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Kleiner elektrischer Dampfkessel mit Ausströmdüse zur stoßweisen Erzeugung
von reinen oder chemisch dosierten Dämpfen für medizinische oder handwerkliche Zwecke
Für medizinische Zwecke sind Inhalationsapparate und sog. Bronchitiskessel in Gebrauch,
die mit elektrischen Heizwicklungen versehen sind, so daß bei elektrischem Stromanschluß
der Inhalt, meist Wasser mit zugesetzten Chemikalien, ätherischen Olen u. dgl.,
aufgeheizt und verdampft wird. Auch für handwerkliche Zwecke werden solche Kleinverdampfungsapparate
benutzt. Die aus dem Kessel ausströmenden Dämpfe werden dann durch Düsen, Brausen
u. dgl. geschickt oder an Saugdüsen für andere Zusatzagenzien vorbeigeleitet, um
dann in der gewünschten Strahlform oder nebelartigen Verteilung auf den gewünschten
Raum, Gegenstand oder den betreffenden Patienten einzuwirken. Es werden auch solche
Gasstrahlapparate angewandt, um auf bestimmte Stoffe, sei es Textilien, Papierbahnen
u. a., einzuwirken, damit ein gewisser Feuchtigkeitsgrad evtl. mit zugesetzten chemischen
Dosierungen erreicht wird.
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Alle diese Geräte haben den Nachteil, daß die einmal eingestellte
elektrische Heizleistung eine bestimmte Menge je Zeiteinheit verdampft. Bei Nichtgebrauch
wird der Hauptstrom abgeschaltet, und der Kesselinhalt kühlt ab. Soll die Verdampfung
wieder einsetzen, vergeht nach Einschaltung des elektrischen Heizstromes erst wieder
eine geraume Zeit, bis für den Kesselinhalt die erforderliche Verdampfungstemperatur
erreicht ist. Erst nach
Erreichung der Verdampfungstemperatur. setzt
die Dampfbildung ein, und erst von diesem Zeitpunkt an ist der Apparat gebrauchsfähig.
Diese sog. Anheizzeit kann je nach Größe und Ausrüstung des Kessels oft beachtlich
groß sein und stellt meist eine unerwünschte Verlustzeit dar.
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Hier setzt nun die Erfindung ein. Vorgenannte medizinische oder gewerbliche
elektrische Heizgeräte werden erfindungsgemäß mit zwei Heizstufen ausgerüstet, wovon
die kleinere Heizstufe nur zur Aufrechterhaltung der Temperatur kurz vor dem Siedepunkt
des Kesselinhalts dient, während die zweite bzw. auch noch die dritte Heizstufe
zur Erzeugung der mehr oder weniger großen benötigten Dampfmenge dient. Ist die
Dampfentnähme beendet, so schaltet man wieder auf die erste, kleine Heizstufe zurück.
Hierbei setzt sofort die Dampfentwicklung aus, der Kesselinhalt erhält aber weiterhin
durch die noch eingeschaltete erste Heizstufe so viel Wärme, daß der Siedepunkt
des Kesselinhalts nicht wesentlich unterschritten wird. Die erforderlichen elektrischen
Heizleistungen für den gewünschten Flüssigkeits- und Dampfzustand können für das
jeweilige Gerät genau berechnet oder durch Versuche ermittelt werden.
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-Weitere Ergänzungen der vorliegenden Erfindung bestehen darin, daß
die Verdampfungsgeräte in handlicher Form mit Handgriff und ebener Bodenfläche ausgebildet
sind, so daß sie auf beliebigen ebenen Flächen, wie Tisch, Regal und Konsolen, aufgestellt
werden können. Ebenso kann das Gerät mit Aufhängeösen ausgebildet werden, um an
festen Wänden oder beweglichen Mechanismen befestigt zu werden.
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Die Ausströmöffnungen können durch aufgesetzte Düsen, Brausen oder
andere geformte Mundstücke für jeden gewünschten Zweck, beispielsweise medizinische
oder gewerbliche Zwecke, austauschbar angepaßt werden. So können z. B. nach oben,
unten oder seitlich breit ausstrahlende Siebdüsen oder Brausen, dünn oder scharf
gebündelte Strahldüsen oder breite und weiche Dampi'strahlen angewandt werden. Der
Dampfstrahl kann weiterhin am Mundstück anderer Düsen mit anderen chemisch dosierten
Flüssigkeitsinhalten vorbeigeführt werden, damit ein gewisser Prozentsatz dieser
Zusatzflüssigkeit mitgerissen und vernebelt wird usw.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt.
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Abb. 1 zeigt das Schema eines solchen Heizapparates als Schnittbild;
Abb. 2 zeigt das elektrische Schaltschema für die Heizwicklungen; Abb. 3 zeigt in
Seitenansicht'einen elektrisch beheizen medizinischen oder gewerblichen Kessel mit
Strahldüse zum Abstellenauf ebenen Flächen; Abb;4 zeigt den gleichen Apparat an
einer festen Wand aufgehängt; Abb. 5 zeigt die Vorbeiführung der D'ampfstrahldüse
an einer anderen Düse, deren Inhalt mitgerissen werden soll -Abb. 6 zeigt eine auswechselbare
Brause, die an Stelle einer Düse angebracht werden kann; Abb. 7 zeigt ein Schalterschema
für mehrere Heizstufen mit selbsttätiger Rückstellung dadurch Federkraft in Heizstufe
1.
