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Apparat zur Regelung der Gaszufuhr zu einem Patienten
Die Erfindung
betrifft einen Apparat, mit dem einem Patienten Gase nach Bedarf zugeführt werden
können. Der Apparat is,t insbesondere für die Behandlung von Kindern bestimmt. Bei
der Zufuhr des Betäubungsgases zum Patienten braucht der Arzt verschiedene Möglichkeiten
der Ausführung. So soll in gewissen Fällen der Patient das Narkosegas hin und zurück
im geschlossenen System ein- und ausatmen oder das Gas aus der Gasquelle einatmen
und in den freien Raum ausatmen oder nur die freie Luft eimatmen. Blei der Behandlung
von Kinderpatienten ist es ferner in gewissen Fällen wünschenswert, das Sauerstoffgas
dem Magen und dem Rachen gleichzeitig oder nur dem Magen oder nur dem Rachen zuzuführen.
Die Erfindung betrifft einen Apparat, der diese Möglichkeiten bietet.
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Der erfindungsgemäße Apparat besteht in der Hauptsache aus einem
Gehäuse, in dem ein Ventilkörper angeordnet ist, der einen im Gehäuse angeordneten
Kanal mit zwei anderen im Gehäuse vorgesehenen Kanälen derart regulierbar verbindet,
daß der erstgenannte Kanal mittels des Ventilkörpers wahlweise in Verbindung mit
dem einen oder dem anderen der beiden Kanäle oder mit diesen beiden Kanälen gleichzeitig
kommt, Diese Bauart gestattet dem Arzt z. B. das Sauerstoffgas durch den erstgenannten
Kanal in den Apparat einströmen zu lassen und dann das Gas zu einem oder dem anderen
der beiden übrigen Kanäle zu leiten oder das Gas auf beide Kanäle zu verteilen.
Hierbei stehen diese beiden letzteren Kanäle durch Schläuche in Verbindung mit dem
Rachen undXoder dem Magen des Patienten. Bei
Narkosebehandlung läßt
man das Betäubungsgas in entgegengesetzter Richtung durch den Apparat durch einen
der letzten Kanäle hineinströmen, wobei der Patient je nach der Einstellung des
Ventilkörpers das Betäubungsgas im geschlossenen System einatmet, das Betäubungsgas
aus der Gasquelle einatmet und dasselbe in den freien Raum ausatmet oder nur die
Luft des freien Raumes atmen kann.
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Die Erfindung ist in beispielsweisen Aus, führungsformen in den Zeichnungen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Draufsicht auf den Apparat, Fig. 2 eine
Seitenansicht desselben, Fig. 3 eine Endansicht des Apparates, Fig. 4 eine Ansicht
des Ventilkörpers, Fig. 5 einen Schnitt durch die dem Ventilkörper benachbarten
Teile, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 1, Fig. 7 einen Schnitt
nach der Linie VII-VII der Fig. 1, Fig. 8a, 9a und 10a schematische Ansichten zum
Veranschaulichen der Wirkungsweise bei der Ventilstellung nach Fig. Sb, gb bzw.
10b, Fig. 11a, 12 a und 13 a schematische Ansichten, die die Wirkungsweise bei Ventillstellungen
nach Fig. IIb, 12b bzw. I3,b zeigen, Fig. 14, I5 und I6 Drauf-, Seiten- und Endansichten
einer weiteren Ausführungsform des Apparates, Fig. I7 einen Schnitt, nach der Linie
XVII-XVII der Fig. 14, Fig. 18 eine Draufsicht auf eine Sperrvorrichtung für den
Ventilkörper, Fig. 19 einen Schnitt durch diese Vorrichtung.
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Der Apparat besteht aus einem Gehäuse beliebiger Form, das nach den
Zeichnungen die Form eines in der Hauptsache rechtwinkligen Kastens hat und einen
Boden I, z,vei entgegengesetzte Seitenwände 2 und einen Deckel 3 aufweist. Dieser
ist z. B. durch Schrauben 4 an zwei die entgegengesetzten Endteile des Kastens ausfüllenden
Blöcken 5 und 6 lösbar befestigt. Zwischen diesen Blöcken ist ein zwischen engen
Grenzen verschieb barer, von den Innenflächen des Kastens geführter Block 7 angebracht,
der von einer Feder oder zweckmäßig zwei Federn 8 gegen den festen Block 5 gedrückt
wird. Die gegeneinander gewandten Oberflächen dieser beiden Blöcke 5, 7 sind eben
und unter sich parallel. Zwischen diesen Oberflächen ist ein scheibenförmiger Ventilkirper
9 angebracht Dieser Ventilkörper hat zweckmäßig die Form eines Kreissektors (Fig.
4), der im Kreismittelpunkt durch einen Zapfen 10 mit dem Block 5 drehbar verbunden
ist. Die Ventilscheibe ist mit einem Arm 11 ausgebildet, der über einem im Deckel
3 vorgesehenen Spalt 12 hinausragt. Zu diesem Zweck besteht der Deckel aus zwei
Platten, deren benachbarte Kanten den Spalt 12 bilden. Der durch den Spalt Ik2l
ausragende Arm 11 trägt einen Fingergriff I3, z. B in der Form eines Bogens.
