DE871555C - Verfahren zur Herstellung ein- und mehrfarbiger photographischer Aufsichts- und Durchsichtsbilder mit Hilfe der chromogenen Entwicklung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung ein- und mehrfarbiger photographischer Aufsichts- und Durchsichtsbilder mit Hilfe der chromogenen Entwicklung

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DE871555C
DE871555C DEF3143D DEF0003143D DE871555C DE 871555 C DE871555 C DE 871555C DE F3143 D DEF3143 D DE F3143D DE F0003143 D DEF0003143 D DE F0003143D DE 871555 C DE871555 C DE 871555C
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  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung ein- und mehrfarbiger photographischer Aufsichts- und Durchsichtsbilder mit Hilfe der chromogenen Entwicklung Es ist bekannt, daß zur Herstellung farbiger photographischer Bilder nach dem subtraktiven Dreifarbenverfahren mit Hilfe der chromogenen Entwicklung als Purpurfarbstoff solche Farbstoffe besonders erwünscht sind, die bei einem Maximum zwischen 520 und 56o m,u steile Absorptionsflanken und eine möglichst hohe Durchlässigkeit für die blauen Lichtstrahlen aufweisen. Purpurfarbstoffe, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, die insbesondere die blauen Lichtstrahlen schwächen, führen zu einer Farbverfälschung. Beispielsweise soll der Purpurfarbstoff im Negativ nur die grünen Lichtstrahlen absorbieren, so daß bei der Kopie auf das übliche Dreischichtenmaterial die blauempfindliche und die rotempfindliche Schicht durch das volle ihnen zukommende Licht belichtet werden. Besitzt nun der Purpurfarbstoff eine zusätzliche Absorptionsfähigkeit für den blauen Teil des Spektrums, dann erhält die blauempfindliche Schicht des Positivs zu wenig Licht, und dementsprechend wird in dieser Schicht zu wenig Farbstoff gebildet, so daß der Farbstoff der rotempfindlichen Schicht unverhältnismäßig stark überwiegt, mit anderen Worten: es tritt eine Farbverfälschung in der Kopie ein. Bei einem Positiv wirkt sich eine zusätzliche Blauabsorption des Purpurfarbstoffes in einer allgemeinen Farbverschlechterung .aus. Als Farbstoffbildner für Purpur sind beispielsweise Pyrazolone bekanntgeworden. Die diesen Pyrazolonen zugehörigen Farbstoffe besitzen alle diese unerwünschte zusätzliche Absorptionsfähigkeit für Blau, die- nur in ganz bestimmten Fällen. durch geeignete Substitution auf ein geringeres Maß herabgesetzt werden kann, ohne indessen völlig behoben zu sein. Auch die als Rotkuppler bekannten Isoxazfllone, Oxindole, Hydrazide vonAcetessigestern usw: besitzen diese unerwünschte Blauabsorption. Die co-Cyanacetophenone, die bereits von F i s c h e r und S i e g r i s t in der »Photographischen Korrespondenz« 1914, S. zi, beschrieben wurden, ergeben zwar Farbstoffe mit guter Blaudurchlässigkeit; dieser Vorteil wird aber wieder dadurch kompensiert, daß das Absorptionsmaximum dieser Farbstoffe bei etwa 5oo my liegt, so daß die an sich zwar gleichmäßig abfallende Absorptionsflanke bereits einen erheblichen Teil des blauen Anteils im Spektrum umfaßt. Um ein Maximum an Farbqualität zu erzielen, sind nicht nur steile Absorptionsflanken erforderlich, sondern auch das Absorptionsmaximum des Purpurfarbstoffes soll nicht unter Sao mu liegen. Günstiger, insbesondere für den Negativprozeß, ist es, wenn das Absorptionsmaximum des Purpurfarbstoffes noch weiter in Richtung der langwelligen Strahlen verschoben ist. Farbstoffbildner, deren zugehörige Farbstoffe diesen Anforderurigen entsprechen, sind Gegenstand der Erfindung.
  • Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die Reaktionsprodukte aus den Aminoisophthalsäureestern und. deren Substitutionsprodukten einerseits und dem Acetonitril andererseits, die in Gegenwart von Alkali, wie beispielsweise Alkalimetall, Natriumamid, Natriummethylat, Natriumäthylat, Natriumpropylat, gewonnen werden, Farbstoffbildner sind, deren zugehörige Purpurfarbstoffe Absorptionsflanken mit einem steilen und gleichmäßigen Abfall und ein Absorptionsmaximum je nach dem Substituenten bei mindestens 5zo my-aufweisen. Diese neuen Farbstoffbildner sind im Gegensatz zu den obengenannten substituierten co-Cyanacetophenonen besonders leicht und in guter Ausbeute zugänglich und zeichnen sich durch eine hervorragende Löslichkeit in verdünnten Alkalien aus. Sie können den Farbentwicklerlösungen zugesetzt werden, so daß man beim Entwickler von belichteten Halogensilberschichten in bekannter Weise das Farbstoffbild erhält, oder sie werden, nachdem ihre Diffusionsneigung in geeigneter Weise herabgesetzt wurde, bereits während des Herstellungsprozesses den Halogensilberschichten einverleibt, so daß man beim Behandeln dieser belichteten Halogensilberschichten mit der alkalischen Lösung einer Farbentwicklersubstanz in bekannter Weise das - Farbstoffbild erhält. Farbstoffbildner, die aus Aminoisophthalsäureestern, Acetonitril und Alkali gewonnen werden, zeigen von sich aus gegenüber den bekannten a)-Cyanacetophenonen, wie solche beispielsweise in den eingangs erwähnten Literaturstellen beschrieben sind, eine verminderte Diffusionsneigung, was offenbar auf eine mit der Farbstoffzwischenproduktbildungsreaktion parallele laufende molekülverknüpfende Kondensationsreaktion zurückzuführen ist. Diese Eigenschaft gewisser Vertreter der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Farbstoffbildner ist besonders wertvoll, da sich diese Farbstoffbildner ohne weiteres für mehrschichtige Materialien, deren Schichten auf beiden Seiten einem Schichtträger angeordnet sind, eignen bzw. es nur noch der Einführung kleiner spezifischer Molekülreste bedarf, um das Diffusionsvermögen vollständig aufzuheben. Ist eine solche Molekülvergrößerung während der Reaktion, die zum Farbstoffbildner führt, nicht erwünscht, dann empfiehlt es sich, die Aminogruppe zu acylieren. Je nach dem angewandten Säurerest erhält man in diesem Fälle wasserlösliche Farbstoftbildner, wie beispielsweise bei der Verwendung von Acetylaminoisophthalsäureestern, die ein sehr gutes Diffusionsvermögen aufweisen, sich al$o besonders für solche Zwecke eignen, bei denen der Farbstoffbildner dem Entwickler zugesetzt wird, oder man erhält Farbstoffbildner, die zwar ebenfalls besonders als Alkalisalze gut wasserlöslich sind, aber gegenüber Kolloiden Diffusionsechtheit aufweisen, wie beispielsweise bei der Verwendung von S.tearoylaminoisophthalsäüreestern. An Stelle des Stearoylrestes können auch zur Diffusionsverhinderung oderDiffusionserschwerung andereMolekülgruppen eingeführt werden, wie sie als diffusionsverhindernde Reste bekanntgeworden und z. B. in der »PhotographischenKorrespondenz« 193&, S.ai, und 1939, S. io6, beschrieben sind. An Stelle des Aeylrestes kann auch ein Alkyl- oder Aralkylrest eingeführt werden. Diese weitgehende Substitutionsmöglichkeit erlaubt die Eigenschaften dieser Komponenten in bezug auf Farbe, Löslichkeit, Ergiebigkeit, Diffusionsechtheit usw. beliebig zu beeinflussen. Die Einführung besonderer wasserlöslich machender Gruppen in die diffusionsechten Vertreter der neuen Farbstoffbildner wird sich infolge der ausgezeichneten Alkalilöslichkeit dieser Farbstoffbildnerklasse in den meisten Fällen erübrigen, sie ist aber ohne weiteres durch nachträgliche Behandlung mit Sulfierungsmitteln, partielle Verseifung und besonders dadurch möglich, daß man die EinfÜihrung des diffusionsverhindernden Restes gleichzeitig mit,der Einführung des wasserlöslich machenden Substituenten vornimmt, indem man die Kondensationsprodukte aus Aminoisophthalsä,ureestern mit solchen Anhydriden mehrbasischer Säuren, die einen diffusionsverhindernden Rest tragen, umsetzt, wie beispielsweise mit Octadecylenberristeinsäureanhydrid.