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Der allseitig dicht geschlossene Kessel 1 mit Flüssigkeitsinhalt
2 wird von unten oder auch von der Seite durch den elektrisch beheizten Heizdraht
3 und 4 angewärmt. Der Strom zum Heizdraht wird von außen mittels üblicher Steckdosen
zugeführt.
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Sobald der Stecker 5 und 6 eingeführt ist, fiihrt die erste Heizstufe,
also der Heizdraht 3, Strom. Dieser Heizdraht ist so bemessen, daß der einmal aufgeheizte
Kessel seine Wärme bis kurz unter dem Siedepunkt des Flüssigkeitsinhalts beibehält.
Soll die Verdampfung einsetzen, wird der Schalter 7 geschlossen, wodurch nunmehr
auch die zweite Heizstufe mit Heizdraht 4 eingeschaltet wird. Dieser Heizdraht 4.ist
so bemessen, daß Dampfentwicklung im gewünschten Maße einsetzt. Am Gerät ist hierfür
ein besonderer Schalter7 (s. Abb. 3) mit den gekennzeichneten Schaltstufen I und
II vorgesehen.
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Will man aus dem kalten Zustand den Apparat schnell bis zum gebrauchs
fähigen Dampfentnahmezustand aufheizen, so schaltet man sofort SchaltstufeI und
II, also beide Heizdrähte 3 und 4, um bei beginnender Dampfentwicklung, sofern noch
kein Dampf benötigt wird, auf Schaltstufe I (nur Heizdraht 3) zurückzuschalten.
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Der Kessel 1 ist ordnungsmäßig mit einem Wasserstandsanzeiger 8 und
einem Sicherheitsventil 9 ausgerüstet. Für Handtransport ist ein Handgriff 10 vorgesehen
und zum Abstellen auf ebenen Flächen eine isolierte ebene Bodenfläche II.
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Zur Befestigung des Kessels an einer ebenen Wand 12 oder anderen Gelenkmechanismen
sind Ösen 13 und--an der Wand oder am Aufnahmegestell befestigte Haken 14 vorzusehen.
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Die Düse 15 wird fest oder zweckmäßig ausweich selbar eingerichtet,
damit je nach Wahl des Ausfluß durchmessers verschiedene Strahlwinkel und Ausflußgeschwindigkeiten
erzielt werden. Ebenso können Brausen I6 nach Abb. 6 vorgesehen werden.
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Die Düse 15 kann weiterhin an anderen Düsen 17 vorbeigefiillrt werden,
die aus einem anderen Behälter 18 eine andere Flüssigkeit oder Gas 19 entnehmen
und mitreißen.
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Ein weiterer Ausbau der Erfindung liegt darin, daß die Intensität
der Dampfentwicklung auch noch gestuft werden kann. Es kann noch ein weiterer Heizdraht
mit Heizstufe II, III usw. eingebaut werden; der durch einen entsprechend gekennzeichneten
Schalter betätigt wird.
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Für kurzzeitige Dampfentnahme könnte gemäß Abb. 7 am Heizkessel 1
ein Handhebel 20 vorgesehen werden, der durch Feder- oder Magnetkraft 21 automatisch
in die Bereitschafts- oder Grundstellung zurückfällt, sobald man ihn losläßt. Durch
Zug am Hebel in Pfeilrichtung 22 - kann er in die HeizstellungenII, III usw. gezogen
werden, um nach Beendigung der Dampfentnahme selbsttätig die Dampfentnahme auszuschalten.
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Es kann auch in dem Stromkreis für den Heizdraht 3 ein elektrischer
Temperaturregler eingebaut werden, der unmittelbar von der Flüssigkeit 2 des
Kesselinhalts
gesteuert wird, welcher den Grundstrom der StufeI so regelt, daß der Flüssigkeitsinhalt
2 nur kurz vor der Verdampfungstemperatur steht bzw. eine andere gewünschte Temperatur
besitzt.
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PATENTANSPCHE: I. Elektrischer Dampfkessel mit Ausströmdüse zur stoßweisen
Erzeugung von Wasserdampf oder anderen Dämpfen, evtl. mit zugesetzten Chemikalien,
ätherischen Ölen od. dgl., vornehmlich für medizinische oder handwerkliche Zwecke,
in Kleinstausführung, dadurch gdeunzeichnet, daß der Heizapparat zwei Heizstufen
besitzt, deren Wärmeabgabe im Verhältnis zum Kessel mit Inhalt so bemessen ist,
daß die erste Heizstufe zur Aufrechterhaltung einer Temperatur der Siedeflüssigkeit
kurz vor deren Siedepunkt soeben ausreicht, während die zweite Heizstufe zur schnellen
Erzeugung der kurzzeitig oder momentan benötigten Dampfmenge dient.