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Auf einem Gleis fahrbare, zum Schienenschleifen bestimmte Einrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine auf einem Gleis fahrbare, zum Schienenschleifen
bestimmte, aus einer oder mehreren Schleifeinheiten bestehende Einrichtung, bei
der für jede Schleifeinheit die Schleifscheibe .und je ein davor und dahinter angeordneter
Anschlag auf die zu schleifende Schiene absenkbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auf einem Gleis fahrbare,
zum Schienenschleifen bestimmte Einrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
die folgende Vorteile in sich vereinigt: r. die Möglichkeit, den erforderlichen
Schleifscheibenanpreßdruck zu erzeugen und gleichzeitig der Schleifscheibe jeder
Schleifeinheit gegenüber den. Anschlägen einen senkrechten Vorschub zu erteilen,
der so -groß ist, daß .bei .einem konstanten waagerechten Vorschub der Schleifeinrichtung
eine bestimmte Schleiftiefe erreicht, aufrechterhalten und dabei gleichzeitig selbsttätig
ein Ausgleich der Schleifscheibenabnutzung erzielt wird; a. die Möglichkeit, unabhängig
von der durch Riffeln bedingten unebenen Schienenfläche und unabhängig von der gegenüber
den Anschlägen höhenverstellbaren Schleifscheibe einen ebenen Schliff zu erzielen;
3. die Möglichkeit, mittels Regeleinrichtungen die Antriebsleistung der Schleifscheibe
auch bei Änderung der Schleifbedingungen gleichbleibend auf einer Höhe zu halten,
die eine mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lebensdauer der Schleifscheibe
äls
Bestwert ermittelte Zerspanungsleistung ergibt, und damit bei konstanter Schleifbreite
und konstantem waagerechtem Vorschub der Schleifeinrichtung eine konstante, der
Zerspanungsleistung proportionale Schleiftiefe zu erhalten; damit wird die Zahl
der für eine bestimmte Schleiftiefe pro Arbeitsgang notwendigen Schleifeinheiten
vermindert und vermöge der Änderung,des Schleifscheibenanpreßdrukkes gleichzeitig
die Schleifscheibe geschärft bzw. abgezogen, d. h. die stumpfen Schleifkörner werden
ausgebrochen, so daß das Verhältnis der Zerspanun1-sleistung zur Leistung der Schleifscheibenantriebsmaschine
konstant bleibt; 4. die Möglichkeit, 'bei Verwendung eines Eldlctromotors als Scfileifscheibenantriebsmaschine
den Schleifscheibenanpreßdruck abhängig von der Stromstärke bzw. von der Leistung
des Antriebsmotors selbsttätig so zu verändern, daß -die Stromstärke bzw. die Leistung
sich nur innerhalb eines bestimmten Regelbereiches ändern kann; 5. die Möglichkeit,
den Regelbereich innerhalb gewisser Grenzen proportional mit dem waagerechten Vorschub
der Schleifeinrichtung selbsttätig, beispielsweise mit Hilfe eines Fliehkraftreglers,
so zu verändern, daß bei waagerechtem Vorschub Null auch dieLeistung des Schleifscheibenantriebsmotors
bzw. der Schleifscheibenanpreßdruck und die Schleiftiefe den Wert Null haben, daß
mit steigendem waagerechtem Vorschub die Leistung des Schleifscheibenantriebsmotors
proportional bis zu ihrem Größtwert ansteigt und bei weiterer Erhöhung des waagerechten
Vorschubs die Motorleistung konstant ,bleibt.
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Die Aufgabe wird in erster Linie dadurch gelöst, daß eine Regeleinrichtung
vorgesehen ist, die den Druck des gasförmigen oder flüssigen Arbeitsmittels, das
das, die gegenüber den Anschlägen höhenverstellbare Schleifscheibe jeder Schleifeinheit
an die Schiene andrückende Vorschuhelement beaufschlagt, abhängig von der Leistung
der. Antriebsmaschine der Schleifscheibe überwacht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch zum Teil in Längsansicht, zum Teil im Längsschnitt und zum Teil in Form
eines Schaltschemas dargestellt.
