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Einzelverband mit frei aus seiner Verpackung herausragenden Zugbändern
Die Erfindung betrifft Schnellverbände, welche, gebrauchsfertig und in sterilisierter
Form zu einem Päckchen zusammengefaltet, so vorbereitet sind, daß im Gebrauchsfalle
die den Hauptteil des Verbandes bildende Kompresse durch Ziehen an zwei, an gegenüberliegenden
Stellen mit der Kompresse verbundenen Entfaltungsbändern ohne Berührung der Kompresse
ausgebreitet und auf die zu verbindende Körperstelle aufgelegt werden kann.
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Bei den bekannten Schnellverbänden sind die Entfaltungsbänder meist
in Form von zusammengerollten Wickelbinden vorbereitet, die zugleich zum Festbinden
der Verbandkompresse bestimmt sind. Die Bänder liegen hierbei in dem Verbandpäckchen,
wenn auch zusammengerollt, so doch lose in der aus einfach zusammengefaltetem Papier
bestehenden Schutzhülle, in welcher der Verband der Sterilisierung unterworfen wird.
Die Teile des Verbandes können durch wechselnden äußeren Druck sc verschoben werden,
daß beim Entfalten. unter Gefahr der Infizierung der Kompresse mit der Hand nachgeholfen
werden muß.
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Man hat auch vorgeschlagen, die Entfaltungsbänder der Kompresse in
Form von kurzen, an deren Längsenden angebrachten Schnüren auszubilden, wobei für
die Befestigung der Kompresse am Körper Heftpflasterstreifen dienen sollen, die
als besondere Packungsteile dem Verbandpäckchen beigefügt sind. Diese besondere
Ausbildung der Befestigungsmittel erschwert die Handhabung beim Anbringen des Verbandes
insofern, als die Kompresse nach dem Auflegen auf die Wunde für sich festgehalten
werden muß, bis sie mittels der Heftpflasterstreifen am Körper befestigt ist. Das
Selbstanlegen eines solchen Notverbandes durch den Verletzten ist daher im allgemeinen
nicht möglich. Hierbei ist meist die Hilfe anderer Personen notwendig, auch besteht
die Gefahr, daß die Kompresse während des Anbringens am Körper gegenüber der Wunde
hin und her geschoben wird und in diese dadurch Infektionskeime eingetragen werden.
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Diese Mängel sollen durch die Erfindung vermieden werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß auf den Rücken der Verbandkompresse
mindestens ein Heftpflasterstreifen mit überstehenden Enden aufgeklebt ist, welch
letztere mit Schutzgazestreifen derart überdeckt sind, daß die Enden dieser Gaze
die Pflasterenden frei überragen und als Entfaltungszugbänder aus der Faltung und
Schließhülle des Päckchens nach außen geführt sind.
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Die über die Kompresse überstehenden Enden des Pflasterstreifens sind
auf die Rückseite der Kompresse derart zurückgefaltet, daß die überstehenden, als
Entfaltungszugbänder dienenden Enden der Schutzgazestreifen von den an den Rändern
der Kompresse liegenden Wendestellen des Pflasterstreifens ausgehen. Die Kompresse
ist mit dem auf ihrem Rücken befestigten Pflasterstreifen und dessen zurückgefalteten
Enden zu zickzackförmigen Querfalten zusammengelegt. Ferner ist eine aus Fließpapier
o. dgl. bestehende, mittels sterilisierbarer Heftpflasterstücke verklebte
Schließhülle
vorgesehen, welche den gefalteten Verbandkörper derart einschließt, daß zwischen
den vorzugsweise übereinander greifenden Enden der Hülle die Entfaltungsbänder in
mäanderartiger Windung nach außen treten. Bei Verwendung mehrerer Befestigungspflaster
sind diese in parallelen Streifen angeordnet, deren Schutzgazebedeckung beiderseits
gemeinsam in die Entfaltungsbänder übergeht. Bei Verwendung von zwei Heftpflästerstreifen
überragt jeder derselben an je nur einem zu dem des anderen Streifens entgegengesetzt
gerichteten Klebende die Kompresse.
