-
Formstein für hohle Wände, Decken oder sonstige Baukonstruktionen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Formstein für hohle Wände, Decken oder sonstige
Baukonstruktionen, der aus einem Mittelsteg besteht und zwei parallel laufenden
Schenkeln, deren einer zweimal oder ungefähr zweimal so lang ist wie der andere,
während ein Ende des kürzeren Schenkels und ein Ende des längeren Schenkels auf
einer (gedachten) Linie liegen.
-
Einderartiger Baustein, der die Möglichkeit bietet, bei der Errichtung
von Mauern die Steine auf zweierlei Weise zu verlegen, nämlich mit den Schenkeln
in senkrechter Richtung (Mauern mit horizontalen Luftkammern) oder mit den Schenkeln
in horizontaler Richtung (Mauern mit vertikalen Luftkammern) ist bekannt. Bei diesem
Stein steht indessen der Steg senkrecht auf @d-en. Schenkeln. Das hat den Übelstand,
-daß bei einem Bauwerk mit vertikal verlegten Schenkeln (1lauern mit horizontalen
Luftkammern) die Mittelstücke eine horizontale Lage haben und dadurch ein Feuchtwerd'en
der Innenwand, unvermeidbar ist.
-
Diesen Nachteil vermeidet die vorliegende Erfindung dadurch, daß -der
Steg schräg auf den Schenkeln steht. Dadurch wird zunächst der Vorteil erzielt,
daß infolge der abwärts nach außen hin gerichteten Neigung der Körper die Nässe,
.die sich unter Umständen zwischen der Innen- und Außenwandschale ansammelt, stets
nach außen gedrängt wird. Infolgedessen kann die Innenwand nicht feucht werden.
-
Außerdem bewirkt die schräge Lage des Steges zwischen den Schenkeln
noch eine Anzahl weiterer Vorteile, deren wichtigste sind: r. Zwischen den Schenkeln
und dem Mittelstück bildet sich ein spitzer Winkel, der einen 'besonders geeigneten
Raum zum Einlegen einer Bewehrung
bietet. Es .ist dies von besonderer
Wichtigkeit bei einer Deckenkonstruktion.
-
a. Bei einer Deckenkonstruktion, derart, daß die Schenkel -der Steine,
aneinandergelegt, zwei horizontal übereinanderliegende Platten bilden, werden durch
.die Schrägstellung der Stege Gewölbewirkungen erzielt.
-
3. Bei der Verwendung der Steine als Bekleidungselement für Stahlskelette
(Horizontale Lage der Schenkel) können die Stahlprofile praktisch ganz in -die Steine
eingeschlossen werden.
-
4. Bei der Verwendung der Steine mit vertikal gerichteten Schenkeln
(Mauern mit horizontalen Luftkammern) wird durch die nach unten, der Außenschale
zu verlaufende Schrägung der Stege in bezug auf einen auf die Mauer nach ,außen
wirkendem Seitendruck eine günstige Kräfteverteilung erzielt, da ein Teil des Seitendrucks
durch die gewissermaßen wie Stützen wirkenden,schrägen Stege in vertikaler Richtung
auf die Außenschale übertragen, wird (Parallelogramm der Kräfte).
-
Allerdings sind Bausteine mit schrägem Mittelstück bekannt; -bei diesen
Steinen stehen aber die Enden der kurzen und langen Schenkel nicht auf einer senkrecht
zu den Schenkeln verlaufenden Linie, so daß diese Steine nicht ohne Verwendung von
besonderen Füllstücken derart aufgebaut werden können, daß .die Schenkel senkrecht
stehen.
-
Dasselbe gilt für einen anderen bekannten Stein. Bei diesem sind,
außerdem,die Schenkel von gleicher Länge, so daß die Zahl der Luftkammern in einer
mit derartigen Steinen aufgebauten Mauer im wesentlichen auf die in den Steinen:
selbst befindlichen Aussparungen beschränkt ist.
-
Die Eifindung wird mit Hilfe der Zeichnung näher wie folgt erläutert,:
Fig. i zeigt einen Stein im Querschnitt; Fig. a, zeigt eine mit Hilfe dieser Formsteine
aufgebaute doppelschalige Wand im Querschnitt; Fig. 3 zeigt -den Querschnitt einer
dreischaligen Wand; Fig.4 und 5 stellen die Vorderansichten einer Wand gemäß Fig.
2 und 3 dar; Fig. 6 zeigt im Querschnitt eine Deckenkonstruktion aus Steinen mit
Z-Querschnitt; ' Fig. 7 zeigt eine Deckenkonstruktion aus Steinen nach der Erfindung.
