsammeiabschnitt des Wickeldorns 42. Wenn die Abstossvorrichtung zurückgezogen wird, bewegt sich der Strang 30 automatisch längs des zweiten Wickeldorns 42 nach der Seite, und zwar vom zeitweiligen Sammelabschnitt zum Wickelsammelab-schnitt, um einen neuen Wickel zu bilden. Der Stab 66 kann jedoch solange in der ausgefahrenen Stellung gehalten werden, bis der zweite Wickeldorn 42 auf eine gewünschte Geschwindigkeit gebracht wird. Wenn die gewünschte Wickeldorngeschwindigkeit erreicht ist, wird der Stab 66 zurückgezogen, und der Strang 30 bewegt sich längs des Wickeldorns 42 in dessen Wickelsammeiabschnitt hinein.
In Fig. 7 und 8 ist der Endbereich 56 des Wickeldorns mit ortsfesten Stiften 57 versehen, deren Anzahl frei wählbar ist und von denen drei beispielsweise dargestellt sind. Diese gekrümmten Stifte 57 sind mittels Schrauben 59 am Wickeldorn befestigt und erstrecken sich bis in die Nut 58. Der Endbereich des Wickeldorns hat vorteilhaft Reinigungsschlitze 82. Wenn ein Wickel 55 fertiggestellt ist und abgenommen werden soll, muss jeder Strang 30, der in der Umfangsnut 58 des zeitweiligen Sammelbereichs gewickelt wird, entfernt werden. Diese Entfernung des Stranges 30 aus der Nut 58 wird allgemein dadurch erzielt, dass man ein Messer in einen Reinigungsschlitz 82 vorschiebt und den Strang 30 abtrennt, der darin aufgewik-kelt ist. Der Strang 30 kann dann leicht aus der Nut 58 entfernt werden. Diese Reinigung der Nut 58 wird im allgemeinen durchgeführt, nachdem jeder Wickel 55 fertiggestellt worden ist, und zwar kurz bevor oder kurz nachdem der Wickel 55 ausgewechselt worden ist.
Die Bänder 80 bedecken Abschnitte der Nut 58 für den Eingriff mit dem Strang 30. In Fig. 7 ist je ein Abschnitt von drei Gruppen von Bändern 80 in einer Nut 58 angeordnet. Die Anordnung kann aber auch anders erfolgen. Jede Gruppe von Bändern 80 erstreckt sich längs eines Abschnitts der Nut*'58, durch einen Reinigungsschlitz 82 hindurch längs eines Abschnitts der Stirnfläche des Wickeldorns und durch einen anderen Reinigungsschlitz 82 hindurch.
Jedes Band 80 bildet eine Schleife und besteht aus einem dehnbaren, elastomeren Material. Die Gruppe von Bändern wird in die Nut 58 gelegt und so ausgespannt, dass die Bänder 80 versuchen, sich auf ihre ungedehnte Länge zu verkürzen, wodurch sie am Wickeldorn gehalten werden. Ein Vorteil bei der Benutzung solcher kontinuierlicher Bänder besteht darin, dass die Bänder 80 vom Wickeldorn bei Bedarf entfernt werden können, indem man die Bänder 80 noch etwas weiter dehnt und sie aus den Reinigungsschlitzen 82 heraushebt. Als Beispiel sind Gummibänder 80 der Grösse 16 oder 18 mit rechteckigem Querschnitt benutzt worden. Wenn man mehrere Gruppen von solchen Bändern 80 hat, die sich zwischen den Reinigungsschlitzen 82 erstrecken, können die in die Nut 58 aufgewickelten Stränge 30 durch die Reinigungsschlitze 82 hindurch geschnitten und ohne Beschädigung der Bänder 80 entfernt werden und zwar eher als nur eine Gruppe von Bändern 80, die sich am Umfang rund herum in der Nut 58 erstreckt.
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Bändergruppen (drei in Fig. 7) aus dehnbarem elastome-rem Material, haben sich als ganz besonders geeignet erwiesen, denn sie üben oft eine starke Reibung auf den Strang aus, so dass sie mit dem in der Nut 58 aufgewickelten Strang 30 in Eingriff kommen, um den Schlupf des Strangs 30 innen praktisch vollständig auszuschalten. Wenn man Bändergruppen benutzt, kann der Strang auch mit den Bändern 80 verwirrt werden, was dazu beiträgt, den Schlupf des Strangs 30 praktisch vollständig auszuschalten, wenn er in der Nut 58 aufgewickelt wird.
Es ist wichtig, den Schlupf des Strangs 30 auszuschalten, wenn er im zeitweiligen Sammelbereich aufgewickelt ist. Während der automatischen Überführung (Fig. 4 bis 6) müssen die Stifte 57 den Strang 30 erfassen, wenn die zweite Endkappe mit hoher Geschwindigkeit in die Strangrichtung gelangt, den Strang 30 brechen und seine Aufwicklung im zeitweiligen Sammelbereich des zweiten Wickeldorns 42 beginnen soll. Wenn ein Schlupf des Strangs 30 erfolgt, wenn er seine Aufwicklung in der Umfangsnut 58 des zeitweiligen Sammelbereichs des zweiten Wickeldorns 42 beginnt, kann die Geschwindigkeit des Strangs 30 verringert werden, wenn er schlüpft, um dann mit voller Geschwindigkeit anzurucken, wenn er mit dem Stift 57 in Eingriff kommt. Dieses Anrucken s des Strangs kann Schwierigkeiten im Faserbildungsbereich hervorrufen, wie z. B. ein Unterbrechen bei der Bildung der Fasern.
