DE866314C - Messgefaess, insbesondere fuer die Reihenabmessung von Fluessigkeiten - Google Patents

Description

• Meßgefäß, insbesondere für die Reihenabmessung von Flüssigkeiten Die Erfindung bezieht sich auf ein Meßgefäß, das insbesondere zur Reihenabmessung von Flüssigkeiten bestimmt ist. Es gibt bereits Geräte für die Abmessung bestimmter Flüssigkeitsmengen, die aus mit einem Ventil verschlossenen Meßzylindern bestehen, deren Verschlußventile durch die Bewegung der Gefäße, in welche die Meßgeräte entleert werden sollen, gesteuert werdlen. Die Ventile werden hierbei durch Federdruck geöffnet und geschlossen und sind durch in die Meßflüssigkeit hineinragende Ventilstangen geführt. Der Aufbau solcher Meßgeräte ist ziemlich verwickelt, besonders durch den Umstand, daß die Meßzylinder innerhalb des die abzumessende Flüssigkeit enthaltenden Vorratsbehälters untergebracht sind, mithin von außen schwer zugänglich sind und schlecht gereinigt werden können.
• Die Erfindung bezweckt eine wesentliche Vereinfac'hung des Aufbaus derartiger Meßvorrichtungen.
• Sie besteht darin, daß die von einem Uberlaufraum umschlossene Meßkammer durch ein Hohlventil verschlossen ist, durch welches die abgemessene Flüssigkeit beim Anheben des Ventilkegels entweicht. Zu diesem Zwecke hat das Hohlventil eine Durchlaßöffnung am Umfang seines Schaftes, welche die Verbindung zwischen der Meßkammer einerseits und der Entleerungsöffnung andererseits herstellt. Die ganze Anordnung ist dabei zweckmäßig so getroffen, daß das Ventil durch das zu füllende Gefäß angehoben und dabei sowohl die Meßkammer als auch das Ventil nach außen abgedichtet wird.
• Zum Abdichten ist zwischen dem Meßgefäß und dem zu füllenden Gefäß ein Dichtungsstück aus nachgiebigem Werkstoff angeordnet, dns sich beim An- heben des zu füllenden Gefäßes sowohl gegen dessen Mündung als auch gegen die Ausflußöffnung des Meßgefäßes hermetisch dichtend anlegt. Das Dichtungsstück kann gegen die Meßkammer hin die Gestalt eines Trichters haben. Es ist auch möglich, das Dichtungsstück als Verschlußstopfen für das zu füllende Gefäß auszubilden.
• Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
• Abb. 1 zeigt eine Ansicht des Meßgerätes gemäß der Erfindung im Längsschnitt; Abb. 2 ist ein Längsschnitt durch das Schließventil der Meßkammer; Abb. 3 veranschaulicht in einem Längsschnitt den Füllvorgang der meßkammer, während Abb. 4 den Entleerungsvorgang der Meßkammer wiedergibt.
• Das Meßgerät besteht aus der geeichten Meßkammer I und dem sie umgebenden Überlaufraum 2, an dessen: unterem Ende ein Abfluß 3 vorgesehen ist, der gegebenenfalls durch ein Verschlußorgan, z. B. einen (nicht dargestellten) Hahn, verschließbar sein kann. Die Meßkammer 1 hat an ihrem Grunde einen Ventilsitz 4, der in einem Ablaufstutzen 5 seine Fortsetzung nach unten findet. Auf dem Ventilsitz 4 ruht der Ventilkolben 6 mit seiner entsprechenden Sitzfläche 7 auf. Der Ventilkolben 6 ist mitsamt seinem Schaft 8 hohl ausgebildet. In der Wandung ,des Ventilschaftes 8 befindet sich eine Öffnung 9. Außerdem ist der Schaft nach unten bei 10 offen.
• Meßgeräte der beschriebenen Art können sowohl einzeln Verwendung finden als auch für die Reihenabmessung bestimmter Flüssigkeiten. Reihenabmeßgeräte dieser Art finden z. B. Verwendung bei der Untersuchung des Fettgehaltes der Milch mittels Schwefelsäure und Amylalkohol. Die Milch befindet sich in Butyrometern 11, die wahlweise mit einer der Reagenzflüssigkeiten beschickt werden, nachdem diese vorher mittels der Meßkammer 1 genau der Menge nach abgemessen worden sind.
