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Vorrichtung zum Verdichten von Böschungen Als Verdichtungsgeräte für
die obersten Schichten geschütteter Erd- oder Felsmassen sind Walzgeräte, Rüttelgeräte
und Stampfgeräte bekannt. Walzen wirken durch ihr Eigengewicht, wobei ihre verdichtende
Wirkung durch Rillenscheiben oder besonders geformte Vorsprünge auf dem Walzenmantel
oder durch Kneten auf gewissen Bodenarten erhöht werden kann.
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Rüttler wirken durch Umlagerung der einzelnen Körner des Bodens zu
einem dichteren Gefüge, indem die kleineren Körner in die Hohlräume der größeren
Körnungen eingerüttelt werden. Um eine Optimalwirkung zu erzielen, muß die Frequenz.
der Rüttler den Bodenarten angepaßt werden. Es gibt Rüttler, die oberflächlich angewandt
werden, und solche, die im Innern des Bodens wirken. Bei den Stampfgeräten wird
die Schlagkraft des fallenden Stampfgerätes ausgenutzt. Je 'größer die Fallhöhe
ist, um so höher ist die Schlagkraft, die sich auf den zu verdichtenden Boden durch
Umlagerungsarbeit unter Überwindung der Reibungskräfte zwischen den Bodenteilchen
äußert. Es ist zu beachten, daß sich die Schlagkraft unter Umständen in Verformung
bzw. Zerstörung der Bodenteilchen auswirkt, wodurch ein beträchtlicher Teil der
Arbeitskraft nicht der Verdichtung zugute kommt.
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Mit den geschilderten Verdichtungsgeräten läßt sich bei entsprechender
Ausbildung auf ebenen oder annähernd ebenen Bodenschichten eine befriedigende Verdichtung
erreichen, wenn die neben der Verdichtungsstelle liegenden Bodenmassen ein seitliches
Ausweichen
des bearbeitenden Bodens verhindern. Unbefriedigend ist im allgemeinen die Verdichtung
von Böschungen. Bei Walzen, die durch ihr Gewicht wirken, ist zur Erzielung guter
Verdichtung ein sehr hohes Gewicht erforderlich, das an den Böschungen herauf- und
hinunterbefördert- werden muß. Der Arbeitsaufwand ist also hoch. Das -Gewicht der
Walzen wirkt außerdem lotrecht und nicht senkrecht zur Böschungsoberfläche, wodurch
bei verschiedenen Bodenarten ihre Verschiebung talab einen Teil der Walzwirkung
zunichte macht.
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Bei Oberflächenrüttlern treten dieselben Erscheinungen auf, außerdem
ist ihre Tiefenwirkung nur gering. Der Kraftaufwand ist bedeutend. Das Verfahren
ist teurer als beim Walzen oder Stampfen.
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Stampfgeräte mit lose angehängtem Fallgewicht können nur in lotrechter
Richtung wirken. Ihre Schlagkräfte äußern sich in Böschungen außer an Verdichtung
durch seitliches Ausweichen der Fallgewichte bei jedem Aufprall auf die Böschungsfläche.
Dasselbe ist bei selbstspringenden Stampfern (Fröschen) der :Fall. Bei allen nicht
senkrecht auf die Böschungsneigung wirkenden Stampfschlägen tritt die Erscheinung
auf, daß der zu verdichtende Boden talwärts ausweicht und daher nicht genügend verdichtet
wird.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zumVerdichten von Böschungen
und besteht darin, daß der Verdichtungskörper, beispielsweise ein Stampfer oder
ein Rüttler, mit einer senkrecht zur Böschungsebene angeordneten Führung verbunden
wird. Dabei ist es zweckmäßig, die Führung für den Verdichtungskörper senkrecht
zur Böschungsebene einstellbar auszubilden, damit auch Böschungsebenen mit verschiedenem
Winkel senkrecht durch den Verdichtungskörper bearbeitet werden können und der Verdichtungskörper
ohne ein Ausweichen der zu verdichtenden Massen wirksam einsetzbar ist.