  • Die Herstellung der in den nachstehenden Beispielen aufgeführten Farbstoffbildner entsprechend der Erfindung geschieht nach dem eingangs erwähnten Reaktionsprinzip vorteilhaft in folgender Weise: In einem inerten Lösungsmittel, wie beispielsweise Äther, Benzol, Benzin, Toluol oder Solventnaphtha, -werden z Mol trockenes Natriumäthylat suspendiert, dazu i Mol Aminoisophthalsäure als Ester eines beliebigen Alkohols zugegeben, dann wird mit 2 Mol Acetonitril versetzt und die Reaktionsmischung 8o Stunden unter Rühren auf dem Dampfbad erhitzt. Es wird abgesaugt und mit Methanol und Äther gewaschen. An Stelle des ininoisophthalsäureesters können auch Acetylaminoisophthalsäureester, Stearoylaminoisophthalsätireester,Benzoylaminoisophthalsäureester,Aminoben7oylaminoisophthalsäureester, Äthylaminoisophthalsäureester, Dodecylaminoisophthalsäureester, Aminobenzoyldodecylaminoisophthalsäureester, Diplienylcarboylaminoisophthalsäureester, Perhydrodiphenylearboylaininoisophthalsäureester, Phenyl-3, 5 - dicarbäthoxyphenylharnstoff, Phenyl - 3, 5 - dicarhäthoxy thioharnstoff, Octadecyl-3, 5-dicarbäthoxyphenylharnstoff usw. verwendet werden. Bei sehr schwer löslichen Derivaten des Aminoisoplithalsäureesters empfiehlt es sich, einen Teil des inerten Lösungsmittels durch Pyridin, Tetrahydrofuran, Dioxan oder ähnlichen Lösern zu ersetzen. Das aus der Verwendung von Amino- oder Alkylaminoisophthalsäureestern resultierende Produkt kann zur Erhöhung der Diffusionsechtheit mit diffusionserschwerenden Resten substituiert werden. So kann es beispielsweise mit Laurinsäurechlorid, Stearinsäurechlorid, D.iphenylcarbonsäurechlorid oder mit Octadecylenbernsteinsäureanhydrid umgesetzt werden. Beispiel i Man löst 3,-, des Umsetzungsproduktes aus Acetylaminoisophthalsäurediäthylesterentsprechend der vorhergegebenen Beschreibung in i 1 5o/oige Sodalösung und gibt dazu 3 g p-Aminodimethylanilin. Entwickelt man in dieser Lösung ein belichtetes Halogensilberbild, dann erhält man neben dem Silberbild ein purpurfarbiges Farbstoffbild, das in bekannter Weise durch Entfernung des Silbers mit einem Farmersehen Abschwächer isoliert werden kann. Absorptionsmaximum des Farbstoffes 520 Inp-Beispiel2 Man löst 3 g . des Umsetzungsproduktes aus Benzoylaminoisophthalsäurediäthylester entsprechend der vorliergegebenen Beschreibung in ioocem Wasser unter Zusatz von 8 ccm n/io-Natronlauge. Die Lösung gibt man zu 5oo ccm Halogensilberemulsion und verarbeitet diese in bekannter Weise zu einer photographischen Schicht. Entwickelt man diese Schicht nach dem Belichten mit sodaalkalischer Lösung von p-Dimethylaminoanilin, dann erhält man ein purpurfarbiges Farbstoffbild. Absorptionsmaximum des Farbstoffes 530 m/4.
  • Beispiel 3 Man löst 3 g des Umsetzungsproduktes aus Aminoisophthalsäurediäthylester entsprechend den vorangehenden Angaben in i 1 5d/oige Sodalösung und gibt dazu 3 g p-Aminodimethylanilin. Entwickelt man in dieser Lösung ein belichtetes Halogensilberbild, dann erhält man ein rotes Farbstoffbild, wobei man das Vordringen der Farbstoffbildung in Richtung der Schichtdicke durch geeignete Wahl der Entwicklungszeit leicht beeinflussen kann.
