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Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger organischer Verbindungen
Es ist bekannt, daß die Sulfoniumverbindungen, z. B. Halogenalkylate, der 5-Thion-Z,
2-dithiole desinfizierende Eigenschaften besitzen. Eine Halogenalkylverbindung des
5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-r, 2-dithiols (I) ist z. B. in der schweizerischen Patentschrift
232 596 beschrieben.
5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-Z, 2-dithiol.
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Nach heute gebräuchlicher Schreibweise dürfte diese Sulfoniumverbindung
mit jodmethyl als Quarternisierungsmittel die nachstehende Konstitution besitzen
Die Thioketogruppe im schwefelhaltigen Heterozyklus ist der Reaktionsträger der
Anlagerung von z. B. Halogenalkylen, Dialkylsulfaten u. dgl. Man kann Sulfoniumverbindungen
auch mit anderen Quarternisierungsmitteln, z. B. Toluolsulfosäureestern u. dgl.,
umsetzen.
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Die Sulfoniumderivate von Verbindungen, die eine nicht enolisierbare
Thioketogruppe besitzen, lassen sich mit organischen Metallverbindungen, z. B. den
Alkalisalzen organischer Säuren, umsetzen. Zu diesem Zweck löst man die Sulfoniumverbindungen,
z.
B. das leicht wasserlösliche Dimethylsulfat des oben beschriebenen 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i,
2-dithiols in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel, insbesondere in einem
Alkohol, und versetzt diese Lösung mit einem festen oder in einem. Lösungsmittel
gelösten löslichen Metallsalz einer organischen Säure oder eines organischen Körpers,
der zur Metallsalzbildung befähigt ist. Es entstehen dabei Verbindungen, welche
überraschende therapeutische Wirkungen haben.
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Organische Verbindungen, die "eine nicht enolisierbare Thioketogruppe
besitzen, sind z. B. die 5-Thioni, 2-dithiole, Dithiosulfide, N-Alkylthiochinolone,
Tetramethyl-p-diaminothiobenzophenon, Thiocumarin u. dgl., und die folgend beschriebenen
Umsetzungen mit Salzen organischer Verbindungen sind Beispiele gur Herstellung der
erwähnten therapeutisch wertvollen Komplexverbindungen.
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Beispiel i Komplexverbindung aus 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i, 2-dithiol
und Na-Salicylat von wahrscheinlich folgender Konstitution
wird erhalten, wenn man eine Lösung von 2,8 g Salicylsäure und 20 cm3 n-NaOH in
Zoo cm3 Wasser und eine Lösung von 8 g des 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i, 2-dithioldimethylsulfats
in Zoo cm3 Wasser vermischt. Es entsteht ein dicker, gelber Kristallbrei, der abgesaugt,
mit Wasser gewaschen und im Exsikkator sehr scharf getrocknet wird. Gelbes, in Wasser
und organischen Lösungsmitteln schwer lösliches Pulver.
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Das Präparat unterdrückt in vitro in einer Verdünneng von i : io ooo
vollständig das Wachstum von Staphylokokken und Streptokokken und hemmt es noch
in einer Verdünnung von i : ioo ooo. Von einer Maus werden io mg per os ohne toxische
Wirkung vertragen.
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Beispiel 2 Komplexverbindung aus 5-ThiOn-3-(p-methoxyphenyl)-i, 2-dithiol
und i, 2, 5- sulfosalicylsaurem Na von wahrscheinlich folgender Konstitution
wird erhalten, wenn man eine Lösung von 2,55 g i, 2, 5-Sulfosalicylsäure und io
cm3 ri-Na O H in 25 cm3 Wasser und eine Lösung von 4 g des 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)=i,
2-dithioldimethylsulfats in ioo cm3 Wasser vermischt. Nach kurzem Stehen scheiden
sich gelbe Kristalle ab, die abgesaugt, mit Wasser gewaschen und scharf im Exsikkator
getrocknet werden. Gelbes; in Wasser und organischen Lösungsmitteln schwerlflsliches
Pulver. F. 225 bis 227° (unter Zersetzung).
Analyse: # gef.: ber.: |
S 26,85 % 27,15% |
Das Präparat unterdrückt in vitro in einer Verdünnung von i : io ooo das Wachstum
von Staphylokokken und Streptokokken vollständig und hemmt es noch in einer Verdünnung
von i : ioo ooo.