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Auf der Zeichnung ist der der Erfindung entsprechende Schnellverband
in mehreren Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigt Abb. i im Schaubild das
für Versand und Daueraufbewahrung vorbereitete, mit einer äußeren Papierhülle umkleidete
Schnellverbandpäckchen, Abb.2 dasselbe Päckchen ohne Außenhülle in sterilisier-
oder gebrauchsbereitem Zustand, Abb. 3 einen Querschnitt durch das der Abb. 2 entsprechende,
geschlossene Verbandpäckchen, Abb. q. im Schaubild die Teile des Verbandes während
der Entfaltung, Abb.5 in kleinerem Maßstabe eine schaubildliche Ansicht von der
Rückseite, Abb. 6 eine Ansicht von der Vorderseite des bis zur Anlegebereitschaft
entfalteten Verbandes, Abb.7 in einer der Abb.2 entsprechenden schaubildlichen Ansicht
eine etwas abweichende Ausführung der Verbandpackung, Abb. 8 einen Querschnitt durch
den der Abb. 7 entsprechenden Verband, Abb. 9 eine weitere Ausführungsform
des Verbandes in Entfaltung und Ansicht von der Vorderseite.
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Der im versandfertigen Zustand von einer äußeren Papierhülle i umkleidete
Verband enthält innerhalb einer vorzugsweise aus Filtrierpapier bestehenden Sterilisierhülle
2 als Hauptteil des Verbandes die vorzugsweise aus mehreren Schichten Verbandgaze
o. dgl. bestehende viereckige Kompresse 3, auf deren Rückseite der Heftpflasterstreifen
q. mittels einer Klebschicht befestigt ist, dessen an beiden Längsenden der Kompresse
überstehende Endteile 5 zum Befestigen der Kompresse an der Körperoberflache dienen
sollen. Die Klebschichtflächen 6 der überstehenden Enden 5 des Heftpflasterstreifens
sind, wie üblich, mit dem Schutzgazestreifen 7 von gleicher Breite überdeckt, welche
mit über die inneren Enden der freiliegenden Klebschichtfläche des Heftpflasterstreifens
hinausgehenden Verlängerungen 8 versehen sind; die als Entfaltungszugbänder dienen.
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Im zusammengefalteten Zustand sind die Klebenden 5 längs der Endränder
der Kompresse 3 auf deren mit Heftpflaster bedeckte Rückenfläche zurückgefaltet;
so daß ihre Klebschicht und Schutzgazebedeckung nach rückwärts gewendet ist. Mit
den durch diese Klebenden und die Schutzgazebedeckung gebildeten Verdopplungen zusammen
ist die Kompresse 3 in der Packung in zu deren Längsrichtung quer verlaufenden Zickzackfalten
zusammengelegt, wie es aus Abb. 3 und q: ersichtlich ist. Die beiden freien Verlängerungen
8 der Schutzgazestreifen 7 sind in der Packung von den an den Endrändern der Kompresse
liegenden Umfaltungsstellen g des Heftpflasterstreifens aus beispielsweise in Höhe
der unteren Fläche zusammen- und um die entsprechend übereinandergreifenden Querränder
=o, i= mäanderartig herausgeführt. Die zusammengefalteten Längsränder des die Sterilisierhülle
2 bildenden Fließpapierblattes sind an beiden Enden vorzugsweise mit einem der Sterilisierwärme
widerstehenden Heftpflasterstück 12 verklebt.