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Vor und hinter der auf die Schiene absenkbaren Schleifscheibe i einer
Schleifeinheit; von denen die auf einem Gleis fahrbare Schleifeinrichtungeine oder
mehrere aufweisen kann, ist je ein: an die Schiene andruckbarer Anschlag 3 angeordnet,
.der an eine mit dem Tragkörper 2 .der Schleifeinheit verbundene Stütze 79 angelenkt
ist. Der Tragkörper 2 steht mit dem in der Zeichnung nur teilweise dargestellten
Rahmen der fahrbaren Schleifeinrichtung in der Weise in Verbindung, daß zwei symmetrisch
zur Schleifscheibe i angeordnete'Kolben 36, deren Kolbenstangen 44 an den Tragkörper
2 an,gelenkt sind, in je einem mit dem Rahmen 43 verbundenen, etwa an derr 43 angeschraubten
Verstellzylinder 35 gleitbar sind und durch ein mittels der Leitung 45 zugeführtes,
unter Druck stehendes flüssiges oder gasförmiges Arbeitsmittel im Sinne eines Anpressens
der Anschläge 3 an .die Schiene bewegt werden können, während die Bewegung im entgegengesetzten
Sinne durch die Kraft. einer Feder 4,6, deren eines Federende am Kolben 36 anliegt
und deren anderes Federende sich auf die Stirnwand des Gehäuses des Verstellzylinders
35 abstützt, herbeigeführt werden kann. Damit ist der Tragkörper 2 höhenverstellbar
ausgebildet. Die Schleifscheibe i ist im Lagerkörper 47 gelagert, der von ider Kolbenstange
48 des Kolbens 4 getragen wird. Der Kolben 4 ist im Zylinder 5 gleitbar, der am
Tragkörper :2 befestigt, etwa am Tragkörper angeschraubt ist. Der Kolben 4 kann
durch ein mittels der Steuerleitung 29 zugeführtes, unter Druck stehendes gasförmiges
oder flüssiges Arbeitsmittel so beaufschlagt werden, daß er unter dem Druck dieses
Arbeitsmittels die Schleifscheibe i gegen die Schiene drückt und somit eine entsprechende
Schleiftiefe erzeugt. Der Zylinder 5 ist in dem am Rahmen 43 angeordneten Führungsstück
39 vertikal geführt, dessen am Rahmen 43 anliegende Umgrenzung .ballig ausgeführt
ist, so daß die Schleifeinheit innerhalb gewisser Grenzen Schwenkbewegungen um .eine
quer zum Gleis verlaufende Achse ausführen und sich somit groben Unebenheiten der
Schiene anpassen kann. Dank der gelenkigen Verbindung zwischen den Kolbenstangen
44 und dem Tragkörper 2 und dank der Ausbildung der Anlenkstellen mit Langlöchern
49 vermag der Tragkörper 2 Schwenkbewegungen ungehindert zu folgen. Der Antrieb
der Schleifspindel So und damit der Schleifscheibe i erfolgt durch eine Antriebsmaschine,
etwa einen Elektromotor 7. Die Schleifscheibe i wird, falls der Motor 7 am Rahmen
43 oder einem mit diesem Rahmen verbundenen Teil befestigt ist, mittels .biegsamer
Welle oder Gelenkteleskopwelle, falls der Motor 7 am Tragkörper 2 befestigt ist,
mittels Keilriemen angetrieben. Der Motor 7 kann aber auch vom Lagerkörper 47 getragen
und die Schleifscheibe i unmittelbar auf den Wellenstumpf des Motorankers aufgesetzt
sein.
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Die Beaufschlagung des Kolbens 4 mit einem unter Druck stehenden gasförmigen
oder flüssigen Arbeitsmittel, beispielsweise mit Druckluft, geschieht durch die
Leitung 51, über ein Steuerorgan, etwa ein Ventil 32, die Leitung 33, das Peinregelventil
6, die Steuerleitung 13, ein weiteres Steuerorgan, etwa ein Ventil 34, und die Steuerleitung
29. Das Feinregelventil 6 enthält einen den Durchfluß des. Arbeitsmittels steuernden
Ventilkegel 12, der in bekannter Weise von einer mittels einer Feder 15 belasteten
Membran - ii gesteuert wird. Der Druck des in die Steuerleitung 13 eintretenden
Arbeitsmittels ändert sich proportional mit der Kraft, die die Feder auf die Membran
ii .ausübt. Die Feder 15 stützt sich auf den Boden einer am Gehäuse 53 geführten
Hülse 54 ab, die an .einem Keil 18 anliegt, der von einem Hebel 17 längs bewegt
wird, der seinerseits :bei 55 am Gehäuse 53 verschwenkbar angelenkt ist. Durch Verschwenken
des Hebels 17 kann der Keil 18 verschoben, damit die Spannung der Feder 15 .geändert
und der Druck der in die Steuerleitung 13 eintretenden Druckluft geändert werden.
