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Lochgesteuerte Binär-Multiplikationseinrichtung Für das maschinelle
Rechnen hat das binäre Zahlensystem größere Bedeutung gewonnen. In diesem Zahlensystem
gibt es nur die beiden Grundziffern Null und Eins, und alle Rechenoperationen lassen
sich allein mit Hilfe dieser beiden Grundziffern durchführen. Maschinelle Rechenvorrichtungen
nach diesem System sind daher nicht-nur außerordentlich einfach im Aufbau, sondern
erlauben auch sehr hohe Rechengeschwindigkeiten. Die Vorteile des binären Zahlensystems
fallen besonders dort ins Gewicht, wo es sich um die vollautomatische Durchführung
von Rechenarbeiten handelt; wie es beim Lochkartenverfahren der Fall ist.
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Bei der Durchführung des Multiplikationsvorganges auf der Basis des
binären Zahlensystems ist es bekannt, daß der durch Lochungen markierte Wert des
Multiplikanden entsprechend den Multiplikatorstellen versetzt nacheinander postenweise
in einem Rechenwerk addiert wird.
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Die Erfindung erreicht nun gegenüber den seither bekannten Ausführungen
dadurch eine wesentliche Zeitersparnis, daß während des Durchlaüfes der Karte, also
so lange -die Markierungen für den Multiplikator und Multiplikanden an- den Abfühlbürsten
vorbeigleiten; über eine Steuereinrichtung eine Stelle des Multiplikators nach der
-anderen abgefühlt wird und je nach der Markierung der jeweils abgefühlten Multiplikatorstelle
die Übertragung aller Markierungen des Multiplikanden, und zwar von der Karte selbst
entsprechend der Multiplikätorstelle spaltenweise verschoben, in das Rechenwerk
erfolgt. Die Registrierung des aufgerechneten Produktes kann also sofort nach
dem
spaltenweisen Abfühlen der höchsten Multiplikatorstelle erfolgen.
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Zweckmäßigerweise wird dieses in dem Rechenwerk stehende Produkt in
dieselbe Karte eingelocht, in der auch die Angaben für den Multiplikator und Multiplikanden
enthalten sind. Die Registrierung kann aber ebensowo_hl auf-- einem von dem die
Multiplikand- und Multiplikätormärkierungen tragenden Beleg gesonderten Registrierbeleg
erfolgen, der dann erneut für die Weiterverarbeitung der einzelnen eingelochten
Produkte verwendet wird.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
das die Multiplikation in Bewegung ermöglicht.
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Fig. i a, i b, i c, die untereinander zu, setzen sind, so daß Fig.
i b die Fortsetzung von Fig. z a: und Fig. i c die Fortsetzung von Fig. i b ist,
veranschaulichen schematisch das Schaltbild des bevorzugten Ausführungsbeispiels
für das Multiplizieren in Bewegung und Einlochen des Produktes in dieselbe Karte.
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In dem nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist als Aufzeichnungsträger
für die Aufgabenwerte Multiplikand und Multiplikator sowie für das errechnete Produkt
eine Lochkarte 15 bekannter Art angenommen. Für die Wertmarkierung im Binärsystem
ist im oberen Teil der Lochkarte eine siebenstellige Lochfeldreihe 18 für den Multiplikator,
in der Mitte eine fünfstellige Lochreihe 17 für den Multiplikanden und im unteren
Teil ein Lochfeld 16 mit einer Kapazität von zwölf Stellen für die Aufnähme des
Produktes vorgesehen.