  • Beispiel q.
  • Man- löst 3 g des Umsetzungsproduktes aus Stearylaminoisophthalsäureester entsprechend den vorangehenden Angaben in ioo ccm Wasser unter Zusatz von 8 ccm n/io-Natronlauge. Mit dieser Halogensilberemulsion stellt man in bekannter Weise eine photographische Schicht her und entwickelt diese nach erfolgter Belichtung in einer Lösung von 3 g p-Aminodimethylanilin in 11 5o/oige Sodalösung. Man erhält dann ein rotes Farbstoffbild. Absorptionsmaximum des Farbstoffes 520 illu. Beispiel s Man kondensiert das Umsetzungsprodukt aus Aminoisophthalsäure in. Toluol mit der berechneten Menge Octadecylenbernsteinsäureanhydrid und löst 3 g des Kondensationsproduktes in ioo ccm Wasser unter Zusatz von 15 ccm n/ i o-N atronlauge. Diese Lösung gibt man zu ioo ccm einer Halogensilberemulsion. Entwickelt man die belichteten Schichten, welche mit dieser Halogensilberemulsion gewonnen wurden, mit einer sodaalkalischen Lösung von p-Aminodimethylanilin, dann erhält man ein rotes Farbitoffbild. Absorptionsmaximum des Rotfarbstoffes etwa 530 mit. -Beispiel 6 Man löst 3 g des Umsetzungsproduktes aus Stearoylaminobenzoylaminoisophthalsäurediäthylester entsprechend der vorhergegebenen Beschreibung in ioo ccm Wasser unter Zusatz von io ccm n/io-Natronlauge. Mit dieser Halogensilberemulsion stellt man in bekannter Weise eine photographische Schicht her und entwickelt diese nach erfolgter Belichtung in einer Lösung von 3 g p-Aminodimethylanilin mit i 1 5o/oige Sodalösung. Man erhält ein rotes Farbstoffbild. Absorptionsmaximum des Farbstoffes etwa 525 my.
  • Durch Kombination solcher Schichten, die Farbstoffbildner entsprechend der Erfindung in schwer diffundierender Form enthalten, mit anderen zur Herstellung v onFarbstoffbildnerngeeignetenSchichten auf einem Schichtträger können in bekannter Weise Materialien für die Mehrfarbenphotographie gewonnen werden. Die neuen Farbstoffkomponenten werden in diffusionsechter Form den Schichten der verschiedenstenMehrschichtenfilme zugesetzt. Hierfür kommen sowohl Aufnahmenegativ materialien wie Kopierfilme in Frage. Die Entwicklung kann in bekannter Weise durch die verschiedenen Umkehrverfahren oder direkt erfolgen. Es ist auch möglich, die neuen Komponenten in weniger diffusionsechter Form solchen Mehrschichtenmaterialien zuzusetzen, wenn man in bekannter Weise durch Einhüllung der Komponente in ein entsprechendes Cellulosederivat od. dgl. dafür sorgt, daB die Komponentefestgehalten wird; während die Entwicklerlösung durch die Schutzhülle dringt. Die neuen Farbstoffkomponenten können also in jeder beliebigen bekannten Weise Anwendung finden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung ein- und mehrfarbiger photographischerAufsichts- und Durchsichtsbilder mit Hilfe der chromogenen Entwicklung, dadurch gekennzeichnet, daß man als Farbstoffbildner die Umsetzungsprodukte von Aminoisophthalsäureestern, die beliebig substituiert sein können, mit Acetonitril in Gegenwart von Alkali verwendet. 2: Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Umsetzungsprodukte verwendet, die durch Einführung mehr oder minderdiffusionsfestmachenderorganischer Molekülreste in an sich bekannter Weise *gegenüber Gelatine ganz oder weitgehend diffusionsecht gemacht wird.
DEF3143D 1943-06-29 1943-06-30 Verfahren zur Herstellung ein- und mehrfarbiger photographischer Aufsichts- und Durchsichtsbilder mit Hilfe der chromogenen Entwicklung Expired DE871555C (de)

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