-
Einrichtung für Meßgeräte, insbesondere Sextanten Für Höhenwinkelinessungen
von unruhigem Standort, insbesondere vom Flugzeug aus, sind Sextanten vorgeschlagen
mit einer Mittelungseinrichtung, die selbsttätig über einen gewissen Zeitraum das
Mittel aus den Sextanteneinstellungen bildet. Die Erfindung, die auch bei anderen
Meßgeräten mit einer Korrekturwerte für die Meßwerte ermittelnden Einrichtung mit
Vorteil anwendbar ist, verfolgt den Zweck, das Arbeiten mit einem derartigen Meßgerät
zu erleichtern und insbesondere zu verhindern, daß die Messung unnötigerweise fortgesetzt
wird, obwohl die gewünschten Werte bereits fertig gebildet sind. Im Flugzeug beispielsweise
mit seinen die Messung erschwerenden Umständen und der raschen Ortsveränderlichkeit
ist leichte Bedienbarkeit des Meßgerätes und Beschränkung der Messung auf die unumgänglich
notwendige Zeit von besonderer Bedeutung. Erfindungsgemäß wird fÜr Meßgeräte, insbesondere
Sextanten der genannten Art, eine Einrichtung mit Mitteln vorgesehen, die in Abhängigkeit
von der Beendigung der Korrekturwertbildung wirksam werden und den Messenden, z.
B. durch optisches Signal, auf die Beendigung der Korrekturwertbildung aufmerksam
machen sowie eine die Korrekturwerte anzeigende Anzeigevorrichtung zur Ablesung
sichtbar machen.
-
Für Visiergeräte ist insbesondere vorgesehen, beim Sichtbarmachen
der Anzeigevorrichtung den Strahlengang im Visiergerät mindestens teilweise selbsttätig
zu unterbrechen, so daß dadurch der Messende zum Ab-
brechen der Beobachtung
veranlaßt wird. Zweckmäßig können Kontakte vorgesehen werden, die von der Korrektureinrichtung
betätigt werden und nach Beendigung der Korrekturwertbildung Stromkreise im Sinne
des Überganges von Messen auf Ablesen
beeinflussen. In einerbevorzugtenAusführungsform
für Libellensextanten mit Mittelungseinrichtung beispielsweise sind von der Mittelungseinrichtung
betätigte Kontakte derart angeordnet, daß sie nach Ablauf der Mittelungszeit die
Libellenbeleuchtung aus- und eine Skalenbeleuchtung einschalten.
-
Fig.:i zeigt als Beispiel einen Libellenoktanten mit einer den Erfindungsgedanken
verwirklichenden Einrichtung, Fig. 2 das zugehörige Schaltbild.
-
i ist der Spiegel des im Längsschnitt dargestellten Libellenoktanten.
Durch Drehen an einem mit der Skalentrommel 7, fest verbundenen Drehgriff ist über
ein nicht sichtbares Gestänge der Spiegel i um die Achse 3 verschwenkbar.
Über die Spiegelschicht des halbversüberten Spiegels i wird das reflektierte Bild
des Gestirns beobachtet, während die Lib#Ile 4 des Oktanten über Prisma
5 und Linsen 6 durch den Spiegel hindurch sichtbar wird.
-
Durch Einrücken eines an einem Kupplungshebel 7
festen Stiftes
8 in in gleichem Abstand verteilte Bohrungen der Skalentrommel ?. ist diese
mit einem nicht sichtbaren Gestänge kuppelbar, über das sie dann eine Drehscheibe
9 um deren senkrecht zur Zeichenebene stehende Achse zu verschwenken ül der
Lage ist. Scheibe 9 trägt leicht drehbar gelagert eine kurze Walze io, auf
der eine ira Rahmen ii leicht drehbar gelagerte lange Walze ig, unter Andruck lastet.
Der rahmen ii ist durch ein Uhrwerk mit gleichföriniger Geschwindigkeit in Richtung
der Achse von i? verschiebbar. Wenn bei dieser Verschiebung die Achse der kurzen
Walze io von der senkrechten Lage abweicht, wälzen sich beide Walzen aufeinander
ab und erfährt die-lange Walze Verdrehungen, die Integralen, über durch Verschwenken
der Scheibe 9 eingeführte Integranden entsprechen. Die vollen Umdrehungen
der Walze 12 sind an einer Skalenscheibe 13 und ihre Teildrehungen an einer
Skalentrommel 14 durch das Sichtfenster 15 ablesbar. Die Steuerung der Scheibe
9
durch Trommel 2 und die Bezifferung der Skalen 13 und 14 sind so
gewählt, daß nach Verschieben des Rahmens ii über ein einer Zeit T entsprechendes
Stück der Wert U (t) dt ablesbar ist, wobei t die T, Zeit und Ü (t)
Winkelstellungen der Trommel 2 während dieser Zeit sind, von der durch den Ankupplungspunkt
bestimmten Stellung aus im positiven oder negativen Sinne gemessen.