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Die Multiplikator- und Multiplikandenlochreihe werden bei der Kartenbewegung
in Längsrichtung an einer Reihe von sieben Multiplikatorabfühlbürsten KB bzw. einer
Reihe- von zwölf Multiplikandenabfühlbürsten TB gleichzeitig vorbeigeführt
und, ihre höchsten Wertstellen voran, abgefühlt. Dabei erfolgt unter Steuerung von
mit der Kartenbewegung synchron umlaufenden Kömmutätoren MRK und MTK die wiederholte
gleichzeitige Additionsübertragung aller gelochten Stellenwerte des Multiplikanden
in ein zwölfstelliges binäres Relaisrechenwerk RRi-RRiz, und zwar entsprechend der
jeweils abgefühlten Mültiplikatorstelle von den niedrigsten Rechenwerkstellen an
nach immer höheren stellenverschoben. Diese wiederholten stellenverschobenen Additionen
des Multiplikanden sind vom jeweiligen entsprechenden Stellenwert des Multiplikators
abhängig, d. b.. sie finden nur bei Vorhandensein eines Loches in der betreffenden
Multiplikatorstelle, also eines binären Stellenwertes Eins, .statt, während sie
beim Fehlen eines Loches,- also bei. einem Mültiplikatorstellenwert Null, unterdrückt
werden. -Um bei der_angenommenen Bewegungsrichtung der Karte den- Multiplikator
in umgekehrter Richtung, nämlich von der niedrigsten Stelle beginnend, stellenweise
abfühlen zu können, ist eine der Multiplikatorstellenzahl 7 entsprechende Anzahl
der Multiplikatorabfühlbürsten KB. ' in einem gegenseitigen - Abstand, gleich dem
doppelten Lochstellenabstand der Karte, angeordnet.. Diese Multiplikatorbürsten
werden mittels des. Kommutatörs MRK nacheinander;. und zwar bei der.- niedrigsten
_ Stelle KB.i. beginnend, eingeschaltet und fühlen dadurch die einzelnen Multiplikatorstellen
nacheinander in derselben Reihenfolge ab.
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Die mit spaltenweiser Versetzung jeweils gleichzeitig zugeführten
Stellenwerte des Multiplikandenlöchfeldes werden in dem binären Relaisrechner sofort
zusammengezählt, so daß das sich ergebende Produkt sofort nach Abfühlung der höchsten
Multiplikator-. stelle für die Registrierung zur Verfügung steht.
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Die Karte 15 wird aus einem nicht dargestellten' Kartenbehälter durch
die Transportrollen unter die Abfühleinheit geführt, bis. der linke Rand der Karte
an dem Kartenhebel 58 ankommt und den zugeordneten Kontakt 53 schließt.
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In diesem Augenblick wird die gemeinsame Kontaktplatte 54 für den
Multiplikator an die Stromquelle =o angeschlossen. Der umlaufende Kontaktgeber F
i des Kommutators MRK (Fig: i b) für den Multiplikator wird synchron mit dem Kartentransport
bewegt und stellt, wenn sich die niedrigste; also am weitesten rechts befindliche
Lochspalte des Positionsfeldes 18 des Multiplikators unter der Abfühlbürste KBi
befindet; eine Verbindung über das Kontaktsegment i M des feststehenden Kommutatorringes
zu dem ebenfalls mit der Kartenbewegung synchron laufenden Kommutator MTK für den
Multiplikanden her.
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Der Kommutator M TK hat die Aufgäbe, den in dem Positionsfeld
17 eingetragenen Wert für den Multiplikanden über die zugeordneten Leitungen und
Steuerelemente den einzelnen Rechenstellen des Gesamtrechenwerks zuzuleiten und
unter der Kontrolle der Multiplikatörabfühlbürsten spaltenweise zu verschieben.