• Die abzumessende Flüssigkeit gelangt beispielsweise durch ein Verteilerrohr 12 und einen Auslaufstutzen 13 in die geeichte Meßkammer 1, wobei etwa überschüssige Flüssigkeit in den Überlaufraum 2 abläuft und von dort über dien Stutzen 3 in ein Sammelgefäß abgeleitet werden kann (Abb. 3 und 4).
• Während des Füllvorganges der Meßkammer 1 befindet sich der Ventilkegel 6 in der in Abb. 3 dargestellten Verschlußstellung, in welcher der Ventilschaft 8 frei in den durch den Verschlußstopfen des Butyrometers 11 gebildeten Trichterraum 15 hineinragt.
• Sobald die Füllung des Meßraumes I beendigt ist, was bei in Reihen angeordneten Meßvorrichtungen der beschriebenen Art gleichzeitig der Fall sein dürfte, wird das zu füllende Gefäß bzw. die Reihe zu füllender Butyrometer 11 durch einen Handgriff oder eine Hebelbewegung in bekannter Weise nach oben bewegt, bis der konische Rand 16 des Trichters 15 am Ablaufstutzen 5 der Meßkammer zur Anlage gelangt. Bei dieser Bewegung wird der Ventilschaft 8 nach oben mitgenommen und der Ventilkegel demzufolge gelüftet, so daß die in der Meßkammer I befindliche Flüssigkeit über den Meßstutzen 5, die Durchlaßöffnung 9 und das Auslaufende 10 des hohlen Ventilkegels in das zu füllende Gefäß ablaufen kann.
• Die Einfülleitung 12 kann dabei derart mit der Bewegung der Gefäße 11 gekoppelt sein, daß sie sich gleichzeitig mit dem zu füllenden Gefäß 11 nach oben von der Meßkammer I wegbewegt.
• Meßgeräte der beschriebenen Art sind bedeutend einfacher in der Herstellung und Bedienung als die bisher bekannten. Die Genauigkeit der Messung wird durch entsprechende Einpassung des Ventilkegels 6 in seinen Sitz und nachfolgende Eichung der Meßkammer I gesichert.
• Der Verschlußstopfen 14 braucht nicht die dargestellte Form zu haben. Er kann auch anders ausgebildet sein, z.B. kann er die Mündung des zu füllenden Behälters 11 von außen umgreifen. Er kann auch als selbständiges Zwischenstück ausgebildet werden, das keine irgendwie geartete Verbindung mit dem Behälter 11 hat und lediglich in der Öffnungsstellung des Ventils (Abb. 4) hermetisch schließend sowohl gegen das Ende des Ab, laufstutzens 5 und des Ventilschaftes 8 als auch gegen die Mündung des Gefäßes 11 anliegt.
• PATENTANSPROCHE: 1. Meßgefäß, insbesondere für die Reihenabmessung von Flüssigkeiten, dessen Meßraum durch ein von außen zu betätigendes Ventil verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die von einem Überlaufraum umschlossene Meßkammer (1) durch ein Hohlventil (6, 7, 8) abgeschlossen ist, das an seinem Schaft (8) eine Durchlaßöffnung (9) aufweist, und durch welches die abgemessene Flüssigkeit beim Anheben des Ventils entweicht.

Claims (1)

1. 2. Meßgefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, diaß das Ventil durch das zu füllende Gefäß anhebbar ist.

   3. Meßgefäß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen ihm und dem zu füllenden Gefäß (11) ein Dichtungsstück (14) aus nachgiebigem Werkstoff angeordnet ist, das sich beim Anheben des zu füllenden Gefäßes (11) sowohl gegen die Mündung dieses Gefäßes als auch gegen die Ausflußöffnung des Meßgefäßes hermetisch dichtend anlegt.

   4. Meßgefäß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsstück (14) gegen die Meßkammer trichterförmig gestaltet ist.

   5. Meßgefäß nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsstück (I4) als Verschlußstopfen für das zu füllende Gefäß (11) ausgebildet ist.