Das Feinregelventil6 ist weiterhin mit einem Rückschlagventil 14 versehen, dessen
Ventilspindel
56 bis in den Bereich des Hebels 17 geführt
ist und an ihrem dem Hebel 17 zugewendeten Ende einen Teller 57 trägt, gegen den
der Hebel 17 bei einer Bewegung im Sinne einer Druckverminderung anzuschlagen vermag.
Das Rückschlagventil 14 wird in üblicher Weise mittels einer Feder 58 auf seinen
Sitz gedrückt. Eine nachgiebige Leitung 59 verbindet die -Steuerleitung 13 mit der
federbelasteten Seite des Rückschlagventils 14, ein Entlüftungsstutzen 6o die von
der Feder abgewendete Seite des Ventilsitzes mit der Atmosphäre. Bei einer Bewegung
des Hebels 17 im Sinne einer Druckerhöhung der in die Steuerleitung 13 eintretenden
Druckluft bleibt das Rückschlagventil 14 geschlossen. Bei einer Bewegung des Hebels
17 im Sinne einer Druckverminderung.der in die Steuerleitung i3 ,eintretenden Druckluft
wird die Steuerleitung 13 über die Leitung 59, das Rückschlagven.til 14 und
den Entlüftungsstutzen 6o entlüftet. Dr:uckluftleckverluste auf Seite der Steuerleitung
13 werden vom Feinregelventil 6, wie bei einem normalen Druckminderventil, selbsttätig
ausgeglichen. ohne daß der Hebel 17 verschwenkt zu werden braucht.
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Mit Hilfe eines Amperemeters für den Elektromotor 7 besteht die Möglichkeit,
die Leistung des Motors bei Änderung der Schleifbedingungen auf einer bestimmten
Höhe zuhalten, derart, daß beim überschreiten der Sollstromstärke des Motors mit
Hilfe des Feinregelventils 6, d. h. durch Verschwenken des Hebels 17, der
Luftdruck in den Steuerleitungen 13 und 29 und. damit der Schleifscheibenanpreßdruck
vermindert wird. Beim Absinken der Sollstromstärke wird entsprechend der Schleifscheibenanpreßdruck
erhöht, bis die Stromstärke wieder ihren Sollwert erreicht hat.
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Die beiden Ventile 32 und 34 sind durch ein gemeinsames Betätigungsgestänge
61 verbunden, das an den für be@iide Ventile gemeinsamen Bedienungshebel 42 angeschlossen
ist, der bei 62 an einem mit dem Rahmen der Schleifeinrichtung verbundenen Teil
schwenkbar angelenkt ist. Das Betätigungsgestänge 61 ist so ausgebildet, daß beide
Ventile 32, 34 entweder offen oder beide geschlossen sind. Im geschlossenen Zustand
verbindet das Ventil 32 die Leitung 33 mit dem am Ventil 32 angeordneten Entlüftungsstutzen
63 und entlüftet die Leitung 33, mit ihr die zu den Zylindern 315 führenden Leitungen
45 und: damit die Zylinder 35, so @daß die Federn 46 die Kolben 36 im dem Sinne
bewegen, in dem die Schleifeinheit mit den Anschlägen von der Schiene abgehoben
wird, bis die Anschlagstücke 37 am Tragkörper 2 an Gegenanschlagstücke 38, die am
Rahmen 43 vorgesehen sind, anliegen. In dieser oberen Stellung des Tragkörpers 2
kann die Schleifeinheit mit der Schleifeinrichtung mittels in -der Zeichnung nicht
dargestellter mechanischer, aus Hebeln und Spindeln bestehender Glieder verriegelt
werden. Ebenso verbindet im geschlossenen Zustand das Ventil 34 die Steuerleitung
29 mit dem am Ventil 34 angeordneten, mit der Atmosphäre verbundenen Entlüftungsstutzen
64 und entlüftet die Steuerleitung 29 und mit ihr den Verstellzylinder 5, so daß
der Schleifscheibenanpreßdruck, die Schleiftiefe und die Schleifleistung auf den
Wert Null absinken. Der Bedienungshebel 42 kann gemeinsam mit den Bedienungshebeln
42 der übrigen etwa noch vorhandenen Schleifeinheiten mittels Fernsteuerung betätigt
werden. Zur Vermeidung eines schlagartigen An- und Abstellens der Schleifeinheit
sind für die Verstellzylinder 35 in der Zeichnung nicht dargestellte pneumatische
oder hydraulische Dämpfungseinrichtungen vorgesehen. Damit die Steuerleitung 29
der Bewegung des Tragkörpers :2 folgen kann, ist der an den Zylinder 5 angeschlossene
Teil dieser Leitung nachgiebig ausgebildet.