An dem feststehenden Kommutatorring sind in gleichen Abständen voneinander Kontaktsegmente
iN-i2N befestigt, die über die Leitungen iT-i27' mit den Kontaktstücken Sti-Sti2
verbunden sind. Das umlaufende Kontaktgebersegment F5 ist in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
so ausgebildet, daß es von dem Kommutator MRK über die Leitung 31 gleichzeitig
mit fünf Kontaktsegmenten iN-5N des Kommutatörs MTK eine Verbindung herstellt, die
dann über die zugeordneten Leitungen I T-5 T
an die einzelnen Kontaktstücke
Sti-St5 weiterleitet. Dieses fünfstellige Kontaktgebersegment F5 entspricht in dem
Ausführungsbeispiel dem fünfstelligen Positionsfeld i7 des Multiplikanden, so daß,
wenn über die Abfühlbürste KB i des Multiplikators ein Impuls gesendet wird,
über alle ausgelochten Spalten des Multiplikandenpositiönsfeldes =7 und die entsprechenden
der Abfühlbürsten T B i - TB 5 den zugeordneten Rechenwerkstellen
gleichzeitig ein Rechenimpuls zugeleitet wird. Synchron mit der Kartenbewegung und
dem Kontaktgeber F z des Kommutators MRK wird auch das Kontaktgebersegment F5 des
Kommutators MTK spaltenweise weitergeschaltet, so daß beispielsweise beim Senden
eines Steuerimpulses von der zweiten Stelle des Multiplikatorlochfeldes über das-
um eine Spalte weitergeschaltete Kontaktsegment F5 alle ausgelochten Multiplikandspalten
nun durch die entsprechenden Bürsten TB2-TB6 abgefühlt und die denselben
zugeordneten Rechenwerkstellen betätigt werden.
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Für die Aufrechnung des Produktes wird eineinziger gemeinsamer Binärzähler
verwendet, der unter der
Steuerwirkung der Abfühlbüsteri
TB des Multiplikandenlochfeldes sofort die spaltenweise versetzten Teilprodukte
addiert, so daß,' nachdem sämtliche Spalten des Lochfeldes 18 des Multiplikators
an den zugeordneten Abfühlbürsten KB i -KB 7 vorbeigeführt sind, das binäre Gesamtprodukt
sofort zur Weiterverarbeitung, z. B. zur Lochung, verfügbar ist.
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Die Recheneinrichtung arbeitet nach dem Binärsystem, wobei also jede
Rechenstelle von einem Rechenimpuls abwechselnd von der Null-Stellung in die Eins-Stellung
und umgekehrt geschaltet wird und bei der zwischen jeder Rechenstelle und derjenigen
nächsthöheren Stellenwertes ein Übertrag erfolgt, wenn in der Rechenstelle des niedrigeren
Stellenwertes jeweils zwei Rechenimpulse aufgenommen worden sind. Dieser Zweierübertrag
von einer Rechenwerkstelle auf die nächsthöhere Rechenwerkstellewird jedoch gespeichert,
bis die jeweilige Posteneintragung vollendet ist. Danach veranlaßt ein Speicherimpuls
das Nacheinanderablaufen eines Zweierübertrags in den anschließenden höheren Rechenwerkstellen,
die in der Eins-Stellung stehen, und die dadurch auf Null gestellt werden, bis der
gleiche Impuls auf eine in Null-Stellung befindliche Rechenwerkstelle trifft und
diese auf Eins stellt.
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Um das aufgerechnete Produkt, das im Zählwerk steht, auch durch Lochung
wiedergeben zu können, wird das Zählwerk auf eine Lochvorrichtung geschaltet. Zu
diesem Zweck wird die Relaiseinstellung der einzelnen Zählwerkstellen derart abgefühlt,
daß die Null-Einstellung der Rechenstelle keine Lochung, die Eins-Einstellung dagegen
eine Lochung in der zugeordneten Lochspalte erzeugt.
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Wenn nämlich die Abfühlung aller Multiplikatorstellen beendet ist,
gelangt die Karte in die Lochvorrichtung und drückt mit ihrem linken Rand den Kartenhebel
59 (Fig. i a) nach unten, so daß sich der zugeordnete Kontakt 26 schließt und die
beiden Relais ZO und PU für die Locheinrichtung an die Stromquelle anschaltet,
wodurch die Lochung des Produktes am Ende desselben Maschinenspiels in das Positionsfeld
16 derselben Karte erfolgt.
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Die Wirkungsweise der einzelnen Stromkreise und Steuerelemente ergibt
sich an Hand eines Rechenbeispiels wie folgt: Als Zahlenbeispiel sei in dezimaler
Schreibweise ein Multiplikand 23 und ein Multiplikator 117 angenommen, so daß das
Produkt 2691 wird.