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Wenn man im Gebrauchsfall mit je einer Hand einen der beiden aus der
Sterilisierhülle : herausstehenden Schutzgazestreifen 8 erfaßt und sie auseinänderzieht,
so wird zunächst die Papierhülle 2 von ihren Querrändern io, ii aus aufgerissen
und hiernach die Kompresse 3 entfaltet. Wird die ziehende Bewegung fortgesetzt,
so löst sich die Schutzgaze 7 von der Klebschicht 6 der überstehenden Klebenden
5 des Heftpflasterstreifens, von den Längsenden der Kompresse 3 ausgehend, allmählich
ab. Vorzugsweise wird diese Ablösung soweit fortgesetzt, daß die Klebschicht der
Heftpflasterstreifen beiderseits der Enden der Kompresse in gewisser Länge freigelegt
wird; bevor man diese auf die Wunde auflegt. Man kann dann die mittels der Entfaltungsbänder
gehaltene Kompresse in unmittelbarem Anschluß an die Bewegung, durch die sie auf
die Wunde aufgebracht wird, durch Andrücken der freigelegten Teile der Pflasterstreifen
festheften. Nach dem Anhaften kann man dann nacheinander ohne Gefahr der Verschiebung
die Schutzgazestreifen von den Pflasterbandenden völlig abziehen und diese an der
Körperoberfläche durch Andrücken endgültig befestigen.
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Bei der in Abb. 7 dargestellten Ausführungsform sind an Stelle des
gemäß Abb. 2 an der schmalen Seite des Päckchens angebrachten Mäanderverschlusses
die beiden Entfaltungsbandenden 8 der Schutzgaze gegen die vordere Flachseite zusammen-
und an dieser zwischen den übereinandergreifenden Querrändern io, zi der Sterilisierhülle
nach außen herausgeführt. Hierbei ergibt sich bei annähernd gleich gutem, steril
haltendem Verschlüß der Hülle eine etwas geringere Länge für die Entfaltungsbandenden
der Schutzgaze.
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Bei der in Abb. g dargestellten Ausführungsform, welche beispielsweise
als Fingerverband besonders geeignet ist, sind zwei getrennte Heft-'
pflasterstreifen
q. parallel nebeneinanderliegend an der Rückseite der Kompresse 3 so angebracht,
daß sie nur an einer Seite mit einem längeren Klebende ¢ überstehen. Die anderen
kurzen Enden der Streifen sind, wie bei 1q. angedeutet, zwecks besserer Verbindung
mit der Kompresse vorzugsweise kurz um den Kompressenrand umgebogen. Die Schutzgazeabdeckung
7 der Klebenden q braucht hierbei nicht in der vollen Breite der Kompresse 3 ausgebildet
zu sein, sondern, wie dargestellt, nur etwa die Breite der Pflasterstreifen haben,
während die Breite der überstehenden Entfaltungsbandenden der Schutzgaze vorzugsweise
der Breitenabmessung der Packung gemäß ausgebildet ist, um eine die vollkommene
Lösung der Papierhülle sichernde Reißwirkung auf diese auszuüben.
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'--)urch diese Ausgestaltung des Verbandes wird das Anlegen desselben
insofern erleichtert, als unmittelbar nach der durch den Zug an den Entfaltungsbändern
bewirkten Entfaltung der Kompresse die ihre Befestigungsmittel bildenden Heftpflasterstreifen
nur durch weiteres Ziehen an den Entfaltungsbändern gebrauchsfertig werden. Die
Kompresse läßt sich deshalb vor dem Auflegen auf die zu verbindenden Körperflächen
lediglich durch das beiderseitige Ziehen so vorbereiten, daß sie unter weiterer
Benutzung der Entfaltungsbänder als Handhabungsmittel auf die zu verbindenden Körperflächen
mit sofortiger Haftwirkung eines Teiles der Heftpflasterbänder, also ohne Gefahr
nachträglicher Verschiebung, aufgebracht werden kann. Diese Handhabung ist so einfach,
daß der Schnellverband nötigenfalls von dem Patienten selbst mit geringer Mühe angelegt
werden kann und beim Anlegen durch eine andere Person die Mithilfe des Patienten
oder eines Dritten entbehrlich ist.