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Mit dem im Zylinder 5 gleitbaren Kolben 4 ist mittels der Kolbenstange
65 der Kolben 2,1, der in einem mit dem Zylinder 5 verbundenen, etwa an den Zylinder
5 .angeschraubten Zylinder 22 gleitbar ist, verbunden. Die auf beiden Seiten des
Kolbens 21 liegenden Hubräume des Zylinders 22 sind mit einem beispielsweise flüssigen
Arbeitsmittel gefüllt und stehen mittels der Leitungen 23, 24, 25 miteinander in
Verbindung, wobei die an den Zylinder 22 angeschlossenen Teile der Leitungen 23
und 25 gegebenenfalls nachgiebig ausgebildet sind. Zwischen die Leitungen 23 und
24 ist eine Drosseleinrichtung 26 eingeschaltet. Zwischen den Leitungen 24 und 25
ist ein durch einen Kolben 28 gesteuertes Steuerorgan, beispielsweise ein Ventil
31, angeordnet. Der Ventilkegel des Ventils 31 ist mittels der Kolbenstange
67 mit dem Kolben 2-8 verbunden und durch eine Feder 3o belastet. Eine weitere,
die Feder 30 unterstützende Feder 66 liegt auf dem Kolben 28 auf und legt
sich mit ihrem .anderen Federende gegen eine Querwand 68 des Ventilgehäuses. Der
Kolben 29- ist durch Arbeitsmittel, das durch die an die Steuerleitung 29 angeschlossene
Leitung 69 zugeführt wird, in der Weise beaufschlagbar, daß durch den Druck dieses
Arbeitsmittels der Ventilkegel des Ventils 31 von seinem Sitz abgehoben und damit
die Durchflußverbindung zwischen den Leitungen 24 und 25 hergestellt wird. Solange
in der Steuerleitung 29 Arbeitsmitteldruck vorhanden ist, ist das Ventil
31 offen. Ist die Steuerleitung 29 drucklos, d.. h. die Schleifeinheit abgestellt,
so schließen die Federn 30 und 66 den Ventilkegel des Ventils 3i. Damit kann
der Kolben 2r innerhalb des Zylinders 22 und, da der Kolben 21 mit dem Kolben 4
verbunden ist, auch der Kolben 4 innerhalb des Zylinders 5 keine Bewegung mehr ausführen,
d. h. die Kolben 2i und 4 sind hydraulisch blockiert. Das bedeutet, daß beim Abstellen
der Schleifeinheit die augenblickliche Lage der Schleifscheibe i in bezug auf die
Anschläge 3 erhalten bleibt, bis die Schleifeinheit wieder eingeschaltet wird. Vermöge
der Drosseleinrichtung 26 wird im eingeschalteten Zustand der Schleifeinheit die
Bewegungsmöglichkeit des Kolbens 21 im Zylinder 22 und damit auch die Bewegung des
Kolbens 4 und der mit ihr verbundenen Schleifscheibe i stark gedämpft, d. h. die
Schleifscheibe i kann kleinen Unebenheiten, z. B. Riffeln in der Schiene, nicht
folgen, solange der Tragkörper 2 solchen Unebenheiten nicht zu folgen vermag. Daran
wird der Tragkörper 2 durch die Anschläge 3 gehindert, deren
Länge
so bemessen ist, daß ein Anschlag sich auf wenigstens drei Riffelerhöhungen abstützt.