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In der Lochkarte 15 sind demnach in dem Lochfeld 18 für den Multiplikator
die Spalten 1, 3, 5, 6 und 7 ausgelocht, während das Lochfeld 17 für den Multiplikanden
in den Spalten 1, 2, 3 und 5 Löcher aufweist.
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In binärer Schreibweise lautet also das Zahlenbeispiel
Multiplikand Multiplikator |
ioiii ziioioi |
Beim Durchlauf der Karte unter den Multiplikator-und Multiplikandenabfühlbürsten
wird der binäre Multiplikand entsprechend den vorhandenen Stellenwerten Eins des
Multiplikators wiederholt stellenversetzt addiert, so daß nachstehende Teilergebnisse
und am Ende des V orbeiganges das binäre Gesamtprodukt entstehen:
ioiii Abfühlung i. Multiplikatorstelle |
00000 Abfühlung 2. Multiplikatorstelle |
ioiii i. Zwischenprodukt |
iozzi Abfühlung 3. Stelle |
iiiooii 2. Zwischenprodukt |
00000 Abfühlung q.. Stelle |
1110011 3. Zwischenprodukt |
roiii Abfühlung 5. Stelle |
zzzzooozz 4.. Zwischenprodukt |
i o i i i Abfühlung 6. Stelle |
iooiiooooii 5. Zwischenprodukt |
ioiii Abfühlung 7. Stelle |
ioioioooooii Gesamtprodukt |
Produkt in dezimaler Schreibweise = 2691. |
Dabei spielen sich folgende Schaltvorgänge ab Wenn der Kartenhebel 58 von dem linken
Rand der Karte nach unten gedrückt wird und der Kontakt 53 geschlossen wird, befinden
sich die erste Abfühlbürste KB i des Multiplikators über der ausgelochten niedrigsten
Spalte des Lochfeldes 18, der Kontaktgeber F i des Multiplikatorkommutators MRK
auf dem Kontaktsegment 131 und der Kontaktgeber F5 des Multiplikandenkommutators
MTK in gleichzeitiger Verbindung mit den Kommütatorkontakten iIV-5N. Dadurch entstehen
folgende Stromkreise für die einzelnen Stellen des binären Relaiszählers, und zwar
für deren Abreißrelais C und sämtliche in der Ruhestellung Null befindliche Rechenrelais
RR Stromquelle io (Fig. i a), Leitung i9, geschlossener Nockenkontakt N2, Leitung
2o, NockenkontaktDNi, Leitung 52, jetzt geschlossener Kartenhebelkontakt 53, Kontaktplatte
5q., Loch in der niedrigsten Stelle des Multiplikatorlochfeldes 18, Abfühlbürste
KB i, Leitung i K, Kontaktsegment
i M des Kommutators ATRK für den Multiplikator
(Fig, ib), umlaufender Kontaktgeber Fi, Zuführungsbürste 33, Leitung
31,
Zuführungsbürste
32 des Multiplikandenkommutators MTK, fünfstelliges Kontaktgebersegment F5, Kommutatorkontakte
11V-3 Nund 5 N, Leitungen
i T-3 T
und 5Z', Kontaktstücke
St i-St3 und
St 5, (Fig. i a), Kartenlöcher in den Spalten 1, 2, 3 und 5 des Multiplikandenlochfeldes
17, Abfühlbürsten TB z-TB3 und
TB 5, Leitungen
1 B-3 B und 5B, Abreißrelais
i C,
2C, 3 C und 5 C (Fig. i b), Umschaltkontakte PUz-PU3 und PU5,
Impulsleitungen zL-3L und 5 L, Anker
i A-3 A und 5 A der Rechenrelais RR
i-RR 3 und RR5, Kontakte Ko und Erregerwicklungen .jo dieser Relais, Leitungen 1
R-3 R und 5 R, Leitung 30, Stromquelle.