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In einfacher Ausführungsform wird ein heb- und senkbares Rüttel- und/oder
Stampfgerät an dem Schwenkarm eines vorzugsweise verfahrbaren Hubgeräts befestigt.
Dabei wird dann zweckmäßig das Rüttel- und/oder Stampfgerät längs verschiebbar am
Schwenkarm angeordnet und zur Einstellung auf jeden beliebigen Böschungswinkel der
Schwenkarm mit einem höhenverstellbaren Schwenkgelenk versehen, wodurch der Schwenkarm-
in Verlängerung der Böschungsebene bzw. parallel hierzu verstellbar ist.
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An Hand der als Beispiel schematisch eine Ausführungsform darstellenden
Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt .
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Fig. i einen Schnitt durch einen Böschungsabschnitt mit Stampfgerät,
Fig. 2 einen Raupengrundbagger in Seitenansicht mit Stampfgerät und Fig.3 die Verstellbarkeitdes
Stampfgeräts in Beziehung-zur Böschungsebene ebenfalls in Seitenansicht. -In Fig.
i bezeichnen die Buchstaben a, b, c die durch Stampfen, Walzen oder Rütteln
verdichteten, annähernd waagerechten Bodenschichten eines Schüttkörpers, die Buchstaben
d und e die bereits verdichteten Böschungsabschnitte, f den zu verdichtenden Böschungsabschnitt.
Die senkrecht auf die Böschungsoberfläche auszuübenden Stampfschläge werden durch
ein Fallgewicht g erzeugt, das an einem gelenkig an einem fahrbaren Hubgerät h befestigten
Schwenkarm i sitzt und durch eine unterbrechbare Hubkraft angehoben werden kann.
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Das Hubgerät kann beispielsweise aus einem der üblichen Raupenbandgrundbagger
z bestehen (s. Fig. 2), der mit einem Ausleger in ausgerüstet ist, über .den das
Hubseil n nach dem Stampfgewicht g läuft. Dieses wird dabei in derselben Art, wie
es bei der Verdichtung waagerechter Bodenschichten üblich ist, mit Hilfe einer Winde
p abwechselnd gehoben und fallengelassen: Durch seine Befestigung am Schwenkarm
i führt es dabei eine kreisförmige Bewegung aus und trifft senkrecht auf die zu
verdichtende Bodenschicht auf.
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Das Fallgewicht g kann am Schwenkarm i längs verschieblich angeordnet
sein, um bei ein und derselben Stellung des Hubgerätes höher oder tiefer liegende
Böschungsabschnitte-verdichten zu können.
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Der Schwenkarm i liegt bei beliebiger Böschungsneigung nur dann parallel
zu ihr, wenn ein bestimmter Abstand x zwischen Böschungskante und Drehpunkt y eingehalten
wird. Bei flachen Böschungen wird das Maß x so groß, daß die mit der Stampfeinrichtung
bestreichbare Böschungsfläche klein ist. In Fig. 3 ist eine Vorrichtung dargestellt,
mittels derer die Neigung des Schwenkarmes der jeweiligen Böschungsneigung angepaßt
werden kann, ohne den Stampfbereich des Stampfers zu beeinträchtigen. Der Schwenkarm
i erhält ein Gelenk r, wodurch das kurze Schwenkarmstück q entsteht. Am Gelenk r
ist der annähernd senkrechte Stab s angebracht, der an seinem oberen Ende die Löcher
t aufweist. Im Ausleger na des Fahrgerätes z ist eine Knagge y4 angebracht,
die eine CSffnung aufweist, durch die der Stab s hindurchgeführt ist. Der Stab s
läßt sich an der Knagge u mit Hilfe von Splinten oder ähnlichen Hilfsmitteln in
ihrer Höhenlage festlegen, wodurch auch die Höhenlage des Gelenkpunktes r bestimmt
wird. Es wird als selbstverständlich angesehen, daß der Antrieb des Schwenkarmes
auch am Fuß der Böschung stehen kann und die höher gelegene Böschung in der beschriebenen
Weise bearbeitet.