Somit ist gleichsam der .der Schleifscheibe i voranlaufende Anschlag 3 der Fühler
einer Kop.ierschleifeinrichtung zur Erzeugung eines .ebenen Schliffes und die waagerechte
Tangente an dem Umriß der Riffelerhöhungen ist das Kopierlineal, das auch noch gleichzeitig
als Schlittenführung für die Schleifeinheit dient. Die Bewegungsmöglichkeit der
Sohltifscheibe i in vertikaler Richtung reicht aber noch aus, um unter der Einwirkung
des Arbeitsmitteldruckes auf den Kolben 4 eine entsprechende Schleiftiefe zu erzeugen
und die Abnutzung der Schleifscheibe auszugleichen. Die höchste Lage des Kolbens
4 im Zylinder 5 entspricht einer Schleifscheibe im neuen Zustand und- die tiefste
Lage einer völlig abgenutzten Scheibe. Ist die tiefste Lage der Schleifscheibe i
erreicht, dann wird durch Berührung von in der Zeichnung nicht dargestellten Kontaktgliedern
über eine Fernmeldeeinrichtung ein beispielsweise optisches oder akustisches Signal
ausgelöst, das die Notwendigkeit, die Scheibe auszuwechseln, erkennen läßt.
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Für einen ebenen Schliff ist vorausgesetzt, daß gegenüber der Berührungslinie
des der Schleifscheibe voranlaufenden Anschlages 3 mit der Schiene bzw. mit den
Riffeln eine konstante Schleiftiefe. eingehalten wird. Der nachlaufende Anschlag
gleitet auf den albgeschliffenen Riffelbergen, deren Höhe um die Schleiftiefe vermindert
wurde. Die konstante Schleiftiefe wird erreicht, wenn bei konstantem waagerechtem
Vorschub und der durch die Schiene bedingten konstanten Schleifbreite auch die Zerspanungsteistung
konstant bleibt, abgesehen von den vorher geschilderten Maßnahmen. Solange die Schneidfä'higkeit
der Scheibe sich nicht verändert und die Härte der Schiene gleich bleibt, d. h.
solange sich die Schleifverhältnisse nicht verändern, wird bei konstantem Anpreßdruck
und konstanter Antriebsleistung auch die Zerspanungsleistung und damit die Schleiftiefe
sich nicht verändern. Das wird der Fall sein bei sehr weichen Scheiben, die jedoch
bei hohen Zerspanungsleistungen eine sehr geringe Lebensdauer haben. Die Schleifkörner
werden durch den hohen Anpreßdruck herausgebrochen, ehe sie stumpf, d. h. ehe sie
ausgenutzt sind und die Schneidfähigkeit der Scheibe bleibt in etwa unverändert.
Um jedoch auch härtere Scheiben mit höherer Lebensdauer verwenden zu können, wird
gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den Anpreßdruck der Schleifscheibe an die Schiene
laufend so zu verändern, daß die Antriebsleistung bei Stumpfwerden der Scheibe nicht
absinkt. Der Regelvorgang vollzieht sich -dann etwa in folgender Reihenfolge: Bei
Stumpfwerden der Schleifkörner sinkt die Antriebsleistung, was mit Hilfe eines.
Amperemeters oder Leistungsmessers festgestellt werden kann. Dies ist der Anlaß
für den Bedienungsmann, das Feinregelventil 6 durch Verstellen des Hebels 17 im
Sinne einer Druckerhöhung zu betätigen, bis das Meßinstrument wieder den Sollwert
erreicht hat. Infolge des erhöhten Anpreßdruckes werden die abgestumpften Schleifkörner
herausgebrochen und neue scharfe Körner kommen zum Schneiden, d: h. die Schneidfähigkeit
der Scheibe erhöht sich wieder, so daß bei dem erhöhten Druck die Antriebsleistung
ihren: Sollwert überschreitet und das Meßinstrument das Kommando für die Verringerung
des Anpreßdruclces auf den ursprünglichen Sollwert gibt, womit ider Vorgang von
vorn beginnt. Damit wird innerhalb eines gewissen Regelbereiches eine konstante
Motor- und Zerspanungsleistung und damit bei den vorher geschilderten Verhältnissen
auch eine konstante Schleiftiefe bzw. ein ebener Schliff erreicht. Die Schleifscheiben
werden vermöge dieser Regelungsart, d. h. durch die Druckänderung, gewissermaßen
laufend selbsttätig abgezogen, etwa in der Art wie die Druckrollen für .Profilschleifscheiben.