-
Zum Messen einer Sternhöhe ist zunächst (vgl. zum nachfolgenden auch
Fig.-2) ein am Oktanten befindlicher Schalter 16, z. B. ein Kippschalter, zu betätigen,
der einen Stromkreis schließt, der entweder über einen im Oktanten eingebauten Vorschaltewiderstand
17 und Stecker 18 von der Bordbatterie (bei Flugzeugen) oder von einer üi den Oktanten
einsetzbaren Trockenbatterie ig gespeist wird. Nach Schließen des Schalters 16 verläuft
ein Stromkreis über Kontaktfeder 2o, Kontakt 21 zu einer Lampe 22, die über Spiegel
-.3 und 24 die Libelle von oben beleuchtet, die dadurch über Prisma
5 und Linsen 6 durch den Spiegel i hindurch sichtbar wird. Durch einen
Regelwiderstand 25, der zweckmäßig als ringförmiger Schleifwiderstand im
Oktantenhandgriff untergebracht ist, ist die Helligkeit der Libellenbeleuchtung
wahlweise regelbar zwecks Anpassung an die Helligkeit des Sternbildes. Durch Drehen
der Trommel 2, und damit Verschwenken des Spiegels i ist hierauf an Hand des Bildes
des Sternes und der Libellenblase der Höhenwinkel grob zu messen. Hierauf wird der
Kupplungsstift 8 zwecks Ankupplung des Zweiwalzenintegrators eingerückt und
das Laufwerk ausgelöst, worauf der Rahmen ii aus einer in Fig. i rechten Ausgangsstellung
nach links zu wandern beginnt. Während der Verschiebung des Rahmens ii ist das Bild
des Sternes durch Drehen an Trommel ?, möglichst genau an Hand der den künstlichen
Horizont gebenden Blase der Libelle 4 auszurichten. Hierbei bedingen Schwankungen
des Standortes ein Nachdrehen der Trommel 2, und nach Maßgabe der hierdurch eintretenden
Veränderungen der Winkelstellung der Trommel 2 Wird die Scheibe 9 mit der
Walze io des Zweiwalzenintegrators verschwenkt, was die erwähnten Drehungen der
integrierenden Walze 12 zur Folge hat.
-
Sobald der Rahmen ii nach Durchlaufen des Integrationsweges in seine
(in Fig. i linke) Endstellung einläuft, trifft ein am Rahmen ii fester Stift
26 gegen einen an der Kontaktfeder 2o festen Bolzen 27 und drückt
diesen nach links. Dadurch wird der Kontakt 2o, 21 geöffnet, und die Libellenbeleuchtungslarnpe
22 erlischt. Das den Beobachter bis dahin sichtbare Bild der Libelle verschwindet
mithin, wodurch *dem Beobachter der Ablauf der Mittelungszeit angezeigt und gleichzeitig
ein unnötiges Weiterfortsetzen. der Messung unmöglich gemacht wird.
-
Bei dem selbsttätigen Umlegen der Kontaktfeder 2o nach links wird
ferner ein Gegenkontakt 28 geschlossen und dadurch an Stelle der Libellenbeleuchtungslampe
22 eine Lampe 29 in den Stromkreis geschaltet. Die Lampe 29 beleuchtet die Skalen
13 und 14, die dadurch durch das Sichtfenster 15 hindurch ablesbar werden.
Der ablesbare Wert ergibt die mittlere Ab-
weichung der Trommel 2 von der
durch den Ankupplungspunkt bestirmnten, dem Grobwert der Messung entsprechenden
Stellung. Die Vereinigung des dieser Stellung entsprechenden Wertes mit dem durch
den Zweiwalzenintegrator ermittelten Korrekturwert ergibt dann den genauen Höhenwinkel
des Sternes.
-
Vor Beginn einer neuen Messung ist durch Drehen an einem Aufzugsknopf
od. dgl. der Rahmen ii wieder üi seine rechte Ausgangsstellung zu bringen, wobei
gleichzeitig das Uhrwerk wieder aufgezogen und auch durch Wirksamwerden einer Löschkurve
3o die lange Walze 12 in ihre Nullstellung gedreht wird. Wenn beim Verlassen der
linken Stellung des Rahmens ii der Stift 26 von dem Bolzen 27 freikommt,
legt sich die Kontaktfeder 2o wieder in die gezeichnete Ruhestellung, in der die
Libellenbeleuchtung 22 ein- und die Skalenbeleuchtung 29 ausgeschaltet ist.