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Die Rechenrelais RR i-RR 3 und RR 5 legen infolgedessen ihre Anker
A nach rechts in die Stellung Eins um, während unmittelbar danach ihre Erregung
durch die Abreißrelais C unterbrochen wird, die dadurch ein anschließendes Zurückschalten
der Relais RR nach links verhindern und sich über die Leitungen zD-3D und 5 D bis
zum Ende der Bürstenkontaktgabe durch-KB i selbst halten. Dadurch werden also die
fünf Multiplikandenstellen in die Rechenwerkstellen RR z-RR 5 übertragen. -
Sämtliche
Rechenrelais besitzen. nämlich zu beiden Seiten ihres Ankers A (Fig. i b, i c) zwei
Spulen mit den dauernd erregten Haltewicklungen Ho und Hi, die den Anker in seinen
beiden Gleichgewichtslagen, der linken Stellung Null bzw. der rechten Stellung Eins,
festhalten. Die Anker A schalten über die beiden Kontaktseiten Ko bzw. Ki die den
Haltewicklungen entgegenwirkenden Erregerwicklungen jo bzw. Ji ein, bei deren kurzer,
durch die Abreißrelais C zeitlich begrenzter Erregung die Wirkung der eigenen Haltewicklungen
aufgehoben wird, so daB die gegenüberliegenden Haltewicklungen. zur Wirkung kommen
und die Anker umlegen.
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In der Stellung Eins sind die Anker iA-iiA außerdem über die Kontakte
FUi-FUii mit den Zweierübertragrelais Ui-Uii verbunden, so daß die in dieser Stellung
auftretenden Bürstenimpulse sich auch über die Relais U verzweigen. Letztere sprechen
also ebenfalls an, halten sich über ihre Kontakte UHKi-UHK=i und bereiten mit ihren
Kontakten UK i-UKii die nach jeder Einstellung der Rechenrelais stattfindenden
Zweierüberträge in die nächsthöheren Rechenstellen bzw. unmittelbar anschließend
auch in weitere Rechenstellen vor, solange die die Überträge empfangenden Stellen
sich ihrerseits in der Stellung Eins befinden.
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Da im angenommenen Beispiel- die Rechenrelais RR z-RR 3 und
RR 5 vor der beschriebenen Aufnahme der Stellenwerte Eins des Multiplikanden die
Stellung Null einnehmen, finden danach also noch keine Zweierüberträge statt.
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Wenn nun beim weiteren Kartentransport die zweite, nicht gelochte
Stelle des Multiplikatorfeldes 18 unter die Bürste KB z und das fünfstellige Multiplikandenfeld
17 unter die Bürsten TB 2- TB 6 kommen, bleiben die den vorstehend beschriebenen
ähnlichen Übertragungskreise für eine Addition des um eine Stelle nach links versetzten
Multiplikanden in den Rechenrelais RRZ-RR6 stromlos infolge der Isolierung der Bürste
KB 2 durch die Karte. Die zweite Multiplikatorstelle mit dem Wert Null liefert also
kein Teilprodukt (vgl. zweite Zeile Abfühlung 2. Stelle der Berechnungstabelle S.
3).
