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Verfahren zum Lösen der inneren Schalungskästen für Betonbauten und
Vorrichtung für dieses Verfahren Die Erfindung betrifft eine nachgiebig gestaltete,
hochziehbare Schalung zum Herstellen von Hohlräumen im Betonmauerwerk, u. a. von
Silozel.l.en.
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Bekanntlich stellen die Schalungskosten, namentlich bei dünnen Wandkonstruktionen,
einen wesentlichen Teil der Kosten des fertigen Bauwerkes dar. Es ist daher verständlich,
daß man seit vielen Jahren danach strebte, Schalungsverfahren mit einem Minimum
an Kosten für Löhne und Bauhi,lfsstoffe zu entwickeln. Es sind Schalungsbauweisen
bekanntgeworden, die zwar sehr kurze Baufristen ermöglichen, deren Anwendung sich
jedoch erst bei Bauwerken von einer bestimmten Höhe an lohnt, weil die Anschaffungskosten
für Hebevorrichtungen und Ausrüstungsgegenstände sehr hoch sind. Auch setzt eine
erfolgreiche Durchführung der bekanntgewordenen Schalungsbauweisen vielfach ganz
besondere betriebstechnische und bauliche Kenntnisse und Erfahrungen vo`taus. Eine
weitere Vorbedingung für die Anwendung dieser bekannten. Bauweisen ist somit .das-
Vorhandensein einer Kolonne von besonders geschulten Kräften, die mit den z. T.
schwierigen Eigenarten der Bauweisen vollkommen vertraut sind. Weiterhin ist der
Stahlverbrauch für die Hubvorrichtungen bei den bekannten Bauweisen sehr hoch. Auch
hat sich derMangel herausgestellt, daß wegen zu großer Steifigkeit der gesamten
Schalung zwängende Verdrehungen dadurch entstehen, daß der Hubvorgang nicht vollkommen
gleichmäßig vollzogen werden kann. Schließlich haben die bekanntgewordenen Bauweisen
mitunter den Nachteil, daß die Schalung nicht dicht an den vorher hergestellten
Beton- anschließt, so daß der Zement zum Teil ausfließen und poröser Beton entstehen
kann.
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Die Erfindung bezweckt, die erwähnten Mängel der bekannten Bauweisen
zu beseitigen. Ist beispielsweise ein Silobau zu errichten, so werden zunächst in
bekannt-er Weise für die Innenschalung der Silozellen Schalungskästen mit den vorgeschriebenen
Innenmaßen
und einer Höhe von beispielsweise 1,2o m in der erforderlichen Anzahl hergestellt
und eingebaut. Nach dem Einbringen des Betons bis zu etwa zwei Drittel der Scha1-kastenhöhe
und Abbinden des Betons wird der Schalungskasten an ein Hebezeug angehängt. Hierzu
dienen vier Haken, die an den Ecken des Kastens befestigt sind. Nach dem Herausziehen
der Haltedorne und Lösen der Ecksprießen werden zwei, in der Mitte des Schalungskastens
befestigte Zuganker gespannt, wodurch sich die Schalung vom Beton löst. In der Mitte
entsteht so ein Zwischenraum zwischen Beton und Schalung, der zwei- bis dreimal
so groß ist als an den Ecken. Nun kann der Schalurngskasten mühelos durch das Hebezeug
hochgezogen *erden. Nach dem Einstecken des Absetzdornes in das im voraus in der
nächsten Stufe 'hergestellte Loch werden die Zuganker entspannt und die Ecksprießen
wieder eingesetzt. Um später die nächsten Dorne einsetzen und den Schalungskasten
im nächsten Betonierabschnitt auf ihnen absetzen zu können, werden durch vorher
eingeölte Haltedorne Löcher im vorgeschriebenen Abstand im Beton hergestellt. Sobald
der Beton abgebunden hat, werden die Dorne herausgedreht. Wenn der Schalungskasten
in der richtigen Höhenlage befestigt ist, kann die Hebevorrichtung von den Haken
gelöst und das Hebezeug an: der nächsten Silozelle eingesetzt werden: Auf dem Schalungskamen
befindet sich ein Abdeckgerüst, dessen Bohlen oder Bretter auf Lücken .genagelt
sind,, damit die unter dem Schalungskasten; arbeitenden Leute Tageslicht erhalten.
