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Wickeltampon
Gegenstand der Erfindung ist ein Wickeltampon für Heilzwecke
oder zur Verwendung als Men struationstampon, welcher zur Einführung in Körperhöhlen
od. dgl. dient.
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Tampons für derartige Zwecke sind bekannt, sie haben jedoch den Nachteil,
daß sie maschinell gepreßt und daher hart sind und nach der Einführung erst durch
Reibung, die durch Körperbewegung entsteht, oder durch allmähliche Absorption ausgeschiedener
Sekrete des Körpers weich werden.
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Bei schwacher Bewegung oder geringer Seliretion brauchen diese Tampons
längere Zeit, bis sie quellen und weich werden. Daher rufen sie bei längerem Gebrauch
bei Frauen mit empfindlichen Schleimhäuten unter lTmständen leicht Entzündungen
hervor.
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Diese Mißstände zu beseitigen ist Zweck der Erfindung, und zwar wird
dies dadurch erreicht, daß der Tamponkörper nicht maschinell gepreßt und darum hart,
sondern von Hand gewickelt und weich ist. Der Tamponkörper wird ferner erfindungsgemäß
von einer mit Anschlag versehenen Hülse aufgenommen. Auf dieser Hülse ist zur weiteren
Verbesserung der Erfindung ein Anschlagring verschiebbar angeordnet. Bei der Handhabung
des Tampons gibt der Anschlagring, welcher sich beim Einführen in die Körperhöhle
allmählich gegen den Anschlag schiebt und die Einführungstiefe begrenzt, dem Patienten
bzw. der Frau eine angenehme Sicherheit. Außerdem hält er die vorzugsweise aus gewachstem
Papier, Karton od. dgl. von Hand gewickelte Hülse zusammen.
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Der Anschlag entsteht beispielsweise durch Umlegen der einen Kante
des Papiers und darauf folgendes Umwickeln des Tamponkörpers. Der Anschlagring kann
als weiteren Vorteil eine Führungseinrichtung erhalten, welche durch Stanzen aus
einer vollen Scheibe, die dann den Anschlagring
darstellt, und durch
rechtwinkliges Umlegen des entstandenen Zackenkranzes gebildet wird.
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Die wesentlichsten Vorteile der Erfindung gegenüber den bekannten
Tampons sind folgende: Leichte Einführbarkeit in die Körperhöhle durch das zu einer
Hülse gerollte Papier, das den Tamponkörper umhüllt und von dem Anschlagring zusammengehalten
wird. Nach dem Einführen, wobei der Ring allmählich gegen den Anschlag geschoben
wird, öffnet sich das eingeführte Ende der Hülse, so daß anschließend der Tamponkörper
leicht mittels eines an beiden Enden abgerundeten Stäbchens von der Hülse gelöst
werden kann. Der Anschlag und der Anschlagring gewährleisten ein nicht zu tiefes,
dem Wunsche nach genau bemessenes Einführen, wobei die Länge und Dicke des Tampons
wie auch die Festigkeit der Wicklung in jedem- Falle je nach Bedürfnis gewählt werden
kann. Da der Tamponkörper handgewickelt ist, behält er die angenehme Weichheit der
Watte, ohne zu reiben, zu kratzen oder zu drücken.
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Zu Heilzwecken bei Unterleibserkrankungen kann der Tamponkörper nach
ärztlicher Vorschrift mit entsprechenden Medikamenten, Kamillentee usw., getränkt
oder beträufelt eingeführt werden. Außerdem ist der neue Wickeltampon sehr billig
und kann von jedermann völlig individuell hergestellt werden.
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Die Zeichnung läßt den Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
in perspektivi scher Ansicht erkennen. Es zeigt Abb. 1 die Watte a, um welche das
Bändchen b gelegt ist. Aus diesen Teilen wird der Tamponkörper gebildet. Je nach
Bedürfnis kann dieser lang oder kurz, dick oder dünn sein und stark oder schwach
gewickelt werden.
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Abb.. 2 das je nach Erfordernis bemessene, gewachste Papier c, dessen
eine Seite umgebördelt worden ist, so daß beim Zusammenrollen eine Hülse gebildet
wird, an deren Ende ein Anschlag d entstanden ist, Abb. 3 eine Scheibe aus gewachstem
Papier, aus welcher durch Stanzen und rechtwinkliges Umlegen des durch das Stanzen
entstandenen Zackenkranzes ein Anschlagring e mit Führungskranzf erzeugt worden
ist, Abb. 4 die zum gebrauchsfertigen Wickeltampon zusammengefügten Einzelteile,
Abb. 5 das Schiebestäbchen g aus Holz, Kunstharz oder ähnlichem Material, das den
Tamponkörper nach Einführung in die Körperhöhle aus der Hülse schiebt.
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Der gewickelte oder mehrfach gefaltete Tamponkörper a' ragt lediglich
mit seinem Bändchen b aus der Hülse c' hervor. Nach dem Einrollen des Tamponkörpers
in die Hülse wird der mit Führungseinrichtung J versehene Anschlagring e auf die
Hülse geschoben, so daß dadurch der Wickeltampon zusammengehalten wird und verwendungsbereit
ist.
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Beim Einführen der Hülse in die Körperhöhle wird der Anschlagring
e langsam gegen den Anschlag d geschoben, so daß die Tiefe der Einführung dadurch
begrenzt ist. Ist der Ring am Anschlag angelangt, so öffnet sich das Ende der Hülse
von selbst etwas, so daß der Tamponkörper a' sich durch Schieben mit dem Stäbchen
g leicht von der Hülse löst und letztere ohne Schwierigkeiten aus der Körperhöhle
herausgezogen werden kann. Der Tamponkörper verbleibt nun in der Körperhöhle, ohne
zu drücken oder zu reiben. Das Bändchen b dient zur Entfernung des Tampons aus der
Körperhöhle.
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Es ist zweckmäßig, die verschiedenen Teile, aus denen der Tampon
besteht, zunächst in einen größeren Bogen Papier und dann in einen Beutel zu verpacken,
mit Heißluft zu sterilisieren und so zum Verkauf zu bringen. Vor der Fertigung der
Tampons wird der Verpackungsbeutel geöffnet. Nach einwandfreier Reinigung der Hände
werden die eingewickelten Teile aus dem Verpackungsbeutel genommen, die Papierumhüllung
entfaltet und die Tampons auf dem entfalteten, sterilen Papier gefertigt. Die Fertigung
der Tampons kann auch auf einer durch heißes Bügeln keimfrei gemachten Serviette
vorgenommen werden. Man wickelt oder faltet nun, nachdem die gewünschten Abmessungen
von Watte und Papier hergestellt worden sind und das Bändchen um die Watte gelegt
wurde, diese je nach Erfordernis stärker oder schwächer zusammen und bildet den
Tamponkörper. Dieser wird in das gewachste Papier, das je nach gewünschter Hülsenlänge
unter Umständen mehrmals umgebördelt wurde, gelegt und unter starkem Druck der Finger
fest in das Papier gerollt, wobei die Hülse und der Anschlag von selbst entstehen.
Zuletzt wird der Anschlagring auf die Hülse geschoben und der Wickeltampon ist zum
Gebrauch fertig.