Wie Fig. 8 zeigt, erstreckt sich der Stift 57 bis in die Umfangsnut 58 und wird fest mittels einer Schraube 59 gehalten, io Eine Gruppe von Bändern 80 aus elastomerem Material befindet sich auf der Sohle der Nut 58. Wenn der Strang 30 sich in Achsrichtung längs des Wickeldorns in der Nut 58 bewegt, kommt der Strang 30 mit den Bändern 80 in Berührung und damit in Reibeingriff mit dem Bandmaterial. Auch bei dieser 15 Ausführung ist eine Gruppe von Bändern 80 in der Nut 58 vorhanden, und der Strang 30 wird mit den Bändern 80 verwirrt, was zur praktisch vollständigen Ausschaltung des Schlupfes des Strangs 30 beiträgt.
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3 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Wickeleinrichtung zur Bildung mindestens eines Wickels aus einem faden-, rohr- oder strangförmigen Gebilde, gekennzeichnet durch a) mindestens einen drehbeweglichen Wickeldorn (42, 43) mit einer Führungsfläche und mit Mitführungsbändern (80), die sich längs eines Abschnitts der Führungsfläche erstrecken, und b) Mittel (66, 67, 68), um das Gebilde (30) in Kontakt mit den Mitführungsbändern (80) zu bringen und das Gebilde (30) vom Wickeldorn (42,43) bei dessen Drehbewegung mitzuführen.
2. Wickeleinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche durch mindestens eine Umfangsnut (58) des Wickeldorns (42,43) gebildet ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Wickeleinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitführungsbänder (80) einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
4. Wickeleinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitführungsbänder (80) aus elastome-rem Material gebildet sind.
5. Wickeleinrichtung nach Patentanspruch 2, gekennzeichnet durch mindestens einen sich bis in die Umfangsnut (58) erstreckenden Eingriffsbauteil (57), um mit dem Gebilde (30) in Eingriff zu kommen.
6. Wickeleinrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsnut (58) im Endbereich (56) des Wickeldorns (42,43) angeordnet ist (Fig. 1, 3 und 8).
7. Wickeleinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickeldorn (42, 43) einen Wickelsammelbereich und einen nur zeitweilig wirksamen Sammelbereich aufweist, in dem die Führungsfläche angeordnet ist.
8. Wickeleinrichtung nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch Mittel, um den Wickeldorn (42, 43) zwischen einer Wickelstellung und einer Ruhestellung zu bewegen, die die Entnahme des aufgewickelten Wickels erlaubt.
9. Wickeleinrichtung nach Patentanspruch 8, wobei die Anzahl der Wickeldorne zwei beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsmittel gleichzeitig einen der beiden Wickeldorne (42, 43) in seine Wickelstellung und den jeweils anderen Wickeldorn (43, 42) in seine Ruhestellung bewegen.
10. Verfahren zum Betrieb der Wickeleinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Wik-keldorn in Drehbewegung versetzt und das Gebilde in Berührung mit den Mitführungsbändern bringt, um es so vom Wik-keldorn mitnehmen zu lassen.
11. Verfahren nach Patentanspruch 10, wobei die Anzahl der Wickeldorne zwei beträgt und wobei jeder Wickeldorn (42, 43) einen Wickelsammelbereich und einen nur zeitweilig wirksamen Sammelbereich aufweist, in dem die Führungsfläche angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
a) dass man nur einen der beiden Wickeldorne in Drehbewegung versetzt,
b) dass man im Wickelsammelbereich des letzteren das Gebilde zu mindestens einem Wickel aufwickelt,
c) dass man den anderen Wickeldorn in Drehbewegung versetzt,
d) dass man das Gebilde vom ersten Wickeldorn zum nur zeitweilig wirksamen Sammelbereich des zweiten Wickeldorns überführt,
e) dass man im Wickelsammelbereich des letzteren das Gebilde zu mindestens einem Wickel aufwickelt, und f) dass man den Wickel vom ersten Wickeldorn abnimmt.
12. Verfahren nach Patentanspruch 11, wobei jede Führungsfläche durch mindestens eine Umfangsnut des Wickeldorns gebildet ist, das dicht an der Nut mindestens einen Eingriffsbauteil aufweist, um mit dem Gebilde in Eingriff zu kommen, dadurch gekennzeichnet, dass man beim Überführen a) das sich vorbewegende Gebilde längs des ersten Wickeldorns von dessen Wickelsammelbereich seitlich in dessen nur zeitweilig wirksamen Sammelbereich verschiebt,
b) das sich zum ersten Wickeldorn vorbewegende Gebilde mit der Umfangsnut des zweiten Wickeldorns in Berührung bringt, um das Aufwickeln des Gebildes im nur zeitweilig wirksamen Sammelbereich des zweiten Wickeldorns zu beginnen, und c) das Gebilde längs des zweiten Wickeldorns aus dessen nur zeitweilig wirksamem Sammelbereich in dessen Wickelsammelbereich seitlich verschiebt.
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