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Die Ventilscheibe 9 ist mit einem Langloch 14 versehen. Im Block 5
sind zwei Kanäle I5, 16 vorgesehen, die in den Zwischenraum zwischen den Blöcken
5, 7 munden. An dem äußeren Ende jeder dieser Kanäle ist nach der Ausführungsform
der Fig. I bis 13 b ein Schlauchnippel I7 bzw. I8 angeschlossen. In dem verschiebbaren
Block 7 ist ein in den Zwischenraum zwischen den Blöcken 5, 7 mündender Kanal 19
angeordnet, an den ein durch ein Loch 24 des festen Blockes hindurchgehender Schlauchnippel
20 angeschlossen ist. Durch Einstellung der Ventilscheibe 9 in die geeignete Lage
können entweder beide Kanäle I5, I6 durch das Langloch 14 der Ventilscheibe mit
dem Kanal 19 Verbindung erhalten (Fig. 8b, IIb), oder es kann durch die Ventilscheibe
g der Kanal 15 gesperrt und der Kanal I6 durch die Offnung 14 der Ventilscheibe
mit dem Kanal 19 verbunden werden (Fig. 9 b, I3b). Ferner kann die Ventilscheibe
g in eine solche Lage gebracht werden, daß der Kanal r6 gesperrt wird und der Kanal
15 durch die Öffnung I4 der Ventilscheibe in Verbindung mit dem Kanal 19 tritt (Fig.
lob, 12b).
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Um den Ventilkörper in einer gewissen Stellung, z. B. der in Fig.
Sb und 11 b dargestellten Mittellage, unschwer einstellen zu können, ist ein von
einer Feder 21 beeinflußter Stift 22 (Fig. 5) oder eine Kugel vorgesehen, die in
eine flache Vertiefung 23 in der ebenen Oberfläcbe der Ventilscheibe leicht lösbar
eingreifen kann. Zum sicheren Festhalten des Ventilkörpers in der Mittellage ist
ein Sperrorgan in der Form eines Schiebers 26 vorgesehen (Fig. I8, 19>, der in
einer entsprechenden Aussparung 27 der einen Deckelplatte geführt ist und zum Verschieben
mit einem Knopf 28 versehen ist. N.ur durch Reibung behält der Schieber 26 seine
eingestellte Lage. In wirksamer Stellung greift das gabelförmige Ende des Schiebers
teilweise um den Arm II des Ventilkörpers 9, so daß dieser in der Mittellage gesichert
wird.
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Der Gebrauch des beschriebenen Apparates ist wie folgt: Wenn in einem
gewissen Fall Sauerstoffgas einem Kinderpatienten zugeführt werden soll, wird der
Nippel 20 an eine Sauerstoffgasquelle angeschlossen. Die Nippel 17, 18 können je
an einem Schlauch angeschlossen sein. Der eine Schlauch geht zum Rachen und der
andere Schlauch zum Magen des Patienten. Wenn nun das Ventil die Lage nach Fig.
Sb hat, wird das Sauerstoffgas sowohl in den Rachen als in den Magen geleitet, wie
Fig. 8a schematisch andeutet. In dieser Lage kann der Ventilkörper durch den Sperrteil
26 gesichert werden. Wenn der Ventilkörper nach der einen oder anderen Seite umgestellt
wird, wie gemäß Fig. ob und 10 b, wird das Sauerstoffgas in einem Fall zum Rachen
und im anderen Fall nur zum Magen geleitet. Diese beiden Wirkungsweisen werden durch
die schematischen Fig. pa und Ioa angedeutet.
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Wenn der Apparat zur Zufuhr von Narkosegas zu einem Patienten verwendet
werden soll, wird einer der Nippel I7 oder I8 mittels eines Schlauches an eine Narkosegasquelle
angeschlossen, und der
Nippel 20 wird mittels eines Schlauches und
einer Betäubungsmaske an die Atmungsorgane des Patienten angeschlossen. Wenn nun
das Ventil die in Fig. 11b dargestellte Lage hat, wird der Patient Narkosegas und
Luft aus dem freien Raum einatmen und Narkosegas in den freien Raum ausatmen, wie
ein Fig. 11a schematisch angedeutet.
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Wenn das Ventil in die Lage nach Fig. I2Fb und I3b umgestellt ist,
wird der Patient in einem Fall nur Narkosegas hin und zurück in geschlossenem System
und im anderen Fall nur die Luft des Raumes atmen. Diese Wirkungsweisen des Apparates
sind in Fig. 12 a und 13 a schematisch angedeutet. Der erfindungsgemäße Apparat
ermöglicht also, daß der Arzt durch eine einfache Betätigung die Gaszufuhr zum Patienten
je nach den verschiedenen Anforderungen, die sich bei der Gasbehandlung aufstellen,
regulieren kann.
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Die in Fig. 14 bis I7 dargestellten Ausführungsformen unterscheiden.
sich von der beschriebenen in der Hauptsache nur dadurch, daß nur einer der Kanäle
15. 16 an einem Nippel I7 angeschlossen ist, während der andere Kanal in ein im
Block 5 vorgesehenes, nach außen offenes Loch 25 mündet. Die Wirkungsweise ist im
wesentlichen die gleiche wie vorher beschrieben. Mit der Vorrichtung nach Fig. 14
bis I7 kann man abler bei einer und derselben Gelegenheit Sauerstoffgas nur zu einer
Stelle des Patienten (Rachen oder Magen) zuführen. Bei Zufuhr von Narkosegas wird
die Wirkungsweise dieselbe wie bei der Vorrichtung nach Fig. I bis 13b sein.
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Die Erfindung ist auf die oben beschriebenen Ausführungsformen nicht
beschränkt. Ihre Einzelteile können also in anderer Weise als auf den Zeichnungen
dargestellt und ausgebildet sein, ohne daß der Rahmen der Erfindung überschritten
wird.