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Zeichengerät Die Erfindung betrifft ein Zeichengerät nach Art eines
Zeichenwinkels bzw. -dreiecks mit inneren, als Zeichenkanten ausgebildeten Aussparungen.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die inneren Aussparungen fächer- bzw.
strahlenartig angeordnet und so verteilt sind, daß jede Aussparungskante einen zweckmäßig
um ein stetiges Maß unterschiedlichen Winkel mit der Bezugskante des Zeichendreiecks
einschließt, derart, daß einerseits die Aussparungszeichenkanten eine Winkeltransporteurzeichenschablone
und andererseits die Dreiecksaußenkanten in gewohnter Weise die Begrenzung für ein
übliches 45°-Zeichendreieck bilden.
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Bei dem Gerät nach der Erfindung sind die inneren Aussparungen so
angeordnet, daß deren geradlinige innere Zeichenkanten mit ihren Verlängerungslinien
sich auf der Dreiecksfläche mit den Nullinien in einem Punkt schneiden. Die inneren
Ausschnittkanten besitzen zweckmäßig Strich- oder Kerbenfortsetzungen bis zur jeweiligen
Außenkante des Dreiecks, um die Schablone auch wie einen normalen Winkeltransporteur
verwenden zu können. In diesem Sinne können die Bereiche zwischen den Ausschnittfortsetzungsstrichen
oder -kerben mit Winkelzwischenwerten nach Art eines Winkeltransporteurs markiert
sein.
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Die Endquerbegrenzungskanten der inneren Ausschnitte können an sich
jede beliebige Form besitzen. Es empfiehlt sich aber, auch ihnen bestimmte, an sich
beliebig wählbare Neigungen zu geben, um ihrerseits als Schablonenzeichenkante verwendbar
zu sein. Zweckmäßig erfolgt der Stanzausschnitt so, daß alle Verlängerungen der
Schablonenausschnittkanten sich
in .einem Punkt auf der Dreiecksfläche
schneiden. Ferner kann die Ausbildung so erfolgen, daß zwei zusammenstoßende Dreiecksseiten
mit einer Markierung (Striche oder Kerben) versehen sind, derart, daß das Schablonendreieck
in zwei Quadranten verwendbar ist. Die kerbenartigen Markierungen können aus konzentrischen
Kreisen bestehen, deren Mittelpunkt der Schnittpunkt der die Nullinien bildenden,
zweckmäßig gleich weit von den Außenkanten entfernten Parallelen sind. Vorteilhafterweise
bestehen die erfindungsgemäßen Zeichendreiecke aus einem durchsichtigen Material,
z. B. Celluloid, Zellon oderAstralon; dies hat den Vorteil, #daß die Dreiecke von
beiden Seiten benutzt werden können, also sowohl nach links als auch nach rechts
gerichtete . Winkel damit gezeichnet werden können. Bei dieser- Schablönengestaltung
empfiehlt es sich, an jeder Schablonenkante entsprechend dem gewählten Winkelschrittmaß
eine Winkelgröße des Komplement ärwink els zu go°, z. B. 15: 75, 30: 6o,
40: 50° usw., zu vermerken.
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Es empfiehlt sich, die Dreiecksaußenkanten einerseits mit den Winkelgradstrichen
und andererseits mit Maßeinteilungen zu versehen und ferner den Schnittpunkt der
inneren Schablonenkanten im Bereich der Dreiecksfläche durch ein Loch zu markieren.
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Es sind bereits Zeichenwinkel bzw. -Breiecke bekannt, deren Flächen
schablonenartige Ausschnitte aufweisen. Vornehmlich handelt es sich dabei um die
Bildung eines zusätzlichen Dreiecks durch Ausnutzung der Innenkonturen des Ausschnittes.
Es ist auch ein Vorschlag bekanntgeworden, bei dem der schablonenartige Ausschnitt
der Bildung einiger weniger Zeichenkanten mit bestimmten Neigungen dient. Bei einem
weiteren bekanntgewordenen Vorschlag ist in den inneren Ausschnitt eines 45°-Dreiecks
ein 30:6o°-Dreieck herausnehmbar eingefügt. Demgegenüber ermöglicht die Erfindung
die Bildung eines an sich normalen, zweckmäßigerweise durchsichtigen Dreiecks beliebiger
Grundwinkel, das aber gleichzeitig mehreren Zwecken dient, ohne dadurch die Handhabung
-des Dreiecks für den gewöhnlichen Zeichengebrauch irgendwie zu erschweren.
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Die Erfindung ermöglicht erhebliche Arbeits- und Materialersparnis,
und zwar sowohl bei der Herstellung als auch bei def Benutzung. Die zusätzliche
Verwendung eines Winkeltransporteurs wird entbehrlich. Während bisher mindestens
ein 45- und ein 30: 6o°-Dreieck als Hilfsmittel für das Anfertigen von Zeichnungen
erforderlich sind, kann bei einem erfindungsgemäßen Zeichendreieck ohne weiteres,
selbst bei schwierigen Zeichnungen, mit einem einzigen Stück bequem ausgekommen
werden. Es können alle Winkel auch ohne Verwendung einer Reißschiene bzw. eines
Lineals gezeichnet werden, was für den Schulgebrauch von_Vorteil ist. In äußerst
einfacher Weise können mit dem erfindungsgemäßen Dreieck alle Winkel von o bis go°
und damit bis 36o° aufgezeichnet werden, ohne daß es nötig ist, mit Hilfe eines
Winkeltransporteurs einen Markierungspunkt auf die Zeichenfläche aufzutragen und
diesen dann mit dem Bezugspunkt auf der Linie, auf der der Winkel zu errichten ist,
mit einem Lineal zu verbinden. Das neue Zeichendreieck gibt- ferner gleichzeitig
zahlreiche Neigungen an, die ebenfalls direkt aufgetragen werden können. Darüber
hinaus kann das Zeichendreieck nach der Erfindung wie ein üblicher Winkeltransporteur
verwendet werden. Die Anlegekanten können mit Maßteilungen versehen sein.