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Bei der därauffolgenden Abfühlung der gelochten dritten Stelle des
Multiplikatorfeldes 18 durch die Bürste KB3 und des Multiplikandenfeldes 17 durch
die Bürsten TB 3-TB7 entstehen über die inzwischen auch um je zwei Kontaktteilungen
weitergedrehten Kommutatoren MRK und MTK folgende Additionsstromkreise für die Rechenrelais
RR 3-RR5 und RR 7:
Stromquelle io, Leitung ig, Nockenkontakt N2, Leitung
2o, Nockenkontakt DNi, Leitung 52, Kartenhebelkontakt-53, Kontaktplatte 54; Kartenloch
in der Stelle 3 des Multiplikatorfeldes i8, Abfühlbürste KB 3, Leitung 3K, Lamelle
3M des Kommutators MRK, Kontaktarm Fi, Bürste 33, Leitung 31, Bürste 32,
Kontaktarm F5 des Kommütatörs MTK, Lamellen 3 N-5 N und 7 N, Leitungen 3
T-5 T und 7 T, Kontaktstücke ST3-ST5 und ST7, Kartenlöcher in den Stellen
i-3 und 5 des Multiplikandenfeldes 17, Abfühlbürsten TB3-TB5 und TB7,
Leitungen 3B-5B und 7B, Abreißrelais 3C-5C und 7C, Kontakte PU3-PU'5 undPU7,
Impulsleitungen3A-5A und 7A, Anker 3 A-5 A und 7 A der Rechenrelais RR 3
- RR 5 und RR7, weiter über Kontakt Ko und Erregerwicklung lo der Relais RR4 und
RR7, Leitungen 4R und 7 R, Leitung 30, Stromquelle bzw. weiter über Kontakt Ki,
Ruheseite des Lochrelaiskontaktes Lo und Erregerwicklung ,ji der bereits in Stellung
Eins befindlichen Rechenrelais RR3 und RR5, Leitungen 3 R und 5R, Leitung 3o, Stromquelle
sowie gleichzeitig weiter über Kontakte FU3 und FU5, Leitungen UB 3 und UZ
5, Ruhekontakte A C 3 und A C 5, Übertragrelais U3 und U5, Mlfsrelaiskontakte
HK3 und HK5, Leitung 30, Stromquelle.
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Dadurch werden die Rechenrelais RR4 und RR7 nach rechts in die Stellung
Eins und die Relais RR 3 und RR 5 nach links zurück in die Stellung Null geschaltet;
während gleichzeitig durch Erregung der Übertragrelais U3 und U5 Zweierüberträge
aus den Stellen 3 und 5 vorbereitet werden. Das Rechenrelais RR 6 verbleibt in der
Ruhestellung Null.
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Bei Beendigung des Kartenpulses durch den Nockenkontakt DNi werden
gleichzeitig die Haltekreise für die Abreißrelais C unterbrochen und diese' dadurch
in die Ruhelage zurückgeführt, d. h. für die Zweierübertragung bereit gemacht. Danach
wird über einen Verteiler KU (Fig. ib) das Übertragungsimpulsrelais UR folgendermaßen
erregt: Stromquelle io; Leitung ig, Nockenkontakt N2, Leitungen 2o und 46, Relais
UR, Leitung UZ, Verteiler KU, Bürste 43, Leitungen 41 und 30, Stromquelle: Die Kontakte
URK3 und URK5 des Relais UR schließen nun die folgenden bereits vorbereiteten Übertragstromkreise:
Stromquelle io, Leitung ig, Nockenkontakt N2, Leitung 2o, Leitungen JL3 und
JL5, Kontakte URK3 und URK5, Kontakte UK3 und UK5, Leitungen 3Z und 5 Z, Abreißrelais
¢C und 6C; Kontakte PU4 und PU6, Leitungen 4L und 6L, Anker 4A und 6A der
Rechenrelais RR4 und RR6, weiter über Kontakt Ko und Erregerwicklung jo des Rechenrelais
RR 6, Leitung 6R, Leitung 30, Stromquelle bzw. weiter über Kontakt Ki, Ruhe-Seite
des Lochrelaiskontaktes L04. und Erregerwicklung J i des Rechenrelais RR 4, Leitung
4R, Leitung 3o, Stromquelle sowie gleichzeitig weiter über Kontakt FU4, Leitung
ÜL4, Ruhekontakt AC4, Überträgrelais U4, Kontakt HK4, Leitung 30,
Stromquelle.