An den Schalungskasten wird ein leichtes Arbeitsgerüst angehängt, von dem aus die
beschriebenen Arbeiten und das Putzen der Silowände vorgenommen werden kann. Von
dem Abdeckgerüst aus wird die Bewehrung verlegt und geflochten.
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Die Schalung gemäß der Erfindung ist äußerst einfach. Sie erfordert-
keine kostspieligen Vorrichtungen und nur sehr geringen Stahlverbrauch. Da auch
die Lohnaufwendungen sehr niedrig sind, ist die Bauweise sehr wirtschaftlich. Wegen
der federnden Wirkung der astfreien Kranzhölzer kann das abschnittsweise Hochziehen
der Schalung sehr leicht bewerkstelligt werden. Andererseits wird ein Ausfließen
des Bindemittels dadurch vermieden, daß die Schalung durch die Spannvorrichtung
dicht an dem erhärteten Beton anschließt. Die Nachprüfung der Bewehrung und die
übliche Abnahme vor dem Betonieren ist bei Anwendung der Schalung gemäß der Erfindung
ohne weiteres möglich, da das Hochziehen der Schalung in Abschnitten vollzogen wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht.
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Fig. i ist eine Draufsicht auf den Schalkasten nach der Erfindung;
Fig. 2 ist eine Seitenansicht; Fig. 3 .zeigt den Rahmen mit den durch die Zuganker
angezogenen, gewölbten Seitenteilen.
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Beim Bau von Silos od. dgl. verwendet man die üblichen rechteckigen
Schalkästen, die aus einem Rahmen i mit Deckbrettern 2 bestehen, wobei an den Ecken
die abnehmbaren Sprießen 3 angeordnet sind. Von Mitte zu Mitte der Rahmenseiten
sind Zuganker ,4 befestigt, die kreuzweise liegen und durch die Spannmutter 5 angezogen
werden können. In den Ecken der Rahmen sind Haken 6 angebracht, an denen die ganze
Schalung von einem Hebezeug 'hochgezogen werden kann.
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Bei der Herstellung von Hohlräumen wird eine Anzahl Schalungsrahmen
in entsprechender Stellung zueinander aufgereiht, so daß die Zwischenräume zu den
Wänden etwa von Silozellen ausgegossen werden können. Ist der Beton 7 gefestigt,
dann werden die Ecksprießen 3 entfernt und die Zuganker 4, 5 gespannt, so daß sie
die Rahmenwände nach innen wölben (Fig.3) und sich dabei vom Beton lösen. Je nach
der Wölbung bildet sich der Zwischenraum zum Beton. Nunmehr kann die einzelne Schalung
an den Haken 6 mit dem Hebezeug leicht hochgezogen werden.
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Im Beton 7 sind in Abständen Absetzdorne 8 eingesetzt, auf denen der
Rahmen i abgesetzt werden kann. Außerdem sind Haltedorne 9 angeordnet, die vor dem
Hochziehen herausgenommen werden. Erst nach dem Hochziehen werden die Absetzdorne
8 eingesteckt und dann der Rahmen abgesetzt. Nach denn Aufsetzen in der neuen Höhenlage
werden die Zuganker 4 entspannt und die Ecksprießen 3 wieder eingesetzt, ebenso
die Haltedorne 9.
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Es ist sehr zweckmäßig, die Deckbretter 2 an den vier Voutenecken
herausnehmbar zu gestalten, um die Schalung wesentlich leichter ziehen zu können.