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Die Erfindung ist in zwei Abbildungen dargestellt, wobei zu betonen
ist, daß die gezeigten Varianten keinesfalls erschöpfend in der Ausführung der Erfindung
sind.
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Das 45°-Dreieck i gemäß Abb. i besitzt Schablonenausschnitte d, die
so gelegt sind, daß sich die Verlängerungslinien f der Schablonenkanten e auf der
Dreiecksfläche im Punkt G schneiden; es wird bemerkt, daß in diesem Fall der Nullpunkt
G als Sammelpunkt aller verlängerten Ausschnittszeichenkanten e mit dem Schnittpunkt
der Nullinien o, also g, zusammenfällt. Die inneren Schablonenkanten e sind bei
jedem fünften Grad vorgesehen. Ferner sind die Kanten e durch Kerben verlängert
bis zur Hypotenusenaußenkante c. Eine wesentliche Benutzungsvervollkommnung ermöglichen
die Hilfsstriche oder -kerben k, die von der Nullinie o aus sich nach oben und unten
erstrecken. Diese Linien liegen jeweils um i°, gewünschtenfalls um noch kleinere
Winkelbeträge, auseinander. Ihre Benutzung ermöglicht es, jeden beliebigen Zwischenwert
zwischen den im Beispiel gewählten Fünferschritten direkt zu zeichnen. Ist beispielsweise
der Winkel 22° zu zeichnen, so wird die Linie o des Dreiecks auf die Zeichenlinie
gelegt, auf der der Winkel 22° zu errichten ist, und der Punkt auf der Zeichenlinie,
in welchem der Winkel errichtet werden soll, wird mit dem Punkt G des Dreiecks in
Deckung gebracht. Nunmehr wird das Dreieck um den Punkt G um zwei Hilfsstriche k
nach oben gedreht, wodurch die 2o°-Schablonenkante e um 2° gegenüber der Null-Linie
o angehoben wird. Daraufhin kann entlang der 2o°-Schablonenkante direkt der 22°-Winkel
gezeichnet werden. Diese Winkelhilfslinien sind in Abb. 1 eingetragen, wobei diese
nur in Form von zwei einzelnen Graden unterhalb der Nullinie o vorgesehen zu sein
brauchen, da ja nach oben die Winkelskala sich von Grad zu Grad auf der Hypotenusenseite
fortsetzt. Die beiden Kathetenaußenseiten a und b sind mit. den Maßteilungen
i und L versehen, wobei die Skala i normale Millimetereinteilung enthält,
während die Skala l eine Teilung im Maßstab 1 : 50 sein möge. Das Dreieck
nach Abb. i stellt gewissermaßen ein zweifaches 45°-Dreieck dar, wobei die 45°-Schablonenkante
das große Dreieck zwangsläufig in zwei kleine Dreiecke aufteilt. Die Endquerbegrenzungskanten
h können in beliebigen Neigungen vorgesehen sein.
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Die Abb. 2 stellt eine weitere Ausführungsform dar, bei der die Hilfslinien
k im Anschluß an konzentrische Kreise vorgesehen sind. Der Mittelpunkt der Kreise
liegt auf der Nullinie o. Diese Ausbildung der Hilfslinien k gibt die Möglichkeit,
das Dreieck in jedem Quadranten anzuwenden, und zwar durch einfaches Drehen, .wobei
die eingetragenen Linien und Zahlen bei Verwendung von durchsichtigem Material in
jeder Klappstellung des Dreiecks erkennbar sind. Zum'Beispiel nach Abb. 2 wird noch
erwähnt, daß der Nullpunkt G als Sammelpunkt aller inneren Schablonenkanten e nicht
in der go°-Ecke der Nullinie liegt, wie
dies in Abb. i der Fall
ist, sondern diesmal liegt der Nullpunkt G auf der Nullinie o in der 45°-Ecke des
Dreiecks. Dadurch wird erreicht, daß fünf Ausspardngsausschnitte d, verglichen mit
der Ausführung nach Abb. i, eingespart werden können; denn es sind statt neun Aussparungen
nur vier Aussparungen d er= forderlich. Dies bringt den Vorteil, daß die zwischen
den Ausschnitten d gebildeten Stege m eine größere verbleibende Materialbreite
aufweisen. Auch in diesem Beispiel kann eine Art Doppelwinkel dadurch erzielt werden,
daß ein Lot n von der Dreiecksspitze. atif die mit der Winkelskala versehene Hypotenuse
e eingetragen ist. Die Endquerbegrenzungskanten k schließen mit der Nullinie die
Winkel verschiedener Neigungen von Walzeisenprofilen, z. B. von j- und - U-Eisen
u. dgl., ein.
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Es .wird noch erwähnt, daß der Nullpunkt #, auf beiden Seiten der
Nullinie jedesmal durch ein Loch markiert ist. Diese beiden Löcher sind die Nullpunkte
G und G' für die vier im Schnittpunkt g `der seitenparallelen Nullinien eingekerbten
Dreiviertelkreise k. Jeder Kreis erhebt sich im Schnittpunkt der Nullinie um je
i°. Damit können die von 5 zu @° gestaffelten Ausschnittskanten um je i, 2, 3, q.°
gehobeh oder gesenkt werden.