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Keine toxische Wirkung. Beispiel 3 Komplexverbindung aus 5-Thion-3-phenyl-i,
2-dithiol und i, 2, 5-sulfosalicylsaurem Na von wahrscheinlich folgender Konstitution
wird erhalten, wenn man eine Lösung von 3,8 g i, 2, 5-Sulfosalicylsäure
und o,6 g NaOH in 6o cm3 Wasser und eine Lösung von 5 g des 5-Thion-3-phenyli, 2-dithioldimethylsulfats
in 6o cm3 Wasser vermischt. Es entsteht rasch ein gelber kristallisierter Körper,
der abgesaugt, mit Wasser gewaschen und scharf im Exsikkator getrocknet wird. Gelbes,
in Wasser und organischen Lösungsmitteln schwerlösliches Pulver.
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Das Präparat unterdrückt in vitro in einer Verdünnung von i : =o ooo
das Wachstum von Staphylokokken und Streptokokken vollständig und hemmt es noch
in einer Verdünnung von i : ioo ooo.
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Keine toxische Wirkung. Beispiel q. Komplexverbindung aus 5-Thion-3-furyl-i,
2-dithiol und i, 2, 5-sulfosalicylsaurem Na von wahrscheinlich folgender Konstitution
wird erhalten, wenn man eine Lösung von =,i g i, 2, 5-Sulfosalicylsäure und 5 cm3
n-NaOH in =o cm3 Wasser und eine Lösung von 1,65 g des 5-Thion-3-furyli, 2-dithioldimethylsulfats
in 8o cm3 Wasser vermischt. Die zunächst klare Lösung scheidet beim vorsichtigen
Abdestillieren des Wassers gelbbraune Kristalle aus, die abgesaugt und im Exsikkator
getrocknet werden. Gelbes, in Wasser und organischen Lösungsmitteln schwerlösliches
Pulver.
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Das Präparat unterdrückt in vitro in einer Verdünnung von i : ioooo
vollständig das Wachstum von Staphylokokken und Streptokokken und hemmt es noch
in einer Verdünnung von i : iooooo.
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Keine toxische Wirkung. Beispiel 5 Komplexverbindung aus 5-ThiOn-3-(p-methoxyphenyl)-i,
2-dithiol und i-Oxy-2-aminophenyl-q.-arsenoxyd von wahrscheinlich folgender Konstitution
wird erhalten, wenn man eine Lösung von 0,5 g i-Oxy-2-aminophenyl-q.-arsenoxydchlorhydrat
und 2 cm3 n-Na O H in 2o cm3 Wasser und eine Lösung von o,8 g des 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i,
2-dithioldimethylsulfats vermischt.
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Es entsteht ein brauner Niederschlag, der abgesaugt, mit Wasser gewaschen
und im Exsikkator getrocknet wird. Braunes, in Wasser und organischen Lösungsmitteln
schwerlösliches Produkt. F. 177 bis i78°.
Analyse gef.: ber.: |
S 22,6o0/0 2i,22 |
Das Präparat unterdrückt in vitro in einer Verdünnung von i : ioooo das Wachstum
von Staphylokokken und Streptokokken vollständig und hemmt es noch in einer Verdünnung
von i : 500000.
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Von einer Maus werden =o mg per os ohne toxische Wirkung vertragen.
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Beispiel 6 Komplexverbindung aus 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i, 2-dithiol
und Thioharnstoff von wahrscheinlich folgender Konstitution'
wird erhalten, wenn man o,6 g NaOH in ioo cm3 absolutem Alkohol löst und zur Lösung
2 g Thioharnstoff gibt. 50 cm3 dieser Lösung werden mit 50 cm3 absolutem
Alkohol verdünnt, und diese Lösung wird mit 3,5 g 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i,
2-dithioldimethylsulfat in ioo cm3 Wasser gelöst
vermischt. Es entsteht
eine ölige Fällung, die bald kristallin erstarrt. Man versetzt nun mit ioo cm3 Wasser,
wobei die Fällung vermehrt wird. Sie wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im
Exsikkator getrocknet.
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Rotbraunes, in Wasser und organischen Lösungsmitteln schwerlösliches
Pulver.
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Das Präparat unterdrückt in vitro in einer Verdünnung von i : 1,o
ooo das Wachstum von Staphylokokken und Streptokokken vollständig und hemmt es noch
in einer Verdünnung von i : ioo ooo.
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Von einer Maus werden 7,5 mg per 11s ohne toxische Wirkung vertragen.