-
Der Stein bestehtaus zwei gleichlaufenden Schenkeln i und, a, der
Schenkel :2 Jhat gegenüber dem Schenkel i etwa die doppelte Länge. Das Ende 3 des
kurzen Schenkels und das Ende 4 des langen Schenkels liegen auf einer (gedachten)
geraden Linie, die senkrecht zu den parallel verlaufenden Schenkeln verläuft. Dadurch
-ist eine Anordnung der Steine auf sehr verschiedene Weise möglich. Erstens können
did Steine horizontal angeordnet werden, so daß die Schenkel horizontal liegen und
derartig miteinander verbunden: werden (s. -die punktierte Linie, wie in Figur angedeutet),
daß zwischen den Steinen eine vertikale Luftkammer 5 gebildet wird.
-
Zweitens können die Steine derart ,angeordnet werden, daß sie auf
den Endflächen 3, 4, 6, 7 der Schenkel ruhen. Die Schenkel. stehen alsdann vertikal,
während zwischen den Steinen sich horizontale Luftkammern bilden. Schließlich können
die Steine mit den Seiten 8 und 9 der Schenkel aufgestellt werden (Fig. 7).
-
Der Steg verläuft schräg zwischen den Schenkeln, so daß der Stein
eine Z-Form erhält; einer der horizontal verlaufenden Balken des Buchstäben
Z ist dabei über den Schnittpunkt mit dem schrägen. Balken des
Z hinaus verlängert.
-
Die Schenkel können mit Öffnungen ii versehen werden, zwecks Ermäßigung
des Gewichts des Steines sowie für .die Aufnahme der Bewehrung. Außerdem können.
auf dem längeren Schenkel auf halber Länge Einschnitte angebracht werden, so daß
der längere Schenkel geteilt und somit eine reine Z-Form erzielt werden kann (Fig.
6).
-
In Fig. a sieht man, wie aus den der Erfindung entsprechenden Steinen
eine doppelschalige Wand hergestellt werden kann. Hierbei wird der Aufbau der Steine
derart vorgenommen, daß der schräge Steg io sich von der Innenschale A nach der
Außenschale B neigt. In dem Raum zwischen Innen- und Außenschale eingedrungenes
oder durch -Kondensation niedergeschlagenes Wasser wird durch den schrägen Steg
nach der Außenschale B abgeleitet, so daß die innere Wand A trocken bleibt.
-
Das Mauern geht derart vor sich, daß, nur zwischen die aneinanderstoßenden
Flächen Mörtel aufgebracht wird; durchgehende Fugen, welche sich von der Außenschale
bis zur Innenschale erstrecken, werden vermieden. Zugleich wird erreicht, .daß zur
Errichtung .derartiger Mauern noch nicht ein Viertel des für einen Bau mit gewöhnlichen
Ziegelsteinen benötigten Mörtels gebraucht wird. Trotzdem bietet eine nach der vorliegenden
Erfindung errichtete Mauer, sogar bei Verwendung minderwertigen Mörtels, eine genügende
Festigkeit gegen seitlich wirkende Kräfte. Hierzu trägt auch die Neigung der Stege
bei.
-
Aus Fi.g. 3 ist zu ersehen, wie mit Steinen gemäß der Erfindung eine
dreischalige Wand A, B, C hergestellt werden kann. Auch hier verläuft die
Richtung der Stege schräg nach außen. Wie sich aus Fig. 4 und 5 ergibt, haben die
Mauern nach Fig. a und 3 ,an der Außenseite das Aussehen einer im normalen Verband
errichteten Mauer.
-
In Fig. 6 ist eine leichte Deckenkonstruktion abgebildet (Stärke etwa
io cm). Zur Verwendung kommt hier ein Stein, dessen längerer Schenkel um die Hälfte
verkürzt ist (Reine Z-Form). Man beachte, daß in dem scharfen Winkel zwischen dem
Mittelstück und den Schenkeln genügend Raum zum Anbringen einer Bewehrung 13 vorhanden
ist. Der im Schnitt dreieckige Raum zwischen den beiden Schenkeln wird mit Beton
14 ausgefüllt.
-
In Fig. 7 ist eine mittelschwere Deckenkonstruktion abgebildet, bei
der durch die schrägen Stege eine Art Gewölbebildung erzielt wird. Diese hat zur
Folge, daß bei einer Belastung .die Stoßflächen der unteren Schenkel gegeneinandergepreßt
werden. Die Hohlräume innerhalb der Schenkel können mit einer Bewehrung versehen
werden. Die Fugen zwischen
den unteren Schenkeln können durch Platten
aus Leichtbeton od. dgl. überdeckt werden.
-
Der die Erfindung bildende Stein kann außerdem noch zur Errichtung
von Treppenstufen, Schornsteinen., Silos, Pfeilern., Ober- und Unterschwellen, Tür-
und Fensterleibungen, Ummantelung von Betonpfeilern und ähnlichen Vorrichtungen
verwandt werden.