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Bei diesem ersten Zweierübertragschritt wird also das Rechenrelais
RR 6 in die rechte Stellung Eins und das bereits in Stellung Eins befindliche Relais
RR4 in die linke Stellung Null umgeschaltet sowie durch Erregung des Übertragrelais
U4 ein weiterer Zweierübertrag aus der nun übergelaufenen Rechenstelle 4 in die
Stelle 5 eingeleitet. Das Relais U4 schließt mit seinem Kontakt UHK4 einen eigenen
Haltekreis über Leitung HU4 und mit seinem Kontakt UK4 folgenden neuen Übertragstromkreis
für das in Stellung Null befindliche Rechenrelais RR 5: Stromquelle io, Leitung
i9, Nockenkontakt N2, Leitungen 2o und JL4, Kontakte URK4 und UK4, Leitung 4Z, Abreißrelais
5 C, Kontakt PU5, Leitung 5L, Anker 5A, Kontakt Ko und Erregerwicklung 1o des Rechenrelais
RR 5, Leitung 5R, Leitung 3o, Stromquelle.
Bei diesem unmittelbar
an den ersten anschließenden zweiten Zweierübertragschritt wird demnach das Rechenrelais
RR 5 nach rechts in Stellung Eins umgeschaltet. Hätte sich das Relais RR5 jedoch
vorher schon in der Stellung Eins befunden, so würde es der Übertragimpuls aus der
vierten Rechenstelle in die linke Stellung Null zurückschalten und gleichzeitig
das Übertragrelais U5 erregen, das mit seinem Kontakt UIs 5 den Zweierübertrag
sofort an das nächste Rechenrelais RR 6 weiterleiten würde. Dieses Durchlaufen des
Zweierübertrags setzt sich also über alle aufeinanderfolgenden Rechenstellen mit
dem Binärwert Eins fort bis zum nächsten Rechenrelais RR mit der Stellung Null,
das dann ohne Beeinflussung des zugehörigen Übertragrelais U in die Stellung Eins
umgeschaltet wird.
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Als Ergebnis der zweiten Übertragung des Multiplikanden in das Rechenwerk
und der anschließenden Zweierüberträge enthalten demnach die Stellen 3 und den Wert
Null und die Stellen 5, 6 und 7 den Stellenwert Eins, während die Stellen i und
2 sich infolge der ersten Übertragung noch in der Stellung Eins befinden (vgl. 2.
Zwischenprodukt in der Berechnungstabelle S.3).
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:Nach Beendigung der Zweierüberträge im Anschluß an jede Multiplikandenübertragung
schaltet der Verteiler hiH (Fig. i b) kurzzeitig das Hilfsrelais HR ein, das mit
seinen Kontakten HIi i-HIi ii die Haltekreise der Übertragrelais U kurz unterbricht
und dadurch letztere für die nächste Übertragung in den Ruhe-, d. h. Bereitschaftszustand
zurückführt. Gleichzeitig schaltet der Verteiler KU das Relais UR ab, durch dessen
-Kontakte URIi daraufhin auch die Abreißrelais C stromlos und somit für die folgende
Übertragung arbeitsbereit gemacht werden.
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In entsprechender Weise wird eine Übertragung des Multiplikanden in
das binäre Relaisrechenwerk bei der Abfühlung der nicht gelochten vierten Multiplikatorstelle
unterdrückt, während sie bei der Abfühlung der gelochten fünften bis siebenten Multiplikatorstelle
unter einer durch die jeweilige Karten- und Kommutatorstellung bestimmten Stellenversetzung
in analogen Stromkreisen stattfindet. Die dabei sich ergebenden Zwischenresultate
sowie das binäre Endprodukt sind in der Berechnungstabelle S.3 angegeben. Das Endprodukt
steht als Summe der stellenversetzten Multiplikandenwerte sofort nach der Abfühlung
der letzten (siebenten) Multiplikatorstelle und den dadurch veranlaßten Übertragungen
zur Registrierung zur Verfügung.