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Beispiel 7 Komplexverbindung aus 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i, 2-dithiolund3,
3'-Diamino-4, 4'-dioxyarsenobenzol von wahrscheinlich folgender Konstitution
wird erhalten, wenn man eine Lösung von 4,5 g 3, 3'-Diamino-4, 4'-dioxyarsenobenzol
in ioocm3Wasser und eine Lösung von 3,5 g des obigen 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i,
2-dithioldimethylsulfats vermischt.
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Es entsteht ein brauner Niederschlag, der abgesaugt und mit viel Wasser
gewaschen wird.
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Braunes, in Wasser und organischen Lösungsmitteln schwerlösliches
Pulver. Schmp. über 211o° (unter Zersetzung).
Analyse: gef. : ber. |
S I7,50 111,o -15,5I 11/o |
Das Präparat unterdrückt in vitro das Wachstum von Staphylokokken und Streptokokken
in einer Verdünnung von i : Soooo vollständig. 1,o mg des Präparates werden von
einer Maus per 11s ohne toxische Wirkung vertragen.
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Beispiel 8 Komplexverbindung aus 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i, 2-dithiol
und der Verbindung folgender Konstitution
von wahrscheinlich folgender Konstitution
wird erhalten, wenn man eine Lösung von 4,6 g der Verbindung (II) und 1,o cm3 n-NaOH
in ioo cm3 Wasser und eine Lösung von 4 g des obigen 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i,2-dithioldimethylsulfats
in ioo cm3 Wasser vermischt. Nach mehrstündigem Stehen entsteht ein kristallisierter
Niederschlag, der abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im Exsikkator scharf getrocknet
wird.
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Gelbes, in Wasser und organischen Lösungsmitteln schwerlösliches Pulver.
F. 2i9 bis 22i° (unter Zersetzung).
Analyse: gef.: ber.: |
S 27,200/0 26,489, |
Das Präparat unterdrückt in vitro das Wachstum von Staphylokokken und Streptokokken
in einer Verdünnung von i : iooooo noch vollständig. Es ist nicht toxisch. Beispiel
g Komplexverbindung aus 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i, 2-dithiol und einer Verbindung
folgender Konstitution
von wahrscheinlich folgender Konstitution
wird erhalten, wenn man eine Lösung von 3,5 g der Verbindung (III) und io cm3 n-NaOH
in ioo cm3 Wasser löst und mit einer Lösung von 4 g des obigen 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i,
2-dithioldimethyl-sulfats in ioo cm3 Wasser vermischt. Es scheidet sich ein braunes
Produkt ab, das man nach längerem Stehen absaugt, mit Wasser wäscht und im Exsikkator
scharf trocknet.
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Braunes, in Wasser und organischen Lösungsmitteln schwer lösliches
Pulver. Schmp. zersetzt sich über 2oo°.
Analyse: gef.: ber.: |
S 2i,65 °/0 21,120/0 |
Das Präparat unterdrückt in vitro das Wachstum von Staphylokokken und Streptokokken
in einer Verdünnung von i: ioooo vollständig und hemmt es noch in einer Verdünnung
von i : iooooo.
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Von einer Maus werden io mg per os ohne toxische Wirkung vertragen.
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Beispiel io Komplexverbindung aus N-Methyl-2-thiochinolon und Na-Salicylat
folgender wahrscheinlicher Konstitution
wird erhalten, wenn man äquimolekulare Mengen des N-Methylthiochinolondimethylsulfatsund
Na-Salicylat mischt und die wäBrige Lösung des Gemisches im Vakuum vorsichtig sehr
stark einengt, bis Kristallisation erfolgt. Das Produkt wird abgesaugt und im Exsikkator
scharf getrocknet. Farblose Kristalle.
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Das Präparat unterdrückt das Wachstum von Staphylokokken in vitro
vollständig in einer Verdünnung von i:ioooo.
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Beispiel ii Komplexverbindung aus 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i, 2-dithiol
und bernsteinsaurem Kalium von wahrscheinlich folgender Konstitution
wird erhalten, wenn man eine Lösung von 1,2 g Bernsteinsäure und zo cm3 n-KOH in
ioo cm3Wasser und eine Lösung von 3,79 5-Thion-3-(p-methoxyphenyl)-i, 2-dithioldimethylsulfat
in 300 cm3 Wasser vermischt und die Mischung im Vakuum sehr stark einengt.
Schwach gelb gefärbte Kristalle, die im Exsikkator getrocknet werden. Das Präparat
unterdrückt in vitro in einer Verdünnung von j:.- roooo das Wachstum von Staphylokokken
vollständig.