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Da das ständige Nachregeln des Feinregelventils 6 von Hand nach den
Angaben eines Meßinstrumentes sehr ermüdend ist und zu Fehlbedienungen Anlaß geben
kann und da für diese Regelungsmethode für jede Schleifeinheit ein besonderer Bedienungsmann
erforderlich wäre, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, diese
Regelung selbsttätig auszubilden. Zu diesem Zweck ist ein Minderstromrelais 8 und
ein Überstromrelais 9 vorgesehen, das von .dem dem Antriebsmotor 7 zufließenden
Strom oder von einem Strom, dessen Stromstärke der Stromstärke dieses Motorstromes
proportional ist, durchflossen wird. Beide Relais 8 und 9 beeinflussen durch Kontaktschluß
einen Stromkreis derart, daß ein in diesen eingeschalteter Verstellelektromotor
i o im Uhrzeigersinne oder im entgegengesetzten Sinne umläuft. Der Verstellmotor
io verdreht eine Spindel 16, auf der die mit dem Hebel 17 verbundene Verstellmutter
70 bewegbar ist. Sinkt die Stromstärke .des Stromes des Antriebsmotors 7 unter .einen
bestimmten Wert, so werden die Kontakte 71, 72 bzw. 73, 74 des Minderstromrelais
8 durch die Feder 40 geschlossen. Der Verstellmotor io wird für einen Lauf im Gegenuhrzeigersinne
eingeschaltet. Er verdreht die Spindel 16 und bewegt die Verstellmutter7o und mit
ihr den Hebel 17 so, daß der Arbeitsmitteldruck, der den Kolben 4 beaufschlagt,
erhöht wird. Hierdurch vergrößert sich die Stromstärke des Antriebsmotors 7. Die
Kontakte des Minderstromrelais 8 werden geöffnet und der Verstellmotor io stillgesetzt.
Überschreitet die Stromstärke des Antriebsmotors 7 einen bestimmten Wert, so werden
die Kontakte 75, 76 bzw. 77, 78 des Überstromrelais geschlossen. Der Verstellmotor
io wird für einen Lauf imUhrzeigersinne eingeschaltet und beeinflußt das Feinregelventil6
im Sinne einer Druckminderung des den Kolben 4 beaüfschlagenden Arbeitsmittels.
Hierdurch sinkt die Stromstärke des Antriebsmotors 7 wieder. Die Kontakte des Überstromrelais
9 werden durch die Feder 41 geöffnet und der Verstellmotor io stillgesetzt. Durch
entsprechende Verstellung der beiden Relais 8 und 9 wird der Regelbereich festgelegt.
Durch richtige Wahl der Drehzahl des Verstellmotors io ist es möglich, ein Pendeln
zu verhindern. In beiden Endlagen der Verstellmutter 70 werden Endausschalter
i9,
2ö betätigt, die den Verstellmotor io stillsetzen.
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Bei konstanter Zerspanungsleistung .und Schleifbreite ändert sich
die Schleiftiefe umgekehrt proportional mit dem waagerechten Vorschub. Da es schwierig
ist, insbesondere bei veränderlichen Fahrwiderständen den waagerechten Vorschub
mit ausreichender Gleichmäßigkeit einzuhalten, wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, den Regelbereich der beiden Relais 8, 9 in Abhängigkeit
von dem waagerechten Vorschub zu verändern, beispielsweise mit Hilfe eines Fliehkraftreglers,
der die Federn 40, 41 der beiden Relais 8, 9 entsprechend beeinflußt, so daß beispielsweise
bei dem waagerechten Vorschub auch der Druck der Steuerseite des Ventils 6 und damit
der Anpreßdruck der Schleifscheibe, die Leistung des Motors und die Schleiftiefe
gleich Null ist. Es können somit bei Stillstand der Schleifeinrichtung und Unachtsamkeit
des Bedienungspersonals keine Löcher in die Schiene geschliffen werden. Mit wachsendem
waagerechtem Vorschub erhöht der Fliehkraftregler den Regelbereich, damit den Anpreßdruck
und die Schleiftiefe bis zu einem ,bestimmten Höchstwert des Vorschubes, bei dem
auch der Höchstwert der Leistung des Motors 7 erreicht ist. Wird :der Vorschub weiter
.erhöht, so wird eine weitere Erhöhung der Motorleistung durch einen entsprechenden
Anschlag des Fliehkraftreglers verhindert.