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Im Ausführungsbeispiel ist zur Produktregistrierung in derselben Karte
eine Lochvorrichtung mit zwölf Lochmagneten :Vli-1V112 (Fig. i a) vorgesehen, die
zu diesem Zweck an das Relaisrechenwerk RRi-RRi2 wie folgt angeschaltet wird: Ist
die Karte an sämtlichen Abfühlbürsten vorbeitransportiert, so gelangt sie in die
Lochvorrichtung und drückt mit ihrem linken Rand den Kartenhebel 59 nach
unten, wodurch der zugeordnete Kontakt 26 geschlossen wird und die beiden Relais
ZO und PU an die Stromquelle anschließt, wodurch sich folgender Stromkreis
bildet: Stromquelle io, Leitung ig, Leitung 22, geschlossener Kontakt 26, Leitung
23, Lochrelais L0, Umschaltrelais PU, Leitung 24, Leitung 30, andere Seite der Stromquelle.
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Die den Relais ZO und PU zugeordneten Kontakte ZO i -ZO i2
und P U i - P U i 2 werden umgelegt, so daß die Rechenrelais
von den Abfühl- bzw. Übertragstromkreisen getrennt und mit den Lochmagneten AI verbunden
werden.
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Ist nun das Produktlochfeld 16 der Karte 15 kurz vor dem Ende des
Maschinenspiels in die richtige j Lochstellung unter die von den Magneten 161 betätigten
Lochstempel gelangt, so schließt sich der Nockenkontakt N3und leitet die gleichzeitige
Lochung aller Stellenwerte Eins des Endproduktes (vgl. die Tabelle S.3) mittels
folgender Lochstromkreise ein: Stromquelle io, Leitung ig, geschlossener Nockenkontakt
N 2, Leitung 2o, Leitungen ZZ i, ZZ 2, ZZ 8,
ZZ io, 7_L i2,
Arbeitsseiten der Kontakte PUi, PU2, PU8, PUio, PUi2, Leitungen iL, 2L,
8L, ioL, 12L, Anker 1.4, 2A, 8A, ioA, i2A und Kontakte K i der Rechenrelais
RR i, RR 2, RR 8, RR io und RR 12, Arbeitsseiten der KontaJ;te LOi, L02,
I_08, LOio, ZO 12, Leitungen i S, 2S, 8 S, io S, 12 S, Lochmagneten
.'611, .4112, M8, Mio, 3112, gemeinsame Ableitung 25, Nockenkontakt N3, Leitung
24, Leitung 3o, andere Seite der Stromquelle.
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Kurz vor Beginn einer neuen Kartenabfühlung erfolgt die Löschung des
Rechenwerks durch kurzzeitige Abschaltung der Haltewicklungen Ho und Hi allerRechenrelaisRR
mittels des NockenkontaktesN2. Im stromlosen Zustand können dann schwache Rückstellfedern
wirksam werden, welche die Anker A nach links in die Stellung Null ziehen. Danach
ist das Rechenwerk für neue Einstellungen aufnahmebereit.
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Bei Verwendung von größeren Stellenzahlen für die Faktoren, als im
beschriebenen Ausführungsbeispiel angenommen wurde, sind die Kommutatoren MRK, 1i
U und EH mit weiteren Kontaktlamellen entsprechend der größten Multiplikatorstellenzahl
und der Kommutator MT1( entsprechend der größtmöglichen Produktstellenzahl auszurüsten.
Der Kontaktarm F5 des Kommutators MTIi muß dann so breit ausgeführt sein, daß er
eine der größten Multiplikandenstellenzahl entsprechende Anzahl von Kontaktlamellen
N gleichzeitig berührt. Ebenso muß dann auch die Zahl der Abfühlbürsten KB und
TB sowie der Rechenwerkstellen und Lochmagneten M vergrößert werden. Bei
Multiplikanden mit geringerer Stellenzahl erfolgt dann die Auswahl der jeweils an
ihrer Abfühlung bfeteiligten Bürsten TB durch die Lochkarte selbst; der Kommutator
MTK verhindert lediglich eine unerwünschte erneute Kontaktgabe der ersten Abfühlbürsten
TB, wenn sie nach der Abfühlung der niedrigsten Multiplikandenstelle nicht
mehr von der Karte isoliert werden, sondern von ihrem rechten Rand abgleiten.